Übersichtskarte

Bald geht es los

Sonntag, 15.03.2020

Dies ist der erste Eintrag in meinem neuen Blog. In Zukunft werde ich hier über die Erlebnisse bei meiner Pilgerreise berichten.

Ich wünsche Euch allen viel Spaß beim Lesen!

Buen Camino!

Was ist geplant?

Mittwoch, 01.04.2020

Geplant war eigentlich, dass ich am 01.07.2021 von zu Hause aus (nähe Linz/AT) nach Santiago de Compostela aufbreche und wenn möglich in einem gehe.

 

Tja: Covid19 hatte etwas dagegen.

 

Leider muss ich dieses Vorhaben jetzt einmal auf 2022 verschieben. Grund dafür waren die Unsicherheit bezüglich des Virus, sowie die durch den Lockdown notwendigen Verschiebungen diverser Projekte Firmenseits. Da ich mir im Endeffekt eine Auszeit von 6 Monaten gönnen möchte, bin ich hier auf das Entgegenkommen der Firma angewiesen.

Wie sagt man: „Wie man in den Wald hineinruft, so kommt es auch zurück.“

 

Um mir die Sehnsucht etwas zu verkürzen, habe ich mich nun dazu entschlossen, den österreichischen Jakobsweg von Wolfsthal (an der slowakischen Grenze Nähe Bratislava) bis St. Florian bei Linz in einzelnen Tagesetappen und wenn möglich gemeinsam mit Amy zu gehen.

 

Auf diesen etwa 10 Etappen werde ich mich auch mit meiner Packliste für die große Reise auseinandersetzen, um schon einmal ein Gefühl für das (nicht) Notwendige, das Gewicht im Rucksack und generell die Ausrüstung zu bekommen.

 

Ihr könnt gespannt sein, was sich hier noch so tun wird 😉

 

Gleich eine Einleitung zu den Bildern:

Ich werde euch bei den einzelnen Blogeinträgen einen Link dazu geben, wo ihr euch die Bilder dann auf Flickr schön ansehen könnt.

Ich empfehle, die Bilder in der Einzelansicht zu genießen, da man dann auch die teilweise vorhandenen Beschriftungen sieht.

Man kann mit den links und rechts vorhandenen Pfeilen zu den nächsten Bildern wechseln

 

Es freut mich, wenn ich euch mit meinen Berichten wieder ein wenig Freude vermitteln kann.

 

Bis zum nächsten Mal mit dem Gruß des Camino´s

 

Buen Camino!

(Bedeutung: Hab einen „Guten Weg“)

Ich beginne meinen Weg!

Montag, 01.06.2020

Tag 1

Datum: 01.06.2020

Strecke: Wolfsthal (AT) – Maria Ellend

Daten: 37Km 278Hm etwas über 9 Std inkl. Pausen

Kosten: Jause ca. 10€ + Rückfahrt von Maria Ellend nach Wolfsthal per Zug 8,80€/~30Min.

 

Ich beginne meinen Weg!

 

Da wir (Amy und ich) die Etappen bis nach Asten in einzelnen Tagesetappen gehen, muss jedes Mal mit dem Auto zum Startpunkt gefahren werden und am Ende des Tages eine Möglichkeit zur Rückfahrt zum Auto bestehen.

Dies bedeutet für uns ein baldiges Aufstehen, um den Tag so gemütlich wie möglich begehen zu können.

Aus diesem Grund standen wir bereits um 03:00 Uhr auf. Nach dem Zusammenrichten, Frühstücken und der Anfahrt nach Wolfsthal konnten wir um ca. 08:00 Uhr in der Kirche unseren Weg beginnen.

 

Natürlich wurde hier der 1. Stempel im Credencial del Peregrino (offizieller Pilgerpass für den Jakobsweg) und in meinem Tagebuch verewigt.

Auch die Kirche wurde nach dem Eintrag im Pilgerbuch dementsprechend begutachtet.

Ab nun folgen wir den Pfeilen und Beschriftungen des „Jakobsweg-Carnuntum“ von Wolfsthal bis nach Schwechat.

 

Schon nach den ersten Metern entlang der Straße leiteten uns die Pfeile auf den Radweg in Richtung Donau. Hier waren wir komplett allein unterwegs und konnten somit die Natur genießen. Amy nutzte die vielen Möglichkeiten zum Baden und Wasser trinken.

Kurz danach begann der Weg in die Donau-Auen. Wald- und Wiesenwege waren nun an der Reihe.

 

Bevor wir in Hainburg eintrafen, machten wir an einer Ruine mit schöner Aussicht über die Donau-Auen eine gemütliche Pause. Amy bekam hier natürlich schon eine Stärkung, da der Tag ja noch lange werden würde.

 

In Hainburg gingen wir entlang der Markierung durch die Altstadt zur Kirche, welche leider versperrt war. Gut, dann gehen wir halt weiter.

Wieder landeten wir auf einem Radweg, welchem wir folgten.

Langsam, aber sicher kamen wir in ländlichere Gebiete. Felder (Blumen, Salat, Getreide, Mohn, usw.) und Windräder sah man in der Nähe und auch in der Entfernung, da es hier absolut Eben war. Ein kleiner Vorgeschmack auf die teils langen geraden Abschnitte meines zukünftigen Weges.

 

Die nächste bekanntere Ortschaft war „Petronell-Carnuntum“, wo sich auch die römischen Ausgrabungen befinden. Da hier sehr viele Menschen unterwegs waren, habe ich beschlossen, mit Amy etwas Außerhalb eine Pause zu machen, wo sie sich ganz brav hinlegte und einen Powernap genoss. Man merkte auch, dass sie sich schon sehr gut auf die mögliche längere Strecke einstellte.

Es wurde jede Möglichkeit zum Abkühlen (Wasser in jeglicher Form) und Trinken genutzt.

Das Wetter war von Anfang an wolkenlos und dementsprechend waren ab Mittag die Temperaturen.

 

Nichtsdestotrotz musste sich Amy auf die Suche nach den per Schild ausgewiesenen Zwiesel begeben. Es war echt schwer, sie hier zum Weitergehen zu bewegen.

 

Die letzten Kilometer merkte ich, dass meine Beine etwas schwer wurden. Amy hat extrem brav durchgehalten, daher fokussierte ich meinen Blick und meine Gedanken auf unser Tagesziel, welches noch etwa 5 Km entfernt war.

 

Beim Ortsschild „Maria Ellend“ ging mir das Herz auf und nach einem kurzen Besuch der Kirche, wo ich leider keinen Stempel fand, entschied ich, den nächsten Zug zurück zum Auto in Wolfsthal zu nehmen.

 

Dieser kam auch schon nach etwa 20 Min. Wartezeit. Durch Covid und die generelle Leinen- und Maulkorbpflicht in den Zügen, bekam ich von Amy noch den „Nicht wirklich, oder!?“ Blick ab.

 

Zurück beim Auto, konnte es sich Amy sofort mit einer frischen Schüssel Wasser und ein paar Leckerlies gemütlich machen, solange ich mich etwas frisch machte und stärkte für die Heimfahrt.

 

Bei dieser bekamen wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang zu sehen.

 

Fazit des 1. Tages MEINES WEGES:

Sonne von Früh bis Spät, wunderbare Natur, wenig Menschen (bis auf die größeren Ortschaften) und ein Weg, welcher einfach zum Genießen einlädt!

Es war toll, diese Etappe mit Amy gehen zu können, obwohl dies für mich trotzdem anstrengend ist, da ich mich ja auch um sie kümmern muss!

 

Hier gibt´s die Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157714553456721/

Hier gibt es noch den animierten Weg:

https://www.relive.cc/view/vrqodJ3mjKv

 

Bis zum nächsten Mal!

 

Buen Camino

 

Nachtrag:

Den Stempel in Maria Ellend bekam ich eine Woche später, da ich zufällig beruflich nach Wolfsthal musste. Bei der Rückfahrt holte ich mir diesen im Gemeindeamt von Maria Ellend ab.

 

Wunderschöne Donau-Auen

Samstag, 04.07.2020

Tag 2

Datum: 04.07.2020

Strecke: Maria Ellend – Schwechat

Daten: 21Km 98Hm etwas über 6,5 Std inkl. Pausen

Kosten: Jause ca. 10€ + Rückfahrt von Schwechat nach Maria Ellend per Zug 6,60€/~30Min.

 

Wunderschöne Donau-Auen

 

Auch heute starteten wir wieder sehr zeitig, damit wir den Tag genießen konnten.

 

In Maria Ellend angekommen, besichtigten wir gegenüber der Kirche die Lourdesgrotte, welche sich in einem sehr schön angelegten Park befindet. Ein idealer Ort der Entspannung und Entschleunigung!

 

Nach diesem perfekten Einstieg in den Tag, begaben wir uns auf die Suche nach der altbekannten Markierung des Jakobsweg-Carnuntum.

Das am Ortsende von Maria Ellend befindliche Cafe „Auszeit“ hätte ideal zu einer Kaffeepause eingeladen, war jedoch leider noch geschlossen.

 

Nun ging es hinein in die Wälder, wo wir entlang der Fischa (Wasserlauf) den ruhigen Morgen für uns allein hatten.

 

Nach nicht all zu langer Zeit, kamen wir nach Fischamend, wo wir die Kirche besichtigten und im Schatten unser Frühstück zu uns nahmen.

Währenddessen kam zufällig der Pfarrer vorbei und wir unterhielten uns ein wenig.

Da der Jakobsweg Stempel in der Kirche leider gestohlen wurde, bot er mir den Stempel der Pfarrkanzlei an, welchen ich gerne annahm.

Zusätzlich schenkte er mir noch ein kleines Kruzifix, welches mich auf dem Weg beschützen solle.

Auch gab er mir noch einen kurzen Pilgersegen.

 

Nach diesem schönen Erlebnis ging es kurz darauf wieder in die Donau-Auen, wo wir eine Schwan-Familie beobachten konnten. Auch Amy hat es sehr gefallen, da sie komplett ruhig war.

 

Die Temperaturen zogen wieder etwas an, somit begann, was wir bei der 1. Etappe schon hatten.

Amy nutzte jede Möglichkeit aus, ein kleines Bad (Abkühlung mit oder ohne Schlamm) zu nehmen.

Ich gönnte ihr diese Pausen, um in der Zwischenzeit die Natur in mich auf zu nehmen.

 

Immer wieder kamen wir an den typischen Fischerhäuschen auf Stelzen vorbei.

Unter einem dieser Häuschen befand sich eine Sitzbank, die geradezu zu einer Pause einlud.

Amy bekam hier ihre verdiente Stärkung, welche sie beim Wandern immer in Form eines Nass Futters erhielt. Für mich gab es Trockenfleisch, Paprika und Brot. Zur Nachspeise ein paar Manner Schnitten 😉

 

Ab Mannswörth ging der Weg entlang des Radweges, was es bei den Temperaturen nicht gerade leicht für Amy machte.

 

Ganz unverhofft blieb eine Radfahrerin auf meiner Höhe und freute sich, einen Jakobsweg Pilger in ihrer Heimat zu treffen. Nach einem kurzen Plausch während ich weiterging und sie neben mir fuhr, verabschiedete sie sich mit einem Buen Camino von uns.

 

Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: Nur etwa eine halbe Stunde später trafen wir uns bei einem Rastplatz (Unterstand mit Sitzgelegenheit am Radweg) wieder und während sich Amy im Schatten ausruhen konnte, unterhielten wir uns über ihre Erlebnisse auf IHREM WEG nach Santiago de Compostela. Es war eine sehr nette Unterhaltung, welche mir auch zeigte, wie schnell man hier Kontakte knüpfen kann.

 

Wir waren nun schon fast in Schwechat (Ort) angekommen, da fand ich noch eine Möglichkeit, dass sich Amy in der Schwechat (Fluß) abkühlen konnte.

Diese Badepause war auch auf Grund der „Verschmutzungen“ durch die diversen Schlammlöcher von Vorteil, da Amy dadurch wieder etwas anschaulicher wurde.

 

In Schwechat angekommen, besuchten wir den Endpunkt unserer Tagesetappe, die Jakobuskirche.

Amy legte ich im Eingangsbereich im Schatten ab und während ich die Kirche besichtigte und mir den Stempel holte, bewachte sie ganz entspannt den Rucksack.

 

Zu guter Letzt gingen wir zum Bahnhof, um wieder mit dem Zug (ja, auch hier bekam ich wieder den „muss das wirklich sein“ Blick zu spüren) zurück nach Maria Ellend zu fahren.

 

Wie schon am Ende von Tag 1 legten wir beim Auto noch eine Pause ein, um für die Rückfahrt fit zu sein.

Amy genoss die Heimfahrt in der Box und war nur 2 oder 3x kurz im Spiegel zu sehen. Ich vermute, nur, um sich umzudrehen, um dann wieder weiter zu schlafen.

 

Fazit des Tages:

Genieße die Natur und erfreue dich an neuen Bekanntschaften!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157714977398388

 

Animierter Weg:

https://www.relive.cc/view/vPOpWpRBMEv

 

Buen Camino

Steff & Amy

So fühlt sich also ein Brathähnchen…

Dienstag, 21.07.2020

Tag 3

Datum: 21.07.2020

Strecke: Schwechat – Purkersdorf

Daten: 40Km 246Hm etwas über 10 Std inkl. Pausen

Kosten: Jause ca. 10€ + Rückfahrt von Purkersdorf nach Schwechat per Zug/U-Bahn/S-Bahn um unschlagbare 4,20€/~45Min.

 

So fühlt sich also ein Brathähnchen…

 

Bei dieser Etappe ließ ich Amy absichtlich zu Hause, da ich im Vorfeld schon wusste, dass es so gut wie keine Möglichkeiten des Abkühlens für sie geben würde und der Tag mit bis zu 35°C einfach zu extrem für sie gewesen wäre.

 

Zu meinem Glück bekam ich bei der Raststation am Knoten Steinhäusl (A1/A21) schon ein reichhaltiges Frühstück in Form eines genialen Omeletts mit Pilzen, Lauch, Tomaten usw. und dazu ein Caffe Latte.

 

Der Weg führte mich, nach der gewohnt frühen Anreise per Auto, zum letzten Endpunkt, zurück zur Jakobuskirche in Schwechat.

Der kurze Weg vom Parkplatz beim Bahnhof Schwechat zur Kirche war ideal, um in die Gänge zu kommen.

 

Es ging ein Stück zurück am Weg, wo ich beim letzten Mal herkam.

Bald kam ich zur Abzweigung, wo es nun hieß, sich vom „Jakobsweg-Carnuntum“ zu verabschieden und ab sofort dem „Jakobsweg-Wien“ zu folgen.

 

Über das Kraftwerk Freudenau ging es auf die Donauinsel, auf welcher ich in Richtung Norden unterwegs war. Da man hier die ganze Zeit auf dem Geh- und Radweg unterwegs ist und das Wetter geradezu perfekt war, waren dementsprechend viele Radfahrer unterwegs.

Für mich kein Problem, mit Amy wäre es jedoch stressig geworden.

Der gesamte Weg führt auf Asphalt und ich fand auch keinen wirklichen Zugang, wo sie sich im Wasser hätte abkühlen können.

 

In der Entfernung konnte man schon die Hochhäuser der Wiener City (DC Tower, Donau-City, …) sehen.

Kurz vor Verlassen der Donauinsel kam ein schnelles „BOM CAMINHO“ von einem Radfahrer, der von hinten kam. Ich war so perplex, dass ich ihm nur ein noch schnelleres „THANK YOU“ nachrufen konnte.

Warum auf Englisch??? Das kann ich echt nicht mehr sagen. Ich denke aber, dass ich mit den Gedanken gerade in Spanien war 😉

 

Zusatzinfo:

“Bom Caminho” – “Guten Weg” wünschen sich Pilgerinnen und Pilger in Portugal

“Buen Camino” in Spanien, oder

“Ultreia”, das ist der überlieferte Pilgergruß überall und bedeutet so viel wie “Vorwärts…”.

 

Nächster Halt war in der Kirche von Kaisermühlen, in welcher ich nach kurzer Suche den schönen Stempel fand und in meinem Tagebuch und natürlich in meinem Credencial verewigte.

 

Beim DC Tower angekommen, musste ich feststellen, dass auf Grund der Baustelle auf der Reichsbrücke, eine Sperre des Weges (zwar mit Umleitung, die jedoch im Kreis zu führen schien) anstand. Da ich nicht umsonst mehrfach im Kreis laufen wollte, fragte ich beim Portier im Tower nach, ob er eine Alternative kennt. Glück gehabt. Er hat mir den Weg so erklärt, dass ich am nördlichen Geh-/Radweg über die Brücke gehen konnte. Dies war eine Wohltat, da ich mich hier noch dazu im Schatten befand. Auf der Südseite der Brücke hätte ich wieder nur die pralle Sonne gehabt.

Kurz nach der Brücke konnte ich leicht auf die andere Straßenseite wechseln und sogleich den nächsten Pfeil ausmachen. Ich war wieder auf dem richtigen Weg!

 

Nächster Halt war am Stephansplatz, wo der Stephansdom das nächste Ziel war. Da es hier massiv von Touristen wimmelte, ging ich nicht, wie geplant in den Dom, sondern direkt in die heiligen Hallen des „Quo Vadis“, einem Ort der Begegnung, wo ich einen guten Kaffee bekam und nette Gespräche während meiner Pause führte.

http://www.quovadis.or.at/ Hier kann man auch das Credencial und so manche Jakobsweg Souvenirs kaufen. Sie sind auch die Initiatoren des „Jakobsweg-Wien“.

Da ich nun erst etwa die Halbzeit des heutigen Tages erreicht hatte, musste ich mich leider eher schnell wieder verabschieden.

 

Der gut markierte Weg führte mich entlang der typischen Wiener Sehenswürdigkeiten (Hofburg, Heldenplatz, Kunsthistorisches Museum) über die Mariahilfer Straße und den Westbahnhof bis zum Schloss Schönbrunn.

Kurz bevor ich dort ankam, ging ich noch durch den Auer-Welsbach-Park, wo ich endlich im Schatten eine längere Pause machen konnte.

 

Bis dahin fühlte ich mich wie ein Hähnchen am Grill! Sonne von Oben, Hitze von den Hauswänden und vom Asphalt. Ich wundere mich noch heute, dass meine Schuhsohlen nicht geschmolzen sind *lach*.

 

Nach dem „links liegenlassen“ des Schlossparks fing es endlich an ruhiger zu werden. Die Menschenmasse im Zentrum und auf der Mariahilfer Straße waren wirklich unangenehm.

 

Hier führte der Weg nicht an der Hauptstraße, sondern in versetzten Seitenstraßen weiter in Richtung Nord/West.

Zu meiner Freude wechselte die Wegführung bald auf den „Wienfluss-Weg“ welcher kühler und ruhiger vom Verkehrslärm war, da nur ein Geh- und Radweg.

 

So schön dieser Weg nun auch war, sah ich in der Entfernung, wie sich dunkle Gewitterwolken aufbäumten. Da es kurz darauf auch noch zu Donnern begann, entschied ich mich auf Höhe Mariabrunn, den Weg direkt am Wasser zu verlassen und über den Straßenverlauf weiter zu gehen.

Dies war eine sehr gute Entscheidung, da es kurz darauf anfing wie aus Kübeln zu gießen.

Zu meinem Glück konnte ich mich noch rechtzeitig bei einem Vordach unterstellen und so den schlimmsten Schauer abwarten. Als der Regen nur mehr „normal“ war, beschloss ich, den Weg wieder auf zu nehmen.

Ok, das war dann wohl wirklich schon alles. Nach etwa 15 Min. konnte ich den Poncho wieder ausziehen bzw. über den Rucksack hängen, damit er trocknen konnte.

 

Auf ging es die letzten Meter nach Purkersdorf!

 

Am Ort der Begegnung am Vorplatz der Pfarrkirche Purkersdorf setzte ich mich erst einmal hin, um eine kurze Pause zu machen. Anschließend besichtigte ich natürlich die Kirche und holte mir den hart verdienten Stempel.

 

Nach einem netten Gespräch mit einer Verkäuferin bekam ich den Tipp, per Zug zum Westbahnhof zu fahren, um dann mit der U-Bahn bzw. nach einem weiteren Umstieg in die S-Bahn Kostengünstig zurück nach Schwechat zu kommen. So entkam ich auch dem Schienenersatzverkehr, welcher bei meiner geplanten direkten Verbindung auf mich gewartet hätte.

Bei der Buchung über die ÖBB App, musste ich wirklich mehrfach überprüfen, ob dies wirklich richtig ist. Für alle 3 Verkehrsmittel und die gesamte Strecke bezahlte ich gerade einmal 4,20€! Ein unschlagbarer Preis!

Noch dazu hatte ich das Glück, dass der nächste Zug sehr schnell kam und ich nach nur knapp 45 weiteren Minuten schon am Bahnhof Schwechat das Auto sehen konnte.

 

Fazit des Tages:

Sehr gute Entscheidung, Amy hier nicht mit zu nehmen! Die Hitze und das größtenteils fehlende Wasser zur Abkühlung hätten ihr das Leben in Zusammenhang mit den Menschenmassen und der doch langen Strecke absolut nicht erleichtert!

Für mich selbst war diese lange Etappe sehr gut zu händeln und ich bin froh, sie hinter mir zu haben. Mir liegen Naturpfade definitiv besser. Nichtsdestotrotz gehören auch solche Abschnitte zum Weg dazu.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157715200824892/with/50142011036/

 

Animierter Weg:

https://www.relive.cc/view/vXOnMBGYD5v

 

Buen Camino

Steff

Das 1. Mal mit dem Big Pack unterwegs!

Donnerstag, 08.10.2020

Datum: 08.10.2020

 

Das 1. Mal mit dem Big Pack unterwegs!

 

Ich hatte das Glück und konnte mich für das Wochenende freispielen und auch Pamela hatte nichts dagegen, wenn ich mich verdünnisiere 😉

 

Somit kam, was einmal kommen musste und ich suchte mir lt. meiner erstellten Packliste alles für den geplanten 5 Monats Trip zusammen.

 

Oh mein Gott ist das viel Zeugs!

Immerhin muss ich Gewand für den Zeitraum Hochsommer – Winter mitnehmen.

Die Küche, das Zelt, der Schlafsack und die Waschmaschine, waren gemeinsam mit dem Gewand und den kleineren Utensilien schnell verpackt, da kam das 1. Problem zum Vorschein!

Ich möchte mir unbedingt abgesehen von den Wanderschuhen noch 1 Paar Trail Runner (Sportschuhe leicht) und 1 Paar Sandalen (für die Unterkünfte) mitnehmen. Prinzipiell ja auch keine Tragik, wäre da nicht das Problem meiner Schuhgröße 🙁 Normalerweise trage ich Größe 48. Alleine die Trail Runner habe ich jedoch wegen dem Anschwellen der Füße in 50 ½ mit!

Man kann sich ausrechnen, wie eng es da im Schlafsack/Schmutzgewand Bereich wird.

Mit Müh und Not konnte ich alles hineinstopfen und auch noch verschließen, ohne, dass die Reißverschlüsse sofort den Geist aufgaben.

 

Dank eines Pilgers (Danke Michael U.), welcher so unterwegs war und davon eine tolle YouTube Serie machte, wie es mir vorschwebt, konnte ich mir ein gutes Bild der Möglichkeiten machen und habe mir das mit dem Front Rucksack für Essen/Trinken und diverse Kleinigkeiten im Schnellzugriff abgeguckt.

 

Dies schaut zwar nicht gerade gemütlich aus, hilft aber extrem, da das Gegengewicht die Stabilität verbessert.

 

Auch, wenn ich es lieber vermieden hätte: Der Gang auf die Waage war notwendig!

Inkl. 3l Wasser, Verpflegung für 3 Tage (für Amy und mich!) kam ich auf unglaubliche 33Kg!

Na das wird ein Spaß!!!

 

Spoiler Alarm:

Da ich diesen Blog Eintrag schreiben konnte, könnt ihr davon ausgehen, dass ich überlebt habe 😊

 

Die Vorfreude stieg von Minute zu Minute und so legte ich mich spät, aber doch um 00:30 Uhr ins gemütliche warme Bett, um die Zeit entspannt zu überbrücken.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157716408142527

 

Gute Nacht!

Steff

Der wunderbare Wienerwald!

Freitag, 09.10.2020

Tag 4

Datum: 09.10.2020

Strecke: Purkersdorf – Klosterruine Riederberg

Daten: 10Km 364Hm 3Std 30Min inkl. Pausen

Kosten: Jause ca. 5€

 

Der wunderbare Wienerwald!

 

Nach einem arbeitsreichen Tag in Bad Ischl, trafen Amy und ich um ca. 15:00 Uhr in Purkersdorf ein.

Abmarschbereit ging es bepackt wie ein Muli vom P&R Parkplatz zum vor der Kirche befindlichen „Jakobus-Platz“.

 

So einige Passanten guckten mich schon auf diesen etwa 500 Metern entgeistert an. Ich denke, mit dem großen 60+15l Big Pack, dem „kleinen“ 12l Front Pack, meinen Stöcken und Amy an der Leine, machte ich den Eindruck, eine Weltreise durchzuführen (wäre auch mal nett 😀).

 

Beim Jakobus-Platz genoss ich noch meinen letzten Kaffee, bevor ich mich auf die Suche nach der 1. Markierung begab.

Kaum wollte ich aufbrechen, fiel ein älterer Herr einfach so am Gehsteig um. Amy legte ich ab und lief mit meinen beiden Rucksäcken bepackt hin, um der netten schwangeren Frau, welche sich bereits um ihn kümmerte, zu unterstützen. Gemeinsam konnten wir dem Herrn wieder aufhelfen.

Es ging ihm soweit gut. Er hat sich nicht verletzt und lt. seiner Aussage, passiert ihm das immer wieder einmal.

Da er in den nächsten Bus einsteigen wollte, habe ich noch mit ihm gewartet und den Fahrer über das Malheur informiert, damit er ein Auge auf ihn hat. Zum Glück kannte der Fahrer den Mann bereits und es war daher auch kein Problem. Ende gut, alles gut!

 

Mit dieser gut 20 minütigen Verspätung, konnten wir dann endlich unseren Weg beginnen.

 

Nach ein paar Metern entlang der Hauptstraße, ging es nach rechts in die Siedlung hinauf, wo sich kurze Zeit später bei einer Abzweigung der Weg in den Wald verabschiedete.

Ab nun hieß es: Hallo Wienerwald!

 

Es ging bergauf und bergab. Ok, mehr bergauf als bergab. Aber die Motivation war groß und das Gewicht erstaunlich gut zu tragen! Also kurzen Fotostopp machen, tief durchschnaufen und wieder weiter! Immer schön einen Schritt nach dem Anderen.

 

Jeder Schritt in die richtige Richtung, bringt uns näher an unser Ziel!

 

Das Wetter war bestens zum Wandern geeignet und so störte es gerade im Wald auch nicht, wenn hin und wieder ein Luftzug das nasse T-Shirt zu trocknen versuchte.

 

Es war einfach traumhaft ruhig im Wald und bis auf etwa 10 andere Spaziergänger/Sportler, waren Amy und ich unter uns.

 

Die Sonne begann bereits gegen 17:30 Uhr hinter den Bäumen zu verschwinden, was es im dichteren Wald schnell dunkel werden ließ.

 

Um ca. 18:30 Uhr erreichten wir die Kloster Ruine „Paradeis“ (mittelalterliche Bedeutung von Paradies) bei Ried am Riederberg. Hier fanden wir eine Quelle, einen Unterstand mit Sitzgelegenheit und Tisch, sowie einem Steinboden und sogar einer ebenen Fläche für unser Zelt vor. Das war dann wohl die perfekte Möglichkeit diesen Platz für das Nachtlager zu verwenden!

Da es nun schnell dunkel wurde, entschloss ich mich dazu, zuerst Amy ihr wohl verdientes Abendessen zu kredenzen, dann das Zelt aufzubauen, um dann gaaaaaanz am Schluss noch etwas trockenes Feuerholz zu suchen, um auch mir ein Essen zubereiten zu können.

 

Im entspannten Licht des Ofens, konnte ich, während mein Risotto köchelte, den Tag Revue passieren lassen, den Tieren im Wald lauschen und den Fledermäusen bei ihren zackigen Bewegungen zuschauen. Dies hat Amy besonders gefreut, da es hier so einiges zu sehen gab.

 

Um 21:00 Uhr hieß es Licht aus und gute Nacht!

 

Fazit des 1. ca. 10 Km Tages mit der gesamten Ausrüstung:

Prinzipiell ging es trotz des Gewichts sehr gut! Nur die Nackenmuskulatur hat etwas gelitten.

Morgen kommt ein neuer Tag!

 

Zusatzinfo zum Relive Video:

Leider war die Aufzeichnung nicht korrekt, da die Strecke mit 5,7 statt der wirklichen 10Km (Ausschilderungen und GPX Daten) aufgezeichnet wurde. Ich habe dies im Video leider nicht korrigieren können.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157716404797691

 

Animierter Weg:

https://www.relive.cc/view/vxOQnDXM4M6

 

LG

Steff & Amy

Der Weg gibt dir, was du brauchst!

Samstag, 10.10.2020

Tag 5

Datum: 10.10.2020

Strecke: Klosterruine Riederberg – Würmla

Daten: 24Km 362Hm 8Std 30Min inkl. Pausen

Kosten: Frühstück 7€; Zimmer 22€; Abendessen 15€

 

Der Weg gibt dir, was du brauchst!

 

Nach einer unruhigen, aber schönen Nacht im Zelt (ein Wahnsinniger nutzte die Waldstraßen für seine Rallye Runden für gut 4 Stunden…), bekamen Amy und ich unser Frühstück. Es gab Müsli und warmen Kaffee, welcher auch nötig, war, da es ab 03:00 Uhr richtig frisch und feucht wurde.

Noch schnell das Zelt und die Sachen zusammengepackt, den Platz aufgearbeitet, so, dass niemand sehen konnte, dass hier ein Zelt stand und los konnte es gehen.

 

Tja, Pech! Wie schon gestern, musste der Aufbruch etwas nach hinten verlegt werden, da Just in diesem Moment ein Radfahrer, welcher ebenfalls im Zelt übernachtet hat, vorbeikam. Während unserem netten Gespräch über das Pilgern und generell die Natur, gesellte sich noch ein weiterer Pilger zu uns, welcher trotz Knieprothese auf dem Weg zu sich selbst ist! Er hat meinen Respekt!

Es ist eine wahnsinns Leistung, welche er hier vollbringt!

Ich wurde von beiden bewundert, dass ich mich mit dieser Last auf den Weg begeben habe.

Patric hatte auch schon unterwegs von mir erfahren … „Da ist ein Wahnsinniger vor dir!“ 😉

Freut mich, dass ich bereits Anerkennung erhalten konnte 😊

 

Jetzt aber mal los! Der Weg wartet auf uns!

 

Nach etwa 5 Km kamen wir (Amy und ich) nach Sieghartskirchen und beim Wirtshaus „Die Kleine Post KG“ richteten sie gerade den Hof für die Gäste her. Kurze Frage, ob ich hier ein Frühstück bekommen könnte, wurde mit „Ja sicher doch“ bestätigt. So setzten wir uns und ich bestellte mir einen Kaffee Latte, sowie eine Eierspeise mit Kräutern und Gewürzen. Amy bekam natürlich ein Stück der ebenfalls erhaltenen Semmel, zusätzlich zu ihren Leckerlies ab.

 

Mit Sieghartskirchen haben wir auch schon den wunderschönen Wienerwald hinter uns gelassen und so ging der weitere Weg über leichte Hügel zwischen den Feldern und immer wieder kurzzeitigen Ausflügen durch Wäldchen weiter.

Um die Muskulatur etwas zu schonen, (meine Waden, Oberschenkel und Schultern merkten, dass wir etwas taten) legten wir immer wieder Pausen ein, wodurch der Weg aber auch mehr genossen werden konnte.

Kurz nach einer dieser Pausen, traf Patric bei uns ein und wir gingen ein Stück gemeinsam, bevor er sich auf Grund von Schmerzen mit seiner Prothese setzen musste. Amy und ich gingen jedoch weiter, da wir ja erst kurz davor eine Pause machten.

 

Kurz vor Siegersdorf sah ich, dass es eine tolle Möglichkeit für Amy gab, sich im Fluß abzukühlen. Diese Pause nutzte ich zum Verzehr einer mitgetragenen Banane. So wird auch das Front Pack etwas leichter *gg*.

 

Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: nur etwa 200m weiter steht ein schöner Jakobsbrunnen. Hier füllte ich unsere Wasservorräte wieder auf und trank mich gleich noch mit genügend Wasser voll.

Hier gäbe es auch die Möglichkeit für Pilger in einer Blockhütte nach Voranmeldung zu nächtigen!

Wir wollten jedoch weiter nach Würmla, welches wir nach weiteren etwa 7Km erreichen würden.

 

Nächster Stopp war bei der Jubiläumswarte, welche wir natürlich auch noch erklommen haben, um die Aussicht zu genießen.

 

Weiter am Weg machten wir in einem Waldstück bei der Bildeiche eine weitere Pause, wobei ich von einer netten Dame selbstgebackene gesunde Kekse (Banane, Nüsse, CornFlakes usw) geschenkt bekam.

 

DER WEG GIBT DIR, WAS DU BRAUCHST => ICH BRAUCHTE DIESE KEKSE!

Vielen Dank an die Retterin in der Not 😊

 

Kurz vor Würmla machten sich meine Schlüsselbeine extrem bemerkbar, da die Lösung der Lastverteilung des Front Packs per Karabiner zwar gut gedacht, aber schlecht ausgeführt war. Die Karabiner drückten genau auf den Knochen, was zu erheblichen Schmerzen führte.

Bei einer der notwendigen kurzen Verschnauf- und Entlastungspausen traf ich ein Pärchen, welches mit ihren Hunden auf der Gassirunde war. Er gab mir den Tipp, den Karabiner etwas höher an einer anderen Aufhängung zu fixieren. Damit wäre zwar der Schwerpunkt höher, aber das Drücken sollte besser werden. Diesen Tipp werde ich beherzigen und mit den im Rucksack befindlichen längeren Doppelkarabinern austesten.

 

In Würmla angekommen, hörte ich, während ich am Vorplatz der Kirche meine Sachen ablegte, dass jemand im Pfarrgarten den Besen schwang. In der Kirche fand ich auch keinen Stempel, daher klopfte ich an der Holztüre und fragte, ob ich diesen bekommen könnte.

Der Pfarrer war so nett und stempelte mir mein Credencial ab.

 

Da sich nun das Wetter extrem schnell zu verschlechtern schien, entschied ich, heute auf das Zelten zu verzichten und dafür eine Pilgerunterkunft zu suchen.

Das auf den Tafeln erwähnte und von mir ins Auge gefasste „Gasthof Burger Kirchenwirt“ hatte leider geschlossen, worauf ich mich per Handy auf die Suche nach einer Alternative machte. Hmmm kein Glück! Niemand hebt ab! Egal, wo ich es versuchte!

Was tun sprach Zeus: Auf gut Glück beim Gasthof Burger angerufen und laaaaange läuten gelassen. Man merkte, dass die Verbindung auf eine andere Leitung (Handy) weiter geschalten wurde. Dies war mein Glück, da der Senior Chef wirklich abhob und mir ein Zimmer anbieten konnte!

Kaum traf ich mich mit ihm im Innenhof des Gasthofes, fing der Wind extrem an und auch der Regen ließ nicht mehr lange auf sich warten. Da das Frühstück erst um 08:00 Uhr angeboten wurde, beschloss ich, dieses auszulassen, da ich schon früh starten wollte.

 

Im Zimmer angekommen, begutachtete ich die 2 vorhandenen alten Betten mit hohem Fußteil, welche mir für meine Länge als nicht bequem erschienen. Abgesehen davon, konnte ich mit der am Boden liegenden Matratze viel besser mit Amy kuscheln. Also stand fest: ich schlafe bei Amy unten! Hauptsache im Warmen und Trockenen!

 

Nachdem Amy ihr Abendessen bekommen hatte, fiel sie in einen zufriedenen Schlaf, welchen ich ausnutzte, um ins etwa 400m entfernte Beisl „Ins Klane“ zu gehen und eine Pizza zu essen.

 

Zurück bei Amy, habe ich erst einmal eine Brausetablette Magnesium zu mir genommen, da ich merkte, wie meine Muskulatur arbeitete. NOCH hatte ich keine Krämpfe! Das änderte sich aber schlagartig, nachdem ich mich entspannt auf die Matratze setzte, um das Tagebuch zu schreiben. Krämpfe in beiden Waden. Na toll… Diese waren aber zum Glück schnell wieder vorbei und kamen auch nicht mehr wieder.

Warum auch immer, bekam ich in meinem rechten kleinen Finger einen Krampf, der mir den bereits erwähnten bis auf die Handinnenseite hereinbog und die Sehne bis zum Ellbogen auf Spannung brachte. Dieser Krampf dauerte fast 10 Minuten und konnte nur durch extrem notwendiges Massieren und Dehnen wieder gelöst werden. Zum Glück kam auch dieser nicht noch einmal!

Bevor ich mich in die Waagrechte begab, um mich zu entspannen und zu schlafen, habe ich mich noch brav bei Pamela gemeldet, um ihr zu sagen, dass bei uns alles OK ist!

 

Die Krämpfe, der Muskelkater, sowie die Druckstellen durch die Karabiner waren nicht erwähnenswert. Hauptsache es geht uns gut!

 

Zusatzinfo zum Relive Video:

Auch hier war leider die Aufzeichnung nicht korrekt, da die Strecke mit 15 statt der wirklichen 24Km (Ausschilderungen und GPX Daten) aufgezeichnet wurde. Ich habe dies im Video leider nicht korrigieren können.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157716428479012

 

Animierter Weg:

https://www.relive.cc/view/vZqNP8GVY3O

 

Buen Camino

Steff

Geh langsam! Du kommst doch immer wieder nur zu dir selbst!

Sonntag, 11.10.2020

Tag 6

Datum: 11.10.2020

Strecke: Würmla – Stift Herzogenburg

Daten: 19Km 230Hm 6Std 40Min inkl. Pausen

Kosten: Frühstück 4,5€; Zug zurück nach Purkersdorf 15€; Abendessen 19€

 

Geh langsam! Du kommst doch immer wieder nur zu dir selbst!

 

Früh um 06:00 Uhr läutete der Wecker und wir packten uns zusammen. Hier nahm ich mir auch den Rat von gestern zu Herzen und veränderte die Aufhängung mit den Karabinern. Mal schauen, wie sich diese kleine Korrektur auswirken würde.

 

Um 07:15 Uhr verließen wir die Unterkunft und gingen ein Stück in die falsche Richtung, um uns beim Bäcker noch mit einem Frühstück einzudecken, welches wir aber erst später genießen würden.

 

Zum Glück hat der Regen bereits aufgehört. Trotzdem hatte ich zur Sicherheit die Regenhose und Jacke an, sowie beide Rucksäcke mit dem Regencape geschützt.

 

Nach gut 3Km kam ein schöner Pilger Rastplatz mit Brunnen und Sitzgelegenheit, wo wir unser Frühstück (für Amy eine Semmel und für mich ein Mohnflesserl mit Butter, sowie ein Schokocroissant) genüsslich verspeisen konnten. Da ich keinen frischen Kaffee bekommen konnte, habe ich mir in weiser Vorahnung im Zimmer noch heißes Wasser in die Thermoskanne gegossen, welches nun mit Pulver Cappuccino verfeinert wurde.

 

Weiter ging es entlang von Feldern und dem Perschling Hochwasserkanal. Hier konnte Amy ihren verdienten Freilauf genießen, bevor ich sie wieder an die Leine nahm, damit sie sich nicht zu sehr verausgaben konnte. Sie bekam generell immer wieder kurzfristig die Möglichkeit eines Freilaufes. Bei den Pausen war sie immer frei, da sie sowieso bei mir in der Nähe blieb bzw. meistens sogar ganz brav gelegen ist, da sie nun auch schon wusste, dass es noch weiter gehen würde.

 

Bei Langmannersdorf wurden die Jakobsweg Schilder zusätzlich mit privat erstellten Wegweisern inkl. Jakobsmuschel ausgewiesen.

An einer Kreuzung in den Feldern stand ein Stein, auf welchem sich ein sehr schön gestalteter Wegweiser mit dem Pfeil, einer Muschel und dem Schriftzug „Santiago De Compostela“ befand.

Die Richtung stimmt also schon einmal 😊

 

An dieser Kreuzung befand sich auch noch ein Marterl, wo eine Bank stand. Hier fand ich unter dieser Bank eine Muschel, welche vermutlich an einem Rucksack befestigt war, da die Schnur gerissen schien. Ich habe diese an dem schönen Wegweiser abgelegt und befestigt.

Möge der Anblick dem nächsten Pilger Freude schenken.

 

Mit gemütlichen Schritten durch das Tullnerfeld näherten wir uns dem Mittelpunkt Niederösterreichs, welchen wir trotz kurzem Umweg besichtigt hatten.

Leider hatte der Kiosk geschlossen (Corona bedingt). Ich hätte mich auf einen Kaffee gefreut.

 

Nach einer weiteren leichten Anhöhe, wo wir entlang einiger Weingärten gingen, konnte ich in der Entfernung bereits das 1. Mal den Glockenturm des Stiftes Herzogenburg entdecken.

Dies würde für heute unser Endziel sein!

 

Der Weg durch die weiten Felder und leider auch ein Stück entlang der Bundesstraße zog sich noch etwas, war aber durch die Tatsache, das Ziel vor Augen zu haben, leicht zu bewältigen.

 

So war es dann auch, dass wir an der Mauer des Stiftes ankamen und dieser entlang den Weg zum Eingang suchten.

 

Leider hatte der Shop/das Besucherbüro geschlossen, so befürchtete ich schon, hier wieder Pech mit dem Stempel zu haben.

 

Wieder erwies sich der Weg als gnädig und durch Zufall kam Probst Stockinger vorbei. Ich fragte ihn, ob ich wo den Stempel finden könnte. Er meinte: Ja, den kannst du gerne von mir haben.

TOLL! Während wir uns auf den Weg machten, um mir den gewünschten Stempel in das Credencial und das Tagebuch zu stempeln, erzählte er mir von seinem Weg, da auch er schon die gesamte Strecke gegangen war. Dies könne er mit 9! vollen Pilgerpässen bekunden! WAHNSINN!

 

Nach diesem netten Gespräch begaben sich Amy und ich auf den Weg zum kleinen Bahnhof Herzogenburg Stadt, von wo aus der für Amy angenehmste Rückweg nach Purkersdorf möglich war. Ich wollte ihr den Maulkorb so kurz als nötig anlegen müssen. Nach etwa 1,5 Std. Wartezeit, konnten wir die Fahrt mit nur 1x Umsteigen in St. Pölten hinter uns bringen.

 

Da ich am folgenden Tag zufällig dienstlich in Purkersdorf sein würde, übernachteten wir in Gablitz, wo ich noch ein sehr leckeres chinesisches Abendessen zu mir nahm.

 

Fazit des Tages:

Die Korrektur der Karabiner für den Front Pack, hat sich bezahlt gemacht! Keinerlei Probleme mit den Schlüsselbeinen mehr!

Im Endeffekt muss ich sagen, dass das Gehen trotz des Gewichts absolut möglich ist. Natürlich ist alles anstrengender und langsamer, aber es ist möglich! Mal schauen, was ich noch abspecken bzw. von der Beladungsweise verändern werde. Einige Ideen habe ich dazu auf jeden Fall gewonnen.

 

Zusatzinfo zum Relive Video:

Auch hier war leider die Aufzeichnung nicht korrekt, da die Strecke mit 9 statt der wirklichen 19Km (Ausschilderungen und GPX Daten) aufgezeichnet wurde. Ich habe dies im Video leider nicht korrigieren können.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157716425599581

 

Animierter Weg:

https://www.relive.cc/view/v1vjAMAKpJq

 

Buen Camino

Steff & Amy

3 Tage zum Genießen!

Donnerstag, 13.05.2021

Tag 7

Datum: 13.05.2021

Strecke: Herzogenburg – Göttweig - Furth

Daten: 19,8Km 539Hm etwas über 5 Std. 50 Min. inkl. Pausen

Kosten: Kaffee 5€

 

3 Tage zum Genießen!

 

Heute war es endlich so weit. Pamela brachte uns mit dem Auto nach Herzogenburg, wodurch sich Amy 2 Std. mit Mauli im Zug ersparte.

 

Der Wetterbericht sagte leider die kommenden 2 Tage Regen voraus, was uns aber nicht aufhielt.

 

Gesagt getan, starteten wir unseren Weg nach Göttweig.

Der Weg verlief wieder abwechslungsreich und auch der Regen war, geschuldet der guten Ausrüstung, gut zu überstehen.

Bei Maria Ellend fanden wir einen Unterstand mit Sitzgelegenheit, welchen wir sofort für eine Pause im Trockenen nutzten. Kurz danach sahen wir das Stift Göttweig vor uns auf einem Hügel in voller Pracht. Wohl ahnend, dass am Ende der Etappe ein 120m Anstieg auf kurzer Distanz auf uns wartete.

Zuvor aber ging es noch am gegenüberliegenden Hang durch einen schönen Wald.

Nun war es so weit: Der Anstieg wartete.

Auch diesen meisterten wir und konnten nun das Stift besichtigen.

 

Da wir sehr gut in der Zeit lagen, gingen wir noch weiter nach Furth, wo wir einen Weinbauer trafen, welcher uns das Zelten hinter der Weinlesehütte erlaubte. So waren wir zumindest vom Wind geschützt. Während einer Regenpause noch schnell das Wasser für das Abendessen erhitzt, welches gemütlich im Zelt verspeist wurde. Durch den Regen war der Tag doch anstrengend, darum gingen bei uns auch schon um 20:00 Uhr die Lichter aus.

Gegen Mitternacht hörte der Regen auf. Amy nutzte die Gelegenheit, noch einmal austreten zu können, bevor es zurück in den Schlafsack ging.

 

Fazit des Tages:

Wenn du Probleme mit neuen Schuhen trotz Einlaufen hast, geh zum Schuster deines Vertrauens. Er findet eine Lösung 😉

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157719197462519

 

Animierter Weg:

https://www.relive.cc/view/vYvrAjzLZxq

 

Buen Camino

Steff & Amy

Die wunderbare Wachau!

Freitag, 14.05.2021

Tag 8

Datum: 14.05.2021

Strecke: Furth – Maria Langegg – Ruine Aggstein

Daten: 26,2Km 822Hm etwas über 9 Std. 50 Min. inkl. Pausen

Kosten: Frühstück 4,80 €; 2x Kaffee 3 €; Abendgetränke 7,70 €

 

Die wunderbare Wachau!

 

Die Nacht war durch den Regen und Wind bei ca. 6°C doch recht frisch, was uns um 05:15 Uhr dazu bewog, aufzustehen, zu frühstücken und alles fertig für den Tag zu machen.

 

Um 07:15 Uhr starteten wir bei Nieselregen in Richtung Mautern.

Der Geruch frischer Backwaren, nötigte mich dazu, etwas für später zu kaufen. Auch konnte ich unsere Wasservorräte auffüllen, was perfekt war, da es die nächsten 20 Km keine Möglichkeit dazu gab!

 

Der Weg führte uns anfangs zwischen Feldern umher, wo wir 1x mitten durch eines dieser Felder mussten. Ja, lt. Wegweiser! Und Ja, nach dem Regen der letzten Stunden war es eine tolle Schlammschlacht.

 

Nach einiger Zeit kamen wir dann in den „Dunkelsteiner Wald“.

Wunderschön, aber auch anstrengend, da es immer Auf und Ab ging.

2 markante Punkte waren der „Schoberstein“ und das „Herrenplatzl“.

 

Ankunft in Maria Langegg. Leider konnte ich nur 1 Foto von Innen machen, da genau in diesem Moment eine Messe begann, wo ich natürlich nicht stören wollte.

Also die neben der Kirche befindliche WC Anlage aufgesucht und am Brunnen Wasser geholt. Danach ging es weiter zur Ruine Aggstein.

 

Auch dieser ca. 1-stündige Weg führte über einige Höhenmeter hinauf, bevor wir endlich die Ruine vor uns sehen konnten.

Hier erst einmal beim Shop mit Getränken und Kaffee eingedeckt, um den Blutzuckerspiegel wieder anzuheben.

Während ich mich angenehm mit der Mitarbeiterin im Shop unterhielt, fragte ich, wo es die nächste Möglichkeit zum Campen geben würde.

Leider war ihre Antwort, dass dies wohl erst in Schönbühel möglich wäre. Nach kurzem Überlegen schlug sie mir vor, mir am oberen Parkplatz ein Plätzchen zu suchen. Da ich sowieso früh morgens wieder zusammenpacken würde, wäre dies kein Problem. Vielen Dank an dieser Stelle an das „Burgfräulein“ Frau Jäger.

 

Da es ab ca. Mittag trocken blieb, nutzte ich die letzten Sonnenstrahlen, um das Zelt und den Schlafsack zu trocknen.

Während dem Abendessen gesellte sich noch ein Pärchen mit ihrem Camper zu uns und wir quatschten noch eine Zeit lang über alles Mögliche. Trotz diesem netten Gespräch ging es eher bald zurück ins Zelt, da ich noch mit Pamela telefonieren wollte und das Ausstrecken auf der Matratze eine Wohltat war.

 

Abends kein Regen, nur leichter Wind, aber Vorhersage für die Nacht von wieder nur 6°C.

Da hieß es wieder, dick einmummen und mit Amy kuscheln!

 

Fazit des Tages:

Gut, dass ich in der Bäckerei Wasser aufgefüllt habe, da ich die Information über fehlende Brunnen oder Quellen nirgendwo gefunden habe.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157719200264688

 

Animierter Weg:

https://www.relive.cc/view/vmqX2jAxZLO

 

Gute Nacht

Steff & Amy

Genieße jede Sekunde des Tages!

Samstag, 15.05.2021

Tag 9

Datum: 15.05.2021

Strecke: Ruine Aggstein - Melk

Daten: 23,8Km 578Hm etwas über 7 Std. 50 Min. inkl. Pausen

Kosten: Eis 2,60 €; Kaffee 3,80 €;

 

Genieße jede Sekunde des Tages!

 

Nach einer ruhigen, aber frischen Nacht, weckte mich Amy erneut um 05:15 Uhr auf, da auch die Vögel munter waren.

 

Mein Glück!

Dadurch sahen wir einen schönen Sonnenaufgang und die Ruine im goldgelben Licht!

 

Da ich gestern leider den Stempel vergas, habe ich mir extrem Zeit gelassen mit Frühstück und dem Zusammenpacken. Es hat sich gelohnt! Um kurz vor 9 Uhr konnte ich einen wunderschönen Stempel in meinem Credencial und Tagebuch verewigen.

 

Der „Eselsteig“ ließ beim Abstieg alle Muskeln aufwachen.

Nach etwa 1,5 Stunden erreichten wir die Kartause Aggsbach, welche natürlich auch besichtigt wurde. Während ich in der Kirche war, begann der anwesende Geistliche auf der Orgel zu spielen, was der Besichtigung einen besonderen Effekt verlieh.

 

Da wir erst um 09:30 Uhr starteten, durften wir trotz der vielen Steigungen nicht zu sehr trödeln, da uns ja Pamela in Melk abholen wird.

So gingen wir strammen Schrittes bergauf, bergab und auch gerade aus. Machten immer wieder kurze Pausen und genossen mit jedem Schritt die Natur.

 

Da es schon den ganzen Tag schön war, wurden unsere Wasservorräte bei einer netten Familie wieder gefüllt. Amy genoss die Pause im Schatten.

 

Während wir im schattigen Einschnitt neben der Pielach unterwegs waren, meldete sich Pamela, dass sie bereits da sei.

Nun denn, Kräfte sammeln für die letzten Meter und weiter.

 

Wir nahmen kurz vor dem Stift Melk die Abkürzung direkt zum Treffpunkt beim Besucherparkplatz, wo sich Amy gemütlich bei Frauli ausrasten konnte, während ich mir noch den Stempel im Stift holte.

 

Alles in Allem waren die letzten 3 Tage trotz Regen und Kälte GENIAL!

Nur mit dem Gewicht muss ich mir unbedingt noch was einfallen lassen.

Trotz Ausmisten vor diesem Trip, hatte ich auf jeden Fall noch zu viel mit dabei.

 

Fazit des Tages:

Auch, wenn es anstrengend und heiß ist. Genieße jede Sekunde, denn das ist es wert!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157719206606836

 

Animierter Weg:

https://www.relive.cc/view/vdvmDPZL4xq

 

Bis zum nächsten Mal

Steff & Amy

Nutze die Zeit, die du hast!

Freitag, 03.09.2021

Tag 10

Datum: 03.09.2021

Strecke: Melk - Hasling

Daten: 16,2Km 268Hm 5 Std. 10 Min. inkl. Pausen

Kosten: Jause, Eis und Getränke ~13 €

 

Nutze die Zeit, die du hast!

 

Das Wetter passt, Zeit habe ich auch, Pamela sagt „Dann mach mal!“ => Ergebnis: Weiter geht´s!

 

Andi war so nett und brachte Amy und mich zum Parkplatz beim Stift Melk, wo wir die letzte Etappe beendet hatten und uns Pamela abholte.

Nach einem netten Quatscherl (Gespräch unter Freunden) wo wir uns noch ein wenig stärken konnten, starteten wir um ca. 14:00 Uhr in die Etappe in Richtung Artstetten/Maria Taferl.

 

Zuerst durchquerten wir noch die Altstadt von Melk, wo wir von so manchem Anwesenden bestaunt wurden. Immerhin war ich wieder mit dem Big Pack und Amy unterwegs.

Unterhalb der Altstadt konnten wir noch einen schönen Blick auf das Stift mit den herausstechenden Türmen erhaschen.

 

Über die alte Brücke ging es dann durch den Auwald hinaus zur Donau, welcher wir stromaufwärts zum Kraftwerk folgten.

Nachdem wir dieses überquert hatten, folgten wir am nördlichen Donauufer der Markierung.

Da es wieder einmal knackig warm war, vergönnte ich Amy jede mögliche Pause beim/im Wasser, um sich abzukühlen.

 

Auf Höhe „Urfahr“ wiesen uns die altbekannten gelben Pfeile mit der Muschel und der Beschriftung „Österreichischer Jakobsweg“ in die Hügel gen Norden. Ab nun wusste ich nicht, wann wir wieder auf Wasser zur Kühlung von Amy treffen würden.

Was sich dahingehend bemerkbar machte, dass ich mich wieder oder besser noch mehr auf Amy konzentrieren musste. Immer schön beobachten, wie sie sich verhält, ob sie eine Pause braucht, Wasser aus dem Rucksack hergenommen werden muss, usw.

 

Kurz vor Geschäftsschluss kamen wir noch zu einem „Nah und Frisch“, welcher im Schatten eine Bank stehen hatte. Diese Gelegenheit nutzten wir für eine längere Pause. Wasser für Amy, ein Eis und einen kalten Kaffee für mich und dann noch die Wasservorräte im Rucksack wieder auffüllen, damit wir nicht in ein Problem laufen.

Immerhin begann auch schon schön langsam die Sonne tiefer zu stehen, was bedeutete, dass die nächsten paar Kilometer bereits zum Suchen des Lagerplatzes genutzt werden müssen.

 

So ein Pech aber auch! Nur kurz nach dem Geschäft kamen wir an einem „Hofladen“ vorbei, welcher etliche Leckereien im Angebot hatte. Leider konnte ich nichts mitnehmen, da unsere Vorräte auf Maximum waren.

 

Nachdem wir ein Stück durch einen Wald gegangen waren, wo sich Amy wieder einmal in einem Bach schön abkühlen konnte, fand ich den idealen Platz für unser Lager, bevor wir nach Artstetten kommen würden.

 

Zuallererst bekam Amy ihr hart verdientes Abendessen in Form des wohlbekannten Nassfutters, welches sie bei unseren Wanderungen erhält.

Anschließend nutzte ich die untergehende Sonne, um das Zelt aufzubauen und alles für die Nacht vorzubereiten. Nach einem sehr schönen farbenprächtigen Sonnenuntergang konnte ich mir um 20:30 Uhr endlich auch etwas zu essen machen.

Da es doch wieder ein anstrengender Tag war, immerhin waren wir am Vormittag noch brav in der Arbeit, vielen wir schon vor 22 Uhr in die Koje, wo sich Amy schön an mich kuschelte und ganz entspannt einschlief.

 

Huch, was ist denn jetzt los?

Nur kurz, nachdem ich die Augen geschlossen hatte, fing es an zu krachen. Da waren wohl Jäger unterwegs. Amy schaute nur einmal kurz hoch, stellte fest, dass ich ruhig war, worauf sie sich auch gleich wieder hinlegte.

Was zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt war: die Knallerei ging bis 02:00 Uhr dahin. Mit einem Maximum von 27 Schuss in kurzer Reihenfolge.

 

Tja, geschlafen haben wir trotzdem 😉

 

Fazit des Tages:

Egal wie wenig Zeit du hast und wie wenige Kilometer du schaffst. Es ist DEINE Wohlfühlzeit und die will genossen werden!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157719775208048

 

Animierter Weg:

https://www.relive.cc/view/v26MxoZ5NEO

 

Buen Camino

Steff & Amy

Wieder ein wichtiger Wegpunkt erreicht

Samstag, 04.09.2021

Tag 11

Datum: 04.09.2021

Strecke: Hasling - Ybbs

Daten: 21,7Km 316Hm 9 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Frühstück 3 €, Kaffee und Jause 14 €, Andenken von Maria Taferl 13,50 €

 

Wieder ein wichtiger Wegpunkt erreicht

 

Der Morgen begann mit dem Hahn um 04:30 Uhr.

Amy wollte auch schon raus > ok, dann raus aus den Federn.

Erst einmal gut gestreckt und die Morgentoilette erledigen.

 

Während das Wasser heiß gemacht wurde, habe ich schon einmal mit dem Einräumen des Rucksacks begonnen.

Da es in der Nacht feucht wurde, nutzte ich die Gelegenheit und hängte die Zeltplanen über die geschlichteten Baumstämme, um sie in der Morgensonne, welche gerade über die Bäume zum Vorschein kam, im leichten Wind zu trocknen.

 

Kaum war ich mit dem Frühstück fertig, wurde Amy etwas unruhig. Sie hat wohl etwas hinter den Bäumen gehört. Ok, dann gehe ich mal todesmutig nachschauen, welches wilde Tier mich gleich anfallen wird. Immerhin muss ich ja Amy beschützen!

 

OH WIE SÜÜÜÜÜÜÜSSSSSSSSSSSSS kam mir doch ein freudig herumhüpfender kleiner Wuffi entgegen, welcher mit seinem Herrchen gerade die Morgenrunde drehte. Mit seinen gut 9 Monaten war er einfach zum Knutschen! Amy durfte sich natürlich mit ihm unterhalten und beide waren sofort im Spielmodus. Einfach herzig zum Beobachten!

 

Währenddessen unterhielt ich mich mit dem Herrchen und wir kamen darauf, dass im Nachbarort heute eine Hochzeit stattfindet. Deswegen wohl in der Nacht und auch morgens noch einmal die Knallerei.

 

Nach etwa 10 Minuten verließen uns die Beiden wieder und ich konnte den Rest der Ausrüstung verpacken, um alles im Urzustand zu hinterlassen. Nicht zu bald, wie sich gleich herausstellen sollte, da der Grundbesitzer mit seinem Sohn und Traktor ankam. Auch hier entwickelte sich ein nettes Gespräch und es war überhaupt kein Problem, dass ich hier übernachtet hatte. Auch bekam ich sofort das Angebot, unsere Wasservorräte beim Haus, welches wir passieren würden, auffüllen zu lassen. Da allerdings in Artstetten ein Brunnen am Prangerplatz ist, habe ich dankend abgelehnt.

 

Als wir uns auf den Weg machten, konnten wir schon erkennen, dass es heute wieder ein sehr sonniger, also auch warmer Tag werden würde.

Weiter ging es Richtung Artstetten, durch den „Jakobsweg“ > Ja, der heißt dort wirklich so 😉, mit einigen Jakobsweg Elementen, welche natürlich fotografiert werden mussten.

 

Am Prangerplatz angekommen, bekamen wir unser frisches Quellwasser und zu meiner Freude gab es auch einen Hofladen, da leider kein Bäcker in der Nähe war, wo ich mir ein 2. Frühstück besorgen konnte. Im Hofladen bekam ich dafür selbstgemachte „Linzer Kipferl“, welche ich mir ganz gemütlich sitzend auf der Bank des Prangerplatzes schmecken ließ.

 

Der Anstieg zur Kirche des Schlosses Artstetten war schnell geschafft und der erhoffte Stempel ebenfalls zu finden. Hier traf ich auch zum 1. Mal für heute eine Gruppe von 4 Wanderinnen. Da wir in der Kirche waren, hat sich kein wirkliches Gespräch entwickelt, sondern nur ein kurzes „Hallo zusammen!“

 

Der Weg von Artstetten nach Maria Taferl war abwechslungsreich und schön durch den Wald, aber auch auf Straßen und Schotterwegen. Natürlich ging es auch bergauf, wobei der Anstieg über die Nordseite erfolgte, welcher nicht ganz so steil sein sollte.

 

Im Cafe suchten wir uns einen schönen Platz, um eine ausgiebige Pause zu machen. Ich durfte meine Sachen und auch Amy liegen lassen, um mir in Ruhe die Kirche, sowie die Souvenirläden anschauen zu können.

Beim Gang über den Vorplatz der Kirche sah ich ein Pärchen, wo er anscheinend gerade einen Antrag machte. Eine schöne Szene an einem schönen Tag!

Nach der Besichtigung der Kirche und dem Stempeln in meinen Pilgerpass, konnte ich es mir nicht nehmen lassen und begab mich zu dem Pärchen von vorher.

 

Ich wollte ihnen einfach etwas mit auf den Weg geben:

Die Jakobsweg Pilger kennen 2 relevante Phrasen.

  1. Ultreia: immer weiter! Vorwärts!
  2. Buen Camino: hab einen guten/schönen Weg!

Was die Pilger untereinander damit ausdrücken möchten:

Ich wünsche dir ein wunderbares Leben!

Und selbiges wollte ich ihnen damit wünschen!

 

Nach diesem kurzen Gespräch mit dem Pärchen, sollte ich noch die 4 Damen von Artstetten besser kennenlernen. Es stellte sich heraus, dass Gabriele bereits selbst den Weg gegangen ist.

 

Nach einer, nun doch etwas längeren Pause, gingen wir über den steileren Südhang hinunter zur Donau, um ab sofort dem heißen Asphalt des Radweges ausgeliefert zu sein.

Leider waren auch noch sehr viele Radfahrer unterwegs und zusätzlich so gut wie keine Möglichkeit für Amy ins Wasser zu kommen ☹

Daher nutzten wir nach etwa 10 Km die erste bessere Möglichkeit für eine ausgiebige Pause am Wasser für Amy inkl. Badeeinlage.

 

Bei Persenbeug holte ich mir noch eine Kleinigkeit zum Essen und beim Telefonat mit Pamela beschloss ich, für Amy in Ybbs abzubrechen, da ich ihr den 3. Tag nicht auch noch zumuten wollte. Da war es dann doch noch zu heiß dafür.

 

Es wurde vereinbart, dass wir uns bei der Touristeninformation nach dem Kraftwerk Ybbs/Persenbeug treffen und Pamela uns einsammelt, um gemeinsam nach Hause zu fahren.

 

Gesagt getan, gingen wir die letzten paar Kilometer ganz gemütlich, damit es für Amy angenehm blieb. Da wir zu früh am Treffpunkt waren, konnte sich Amy im Schatten ausruhen, um sich beim Eintreffen des Frauli´s mehr freuen zu können!

 

Ab ging es nach Hause, um das Erlebte im eigenen Bett Revue passieren zu lassen.

 

Fazit des Tages:

Erfreue fremde Menschen mit netten Sprüchen und erhelle ihren Tag

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157719787887487

 

Animierter Weg:

https://www.relive.cc/view/vdORwEkNer6

 

Bis zum nächsten Teil unseres Abenteuers!

Steff & Amy

 

Update zur Ausrüstung

Samstag, 05.02.2022

05.02.2022

 

Update zur Ausrüstung

 

Da ich schon länger über das Problem des zu großen Gewichts nachgrübelte und Andreas mich mit seinen leichten Schubsern in die richtige Richtung brachte, habe ich Stunden damit verbracht, mich über die Verwendung eines Pilgerwagens in diversen Foren und generell im Internet schlau zu machen. Leider fand ich bis dato keine Möglichkeit, das Gewicht so weit runterzubringen, dass ich den Rucksack ohne gröberen Problemen über die gesamte Distanz bringen könnte.

 

Da gibt es etliche Modelle, welche sich in der Bauart und Preisklasse unterscheiden, dass man sich einen Roller oder einen Tesla kaufen könnte 😉

 

Da ich nicht zu viel Geld in dieses Thema investieren wollte, viel meine Wahl auf das Modell „Wandamigo“ derselbigen Firma.

Tja, was soll ich sagen: im Shop nicht mehr verfügbar und die Firma weder per Mail, noch telefonisch erreichbar.

Da mir die weiteren möglichen Modelle nicht so zusagten, beschloss ich, in den bekannten Facebook Foren einen Aufruf zu starten, ob nicht jemand dieses Wägelchen zu Hause herumstehen hat und sich davon trennen würde.

 

Glück gehabt! Noch am selben Vormittag erhielt ich von Karl-Heinz H. die Rückmeldung, dass er so einen hätte und ich ihn gerne haben könnte 😊

 

Weiteres Glück:

Wir wohnen nur etwa 1,5 Std. Fahrzeit auseinander.

 

Somit verabredeten wir uns noch für denselben Tag um 15:00 Uhr, dass ich ihn mir anschauen kann, um dann zu entscheiden, ob ich zuschlage, oder nicht.

 

Kurz vor 15 Uhr waren Amy und ich am vereinbarten Ort und wurden herzlich empfangen.

Erst mal einen Kaffee getrunken und von Karl-Heinz wunderschöne Berichte über seine diversen Jakobsweg Begehungen gehört. Mit dem Fotobuch und den verschiedenen Compostelas bekam ich immer wieder eine Gänsehaut, da es einfach ein so unfassbar schönes Gespräch war.

 

Den Wagen haben wir dann gemeinsam in Augenschein genommen und auch mit meinem grob gepackten Rucksack bestückt, damit ich mir die Passgenauigkeit und Funktionalität besser vorstellen konnte. Meine Bedenken, dass ev. meine Fersen auf den Rucksack oder den Wagen stoßen könnten, wurden zum Glück in Luft aufgelöst.

 

Ich schlug also beim Pilgerwagen zu und wurde noch zusätzlich mit einer wunderschönen 2€ Münze mit einer aus 2018 stammenden Spezialprägung beschenkt.

Danke Karl-Heinz!

Diese Münze werde ich in Ehren halten und sie wird einen speziellen Platz bekommen!

 

Wieder zu Hause angekommen, veränderte ich noch ein paar Befestigungen zu meinen Gunsten und versuchte die diversen Möglichkeiten der Fortbewegung (ziehend/tragend) in Einklang mit meiner Ausrüstung zu bringen. Hier kam mir sehr entgegen, dass ich das Tragegestell meines Rucksacks demontieren kann, um so den Wagen inkl. Rucksack leicht aufnehmen zu können. Durch diese Möglichkeit kann der Rucksack auch normal auf der Plattform liegen, so, dass man in alle Fächer eingreifen kann. Bei Rucksäcken, wo das Tragegestell nicht entfernt werden kann, muss man den Rucksack auf den Bauch legen, damit man ihn im Fall des Falles leichter schultern kann.

 

Auch die am Tragegestell befindlichen Anbauten (Handytasche mit Absturzsicherung, Wasserflaschen inkl. Trinkschlauch, Kamerahalterung, usw.) können so wie gehabt verwendet werden, was eine neuerliche größere Umstrukturierung hinfällig macht.

 

Ich werde noch ein paar Änderungen vornehmen, aber im Großen und Ganzen gefällt mir diese Lösung doch schon sehr gut.

Morgen geht es einmal auf eine Testrunde bei uns zu Hause, damit ich ein Gefühl entwickeln kann.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720296478646

 

Es geht bald weiter!

 

Buen Camino

Stefan & Amy

1. Ausflug mit „Mi Amigo“

Sonntag, 06.02.2022

06.02.2022

 

1. Ausflug mit „Mi Amigo“

 

Da ich gestern schon angekündigt hatte, dass ich heute eine Runde mit „Mi Amigo“ drehen möchte, habe ich dies auch in die Tat umgesetzt.

 

Gestartet an der Haustüre, ging es rüber zum Rabenberg und weiter zur Tillysburg.

Auf dieser ca. 13Km langen Runde hatte ich diverse Untergründe, und auch ein paar kleinere Steigungen und Stufen, wo ich den Wagen gut testen konnte.

 

Los ging es auf Asphalt, wo ich sehr schnell feststellen konnte, dass der Wagen so gut wie lautlos einfach hinten nachläuft.

 

Nächstes Augenmerk viel dann auf einen Wiesenweg, welcher leicht uneben und abfallend auf eine Seite war. Auch hier keinerlei Probleme. Man merkte zwar, dass „Amigo“ etwas lauter wurde, aber er lief und lief und lief.

 

Weiter ging es auf einen Schotterweg, welcher teilweise auch schöne Schlaglöcher hatte. Er fuhr, als gäbe es kein morgen und somit war auch dieser Part abgehakt.

 

Nun kamen wir zur 1. Steigung auf Schotter, wo ich sehr schnell feststellen konnte, dass es ein anderes Gefühl ist, als wenn man den Rucksack normal geschultert hat.

Da der Wagen ja am Hüftgurt eingeklinkt ist, zieht er eben an dieser etwas nach hinten.

Ok, das ist ungewohnt, aber absolut kein Problem. Immer noch besser als die nach vorne gebogene Haltung, wenn man nicht, mit getragenem Rucksack, nach hinten umfallen will.

 

Amy und ich hatten uns für diese Runde das ideale Wetter ausgesucht. Sonnig mit leichter Bewölkung und ca. 9°C. Nur der Wind war etwas lästig und je weiter wir oben in der freien Lanschaft waren, desto „giftiger“ wurde er.

 

Am Wegesrand lag ein Baumstamm, welcher gleich für den Holztest herhalten durfte. Ein Durchmesser von ca. 25-30cm stellte zu meiner Verwunderung ebenfalls keinerlei Probleme dar. Einfach drüber und weiter geht´s.

 

Da es am möglichen Pausenplatz blies, als ob ein Hurrikan ankommen würde, beschloss ich, weiter zur Tillysburg zu gehen, da ich so und so in diese Richtung wollte.

Am Fuße des Hügels kamen wir zu der Stelle, welche für den Stiegentest ideal war. Etwa 60cm breite Stufen, welche gut 25cm nach oben gingen, stellten, wenn man schön mittig geht, kein Problem dar. Auch, wenn ich etwas von der Linie abkam, rutschte „Amigo“ nur minimal auf die Seite, fing sich aber sofort wieder.

Hier wurde auch der Test vom „Stiegen runter gehen“ durchgeführt, welcher ebenfalls kein Problem sein sollte. Einzig, eine „Auflaufbremse“ im Sinne einer Sperre, dass der Wagen nicht zu weit nach vorne kommen kann, werde ich mir überlegen, da es sonst sein kann, dass ich im Schritt mit der Ferse auf den Wagen komme.

 

Auch mein Plan mit dem 2. Pausenplatz ging auf und wir konnten in einem einigermaßen windgeschützten Bereich unsere Pause genießen.

 

Zum Abschluss gingen wir dann noch ganz entspannt nach Hause.

 

Fazit des Tests:

Es gibt ein paar Kleinigkeiten, welche ich ändern möchte/werde.

Z.B.: Querstange zum Hochziehen; Schrauben müssen noch abgedeckt werden, um den Rucksack nicht zu beschädigen; beim Stellrahmen am Boden muss ein Schutz für den Rucksack her, damit er nicht am Boden direkt aufgestellt wird; Halterung des Tragegestells muss per Klicksystem schnell montiert werden können. Aktuell muss ich die Bänder umständlich fixieren. Das dauert mir dann im Gelände doch zu lange;

 

Aber ich bin absolut positiv überrascht, dass es doch so toll funktioniert, was ich mir vorgestellt hatte.

Einer der nächsten Tests wird dann sein, dass ich eine Runde gehe, wo mehr Gelände dabei ist.

In weiterer Folge kommt dann noch der ultimative „Berg Test“, wo der Wagen vermutlich komplett geschultert wird.

Mehr dazu aber in den nächsten Einträgen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720296497241/with/51864950012/

 

Buen Camino

Steff und Amy mit „Mi Amigo“

Neues Setup muss getestet werden

Sonntag, 10.04.2022

Tag 12

Datum: 10.04.2022

Strecke: Ybbs - Ardagger

Daten: 26,5Km 887Hm 7 Std. 55 Min. inkl. Pausen

Kosten: Bio-Birnensaft 0,2l (Hofladen unterwegs) 2€, Abendessen: Kaiserschmarrn + 2 Getränke 18€, Übernachtung inkl. Frühstück 103€

 

Neues Setup muss getestet werden

 

Gestartet wurde mit vollem Gepäck, welches mich auf der großen Reise begleiten wird, nachdem uns Pamela abgesetzt hatte um 12:00 Uhr in Ybbs.

 

Nur Minuten, nach dem Start kamen wir in einen Graupelschauer, welchen wir aber bei einem Carport aussitzen konnten.

Kurz nach dem Weitergehen kam auch schon der 1. Anstieg des Tages > LUUUUUUUFT!

 

Kaum denkt man, dass man auf der Anhöhe weitergeht, kommt der nächste Anstieg auf den Hengstberg, welcher auch die hiesige Skipiste beinhaltet. Falls gewünscht und geöffnet, kann hier auf etwa halber Höhe in einem kleinen Beiserl der Einkehrschwung geübt werden.

 

Es ging stetig bergauf/bergab nach Neustadl weiter zum Kollmitzberg mit dem daraufhin folgenden Tagesziel, dem Stift Ardagger, welcher leider schon geschlossen war.

 

Da wir den ganzen Tag anstrengenden Gegenwind hatten, wodurch Amy und ich echt schon müde waren, beschloss ich, die letzten 6 Km nach Zeillern zu canceln und beim Landgasthof Winter gegenüber dem Stift einzuchecken und was warmes zu essen.

 

Bei angesagten -2°C muss das Zelten nicht unbedingt sein. Amy machte es sich sogleich neben dem Tisch in der warmen Stube gemütlich und bekam auch sofort ihr Abendessen serviert.

Für mich gab es einen Belohnungsradler und Kaiserschmarrn.

Während dem Essen setzte sich auch der Chef zu mir und erzählte so einiges über die Probleme der letzten Zeit (Covid), als auch seine Food Trucks mit den diversen Essens- und Getränkeangeboten. Da bekommt man sofort noch mehr Hunger!

 

Nach dem Einzug ins wahnsinnig schöne und geräumige Zimmer, bin ich noch schnell mit Amy hinaus gegangen, damit sie noch einmal die Blase entleeren konnte, was sie auch brav sofort erledigte.

 

Nun kam die gemütliche Zeit: Raus aus den Schuhen und dem Gewand und eine heiße Regendusche genossen > Einfach GENIAL!

 

Brav, wie ich nun mal bin, kümmerte ich mich auch noch um die Bilder, die Animation, sowie das Tagebuch, damit ihr zu Hause gebliebenen wieder was zum Lesen bekommt 😉

 

Frühstück gibt es ab 07:00 Uhr. Das heißt für mich Tagwache gegen 06:30 Uhr, um mit Amy noch mal kurz rauszugehen und schon mal das Nötigste zusammen zu packen.

Durch die heute leider schon geschlossene Kirche bekam ich keinen Stempel mehr, was ich so nun morgen Früh noch einmal in Angriff nehmen werde.

Anschließend geht es weiter bis nach Strengberg, wo uns Horst aufsammeln wird.

 

Fazit des Tages:

Der Wanderwagen ist wirklich genial, wobei ich aber noch so einige „Problemchen“ beheben sollte.

 

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720298016705

 

Animierter Weg:

https://www.relive.cc/view/vNOPo435eYv

 

Bis morgen Abend!

Steff & Amy

Es geht, was geht

Montag, 11.04.2022

 Tag 13

Datum: 11.04.2022

Strecke: Ardagger - Wallsee

Daten: 19 Km 497 Hm 5 Std. 58 Min. inkl. Pausen

Kosten: Kaffee und Bananenmilch 3€; Bio-Apfelsaft 4€

 

Es geht, was geht

 

Tagwache war heute bereits um kurz vor 6 Uhr, da die Sonne schön langsam aufging. Wir nutzten den frühen Morgen für den Gassigang. Danach bekam ich ein vorzügliches Frühstück mit 2 sehr guten Spiegeleiern.

 

Da es nun spät genug war, konnte ich in die Kirche schauen, um diese zu besichtigen und mir den Stempel zu holen.

Die Wand-/Deckenmalereien waren sehr schön. Generell ist die Kirche sehr stimmig.

 

Nun ging es an das Einpacken und Sortieren, damit der Amigo wieder einsatzbereit ist.

 

Auf auf und der Goas noch! Wie wir hier in Österreich so sagen. Stimmt bei uns eindeutig, da Amy ja immer vorne sein möchte.

 

Gleich zum Warmwerden gab es einen schönen Anstieg, um die Muskulatur in Schwung zu bringen.

Beim 1. Abstieg stellte ich ein Problem mit dem linken Knie fest. Na mal schauen, ob es besser wird.

 

In Zeillern angekommen, machten wir eine schöne Pause und genossen unser 2. Frühstück.

Vom Nah und Frisch konnte ich mir noch einen Kaffee und eine Bananenmilch organisieren.

Natürlich besichtigte ich wieder die Kirche, währenddessen Amy auf unsere Sachen aufpasste.

 

Am weiteren Weg lernte ich nach einem der zahlreichen Anstiege einen Landwirt kennen, welcher mir freundlicherweise meine Wasservorräte wieder auffüllte. Da seine Frau zufällig einen Schokokuchen gemacht hatte, kam ich hier auch noch in den Genuss eines „kleinen“ Stücks zur Stärkung.

 

Angekommen in Wallsee, war klar, dass ich für die restlichen 6Km nach Strengberg nicht mehr die nötige Zeit hätte, da ich durch mein lädiertes Knie doch sehr langsam bei den Abstiegen war. Da ich morgen ja auch wieder in der Arbeit erscheinen sollte, vereinbarte ich mit Horst, dass er uns bitte hier abholen sollte.

Dies hat der Brave auch sofort in die Tat umgesetzt. Als ich von der Suche nach dem Pilgerstempel im Ort (gefunden beim Landgasthof Sengstbratl) zurück kam, war er schon bei Amy und wartete auf mich.

 

Fazit des Tages:

Auch mit lädiertem Knie kann man, zwar langsamer als normal, unterwegs sein. Immerhin zählt jeder Schritt in die richtige Richtung. Man muss halt nur flexibel sein, was ich mit meiner Ausrüstung zum Glück ja bin.

 

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720298036397

 

Animierter Weg:

https://www.relive.cc/view/vRO7gJLAWKO

 

Bis bald, wenn es wieder weiter geht!

Steff & Amy

Nachtrag zu Tag 13

Montag, 11.04.2022

Tag 13

 

NACHTRAG

 

Hier noch die von Pamela gemachten Bilder beim Abmarsch und die für Ostern geschmückte Kirche in Wallsee, welche ich kurz darauf noch einmal aufsuchte.

 

Bilder:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720298493263

Lückenschluss vor der großen Reise

Samstag, 14.05.2022

Tag 14

Datum: 14.05.2022

Strecke: Wallsee – Strengberg – St.Pantaleon - Pyburg

Daten: 30,3 Km 341 Hm 11 Std. 30 Min. inkl. Pausen

Kosten: Frühstück 6€; Snacks und Eis 14€

 

Lückenschluss vor der großen Reise

 

Damit dem Start der großen Reise nichts im Wege steht, hatte ich vor, heute und morgen die restliche Strecke zwischen Wallsee und Asten zu gehen. Dies würden auch die letzten gemeinsamen Meter mit Amy sein, da ich sie ja nicht mitnehmen werde.

 

Früh auf und zum letzten Endpunkt in Wallsee gefahren. Nach etwa 1,5 Std. sind wir in Strengberg angekommen, wo wir nach der Kirchenbesichtigung (hier kamen wir in den Genuss einer Probe des Chores) und dem Abholen des Stempels eine größere Pause beim Spar einlegten. Hier gab es dann auch gleich unser Frühstück.

 

Von Strengberg ging es durch schöne Hügel- und Naturlandschaften weiter nach St. Pantaleon. Zwischendurch gönnten wir uns einen Powernap von gut 45 Min. > Schatten, Ruhe und nur die Musik der Natur. So soll es sein.

 

In Erla bekamen wir bei einer netten Pilgerfamilie unsere Wasservorräte aufgefüllt. Während Amy mit der Haushündin um die Wette bellte, hatten wir Erwachsenen eine nette Unterhaltung.

 

Neben der Kirche in St. Pantaleon lächelte mich ein Gastgarten verführerisch an. OK => 1x Cola Zitrone, 1x Cappuccino und eine heiße Liebe für mich und Wasser, sowie einen kühlen Schlafplatz für Amy. Trotz etlicher Badegängen merkte man, dass sie nicht mehr so kann, wie sie will. Darauf muss ich mich also immer mehr einstellen.

 

Wir gingen dann noch bis kurz nach Pyburg, wo wir einen großartigen Platz für unser Lager fanden.

Zuerst mal Amy versorgt, bevor ich mir was zum Essen machte. Während dieses durchziehen konnte, bereitete ich das Zelt inkl. Unterlage und Schlafsack für Amy und mich vor.

 

Ein gemütlicher Tag endete ebenfalls sehr gemütlich!

 

Fazit des Tages:

Auch langsam gehend kann man Kilometer machen.

 

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720298972564

 

Animierter Weg des Tages:  

https://www.relive.cc/view/v36APDz3JGO

 

 

Gute Nacht und bis morgen!

Amy und Steff

Österreichischer Jakobsweg Wolfsthal – Asten ist abgeschlossen

Sonntag, 15.05.2022

Tag 15

Datum: 15.05.2022

Strecke: Pyburg – Enns – Asten

Daten: 8,4 Km 33 Hm 2 Std. 30 Min. inkl. Pausen

Kosten: keine Ausgaben

 

Österreichischer Jakobsweg Wolfsthal – Asten ist abgeschlossen

 

Früh um 04:00 Uhr wurden wir von den Tieren geweckt => NIX DA! Umgedreht und weitergeschlafen!

 

Um 06:00 Uhr ließ ich mich dann von Amy erweichen, da auch die Sonne schon „hallo“ sagen wollte.

Nach dem gemütlichen Frühstück mit Kaffee und Reispudding, packten wir uns zusammen, um noch vor der Mittagshitze zu Hause sein zu können.

 

Im Ennser Stadtbereich viel mir auf, dass so mancher Wegweiser fehlte. Diese wurden durch meine Aufkleber ersetzt.

 

Der kurze Anstieg ins Zentrum war ein netter Test, da die enge Stiege mit dem Amigo zwar hart, aber schaffbar war (ohne diesen tragen zu müssen).

Bei der Touristeninformation am Stadtplatz holte ich mir noch meinen Stempel, bevor es weiter in Richtung Heimat ging.

 

Im Randbezirk fand ich noch eine Möglichkeit, Amy ein Bad zu gönnen. Gegen 10:30 Uhr waren wir dann zu Hause.

 

Das gesteckte Ziel des Lückenschlusses wurde somit rechtzeitig erreicht. Von dieser Seite aus kann es am 01.07. auf die große Reise gehen!

 

Zuvor muss ich mir nur noch in der Heimpfarrei „Unseren“ Stempel holen.

 

Fazit des Tages:

Leider waren dies auch die letzten Jakobsweg Meter gemeinsam mit Amy, da ich sie nicht mit auf die große Tour nehmen will und kann.

 

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720298969870

 

Animierter Weg des Tages:  

https://www.relive.cc/view/vevWQj1y9G6

 

 

Bis zum nächsten Update!

Amy und Steff

 

 

Der letzte Arbeitstag

Freitag, 24.06.2022

Datum: 24.06.2022

 

Der letzte Arbeitstag

 

Nun ist es also soweit: Der Countdown am PC sagt mir, dass es in 7 Tagen und 4 Minuten los geht!

Für mich bedeutet dies, dass es sich heute um meinen letzten Arbeitstag handelt, bevor ich mich auf das Abenteuer meines Lebens begeben werde.

 

In den letzten Wochen und Monaten habe ich versucht, sämtliche Projekte abzuschließen und Informationen, welche meine Kollegen benötigen werden, sauber zu dokumentieren.

Ich denke, dass mir dies soweit möglich, auch gelungen ist. Von daher brauche ich also schon einmal kein schlechtes Gewissen zu haben.

 

Man glaubt gar nicht, wie viele Kleinigkeiten zu beachten sind, wenn man so ein Projekt angeht.

Es muss ja auch während meiner Abwesenheit zu Hause alles seinen gewohnten Weg gehen (Bank, Gemeinde, usw.).

 

Wie im letzten Beitrag erwähnt, habe ich mir noch in meiner Heimatgemeinde bzw. zusätzlich im Stift St. Florian bei Linz die Pilgerstempel für mein Credencial abgeholt, da ich diese beiden Stempel unbedingt als Erinnerung haben wollte und das Risiko, diese am Starttag nicht zu erhalten, nicht eingehen wollte.

 

In den nächsten Tagen werde ich nun noch ein letztes Mal die gesamte Ausrüstung durchschauen, die Sachen, welche ich mir nachsenden lasse, vorbereiten und natürlich auch alles für den großen Tag packen.

 

Ebenfalls werden die Tage genutzt, mit meiner Frau, Herrn Eberhard und natürlich auch mit Amy noch ausgiebig Zeit zu verbringen!

 

Ihr könnt euch also schön langsam auf lfd. folgende Berichte einstellen und freuen 😊

 

Buen Camino

Steff

Ein Traum wird wahr!

Freitag, 01.07.2022

Tag 16

Datum: 01.07.2022

Strecke: Asten - Haid

Daten:  21,9Km 280 Hm 6 Std. 10 Min. inkl. Pausen

Kosten: keine Ausgaben

 

Ein Traum wird wahr!

 

„Weil ein kleiner Schritt alles ändern kann, fängt hier vielleicht was Großes an.“ – Max Giesinger

 

Morgens hat mir mein Monatskalender unbedingt die Kathedrale von Santiago de Compostela zeigen müssen. Das nur, damit ich auch sicher bin, wo mich mein Weg ab nun hinführen wird.

 

Brav bin ich noch eine Runde mit Amy gegangen, wo wir auch das Glück hatten, noch einmal Five und seine Besitzerin zu treffen. Die Beiden verstehen sich sehr gut, obwohl Five immer mehr auf Durchzug stellt > ja, Amy bellt ein klein wenig 😉

 

Wieder zu Hause, gab es erst einmal für Pamela und mich den Morgähnkaffee, wo wir während dem Schlürfen die restlichen Kleinigkeiten besprochen haben und ich mich langsam aber sicher auf den Abmarsch vorbereitete.

 

Um ca. 09:30 Uhr war es dann soweit und ich verabschiedete mich von Pamela und Amy. Amy wollte unbedingt mitkommen, da sie es ja mittlerweile gewohnt war, bei den Wanderungen mitgehen zu können.

 

Natürlich legte ich in der Pfarrkirche Asten „Jakobuskirche“ einen Stopp ein.

Anschließend ging es zum Stift St.Florian, wo ich natürlich auch noch einmal in die Stiftskirche ging.

 

Der Weg aus dem Stiftsgelände brachte mich auch zu den ersten Stufen der Reise. Langsam, aber stetig ging ich diese mit angehängtem Amigo nach Oben. Er musste noch nicht getragen werden 😊

 

Nun ging es ein Stück durch Wald- und Wiesenwege hinüber nach Ansfelden, wo ich auch auf Grund des Regens der letzten Tage schon einmal den Schlamm und Matschtest hinter mich brachte.

 

In Ansfelden auch noch die Kirche besucht und die Anton Bruckner Tafeln gelesen. Leider gibt es in der Kirche keinen Stempel, sondern nur auf Papier gedruckte Abschnitte. Nun muss ich mir irgendwo einen Kleber besorgen, damit ich meinen „Stempel“ im Credencial verewigen kann.

 

Ein Blick gen Himmel verriet mir, dass ich wohl etwas Gas geben sollte, da in der Ferne extrem schwarze Wolken auftauchten.

Gesagt getan, kam ich bald darauf in Haid an, wo ich bei einem Exkollegen Unterschlupf für die Nacht vereinbart hatte.

Das war auch gut so, denn knapp 1 Stunde später kam auch schon das erste Gewitter mit Starkregen an.

 

Leider war er dienstlich im Ausland, aber seine Eltern sorgten sehr gut für mich!

Ich darf mich in der geschlossenen Gartenlaube mit Strom und Wasser ausbreiten! Der Toilettengang wurde auch geregelt und zu meiner Überraschung wurde ich auch noch auf Palatschinken nach Oma´s Rezept eingeladen, welche ich genüsslich verspeiste.

Wir führten ein sehr nettes Gespräch und vereinbarten, dass ich morgen gegen 07:00 Uhr zum Frühstück kommen kann.

 

Zum Abschluss des Tages noch brav das Tagebuch schreiben und die Bilder bearbeiten und hochladen.

 

Damit der Tag noch so richtig entspannt beendet werden konnte, gönnte ich mir noch einen warmen Kaffee, während ich mich brav zu Hause meldete.

 

Fazit des Tages:

Dies war der Start der großen Reise zu mir selbst. Ich bin schon gespannt, wie es mir in der nächsten Zeit ergehen wird. Aktuell freue ich mich sehr auf das Kommende.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300235632

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/vE6J9EyorxO

 

Gute Nacht und bis morgen

Steff

Samstag´s ist die Hölle los!

Samstag, 02.07.2022

Tag 17

Datum: 02.07.2022

Strecke: Haid – Marchtrenk – Wels

Daten:  21,4Km 199 Hm 7 Std. 48 Min. inkl. Pausen

Kosten: Mittagessen inkl. Getränke und Kaffee 23€; Abendessen u. Jause für Sonntag 20€; Hotel 65€

 

Samstag´s ist die Hölle los!

 

Tagwache war heute um 05:00 Uhr, da ich gestern ja doch schon früh im Bettchen lag.

Nach einem schnellen Kaffee konnte ich bereits mit dem Zusammenpacken beginnen, bevor ich um 07:00 Uhr zum gemeinsamen Frühstück gerufen wurde.

 

Um 08:15 Uhr konnte ich mein Refugium sauber verlassen und startete in den neuen Tag.

Wie gestern vorgenommen, bin ich extrem langsam gestartet, was zur Folge hatte, dass ich ein Reh im Kornfeld bei nur knapp 15m Entfernung beobachten konnte. Der Morgendunst hat sich langsam verzogen, was zur Folge hatte, dass ich einen wunderbar sonnigen Tag hatte.

 

Die Traun wurde beim Kraftwerk Hasenufer/Pucking überquert, wo gerade die Schleuse geöffnet wurde, um etwas Wasser abzulassen. Ein echtes Schauspiel!

 

Am Nordufer der Traun entschied ich mich, auf dem Schotterweg am Wasser zu gehen, da der unten liegende Asphaltweg zwar teils im Schatten war, jedoch sehr viele Radfahrer unterwegs waren. So gesehen war die Schotterpiste in der Sonne die richtige Entscheidung, welche ich mit der Benutzung des mitgeführten Sonnenschirms auch erträglich machen konnte.

 

Bei Kappern machte ich einen kurzen Abstecher zum „Stargate“ > leider fand ich den richtigen Code nicht, um mich nach Santiago teleportieren zu können. Ok, dann gehe ich halt zu Fuß weiter 😉

Mit dem dort angetroffenen Radfahrer entwickelte sich ein nettes Gespräch und er war auch sehr von meinem Amigo angetan, sodass ich ihn gerne eine Runde damit gehen gelassen habe.

 

In Marchtrenk angekommen, kehrte ich für mein Mittagessen beim „Gasthaus Ufermann“ ein. Da ich heute schon meine 13,5 Km gegangen bin, fragte ich nach, ob sie ev. ein günstiges Zimmer für mich hätten. Leider waren schon alle Zimmer vergeben.

 

Somit ging ich am gewohnten Weg weiter in Richtung Wels, immer die Augen offen, wo ich denn mein Lager aufschlagen könnte. Tja, was soll ich sagen: Samstags sind sämtliche größere Plätze von Jugendlichen und/oder bereits Betrunkenen belegt, auf welche ich definitiv keine Lust hatte.

So ergab es sich, dass ich auf die 13,5 Km noch einmal 7,9 Km oben aufgelegt habe, nur um mich dann in Wels dazu zu entscheiden, doch ein Zimmer zu nehmen. Dies bescherte mir einen Umweg von gut 2 Km weg vom Weg, welche ich morgen natürlich auch wieder zurück gehen darf.

 

Kurz bevor ich diese Entscheidung treffen musste, lernte ich noch 2 nette Menschen kennen, welche mir Auskunft über die nächsten Wasserstellen geben konnten. Auch hier entwickelte sich wieder ein nettes Gespräch über mein Vorhaben und was so alles dazu gehört. Versprechen des Erwähnens somit eingelöst 😉

 

Da ich noch bei einem Spar vorbeigekommen bin und im Hotel kein Abendessen und Frühstück angeboten wird, wurde hier gleich noch etwas für das leibliche Wohl eingekauft. Immerhin ist morgen ja Sonntag, wo ich nicht so leicht zu frischem Essen kommen werde.

 

Im Zimmer dann die täglichen Arbeiten (1. Duschen, 2. Wäsche waschen, 3. Bilder bearbeiten, 4. währenddessen mit Pamela telefonieren und zu guter Letzt 5. Tagebuch schreiben und alles online stellen) erledigt.

 

Nun liege ich im gemütlichen Bett, lasse mich von Sister Act 2 mit Musik verwöhnen und genieße das Hochlegen der Beine.

Meinem Körper geht es soweit recht gut. Keine Druckstellen/Blasen an den Füßen und auch der Muskelkater hält sich in Grenzen.

 

Fazit des Tages:

Freitags und Samstags tunlichst nicht in und rund um größere Städte versuchen einen Campingspot zu finden!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300258242

 

Animierter Weg des Tages: 

Die aufgezeichnete Abweichung resultiert aus der Pausefunktion, welche jedoch keinen Einfluss auf die Streckenlänge hat.

https://www.relive.cc/view/vwq1Bj3gYBv

 

Euch allen einen schönen Abend

Steff

 

 

Differenzen mit Amigo

Sonntag, 03.07.2022

Tag 18

Datum: 03.07.2022

Strecke: Wels – Lambach

Daten: 24,6 Km 99 Hm 9 Std. 30 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 18€

 

Differenzen mit Amigo

 

Dazu aber später mehr:

 

Der Tag begann um 08:30 Uhr. Mein 1. Weg nach dem fertig machen für den Tag und dem Auschecken vom Hotel, führte mich zur OMV Tankstelle, damit ich einen guten Kaffee und gleich noch was Zusätzliches zum Trinken bekomme, da es im Hotel nur kleinen Becherkaffee gab.

 

Da mir auch noch ein Stempel fehlte und ich sowieso durch das Zentrum zurück zum Weg an der Traun musste, ging ich noch in die Stadt Pfarrkirche. Stempel erhalten und auch gleich noch von einer Betreuerin der Kirche einen Schutzengel Segen erhalten.

 

Am Traunrad- und Spazierweg ging es dann wieder entlang raus aus der Stadt. Nach einiger Zeit gesellte sich eine Dame mit ihrem 16 jährigen Hund zu mir und stellte mir so einige Fragen. Wir gingen die nächsten geschätzt 2 Km gemeinsam in extrem langsamen Tempo (ihr Hund konnte nicht mehr schneller), was uns viel Zeit zum Quatschen brachte.

 

Kaum hatten sich unsere Wege getrennt, begann der Weg zu einem Pfad zu werden, welcher in weiterer Folge zu einem Trampelpfad, welcher komplett Überwuchert war mutierte. Es kam, wie es kommen musste. Amigo wollte auf Grund der Hitze unbedingt ein Bad in der Traun nehmen, was ich aber vehement verweigerte!

Grund war: Durch die Überwucherung konnte ich die Biberrutsche nicht sehen und er verlor das Gleichgewicht und viel in einer halben Umdrehung nach unten. Ich konnte ihn zwar stoppen, das wieder Aufstellen gestaltete sich jedoch schon schwieriger. Noch dazu, da sich leider eine der beiden Führstangen ziemlich verbogen hatte.

Den restlichen noch einmal ca. 2Km langen Abschnitt, welcher immer wieder von besser auf schlechter wechselte, ging ich extrem vorsichtig und teils im Rückwärtsgang, damit ich Amigo unter Kontrolle halten konnte.

 

Bei der erst besten Gelegenheit entschloss ich mich, den Wald zu verlassen und durch die Siedlungen zu gehen. Hier konnte ich dann auch die verbogene Stange wieder richten > Glück im Unglück: nichts gebrochen und sie scheint auch noch stabil zu sein.

 

Wieder am Asphalt, ging ich in einem etwas flotterem Tempo weiter zum Stift Lambach, wo ich zuerst noch den Anstieg zur Friedhofskirche hinter mich brachte, da ich dann in einer Ebene zum Stift kam.

 

Da in der Kirche leider kein Stempel zu finden war, erkundigte ich mich nach dem Abt, welcher mir sehr gerne den Stempel in der Sakristei gab. Den hätte ich niemals gefunden!

 

Nach den obligatorischen Bildern in der Kirche, welche wirklich sehr schön und ansprechend ist, gönnte ich mir eine Pause in der Stadtkonditorei. 1x 0,5l Apfelsaft gespritzt, 1x Kaffee Latte und 1x Coup Dänemark sollten meinen überhitzten Körper wieder etwas Abkühlung verschaffen.

 

Überraschung!

Andi ist da!

 

Er hat mich schon vor längerer Zeit gefragt, ob er mich ein Stück des Weges begleiten könnte, was mir natürlich recht sein soll.

 

Gesagt getan, gingen wir (er ist ebenfalls mit einem Wägelchen unterwegs) am Weg weiter in Richtung Schwanenstadt, bis wir nach gut 4-5Km einen geeigneten Schlafplatz finden konnten.

Zelte aufgebaut, Küche gestartet, notwendige Arbeiten erledigt und dann ab in die Falle!

 

Somit werden die nächsten Tage kurzweiliger 😊

 

Fazit des Tages:

Auch, wenn es mal schwierig wird, lässt sich eine Lösung finden!              

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300280712

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/vevYoLNNry6

 

Buen Camino

Steff und nun auch Andi

Regen Setup die Erste

Montag, 04.07.2022

Tag 19

Datum: 04.07.2022

Strecke: Lambach – Schwanenstadt – Attnang/Puchheim – Vöcklabruck

Daten:  22,5 Km 206 Hm 9 Std. 35 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 8€; Hotel Auerhahn Ü/F 60€

 

Regen Setup die Erste

 

Pünktlich zum Aufstehen begann es heute zu regnen. Kurz nach unserem Aufbruch (Zelt und sämtliches Zubehör war natürlich komplett durchnässt) hörte es auch schon wieder auf. Hauptsache, wir konnten unsere Ponchos anlegen, wobei ich auch gleich noch feststellen konnte, dass ich das Tragegeschirr wirklich schön unter diesem tragen kann, da ich die für Amigo notwendigen Karabiner durch die Taschen führen kann. Perfekt!

 

Etwa nach 2 Km fanden wir einen Pauseplatz bei einem Vereinshaus für Boccia Spieler. Da wir hier viele Möglichkeiten fanden, unsere nassen Sachen aufzuhängen und im mittlerweile immer stärker werdenden Sonnenlicht trocknen zu können, nutzten wir gleich die Gelegenheit und machten eine etwa 2 stündige Pause inkl. ausgiebigen Frühstück. Dieser Platz war auch mit einem Jakobsweg Marterl bestückt, wodurch wir sicher sein konnten, nicht sofort verjagt zu werden.

 

Gemütlich ging es weiter nach Schwanenstadt, wo wir die schöne Kirche besichtigten und beim Spar unsere Mittagspause einlegten.

 

Am weiteren Weg nach Attnang-Puchheim bzw. danach waren neben den normalen Wegweisern auch noch diverse Muscheln im Gipsguss an Zäunen/Häusern angebracht. Etwas ungewohnt, da man nun nicht mehr genau sagen konnte, nach welchem Symbol man eigentlich die Augen offen halten sollte, aber im Endeffekt war der Weg gut zu finden.

Die Kirche selbst war leider wegen Renovierung innen komplett eingerüstet, was jedoch auch einen gewissen Charme hatte.

 

Da für heute Abend und Nacht Gewitter angesagt waren, gingen wir noch nach Vöcklabruck, um uns dort eine Unterkunft zu suchen. Immerhin müssen wir ja nicht um jeden Preis in einem Gewitter im Zelt schlafen.

Gesagt getan, wurden wir im Hotel Auerhahn fündig, wo wir 2 Einzelzimmer inkl. Frühstück mitten am Stadtplatz um sehr gute 60€ bekamen.

Nach der Dusche trafen wir uns im schattigen Gastgarten und genossen unsere Getränke und jeder eine sehr gute Hauspizza.

 

Zusatzinfo zum Relive Video:

Das GPS hatte heute Morgen seine Probleme mit der Aufzeichnung, wodurch im Relive 27,9Km angezeigt werden. In Wirklichkeit waren es aber nur die hier erwähnten 22,5Km

 

Fazit des Tages:

Im nassen Campen kann auch Spaß machen, wenn man ihn sich nicht vermiesen lässt.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300306167

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/v1vj7EpYeYO

 

Gute Nacht

Steff

Der erste Ü30´er und 100Km seit Abreise

Dienstag, 05.07.2022

 

Tag 20

Datum: 05.07.2022

Strecke: Vöcklabruck – Oberhofen/Irrsee

Daten:  37,9 Km 560 Hm 11 Std. 5 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 8€;

 

Der erste Ü30´er und 100Km seit Abreise

 

Heute war ein langer Tag, da wir morgen Abend in Seekirchen am Wallersee erwartet werden.

 

Es gab wieder wunderschöne Abschnitte, aber auch anstrengende Anstiege, wo wir danach zumindest einmal feststellen mussten, dass es auch gemütlicher über die Straße bei selber Zeit gegangen wäre.

 

Andi hatte heute leider viel Pech mit den Bremsen (kleine nervige Tierchen). Irgendwie scheint er heute besonders gut gerochen/gestunken :-P zu haben. Mich mochten sie nicht so sehr!

 

Ebenfalls konnte ich heute meine ersten 100Km seit der Abreise aus Asten voll machen. Dies musste natürlich mit einem Foto festgehalten werden.

 

In einer der kleinen Ortschaften, die wir heute durchquerten, wurden wir auf eine Pause mit einem elektrolythaltigen Getränk eingeladen, welche wir sehr gerne in Anspruch nahmen, da der Tag wirklich schon anstrengend wurde.

 

Nach dieser Stärkung ging es die letzten Km nach Oberhofen am Irrsee, wo wir sogleich sämtliche am Bahnhof angepriesenen Unterkünfte versuchten zu erreichen. Leider war heute Dienstag und sie hatten ALLE Sperrtag!

Eine einzige Dame von einer privaten Herberge hatte mir abgehoben, stellte aber klar, dass sie seit über 2 Jahren keine Vermietung mehr durchführt.

Also hieß es für uns halt weiter gehen.

 

Zu unserem Glück, kamen wir nach einem erneuten Anstieg im Geräteschuppen beim Ferienhof Grossenbauer unter!

Ein Dach über dem Kopf, Wasser und WC => was will man mehr?

 

Schnell eingerichtet und Essen gemacht. Tagebuch und Bilder bearbeiten, dann ab in die Falle!

 

Morgen sollten es nur knapp 20Km werden. Also wieder ein Spaziergang 😉

 

Fazit des Tages:

Auch, wenn die Lage aussichtslos scheint, findet man eine gute Seele, welche einem weiterhilft!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300337041

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/vMq5E4wgWQq

 

Gute Nacht und Buen Camino

Steff

Abschied von Andi

Mittwoch, 06.07.2022

Tag 21

Datum: 06.07.2022

Strecke: Oberhofen/Irrsee – Seekirchen/Wallersee

Daten: 20 Km 255 Hm 5 Std. 30 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 40€

 

Abschied von Andi

 

Die Nacht war ruhig und trocken. Auch, wenn wir nicht richtig schlafen konnten, da es für uns ja doch eine ungewohnte Umgebung war und Andi zusätzlich noch Probleme mit seiner Ausrüstung hatte.

Die tägliche Routine wurde Schritt für Schritt durchgeführt und kurz vor dem Aufbruch wurden wir noch auf einen Kaffee eingeladen, welchen wir sehr gerne annahmen.

 

Schock gleich nach dem Start > ein steiler Anstieg auf Waldboden mit Schotter erwartete uns. Da steht man von einer auf die andere Sekunde unter Volldampf und der Schweiß möchte am liebsten waagrecht aus den Poren schießen.

 

An der Hager Kapelle angekommen, verweilten wir kurz und schnauften unsere morgendliche Müdigkeit weg.

 

Es folgten einfache Wege und auch wieder viel Asphalt nach Wallersee.

Entlang des Sees genossen wir im Seerestaurant Weyringer sehr gutes, aber teures Essen (Seerestaurant halt).

Davor hatten wir noch einen kurzen, aber sehr knackigen Anstieg zu bewältigen, welcher uns über die hohen Preise hinwegsehen lassen hat. Hauptsache, der Körper bekommt wieder Energie!

 

Da wir nun den offiziellen Weg ein Stück weit links liegen lassen würden, startete ich das Navi am Handy, um den Weg zu Thomas besser finden zu können. Leider führte uns diese Lösung über knapp 5 Km direkt entlang der doch vielbefahrenen Straße.

Zur Belohnung gingen wir noch kurz zum Eurospar, um einerseits meine Vorräte für morgen aufzufüllen, und andererseits einen Kaffee bzw. Andi auch ein Eis genießen zu können.

Die mehr oder weniger gleich anschließend kommende Kirche wurde auch besichtigt. Leider gab es hier keinen Stempel, was aber auf Grund der Abtrünnigkeit zum Jakobsweg auch kein Wunder war.

 

Bei Thomas angekommen haben wir uns erst einmal etwas entspannt und den Garten gemütlich inspiziert. Thomas verköstigte uns noch mit Käsekrainern und verdammt leckeren Bratkartoffeln, sowie Kräuterbaguette und Salat. Was für eine Wohltat! DANKE Thomas dafür!

 

Leider musste Andi mich nun verlassen. Er wurde gegen 19 Uhr von Silvia abgeholt, nachdem wir gemeinsam noch ein paar Änderungen an meinem Setup vorgenommen hatten. Das war auch gut so, da er mich ja eine Zeit lang beobachten und meine Bedürfnisse somit besser einschätzen konnte. War eine coole Sache Andi du alter Lösungsfinder!

 

DANKE Andi für die letzten wunderschönen Tage!

 

Thomas und ich verbrachten noch einige Zeit mit netten Gesprächen, bevor ich mich für den Anruf bei Pamela und die Tagebucharbeiten zurückzog.

 

Fazit des Tages:

Genieße jede Sekunde in guter Gesellschaft!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300355585

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/v26MXYE2LEO

 

Buen Camino

Steff

Alleine im Regen in Richtung Salzburg

Donnerstag, 07.07.2022

Tag 22

Datum: 07.07.2022

Strecke: Seekirchen/Wallersee – Bergheim

Daten:  16 Km 260 Hm 5 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 34 €

 

Alleine im Regen in Richtung Salzburg

 

Nachdem die Nacht auf dem vermeintlich weichen Schafwoll-Teppich härter als gedacht und somit kurz war, habe ich bereits um 06:00 Uhr mit dem Zusammenpacken leise begonnen.

Als Thomas dann auch aktiv wurde, haben wir uns beide mit der Morgenroutine beschäftigt, um im Anschluss noch einmal kurz am Esstisch zu sitzen und etwas zu quatschen.

 

Nach der Verabschiedung von Thomas, DANKE NOCH EINMAL FÜR DIE TOLLE AUFNAHME UND DAS PERFEKTE ESSEN!!!, und dem obligatorischen Foto, machte ich mich auf den Weg zum 1. besten Bäcker, welcher zu meiner Freude gleich um die Ecke auf mich wartete. 2x frische Weckerl mit Butter und ein Cappuccino zum Mitnehmen wurden gekauft und am Platz bei der Kirche, wo Bänke zum gemütlichen Verweilen einluden, verspeist.

 

Es ging natürlich gleich anschließend wieder nach oben. Guten Morgen Körper! Nun war ich endgültig wach!

 

Die Temperatur war den ganzen Tag perfekt zum Wandern, wobei der Wind teils recht kühl war, was ich jedoch mit der dünnen Regenjacke relativieren konnte. Nichtsdestotrotz regnete es heute mehrfach (einmal Nieselregen, dann wieder stärkerer Regen), was zum mehrfachen Wechsel von leichter Regenjacke auf den Poncho und zurückführte.

 

In der Kirche Hallwang hatte ich das Glück, dass gerade eine Orgelprobe im Gange war, was die Besichtigung kurzweiliger gestaltete. Die Kirche ist sehr ansehnlich und ich konnte ein Bleiglas Fenster mit dem Heiligen Stephanus erspähen und natürlich auch mit der Kamera festhalten.

 

Beim Bahnhof Salzburg/Kasern überquerte ich die Schienen in der vorhandenen Überführung. Der Eingang war ebenerdig, auf der anderen Seite waren jedoch einige Stufen nach unten zu überwinden. Schön langsam und vorsichtig aber ohne Probleme ließ ich Amigo Stufe für Stufe nach unten gleiten.

 

Nach einem kurzen Verschnaufer entlang einer Allee begann der ca. 25 minütige Aufstieg zur Wallfahrtskirche Maria Plain. Eine wirklich sehr schöne Kirche, jedoch leider kein Stempel zu finden. Ich wartete etwa 15 Min. und konnte mir im Souvenirladen zumindest für das Tagebuch einen Ortsstempel abholen.

 

Nun begann der Abstieg in Richtung Bergheim (Schotter und teils echt steil), da ich in der Zweigniederlassung meines Dienstgebers „einchecken“ durfte, um hier die Nacht im Besprechungszimmer zu verbringen. So kann man auch Kosten sparen 😊

Natürlich wurden mit den anwesenden Kollegen nette Gespräche geführt und ihre Fragen beantwortet.

 

Das Abendessen wurde heute beim China Mann eingenommen, welcher knapp 2 Km entfernt ansässig war. Beim Hinweg fast trocken, beim Retourweg Starkregen, also wieder alles nass!

Aber kein Grund zum traurig sein. Während ich das echt gute Essen genoss, konnte ich im großen Aquarium einen Clownfisch (Nemo!?) beobachten. Ok, er hat eher mich beobachtet und aufgepasst, dass ich eh alles brav aufesse.

Am Weg zurück in die Firma holte ich mir gleich noch etwas Vorräte für morgen, damit ich in der Früh gleich mal losstarten kann.

 

Fazit des Tages:

Auf ein Neues alleine unterwegs zu sein, ist sofort wieder ein eigenes Gefühl, welches aber das gesamte Erlebnis in keinster Weise beeinträchtigt.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300379527

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/vQvxn99p2B6

 

Buen Camino

Steff

Einmal quer durch Salzburg

Freitag, 08.07.2022

Tag 23

Datum: 08.07.2022

Strecke: Bergheim – Salzburg - Großgmain

Daten:  27,5 Km 158 Hm 7 Std. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 43 €; Unterkunft Ü/F 61 €

 

Einmal quer durch Salzburg

 

Gestern Abend habe ich noch eine Garnitur Wäsche gewaschen, da sie beim Retourweg vom Essen komplett nass wurde. Leider konnte sie nicht komplett trocknen. Egal: ich habe ja eh mehr mit.

Wird sie halt heute nach der Ankunft gleich noch einmal zum Trocknen aufgehängt.

 

Kaffee habe ich direkt in der Firma bekommen. Blöderweise stand die Maschine neben mir im Besprechungszimmer *Coffeinjunkie*. Forsti (einer meiner Kollegen) war so nett und hat mir vom Bäcker eine Salzstange und einen Kornspitz jeweils mit Butter mitgebracht. So musste ich mich nicht darum kümmern und konnte während dem Zusammenpacken essen. DANKE FORSTI!

 

Gestärkt machte ich mich auf den Weg zur Salzach, welche massiv Schmutzwasser führte, da ich dem Rad-/Gehweg bis ins Salzburger Zentrum folgen konnte.

Nun kam, was kommen musste: aufgrund meines doch verstärktem Kaffeegenusses und, da ich meine Wasserreserven im Körper auf Vordermann gebracht hatte, musste ich geschlagene 4x für kleine Jungs. Etwas außerhalb der Stadt, war das noch kein Problem. In der Innenstadt sieht es gleich ganz anders aus, wenn es nicht einmal ein Geschäft oder Café gibt, wo man mal fragen könnte.

Was ich hier aber anmerken muss: Es gibt öffentliche Toiletten, welche auch gut markiert zu finden sind. Auch, wenn diese nicht direkt am Weg liegen.

 

An der Brücke der Liebe (es hängen unzählige Vorhängeschlösser am Gitter) überquerte ich den Fluss und ging in Richtung Dom. Schon am Weg in die Altstadt begleiteten mich mehrere Gruppen in unterschiedlichen Sprachen. Da wusste ich schon, was mir gleich blühen würde. Was sich am Domplatz und in der Umgebung an Menschenmassen tummelte, war nicht mehr normal. So ging ich direkt weiter und machte nur in einer Nebenkirche (weiß leider nicht, welche es war) einen kurzen Stopp.

 

Am Weg von der Brücke der Liebe bis kurz vor dem Flughafen Salzburg habe ich keine einzige Markierung gesehen! Zum Glück hatte ich die GPS-Daten ja auf meiner Uhr. So konnte ich den Weg mit nur 1x Verlaufen ziemlich gut finden.

 

Endlich kam etwas Natur ins Spiel, welches aber durch einen schweren Unfall getrübt wurde, da ich an der Unfallstelle direkt vorbei gehen musste (und auch durfte lt. Polizei).

Zwischenzeitlich führte ich eine kurze nette Unterhaltung mit einer Hundebesitzerin, während ich mich etwas mit dem 10 Monate jungem Ridgeback beschäftigte.

 

In Hinterreit angekommen, gab es wieder einmal im ganzen Ort keine Möglichkeit, unterzukommen. Also weiter nach Großgmain und ein Zimmer im Hotel Vötterl bekommen (61€ inkl. Frühstück).

Duschen, Wäschewaschen und die noch nicht ganz trockene Wäsche von gestern aufgehängt, dann ging es über die Straße in die Kirche, um diese zu besichtigen und den Stempel zu holen.

 

Zurück im Hotel, wurde meine Qual der Wahl schnell im Keim erstickt, da der Fisch leider nicht mehr verfügbar war. Ok, dann muss und werde ich wohl doch das Rehragout essen 😉

Das war eine Portion, da hätten locker 2 Personen satt werden können und noch dazu zu einem guten Preis! Mann bin/war ich satt!

 

Noch ein schöner Spruch, welcher mir heute ins Auge viel:

„Geh du nur voraus, ich komme schon nach …“ von W.A.Mozart (aus der Zauberflöte)

 

Fazit des Tages:

Wenn du mit Menschenmassen nicht kannst, dann geh einfach weiter. Es gibt genug schönes auf dem Weg zu sehen!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300409158

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/vrqDA3nGxwv

 

Gute Nacht euch allen!

Steff

Kurzurlaub in Deutschland

Samstag, 09.07.2022

Tag 24

Datum: 09.07.2022

Strecke: Großgmain - Unken

Daten: 22,8 Km 234 Hm 6 Std. 10 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 58,70 €; Unterkunft Ü/F 85 €

 

Kurzurlaub in Deutschland

 

Heute habe ich sehr gut geschlafen. Es war die 1. Nacht, in der ich wirklich gut geschlafen hatte.

Der Tag sollte bewölkt mit etwas Sonne werden. Daher nach dem Frühstück nur das Shirt mit der Short angezogen und los ging es.

 

Kaum weggegangen, schon war ich in Deutschland. Kurz darauf musste ich das erste Mal meine Französischkenntnisse auspacken. Auf einer Wiese spielten 3 Hunde so süß miteinander, dass ich einfach stehenbleiben und zusehen musste. Das Witzige war, dass die 3 Besitzer verschiedene Sprachen benutzten. 1x Deutsch, 1x Englisch mit gebrochenem Deutsch und 2x Französisch, wobei die Frau hier Deutsch und Französisch sprach. War echt eine interessante Angelegenheit 😉

 

Bei Bad Reichenhall war eine längere Stiege nach unten zu bewältigen, was aber, schön gleichmäßig und ruhig, ohne Probleme möglich war.

Kurz darauf war ich auch schon bei der Salzburger Wehr und der Predigtstuhl Bahn.

 

Entlang der Saalach ging es zum Saalach Stausee, welchem ich am Nordufer entlang ging.

Bei Unterjettenberg war ein Zusatz am Wegweiser angebracht, dass man bis Unken bitte dem Mozart Radweg folgen sollte. Wird gemacht! Ist für mich mit Amigo eh einfacher.

Trotz des vermeintlich leichteren Weges ging es immer wieder auf Schotter und Asphalt steil rauf und runter.

 

Bei einer Brücke rettete ich noch eine junge Natter vor den Reifen eines FW Autos. Der Fahrer wartete ruhig und bedankte sich anschließend bei mir.

 

Ca. 3 Km vor Unken stand eine Werbetafel einer Unterkunft. Leider nichts frei. Kurz zuvor versuchte ich mein Glück bei einer „Pilgerherberge“ > Tja, diese gibt es leider nicht mehr „haben wir wohl das Schild vergessen zu demontieren…“

Nächster Versuch telefonisch beim Kirchenwirt: EZ inkl. Frühstück um 85€ - PHU, aber mangels Alternativen genommen, da heute Nacht Regen kommen soll.

 

Nach dem Einchecken noch die gegenüber liegende Kirche besucht, welche sehr schön und bunt ist. Es sind auch 2 schöne malerische Darstellungen des Hl. Jacobus zu bewundern.

Noch schnell beim ADEG eingekauft, da morgen ja Sonntag ist und ich genügend zu Essen und Trinken dabeihaben sollte.

Zum Essen gab es dann noch eine perfekte Portion gebackene Zucchinipuffer mit Joghurt Dressing

und Salat.

 

Morgen dann eine lange Etappe, da ich von Unken bis nach St. Johann in Tirol gehen möchte. Die Etappe bis nach Lofer ist mir mit knapp 12 Km dann doch zu kurz. Dafür habe ich mir zur Sicherheit hier bereits ein Zimmer organisiert. Kann also „fast“ nichts mehr schief gehen.

 

Fazit des Tages:

Schön war es in Deutschland! Ich habe diesen Tag richtig genossen, da es eine schöne gemütliche Etappe für mich war!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300427423

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/vevWQA1PYG6

 

Buen Camino

Steff

Aus 2 mach 1

Sonntag, 10.07.2022

Tag 25

Datum: 10.07.2022

Strecke: Unken – Lofer - St. Johann in Tirol

Daten: 40 Km 313 Hm 9 Std. 40 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 22,5 €; Unterkunft Ü/F 72 €; Wäschewaschen 3 €

 

Aus 2 mach 1

 

Morgens brav Papa zum Geburtstag gratuliert. Übliche Routine mit Frühstück, Zusammenpacken und Quatschen erledigt. Dann Aufbruch über den Radweg in Richtung Lofer.

 

Der Knie-Pass war schnell überwunden und ab da ging es entlang des Wassers auf Schotterwegen flott dahin. In Lofer angekommen, gab es einen Kaffee und ein Stück hausgemachten Kuchen zur Stärkung.

 

Anschließend stand die Überschreitung des Pass-Strub an. Während des Aufstiegs kam ich an 5 Radfahrern vorbei, welche ich natürlich brav grüßte. Als sie mich später überholten, fragten sie, ob ich immer so schnell gehe. OK, trotz Anstieg war ich hier richtig flott unterwegs.

 

Übrigens, befinde ich mich ab sofort auf dem „Jakobsweg Tirol“.

 

Der Tag war vom Wetter her durchwachsen. Immer wieder mal Regen, Hauptsächlich aber bewölkt und windig. Daher hatte ich auch so gut, wie den gesamten Tag die leichte Regenjacke übergezogen. Nur bei stärkerem Regen kam noch der Poncho dazu.

 

Wegtechnisch war die Strecke über den Radweg absolut ok, da auch dieser sehr schöne Abschnitt aufweist. Trotzdem war meine Entscheidung gut, da so die 40 Km schnell abgespult werden konnten.

 

Im Hotel angekommen, organisierte ich kurzerhand eine Pizza, welche gemütlich im Zimmer verspeist wurde. Auch konnte meine Wäsche um 3€ gewaschen und im Skikeller aufgehängt werden, was ihr definitiv nicht geschadet hatte.

 

Da mir die Chefin einen guten Preis machte, entschloss ich mich, morgen einen Pause Tag einzulegen. Nach 10 Tagen wird das auch einmal guttun.

 

Fazit des Tages:

Ich denke, ich werde meinen Weg primär auf Radwegen oder Nebenstraßen gehen, da dies mit Amigo sicherer und auch einfacher ist. Macht auch nichts, Hauptsache ich komme in Santiago an!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300444822

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/vMq5EpRGG8q

 

Jetzt aber mal in die Federn.

Steff

Ein Tag Ruhe für die Beine

Montag, 11.07.2022

Tag 26

Datum: 11.07.2022

Strecke: Pause Tag in St. Johann in Tirol

Daten: 2 Km im Ort

Kosten: Verpflegung 33,40 €; Unterkunft Ü/F 57 €;

 

Ein Tag Ruhe für die Beine

 

Heute bin ich erst um ca. 08:00 Uhr aufgestanden und habe mir beim Frühstück Zeit gelassen.

Später schlenderte ich eine Runde durch den Ort. Noch Getränke und Jause für heute und morgen eingekauft, dann zurück ins Hotel.

 

Der restliche Tag wurde mit der Planung einer eventuellen Radstrecke bis Genf verbracht.

So kann ich unterwegs flexibler entscheiden, ob ich auf dem offiziellen Jakobsweg, oder doch auf dem Radweg gegangen wird.

 

Die Wäsche ist auch gut durchgetrocknet und konnte somit wieder verpackt bzw. für morgen zurechtgelegt werden.

 

Das Abendessen wurde im Gebäude ansässigen China Restaurant eingenommen. Diesmal waren es gebratene Nudeln mit Hühnerfleisch.

Spruch aus dem Glückskeks:

„Du wirst es alles schaffen.“ 😊

 

Der Rest des Abends war einfach nur mehr gemütlich im Bett zu liegen und die Beine hochzulegen.

 

Fazit:

War ein entspannter Tag!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300462222

 

Buen Camino

Steff

Eine Teststrecke für Amigo und mich

Dienstag, 12.07.2022

Tag 27

Datum: 12.07.2022

Strecke: St. Johann in Tirol – Going – Ellmau – Itter

Daten: 32,4 Km 569 Hm 9 Std. 20 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 30 €; Campingplatz 18 €; Foto Spende 0,5 €

 

Eine Teststrecke für Amigo und mich

 

Der Tag heute war geprägt von schöner Landschaft, noch schöneren typisch Tiroler Häuschen und dem in dieser Gegend immer wieder auftauchenden Touristen und Schicki-Mickis.

Die 1. Pause mit Kaffee und Apfelstrudel wurde in Going absolviert. Amigo stand auf dem breiteren der beiden Gehwege auf der gegenüberliegenden Seite des Kaffee´s, wo ich heraußen saß und ihn beobachtete. Die Blicke der passierenden waren einfach göttlich. Meist gefolgt von einem Blick auf die andere Straßenseite, um mich zu beäugeln. Die beiden neben mir sitzenden Herren fanden dieses Schauspiel ebenfalls sehr amüsant.

 

Kurz darauf kam im Bereich Ellmau ein Härtetest auf mich zu. Ca. 500m engster steiler Weg, welcher auf etwa 200m mit ungleichmäßigen Erdstufen bestückt war. Dieses Stück musste ich komplett im Retourgang gehen, damit er mir nicht wie bei Lambach schon einmal passiert, abrutscht. Da kommt die Beinmuskulatur mächtig ins Schwitzen!

Am Ende dieses Abschnittes wartete dann noch ein Drehtor auf mich, wo ich Amigo unmöglich durchbekommen hätte. Also entweder oben rüber heben oder mal schauen… Glück gehabt! Das Tor ließ sich ganz einfach nach oben herausheben. So konnte ich dieses Hindernis ohne Probleme hinter mich bringen.

 

Kurz vor Itter begann die Suche nach einem Schlafplatz. Die von meinen Eltern empfohlene Unterkunft war leider voll, so musste ich wohl oder übel weitersuchen. Zum Glück hatte der Schlossberg Campingplatz Itter noch ein schönes Plätzchen für mich frei. Dazu musste ich nur noch von der Kirche über die Rodelbahn den Hügel hinunter. War lustig, so nach 30Km steil über Schotter nach unten zu kommen und sich dabei nicht noch etwas zu brechen 😉

 

Das Zelt war schnell aufgebaut, vom Nachbarn asap ein kühles Blondes erhalten (habe ich wirklich so fertig ausgesehen?!), Duschen und Abendessen. Einfach die tägliche abendliche Routine durchgeführt.

 

Fazit des Tages:

Schmale steile Wege, noch dazu mit diesen Stufen sollten nach Möglichkeit umgangen werden!

Wäre halt toll, wenn man das im Vorhinein schon wissen würde…

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300501749

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/vRO7gXWy7KO

 

Und jetzt gute Nach zusammen! Amigo schläft schon!

Steff

Ein langsamer Tag

Mittwoch, 13.07.2022

Tag 28

Datum: 13.07.2022

Strecke: Itter - Radfeld

Daten:  24 Km 55 Hm 6 Std. 10 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 21,80 €

 

Ein langsamer Tag

 

Gegen Morgen wurde es etwas frisch im Zelt. Um 06:00 Uhr aufgestanden und mit Zusammenpacken begonnen. Das Zelt war vom Tau sehr nass, so dass ich es während dem Toilettengang und dem Frühstück aufhängte. Leider wurde es nicht trocken. So musste ich unterwegs auf einen geeigneten Platz hoffen.

 

Da meine Beine von dem gestrigen Tag doch etwas mitgenommen waren, entschied ich mich, heute wieder den Radweg zu nutzen. Leider gab es da ein kleines Problem. Mitten im Nirgendwo war auf einmal eine Baustelle, wo ich nicht durch durfte. Also mal die Karte studiert: etwa 4 Km dem Inn am Feldweg zwischen Fluss und Autobahn entlang folgen, dann kommt eine Unterführung der Autobahn, wo ich durchkommen sollte.

Alternative: mind. 4-5 Km zurück und über Umwege wieder hierher.

 

Ich versuchte mein Glück und siehe da, alles gut!

Bei der Mündung der Ache in den Inn, kam ich wieder auf den Radweg.

Zur Belohnung gab es jetzt was zu trinken und einen Toast Hawaii beim Sportplatzrestaurant.

 

Der weitere Weg war entlang der Felder, wo auf der linken Seite ein Bach war, welcher von einigen Biberbauten gestaut war.

 

6 Km später ergab es sich, dass ich zu einer Kapelle kam, wo auch ein Trinkbrunnen vorhanden war. Zelt auslegen zum Trocknen und Pause machen. Es war brütend heiß heute.

 

Da es schon fast 16:00 Uhr war und ich nicht wusste, wie der weitere Wegverlauf werden würde, entschloss ich mich, hier meine Nacht zu verbringen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300521119

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/vQvxnoKydB6

 

Bis morgen 😊

Steff

Die Hitze kommt

Donnerstag, 14.07.2022

Tag 29

Datum: 14.07.2022

Strecke: Radfeld - Pill

Daten:  32 Km 89 Hm 9 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 52,10 €; Gasthof Klauser Ü/F 50 €

 

Die Hitze kommt

 

Morgens früh aufgestanden, um den Platz bald und sauber zu verlassen.

Es haben mich einige Anwohner gesehen, aber niemand war negativ eingestellt.

Das einzig Nervige war, dass um 23:00 und 02:00 Uhr ein Liebesspiel das nächste im Auto ablöste.

Sie ließen sich auch überhaupt nicht stören, obwohl sie mein Zelt gesehen haben mussten.

Ok, sie sollen ihren Spaß haben. Ich schlafe einfach mal weiter 😉

 

Nächster Ort war dann Rattenburg, wo ich mir in der Bäckerei mein Frühstück und natürlich einen Kaffee holte. Dieses wurde dann gemütlich vor der Kirche auf einer Bank verspeist. Direkt gegenüber war das Gemeindeamt inkl. öffentlichem WC und auch ein Bankomat war gleich daneben in der Bank zu finden.

Natürlich wurde die Kirche auch noch besichtigt und der Stempel im Tagebuch und Pilgerpass verewigt.

 

Schon seit Beginn der Reise habe ich mehrfach von offensichtlich weitreisenden Radfahrern den Daumen nach oben erhalten. Heute dann noch bei einem Wasserbrunnen ein kurzes Gespräch mit einem Italiener, welcher schon von der Toskana mit dem Rad nach Santiago gefahren war.

Später am Tag dann noch einen „Pilger“ getroffen, welcher vor 13 Jahren mit seiner Frau gemeinsam den Camino Frances (das ist der spanische Abschnitt meiner Reise) begangen hatte.

 

Bei Strass im Zillertal machte ich im „The Bee House“ wieder eine Pause, da es die Hitze heute in sich hatte. Hier bekam ich einen Kaffee Latte mit Honig gesüßt. Echt lecker!

 

Frisch gestärkt ging es weiter nach Schwaz. Eine sehr schöne Kirche aber leider ohne Stempel erwartete mich hier.

Ab hier begann wieder die Suche nach einer Unterkunft bzw. einem Campingspot. Wie schon befürchtet, nichts auch nur annähernd Leistbares zu finden und auch die Möglichkeiten zum Campieren waren sehr, nun sagen wir einmal, beschränkt. Also Zähne zusammenbeißen und langsam weiter gehen, obwohl das bei diesen Temperaturen in der prallen Sonne wirklich schon kräftezehrend war.

 

In Pill hatte ich dann Glück und konnte beim Gasthaus Klauser das letzte Einzel-/Pilgerzimmer um 50 € inkl. Frühstück ergattern. Dusche im Zimmer ohne Türe und eine Gemeinschafts-Toilette am Gang.

Hauptsache ein Dach über dem Kopf und etwas Schatten zum entspannen 😉

 

Beim Spar gegenüber gleich noch die Getränke nachgekauft, da es auch morgen wieder heiß hergehen soll.

Zum Abendessen gab es heute ein deftiges gegrilltes und gefülltes Schnitzel mit Kroketten im Saft.

 

Fazit:

Bei dieser Hitze gibt es nur eines. Trinken, trinken und nochmals trinken. Wasser und zwischendurch mal was Süßes zum Blutzuckerspiegel auffüllen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300540237

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/vE6J9R2k4gO

 

Buen Camino

Steff

Ab nach Innsbruck

Freitag, 15.07.2022

Tag 30

Datum: 15.07.2022

Strecke: Pill – Innsbruck

Daten:  28,5 Km 79 Hm 6 Std. 30 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 24,50 €; Nepomuk´s Hostel Innsbruck Altstadt Ü/F 45 €;

 

Ab nach Innsbruck

 

Das heutige Frühstück war ganz ok. Einzig die Fliegen nervten massiv. Eine wollte sich doch glatt in der Milch das Leben nehmen. Brav, wie ich bin, habe ich die Milch gerettet. 😉

 

Beim Losgehen sahen die Wolken in den Bergen doch sehr bedrohlich aus. Zum Glück blieb ich den ganzen Tag trocken.

 

Da ich mich wieder am Radweg orientierte, kam ich beim Swarovski Werk in Wattens vorbei. Abstecher in die Kristallwelt machte ich aber keinen.

Auf Höhe Hall machte ich mich wieder auf die Suche nach einer Unterkunft, da ich mir doch die Innsbrucker Altstadt noch etwas in Ruhe anschauen wollte. Glück muss man haben. Nepomuk´s Hostel (eine Bed and Breakfast Unterkunft für Backpacker) hatte, und das gleich um die Ecke zum goldenen Dachl, ein Einzelzimmer inkl. Frühstück um 45€. Das passt! Es hätte auch noch ein Mehrbettzimmer um 35€ gegeben. Neeee die 10€ ist es mir dann doch wert, meine Ruhe und keinen Schnarcher im Raum zu haben 😊.

 

Gesagt getan: Amigo nach der Anmeldung noch in den 2. Stock verfrachtet, geduscht und die Wäsche gewaschen. Dann ab in die City. Mächtig was los. Immerhin ist bereits die Hauptsaison und das merkt man auch. Ganz gemütlich wurden die kleinen Gassen durchschlendert.

Der Dom ist leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Man kann aber für einen Obolus von 10€ über ein Gerüst nach oben steigen, um die Deckenfresken begutachten zu können. Ich habe es mir geschenkt. Den Stempel bekommt man übrigens in der Touristen Information!

 

Mein Abendessen fiel heute nicht so toll aus, da ich wegen der vor Ort herrschenden Preise lieber auf einen Burger bei Mc Donald´s zurückgriff.

Zum Abschluss bekam ich aber noch einen Kaffee Latte mit selbstgemachtem Karamell in der Konditorei des Hostel Besitzers. Dieser wurde genüsslich getrunken, während ich die Massen etwas beobachtete.

 

Morgen darf ich mich mal ausschlafen, da es das Frühstück erst ab 09:00 Uhr gibt und ich ja immerhin dafür bezahlt habe.

Das Streckenprofil schaut auch nicht so schlecht aus, somit werde ich mich wieder einmal auf den original Jakobsweg begeben. Mal schauen, wie lange es gut geht 😉

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300560016

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/vevYorQGBy6

 

Macht´s gut!

Steff

Ich liebe die Brunnen

Samstag, 16.07.2022

Tag 31

Datum: 16.07.2022

Strecke: Innsbruck - Stams

Daten:  42,7 Km 192 Hm 9 Std. 50 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 26,80 €; Camping Eichenwald 23 €

 

Ich liebe die Brunnen

 

Da es das Frühstück erst um 09:00 Uhr gab, kam ich erst um ca. 09:45 Uhr von der Innsbrucker Altstadt weg. Die Wegweiser waren nach der Altstadt leider sehr schlecht gepflegt, was es nicht ganz so einfach machte, den richtigen Weg zu finden. Einfach mal in Richtung der startenden Flugzeuge, da der Weg an der Süd/West-Seite des Flughafens vorbei führte.

 

Wie gestern versprochen, hielt ich mich heute an den offiziellen Weg. Nur schlecht, dass es teilweise 3 unterschiedliche Wegführungen zu geben schien. Ich wählte einfach eine aus.

In Kematen erwischte es mich dann. Mitten in einer Engstelle standen 3 Sperren, welche sich nicht entfernen ließen. Wäre nett gewesen, wenn diese ca. 50m weiter oben angeschrieben gewesen wären. Einziger Ausweg: Retour nach oben und über die stark befahrene Bundesstr. ausweichen. Zum Glück war das nur ca. 300m weit notwendig.

 

Zur Belohnung machte ich gleich anschließend bei der Kreuzkapelle eine Pause und tränkte mein Shirt und Halstuch mit dem kalten Wasser. ERFRISCHEND! Dies führte ich so ziemlich bei jedem Brunnen immer wieder auf´s Neue durch, um meine Körpertemperatur im Durchschnitt zu halten.

 

Lt. meinen Recherchen, wusste ich vom Campingplatz Eichenwald in Stams. Einmal angerufen und mein Kommen fixiert. Also die Schuhe frisch geschnürt und los.

 

Um kurz vor 18:00 Uhr noch einen schnellen Stopp beim Spar um meinen Zuckerspiegel zu heben und genügend Flüssigkeit zu mir zu nehmen.

 

Um 19:30 Uhr war ich dann nach gut 42 Km endlich am Ziel. Gleich noch den schönen zugewiesenen Platz eingerichtet und die Abendroutine gestartet.

 

Fazit des Tages:

42Km bei gut 30° sind machbar, sollten aber nicht die Regel werden!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300593734

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/vQvxnjdmw96

 

Gute Nacht!

Steff

Gemütlicher Tag

Sonntag, 17.07.2022

Tag 32

Datum: 17.07.2022

Strecke: Stams – Roppen

Daten:  18,8 Km 178 Hm 6 Std. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 3 €;

 

Gemütlicher Tag

 

Durch den genialen Standplatz, konnte sich das Zelt bis 08:30 Uhr von der Sonne trocknen lassen. Währenddessen habe ich die Ausrüstung wieder einmal frisch eingepackt, so, dass alles seine Ordnung hat.

 

Gleich nach dem Start ging es in den Stift, um den Stempel zu holen.

Tja, den gibt es nur im Shop und dieser ist am Sonntag nur von 13-17 Uhr geöffnet. Schade!

 

„Heute werde ich es gemütlich angehen“ – So zumindest der Vorsatz.

Die Strecke an sich war sehr schön und auch gut zu gehen. Nur kurz nach Haiming war ein Stück, welches mich wieder echt gefordert hatte. Schön schmal, Schotter, natürlich bergauf und direkt daneben der Abhang. Ich konnte dieses Stück auf die bewährte Weise (Rückwärtslaufend und die Räder genau beobachten) hinter mich bringen.

Also alles unter 1m Breite ist echt nicht zu empfehlen. Man braucht ja auch etwas Spielraum zum Revisieren.

 

Was jedoch auffällt: Zwischen Haiming und Roppen geht man durch einen sehr schönen Pinienwald. Der Geruch ist einfach göttlich.

 

Direkt bei Roppen befindet sich die Hängebrücke des Radweges. Hier ist auch ein Rastplatz mit Brunnen und Toilette. Da es schon wieder 16 Uhr war und ich es heute gemütlich angehen wollte, bleibe ich heute Nacht einfach hier. Morgen Früh dann über den Radweg ein Stück weiter, da ich heute leider nirgendwo einen Stempel bekommen konnte. Ich hoffe, dass ich morgen mehr Glück habe.

 

Fazit des Tages:

Trotz der zwischenzeitlich echten Anstrengung war es ein toller Tag!

 

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300609294

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/v26MXwJwKEO

 

Buen Camino

Steff

Sicherheit geht vor!

Montag, 18.07.2022

Tag 33

Datum: 18.07.2022

Strecke: Roppen - Landeck

Daten:  29,3 Km 201 Hm 7 Std. 30 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 33,80 €; Camping Riffler Landeck 17,10 €; Zugkarte 9,30 €

 

Sicherheit geht vor!

 

Morgens, während dem Abwasch, bekam ich Besuch von 2 älteren Radfahrern. Diese beiden, und auch einige andere vor ihnen, haben mir dringend davon abgeraten, den Arlberg über die alte Bundesstraße zu gehen, da der Verkehr massiv ist und dies zu extrem gefährlichen Situationen führen könnte. Immerhin müsste ich auch durch 2 längere Tunnel. Der Wanderweg fällt wegen Amigo leider auch aus. Also bleibt mir nur die Sicherheits-Variante mit dem Zug von Landeck nach Langen zu fahren.

Ab dort gibt es wieder Radwege, welche ich ins Tal nutzen kann.

Ich habe Pamela versprochen, kein unnötiges Risiko einzugehen und daran werde ich mich auch tunlichst halten! Versprochen ist versprochen!

 

Landschaftlich gesehen, gab es heute von Eintönigkeit bis Wunderschön und Abwechslungsreich alles, was man in dieser Gegend erwartet.

 

2 Highlights:

  1. Einen Hubschrauber beim Baumtransport mehrfach beobachten zu können hat was!
  2. Die älteren Radfahrer von heute Morgen gleich insgesamt 3x auf ca. 20 Km zu Treffen.

 

Auch einen vermeintlichen Fernwanderer sah ich heute bereits zum zweiten Mal. Außer einem freundlichen „Hi“ ergab sich aber kein Gespräch. Er war anscheinend sehr in seine Kopfhörer (Musik oder Hörbuch) vertieft.

 

Geschlafen wird heute am Campingplatz Riffler in Landeck, wo ich zum Glück noch einen der letzten begehrten Plätze ergattern konnte. Hier tummeln sich auch einige Hunde, was der Sehnsucht nach Amy gleich noch einen Dämpfer mehr gibt. Mit Pamela kann ich ja zumindest täglich telefonieren!

 

Da ich am Weg schon beim Bahnhof vorbeikam, habe ich gleich das Ticket für morgen 12 Uhr gekauft.

 

Abendschmaus, nach einer Runde durch die City, war eine Pizza und sehr viel Flüssigkeit. Ich denke, heute waren es locker so um die 10l Wasser und Apfelsaft gespritzt.

 

Fazit des Tages:

Egal, was auf dich zukommt. Nimm den Sicheren Weg! Risiko muss nicht auf Biegen und Brechen sein!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300632842

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/vmqXNPYEeLO

 

Buen Camino

Steff

Strecke mit Abkürzung

Dienstag, 19.07.2022

Tag 34

Datum: 19.07.2022

Strecke: Landeck - Braz

Daten:  20,4 Km 41 Hm 5 Std. 22 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 17,30 €; Landhaus Walch Braz Ü/F 65 €; Waschmaschine 2 €;

 

Strecke mit Abkürzung

 

Da der Zug erst um 12 Uhr fuhr, machte ich mir keinen Stress und hielt während dem gemütlichen Zusammenpacken und Trocknen des Zeltes ein Quatscherl mit den deutschen Nachbarn. Sie waren auch so nett und spendierten mir einen guten Morgen Kaffee.

 

Da ich die Situation am Arlberg nicht einschätzen konnte, ging ich nochmal los, um Vorräte zu kaufen.

Der Zug kam pünktlich und das Ein- bzw. spätere Aussteigen waren problemlos möglich. Einzig in ein Abteil fuhr ich mit Amigo nicht hinein, da ich eh an der nächsten Station, welche in gut 30 Min. erreicht wurde, schon wieder ausstieg.

 

Am Bahnhof in Langen fiel mir die Orientierung auf den 1. Blick etwas schwer, was sich aber durch eine nette Dame klären ließ.

Es ging nach einem kurzen Anstieg stetig bergab nach Klösterle und Dalaas.

Die Strecke ab Dalaas musste ich trotz Radweg auf der Straße zurücklegen, was aber zum Glück kein Problem darstellte, da extrem wenig Verkehr war.

 

Trotzdem: Von Landeck im Schneckentempo da entlang, wäre echt nichts gewesen. Zu viele LkW´s, Busse, Wohnmobile und Wohnwagen = Abgase beim nach Luft ringender Tiefenatmung und durch die Tunnele. Ich möchte gar nicht daran denken.

 

Kurz vor Braz dann doch noch ein 350m langer Tunnel, welcher aber einen schönen Gehsteig besaß und somit keine Gefahr darstellte.

 

Die Strecke von Langen nach Dalaas war auch trotz der Nähe zur S16 Schnellstraße echt schön und abwechslungsreich.

 

Im  Landhaus Walch hatte ich wieder einmal die Möglichkeit, meine Wäsche in die Maschine zu werfen, was seit St.Johann echt wieder einmal notwendig war. Die Handwäsche jeden Abend kann man halt nicht mit der Maschine vergleichen.

 

Fazit des Tages:

Auch, wenn es mich schmerzt, den Arlberg so zu umgehen, war es definitiv die richtige Entscheidung!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300659225

 

Animierter Weg des Tages: 

https://www.relive.cc/view/vXOdYyKAEk6

 

Pfiat Eich

Steff

Schnell, die Gewitter kommen

Mittwoch, 20.07.2022

Tag 35

Datum: 20.07.2022

Strecke: Braz – Feldkirch

Daten:  38,7 Km 51 Hm 9 Std. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 10,40 €; Waldcamping Feldkirch für 2 Nächte 27 €

 

Schnell, die Gewitter kommen

 

Da für heute Nachmittag Gewitter angesagt waren, ging ich nach dem Frühstück schnellen Schrittes in Richtung Bludenz. Die Stadt wurde linksseitig umgangen, während es am Arlberg immer mehr zuzog und das erste Donnern zu hören war.

 

Glück gehabt!

Mich erwischten nur ein paar wenige Regentropfen, welche eher als angenehm einzustufen waren, da es richtig schwül war.

 

Da ich heute gut unterwegs war, beschloss ich, gleich noch bis Feldkirch zu gehen, um am Campingplatz 2 Nächte zu verbringen, falls sich nicht noch eine andere günstige Alternative ergibt.

So kann ich morgen noch in Ruhe Vorräte einkaufen, bevor es in die Schweiz geht. Reservierungsanruf durchgeführt und weiter ging es.

 

Die letzten ca. 8-10 Km hatte ich noch das Vergnügen, von einem Mutter-/Tochter-Gespann auf Fahrrädern begleitet zu werden. Sie hielten sich brav an mein Tempo und wir besprachen so einige Themen, da beide ebenfalls Pilgerinnen waren.

So verging die Zeit wie im Fluge und unsere Wege trennten sich erst in Feldkirch wieder.

Es war sehr nett und es hat mich sehr gefreut, euch kennengelernt zu haben!

 

Dies war heute übrigens schon das zweite schöne Gespräch. Kurz vor Bludenz gesellte sich für kurze Zeit ein Herr zu mir, welcher schon 2005 und 2009 am Camino unterwegs war bzw. von Vorarlberg bis nach Santiago per Rad gefahren ist.

 

Auf dem letzten Kilometer wurde ich doch noch von einem Gewitter gestreift, welches aber schnell weiterzog. So konnte ich die Regenpause zum Zeltaufbau, Kochen und Duschen nutzen.

Auch unser Abendliches Telefonat mit Pamela ging sich noch trocken aus.

 

Nun liege ich im Zelt und höre dem Grollen in den nahen Bergen zu, während die Regentropfen am Zelt ihre Laute von sich geben. Ich denke, heute wird eine eher unruhige Nacht 😉

 

Fazit des Tages:

Irgendwann musste ich ja in ein Gewitter kommen. Warum also nicht am vorletzten Tag in Österreich?

 

Bilder mache ich dann morgen bei Gelegenheit. Diese werden nachgereicht.

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/v8qVByzEm3q

 

Euch allen eine Gute Nacht!

Steff

Ein letzter Tag in Österreich

Donnerstag, 21.07.2022

Tag 36

Datum: 21.07.2022

Strecke: Pause Tag in Feldkirch

Daten: 10 Km im Ort

Kosten: Verpflegung, Gas, Hirschtalg gesamt 75 €;

 

Ein letzter Tag in Österreich

 

Heute Morgen begann der Tag mit Babygeschrei aus einem der näheren Wohnwägen. Kurz darauf hörte man auch schon, wie der Erste sein Zelt abbaute um fluchtartig den Ort des Schreckens zu verlassen 😉

Ich persönlich ging es wieder sehr gemütlich an und machte mir erst mal Kaffee. Dazu gönnte ich mir 2 frische Croissants vom Kiosk.

 

Gut gestärkt begann mein Weg zum Sortiment auffüllen. Die Runde führte mich vom Campingplatz zum Intersport nach Rankweil (Gas), gleich daneben gab es einen DM und einen Hofer, wo ich ebenfalls gleich die ersten Dinge besorgen konnte. Da ich nicht den selben Weg zurück nehmen wollte, fragte ich Dr. Google, wo noch ein Geschäft wäre. So kam ich dann noch zu einem Adeg, wo ich meine letzten Einkäufe tätigen konnte.

 

Zurück am Campingplatz, es waren doch glatt wieder 10Km, nutzte ich die Gunst der Stunde und ging in den Aufenthaltsraum, wo ich meine gesamte Elektronik wieder aufladen konnte und nebenbei die Bilder von gestern bearbeitet wurden.

 

Der restliche Tag wird nun noch zum neu Sortieren der Ausrüstung und gemütlichem Entspannen genutzt.

Somit gibt es den heutigen Bericht schon früher und ich habe meine Ruhe 😛

 

Zusatzinfo:

Da ich noch nicht genau sagen kann, wie meine Onlineverfügbarkeit in der Schweiz sein wird, stellt euch darauf ein, dass es erst in ein paar Tagen wieder Berichte (jeweils wie gewohnt einer pro Tag) geben wird!

 

Fazit des Tages:

Ein schöner gemütlicher aber auch sinnvoll genutzter letzter Tag in Österreich!

 

Hier noch der Link zu den Bildern von gestern:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300714423

 

Aktuelle Bilder von heute:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300714528

 

Kurzer animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vevWQdZPNG6

 

Tschü mit Ü!

Steff

Hallo Schweiz!

Freitag, 22.07.2022

Tag 37

Datum: 22.07.2022

Strecke: Feldkirch – Appenzell

Daten: 26,6 Km 597 Hm 8 Std. 20 Min. inkl. Pausen + inkl. eine Stunde Zelt Trocknung

Kosten: Verpflegung 109 € gemeinsames Abendessen mit Sven

 

Hallo Schweiz!

 

Früh begonnen, alles fertig zu machen. Leider war das Zelt komplett nass, daher war noch eine Pause zum Trocknen notwendig.

Noch am Campingplatz wurde ich von 4 Interessierten angesprochen, was meine Abreise um gut 20 Min. verzögerte 😉

 

Die ca. 6 Km zur Grenze waren schön flach zum wieder warm werden, da der gestrige Pausentag zwar gut war, aber die Muskulatur etwas verhärtete. Alleine auf diesen ersten Kilometern wurde ich ebenfalls schon wieder 3x angesprochen. Ich sollte schön langsam „Fotogeld“ verlangen, da fast jeder eines machen möchte. Ich habe nichts dagegen, da ich ja auch nichts zu verstecken habe.

 

Die letzte österreichische Kirche war dann in Meiningen, wo ich einen Stempel bekam und gleichzeitig gerade eine Mutter mit 4 Kindern ein schönes Lied sang und auf der Gitarre mitspielte. Perfekte Stimmung!

 

Der österreichische Grenzposten war besetzt, so, dass ich mir hier meinen letzten Stempel abholen konnte.

 

Etwa 100m nach der schweizerischen Grenze kam es mir dann erst einmal so richtig in den Sinn, dass ich wirklich ganz Österreich zu Fuß von Ost nach West durchquert habe. Dies hat mir mitten auf der Brücke mit Blick auf einen kleinen Fluss die Tränen der Freude in die Augen getrieben.

 

Ab nun hieß es stetig nach oben. Knapp 600 Hm warteten auf mich. Um 16 Uhr erreichte ich Appenzell, wo ich noch, bevor ich zur Unterkunft ging, einen Platz fand, um das Zelt eine Stunde lang zu trocknen.

 

Am Abend kam dann noch Sven Heiduk. Ein Jakobsweg Urgestein, welcher vor nicht allzu langer Zeit von Ulm nach Santiago ging und es per YouTube dokumentierte. Er hat auch einen „Stuhlkreis“ mit Jakobsweg Begeisterten gegründet, wo auch ich aktiv mitwirke, soweit es mir möglich ist.

Er wird den morgigen Tag, insbesondere Amigo, dokumentarisch festhalten. Das wird sicher lustig!

 

Am Abend waren wir noch gemütlich gemeinsam essen und haben uns über so manche Einzelheiten unterhalten.

 

Fazit des Tages:

Die Höhenmeter gingen besser als erwartet. Mal schauen, was die Schweiz noch so bringt.

 

Bilder von heute:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300750378

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vYvEAoW3Wwv

 

Von daher:

Bis morgen „On the way with Sven“

 

Steff

Ein Tag mit Sven!

Samstag, 23.07.2022

Tag 38

Datum: 23.07.2022

Strecke: Appenzell - Jakobsbad

Daten: 11,7 Km 418 Hm 6 Std.  Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 37 €; Campingplatz Jakobsbad 16,50 €

 

Ein Tag mit Sven!

 

Den heutigen Tag plante Sven, da er die Geländegängigkeit von Amigo testen wollte. Gesagt getan, begaben wir uns nach dem Frühstück auf seine gewählte Route.

 

Schon nach einem kurzen Warmlaufen, wurde die erste Anhöhe erklommen. Diese war auch keine Herausforderung.

Schon bald durften wir den ausgewiesenen Anstieg beginnen. Leider war dieser Weg mehr ein Pfad, welcher durch einige Kuhweiden führte, wo uns auch einige Durchgänge erwarteten, wo es hieß, Amigo darüber zu heben oder nebenbei unter dem teils stromführenden Zaun hindurchzubringen.

 

Die Kühe waren sehr am Wagen interessiert, was sich bei einer Weide als kleines Problem darstellte, da hier 2 der Kühe unbedingt etwas streiten wollten. Zum Glück aber nur mit sich selbst 😉

Wir konnten diesen Bereich aber bald wieder verlassen.

 

Der Hang wurde steiler und der Pfad ein Trampelpfad, was das bergan gehen und gleichzeitigem Fladenausweichen nicht gerade einfacher gestaltete. Somit, und weil die Kräfte doch auch schwanden, beschlossen wir, den Abstieg zur nächsten Straße zu suchen, um dieser dann nach Gonten zu folgen.

Hier wurden wir auch noch von einem Bauern „beschimpft“, da wir natürlich den für uns geeignetsten Weg auswählen mussten und dadurch die Wiese durchqueren mussten.

In Gonten suchten wir uns dann erst einmal das einzig geöffnete Restaurant, wo wir zumindest 2 Salate, Gebäck und Butter, sowie Getränke bekommen konnten.

 

Der Campingplatz Jakobsbad bot sich als Endpunkt an, wo ich gleich einmal das Zelt aufbaute, bevor wir in den naheliegenden Freizeitpark gingen, um die dort befindliche Bobbahn zu testen.

War ein witziger Abschluss eines anstrengenden Tages, welcher nun, nach Abreise von Sven gemütlich beim Zelt verbracht wurde.

 

Übrigens wurde Sven durch diesen Tag überzeugt, dass meine Entscheidung, den Radweg primär zu nutzen, definitiv richtig sei.

 

Fazit des Tages:

Nun konzentriere ich mich auf meinen weiteren Weg. Trotzdem war es ein lustiger und informativer Tag gemeinsam mit Sven! Es hat mich sehr gefreut, dich persönlich kennengelernt zu haben!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300765269

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/v36APwJgyGO

 

Bobbahn Fahrt:

https://www.relive.cc/view/vPv4emEyBRO

 

Buen Camino

Steff

Ein Tag in den Bergen

Sonntag, 24.07.2022

Tag 39

Datum: 24.07.2022

Strecke: Jakobsbad - Wattwil

Daten: 27,4 Km 493 Hm 7 Std. 45 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 17 €; Unterkunft „Fazenda da Esperanca“ Ü/Abendessen/Frühstück 40 € + 10 € Spende!

 

Ein Tag in den Bergen

 

Heute musste das Zelt wieder lange getrocknet werden. Echt interessant, wie nass es über die Nacht wird, trotz Hitze und eigentlich auch ohne Regen.

Spät weggekommen führte der Radweg hinunter nach Urnäsch. Lange Zeit war ein Gehsteig vorhanden, welcher aber abrupt aufhörte. Somit ging ich wieder einmal auf der linken Seite der Fahrbahn.

 

Tja: Urnäsch war unten. Dann muss ich wohl auf den nächsten Hügel, um Bächli zu erreichen. Nach ca. 250 Hm kam ich zu einem Gasthof, wo ich mir einen Kaffee und selbstgemachten Eistee um 10 € gönnte. Nur, um zu erfahren, dass Bächli auf der anderen Seite im Tal liegt. Also alles wieder runter.

Schon beim Abstieg schwante mir, dass ich auf den gegenüberliegenden Hügel auch wieder hinauf-müsste.

Genau so kam es dann auch. Es ging wieder gut 200 Hm auf kurzer Strecke rauf. Ab hier ging es zumindest einmal ein längeres Stück eben dahin, bevor der echt harte (zeitweise 18% Gefälle) Abstieg nach Wattwil kam.

 

Unterwegs machte ich schon 2 Anrufe bei Pilgerherbergen. In der „Fazenda da Esperanca“ hatte ich Glück. 40 € für ein Einzelzimmer inkl. Abendessen und Frühstück! Das passt mal!

Kaum eingetroffen, wurde schnell geduscht, da das gemeinsame Abendessen um 18:30 Uhr begann.

Insgesamt waren wir 12 Personen, ich aber der einzige „Gast/Pilger“.

Es gab Pizza, Reis, Nudeln mit Käse, brasilianische Teigtaschen mit Käse und Hühnerfleisch Füllung, Salat, … einfach nur LECKER!

 

Es ist hier ein ehemaliges Kloster, welches privat geführt wird und sich durch Spenden hält. Man kann es als Therapiehaus für Suchtkranke jeder Art sehen, welche hier ein Jahr in Abgeschiedenheit und mit Betreuung durch ehemals Betroffene auf freiwilliger Basis den Kampf gegen die Sucht aufnehmen und führen können.

 

Es war ein sehr aufschlussreiches Gespräch während dem Essen!

 

Fazit des Tages:

Auch, wenn der Tag anstrengend war, bleibe offen für neues!

 

Hier das Video vom Tag mit Sven:

https://www.youtube.com/watch?v=7OBWmyOW2Hs

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300790024

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/veqzmrBLL76

 

Gute Nacht!

Steff

Unverhofft kommt oft!

Montag, 25.07.2022

Tag 40

Datum: 25.07.2022

Strecke: Wattwil - Rapperswil 

Daten: 29,1 Km 239 Hm 8 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 11 €;

 

Unverhofft kommt oft!

 

Um 7 Uhr gab es das gemeinsame Frühstück, welches wieder sehr ausgiebig war. Nach einer kurzen Verabschiedung gingen alle ihrer Wege und auch ich verlies, nachdem ich noch ein paar Fotos machte, die Fazenda.

 

Nach einem kurzen Spaziergang kam ich auch schon zum Anstieg des Tages. Über die alte Bundesstraße ging es nach Ricken. Kaum zu glauben, aber wahr: Kurz nach Beginn des Anstiegs schloss ein Radfahrer zu mir auf und sprach mich an. Wir unterhielten uns, bis die erste Steigung zu Ende war. Dies verging durch das Gespräch auch wie im Fluge. Dann machte er wieder Tempo, da seine Freunde warteten.

 

Es war eine schöne, nicht stark befahrene Strecke, auf der man auch die Natur genießen konnte.

Was für ein schöner blauer Himmel!

 

Bei Bildhaus kehrte ich ins Gasthaus ein, um mir meine Belohnung (Kaffee und Zwetschgenkuchen) zu gönnen. Schön war hier auch der Blick von der Terrasse auf den Obersee, welcher bei Rapperswil in den Zürichsee übergeht.

 

Ab nun ging es immer bergab, wobei ich an einer Stelle bis zu 12 Rotmilane gleichzeitig beobachten konnte! Was für elegante Tiere! Am See angekommen, verlief der Weg nun ca. 10 Km an der Promenade entlang bis nach Rapperswil.

An einem schattigen Bade-/Grillplatz machte ich eine längere Pause, um meinen Akku wieder etwas zu laden. Es war heute doch wieder sehr heiß.

 

Am Bahnhof angekommen, wurde ich von Peter abgeholt, da ich die Nacht bei ihm und seiner Frau Sylvia verbringen durfte. Da er im März von hier aus nach Santiago gegangen ist und auch nach 89 Tagen ankam, erhielt ich das tolle Angebot, morgen auch noch hier zu bleiben, um gemeinsam an meiner Planung zu tüfteln. Das nehme ich doch sehr gerne an!

 

Gleich mal die komplette Wäsche in die Maschine gestopft.

Anschließend holten sich Peter und ich noch einen Döner, welchen wir an der Seepromenade genüsslich verspeisten. Sylvia ging derweil ins Bett, da sie früh raus muss.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300819154

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vJOKpMQ43w6

 

Gute Nacht!

Steff

 

Ein Tag mit 1000 Informationen

Dienstag, 26.07.2022

Tag 41

Datum: 26.07.2022

Strecke: Pause-/Planungstag in Rapperswil

Daten: -

Kosten: -

 

Ein Tag mit 1000 Informationen

 

Der Tag wurde mit einem Frühstück (Kaffee + Müsli) am Balkon mit Blick auf den Zürichsee begonnen.

Peter war bald von seinem Termin zurück, so konnten wir um ca. 10 Uhr mit der Planung beginnen.

 

Es wurden die einzelnen Abschnitte durchgeschaut und überlegt, wie diese mit Amigo zu schaffen wären, bzw. welche Alternativen naheliegen.

Schwupps, waren auch schon wieder 5 Std. um!

 

Gegen Abend wurde dann beschlossen, dass es eine selbstgemachte Veggie Pizza geben wird.

Während meine Gastgeber in der Küche Gas gaben, konnte ich in aller Ruhe meine Sachen zusammenpacken und alles für die nächsten Tage sortieren.

 

Peter wird mich die nächsten 2 Etappen bis Schwyz begleiten, da es hier 2 Stellen gibt, wo ich Hilfe gebrauchen könnte. Ich finde dieses und eigentlich generell die gesamte Gastfreundschaft und Herzlichkeit einfach nur genial und kann mich gar nicht genug bei den beiden bedanken!

 

Am Abend fand dann ein Zoommeeting vom „Stuhlkreis“ statt, wo es diesmal primär um die Verabschiedung von Wolfgang ging, da dieser am 01.08. mit seiner Frau und Hund nach Santiago aufbrechen werden.

 

Fazit des Tages:

Lerne von den Wissenden!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300832580

 

Buen Camino

Steff

Ein Spaziergang mit Peter

Mittwoch, 27.07.2022

Tag 42

Datum: 27.07.2022

Strecke: Rapperswil - Einsiedeln 

Daten: 17,1 Km 667 Hm 4 Std. 35 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 10,60 €; Zug zum Startpunkt in Rapperswil 8,80 €; Kloster Einsiedeln Ü/A+F 73,60 €

 

Ein Spaziergang mit Peter

 

Heute Morgen hieß es Abschied von Sylvia zu nehmen, bevor wir uns auf den Weg zum Zug machten, welcher uns zum Startpunkt beim Bahnhof Rapperswil brachte.

 

Über den See-Steg ging es von Rapperswil nach Pfäffikon. Ab hier gingen wir entlang des Radweges hinauf auf den Etzel-Pass.

Vor lauter tollen Gesprächen und Geschichten, fiel uns eigentlich überhaupt nicht auf, dass wir in sehr guter Zeit die 550 Hm zurückgelegt hatten.

 

Nach einer kurzen Pause ging es weiter, um schon bald darauf die Teufelsbrücke (Tüfelsbrugg) zu queren.

Kurz vor Einsiedeln durften wir noch einer Baustellen Umleitung folgen, was aber auch nicht tragisch war. Nach dem Einchecken im Kloster konnte ich Amigo gleich im Zimmer lassen und mit Peter auf einen gemütlichen Kaffee gehen, bevor er mit dem Zug nach Hause fuhr.

 

Endlich erhielt ich auch die SIM-Karte, welche mir Diana freundlicherweise organisierte und zukommen lies. Die Einrichtung des Internets funktionierte problemlos. Nur mit der Telefonie gab/gibt es Probleme, welche noch behoben werden müssen. Ich kann sonst nicht bei den Unterkünften anrufen und nach Plätzen fragen …

 

Vor dem Abendessen ging ich noch in die Kirche, wo gerade eine Vesper stattfand, welche durch gregorianische Gesänge der Mönche echt eindrucksvoll war. Eine tolle Stimmung in einer sehr schönen Kirche.

 

Es war trotz der Höhenmeter ein sehr gemütlicher Tag. Morgen kommt Peter nochmals, um mich einen 2. Tag zu begleiten. Das freut mich wirklich sehr!

 

Fazit des Tages:

Wer viel Quatscht, vergisst die Zeit und alles „läuft“ von selbst.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300869634

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vJOKpMWnM56

 

Ade!

Steff

Ein schöner Tag in den Bergen

Donnerstag, 28.07.2022

Tag 43

Datum: 28.07.2022

Strecke: Einsiedeln – Brunnen

Daten:  26 Km 572 Hm 8 Std. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 33,90 €; Kloster Ingenbohl Ü/F 35 €

 

Ein schöner Tag in den Bergen

 

Während ich noch beim Frühstück saß und mit Javier ein tolles Gespräch hatte, kam Peter auch schon mit dem Zug an. Also schnell fertig gegessen und los.

 

Die ersten Kilometer gingen dem Talboden folgend in Richtung Alpthal. Eben und dem Wasser folgend. Also gerade richtig zum warm werden, denn es wartete ein Anstieg von ca. 500 Hm auf groben Geröll auf uns, welcher überwunden werden wollte.

 

Nach viel Schweiß und Luftholpausen kamen wir am Haggenegg auf ca. 1400 Meter an. Die Kaffeepause mit Blick auf die Berge und den Vierwaldstättersee war absolut nötig und verdient.

 

Nun folgte ein knapp 1000 Höhenmeter Abstieg, den wir jedoch über die Straße zurücklegten, da es durch den Wald zu gefährlich gewesen wäre. Auch hier gönnten wir uns eine Pause, da die Beine etwas zu brennen begannen und wir noch nichts gegessen hatten.

Der Vorteil an dieser Strecke war, dass wir die gesamte Zeit das wunderschöne Bergpanorama mit den unten liegenden Seen genießen konnten. Beim Originalabstieg ist dies durch den Wald nicht möglich.

 

In Schwyz kamen wir am Victorinox Werksverkauf vorbei, wo ich jedoch tapfer standhaft blieb und kein neues Messer kaufte.

 

Nicht lange danach waren wir auch schon im Kloster Ingenbohl angekommen, wo ich eincheckte, um anschließend Peter zum Bahnhof zu begleiten. Nun folgte der nächste Abschied. DANKE Peter für Alles mein Freund!

 

Ich nutzte die Gelegenheit, um am Schiffsanleger die Abfahrtzeiten der Fähre für morgen zu prüfen. Beim Retourweg ins Kloster holte ich mir noch ein halbes Brathuhn und frisches Brot, welches ich im Speisesaal des Klosters entspannt zu mir nahm.

 

Nach dem Duschen und Wäschewaschen kümmerte ich mich noch um die Unterkunft für morgen, da Regen angesagt wurde. Auch heute Abend regnete es noch kurz, aber kräftig und in der näheren Umgebung hörte man ein Gewitter.

Für mich heißt es morgen dann „Schlafen im Stroh“.

 

Fazit des Tages:

Immer schön einen Schritt nach dem Anderen machen, dann kommt man auch vorwärts.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300892332

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vAOZDXgeQyq

 

Gute Nacht!

Steff

Wieder allein unterwegs

Freitag, 29.07.2022

Tag 44

Datum: 29.07.2022

Strecke: Brunnen - Oberdorf

Daten:  25,7 Km 288 Hm 7 Std. 40 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 18,10 €; Schlafen im Stroh Fam. Waser Ü/F 30 €; Schiff Brunnen-Treib + Seelisbergbahn 16,40 €

 

Wieder allein unterwegs

 

Bei den Klosterschwestern war es sehr gemütlich und sie waren extrem bemüht. Trotzdem musste ich los.

Bevor das Schiff für die Überfahrt nach Treib kam, teilte ich meine Banane mit ein paar Spatzen, welche sich ihre Happen aus meiner Hand holten.

 

Von Treib ging es mit der Seelisbergbahn gut 1,2 Km und 348 Hm nach oben. Hier musste ich leider feststellen, dass ich das Stoppen der Uhr/Aufzeichnung vergessen hatte. Die Daten oben wurden bereits manuell korrigiert.

 

Da der Wanderweg für mich zu gefährlich gewesen wäre, durfte ich die längere Route über die Straße nach Emmetten und weiter nach Beckenried nehmen. Macht aber nichts. Hatte auch schöne Abschnitte.

 

Ab Beckenried bzw. Bouchs begann es leider zu regnen. Also rein in den Poncho und weiter.

Bei einem Hofladen holte ich mir noch etwas zum Abendessen, da in der Unterkunft nur Frühstück angeboten wurde.

 

In Oberdorf angekommen, wurde mir alles für das „Schlafen im Stroh“ erklärt. Während ich im Aufenthaltsraum gegessen habe, kamen die beiden anderen Gäste. Siehe da, es waren die schon bekannten Gesichter der Spanier, welche bis Interlaken gehen. Witzig, wie klein die Welt doch ist.

 

Leider drückte der Starkregen das Wasser durch das Fenster, wodurch mein Schlafplatz nass wurde. Na hoffentlich trocknet alles schnell. Beim Daunenschlafsack könnte das sonst eine kalte Nacht werden.

 

Da auch morgen das Wetter unbeständig werden soll, habe ich in Giswil ein Zimmer organisiert. 45 Franken für Übernachtung und Frühstück ist ok.

Hier werde ich anscheinend gemeinsam mit einem Spanier namens Javier nächtigen. Hmmm das wird doch nicht der nette junge Mann vom Frühstück im Kloster Einsiedeln sein? Wäre ja echt witzig!

 

Fazit des Tages:

Regen? Shit happens! Poncho an und weiter. Es wird noch öfter nass werden…

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300919474

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vKv21871P4q

 

Falls die Kühe unter uns ruhig sind, gute Nacht zusammen!

Steff

Immer am Wasser entlang

Samstag, 30.07.2022

Tag 45

Datum: 30.07.2022

Strecke: Oberdorf - Giswil

Daten:  26,4 Km 214 Hm 7 Std. 40 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 29,30 €; Gästezimmer Fam. Rohrer Giswil 45 €

 

Immer am Wasser entlang

 

Die Nacht war, … sagen wir „durchwachsen“. Die Geräusche der Kühe waren ungewohnt, aber ok. Das größere Problem war die Milchkühlung, welche sich jede Stunde für mind. 5 Min. aktivierte.

Dazu kam, dass ich immer wieder am Holz der Abtrennung des Stroh´s zum Boden, ankam. Ich nutzte die aktive Kühlung bzw. den dadurch entstandenen Lärm, um meinen Schlafplatz auf Querliegend umzubauen, um die beiden Spanier nicht unnötigerweise zu wecken.

Das Frühstück entschädigte uns aber sofort für die Unannehmlichkeiten.

 

In Stans nutzte ich die Gunst der Stunde und ging zur Radwerkstatt, um das schlagende linke Radlager überprüfen zu lassen. Es hat sich am steinigen Weg beim Haggenegg ein Aua zugezogen.

Das Lager selbst ist OK. Eine Innenhülse ist leicht angeschlagen, aber nichts gebrochen! Daher kommt das klopfende Geräusch. Der Chef der Firma selbst hat versucht es zu reparieren, leider hatte er den richtigen Ersatzteil nicht lagernd. So konnte er es nur gefühlvoll ausfeilen. Wir hoffen das Beste!

 

Auf den nächsten Kilometern fiel mir auf, dass ich schon sehr lange keine Polizei mehr gesehen hatte. Keine 10 Min. später wurde ich von einem Polizisten, welcher bei der zivilen Radarkontrolle war, angesprochen und wir unterhielten uns gut 20 Min.

 

Der nächste Abschnitt ging durch einen schönen Wald, welcher etwa in der Mitte einen sehr schön angelegten Spiel- und Grillplatz hatte.

 

Übrigens: Bereits Vorgestern hatte ich die 1000 Kilometer vom Startpunkt in Wolfsthal erreicht!

 

Bald darauf war ich auch schon am Sarnersee, welchen ich am Südufer entlang des Seeweges ging. Hier traf ich auch Katja, eine Pilgerin aus Deutschland. Mit ihr ging ich dann gemeinsam bis zu meiner Unterkunft. Sie ging noch einen Ort weiter. Da sie nur bis Dienstag hier ist, wird ein Wiedersehen schwierig.

 

Das Bed & Breakfast wurde mir kurz erklärt, dann machte ich mich auf, Vorräte zu kaufen, da morgen Sonntag und übermorgen ein Feiertag ist.

Kaum wieder zurück, machte ich noch die Unterkunft in der Pilgerherberge morgen in Brienzwiler fix.

 

Die Hausherren sind unterwegs und ersuchten mich, auf Javier zu warten und ihm alles notwendige zu zeigen. Da ich so und so hier bin, ist das natürlich ok für mich.

 

Fazit des Tages:

Wünsche dir nicht die Polizei herbei. Sie sind einfach überall 😉

 

Bilder des Tages:

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Animierter Weg von heute: die Daten oben wurden bereits korrigiert!

https://www.relive.cc/view/vJOKpYzy3w6

 

Buen Camino

Steff

In der Pilgerherberge lebt man auf

Sonntag, 31.07.2022

Tag 46

Datum: 31.07.2022

Strecke: Giswil - Brienzwiler

Daten:  20,6 Km 662 Hm 6 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 11 €; Pilgerherberge Brienzwiler 38 € Ü/A/F

 

In der Pilgerherberge lebt man auf

 

Zum Frühstück gab es noch einige Geschichten von den Hausherren zu hören.

Nach etwa 2 Km stand auch schon der erste steile Anstieg an. Nach ca. 30 Min. hatte ich die 250 Hm hinter mir. Zur Belohnung ging es dann einen schönen Weg dem Lungerersee entlang. Da heute das Seenachtsfest gefeiert wurde, haben sie schon überall die Festzelte und Verpflegungsstationen aufgebaut.

 

Ab Lungern hieß es Kräfte sammeln und rauf auf den Brünigpass. Während dem Anstieg kam von hinten eine Radfahrpilgerin. Das Erste, was ich hörte war: „Von dir habe ich schon gehört!“

Es stellte sich heraus, dass sie auch in der Fazenda in Wattwil geschlafen hatte. Sogar im selben Bett, was für sie, da sie um einiges kleiner war als ich, kein Problem herstellte. War auch ein schönes Gespräch.

Leider war sie mit dem Fahrrad unterwegs, was ein Wiedersehen unmöglich machen wird.

 

Am Pass selbst war Volksfeststimmung, da sie das „Brünig schwinget“ Fest hatten.

Schnell weg von dem Trubel 😉

Der Abstieg nach Brienzwiler musste leider über die Straße erfolgen, da ich keine andere Möglichkeit ohne massiven Umweg hatte. Es war aber auf jeden Fall ohne Probleme machbar.

 

Kaum hatte ich meine Routine in der Unterkunft gestartet, kam zufällig Javier vorbei, um eine Pause zu machen. Wir haben gemeinsam gejausnet und viel Spaß gehabt. Auch mit den beiden Hospitaleras (Pilgerhausbetreuerinnen) hatten wir sehr viel Spaß!

 

Leider musste er weiter, da seine Reservierung nicht mehr storniert werden konnte. Bevor er aufbrach, machten wir noch eine Unterkunft in Interlaken ausfindig, wo wir morgen gemeinsam sein können. Das wird wieder lustig.

 

Heute kam dann noch ein nettes schweizer Paar. Gemeinsam bekamen wir ein perfektes Abendessen mit Salat, Wiener Würstchen mit Linseneintopf und Schokopudding serviert. Das war ein so schöner Abend!

 

Fazit des Tages:

Rechne mit dem Unerwarteten

 

Bilder des Tages:

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Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vMq5EDYYr8q

 

Ade

Steff

Die Hängebrücken beim Brienzersee

Montag, 01.08.2022

Tag 47

Datum: 01.08.2022

Strecke: Brienzwiler - Interlaken

Daten:  26,24 Km 402 Hm 7 Std. 30 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 39 €; Backpacker Villa 35 € Ü/F

 

Die Hängebrücken beim Brienzersee

 

So lustig der Abend geendet hat, so lustig war es beim Frühstück.

Da wir (das schweizer Paar und ich) zur selben Zeit aufbrachen, gingen wir die ersten Kilometer gemeinsam, bevor mich eine Baustelle vom Weg abbrachte, da ich die Umleitung nicht gehen konnte.

Dank dem Tipp von Peter kürzten wir durch das Freilichtmuseum ab und sparten uns, den Hügel hinunter und nach kurzer Zeit wieder hinaufzugehen.

Die Herberge in Brienzwiler kann ich übrigens absolut empfehlen! Sehr nette Mitarbeiterinnen, gute Betten und eine ruhige Lage. Was braucht der Pilger mehr?

 

Da ich ja den Weg verlassen musste, ging ich in Brienz die Seepromenade entlang, wo ich zu einem sehr schönen schattigen Platz kam, wo ich eine Pause einlegte. Anschließend entschloss ich mich dazu, den Weg über mir wieder zu finden, was mir einen ca. 300 Hm Aufstieg auf groben Schotter bescherte. Dafür konnte ich beide Hängebrücken begutachten. Am Jakobsweg sieht man nur die 2., allerdings längere. Kurz nach der 2. Brücke traf ich die Schweizer wieder und wir konnten noch einmal kurz Quatschen.

 

Ich ging noch bis Oberried am Berg entlang, bevor ich den nächsten Abschnitt wieder am Uferweg verbrachte. Leider war dieser nicht durchgängig, so musste ich wieder ein Stück auf der Straße gehen.

Ab Niederried begann er wieder, was auf jeden Fall schöner zu gehen war.

 

In Interlaken angekommen, lief ich genau in die Prozession zum Nationalfeiertag sämtlicher Vereine (vergleichbar mit unserem Aufmarsch zum 1. Mai), wodurch natürlich extrem viel Publikum anwesend war. Ich schaute, wie ich dieses Chaos umgehen könnte und weg war ich auch schon. Nach über 20 Km in der Hitze, wollte ich nur noch in die gekühlte Unterkunft und unter die kalte Dusche.

 

Heute bestellte ich mir zur Stärkung einen Burger und einen griechischen Bauernsalat.

 

Fazit des Tages:

Willst du Hängebrücken sehen, musst du Höhenmeter machen!

 

Bilder des Tages:

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Animierter Weg von heute:

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Ade

Steff

Freunde kommen – Freunde gehen

Dienstag, 02.08.2022

Tag 48

Datum: 02.08.2022

Strecke: Interlaken - Amsoldingen

Daten:  33,9 Km 406 Hm 9 Std. 10 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 23,50 €; Bauernhof Übernachtung in Scheune 10 € > wurde nicht verlangt!

 

Freunde kommen – Freunde gehen

 

Da sitzt man nach dem Abendessen gemütlich im Eingangsbereich und wer kommt bei der Türe rein? Henrike, welche ich vorgestern kurz kennenlernen durfte. Da sie mit dem Rad unterwegs nach Santiago ist, war es eigentlich nicht möglich, dass ich sie nochmals treffen konnte. Zusätzlich: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie in derselben Unterkunft ihren Pause Tag verbringt?

Zum Zeitpunkt des Reinkommens, waren wir uns beide nicht sicher, den jeweils anderen erkannt zu haben. Immerhin hatten wir beide saubere Kleidung und keinen Schweiß an uns 😉

Nach kurzem Zweifeln beiderseits, habe ich mir dann ein Herz gefasst und habe sie angesprochen. Sie war genau so überrascht wie ich. Daraufhin hatten wir einen geselligen Abend miteinander.

Jarvier kam etwas später auch noch dazu, so war es gleich noch lustiger. Er hatte aber schon für später ein Treffen mit Karina vereinbart und verließ uns daher bald wieder.

 

Nach dem gemeinsamen Frühstück trennten sich leider unsere Wege erneut. Jarvier ging den Originalweg am Nordufer des Thunersees, ich musste auf das Südufer ausweichen und Henrike überholte mich noch einmal kurz, bevor sie (nun wahrscheinlich für immer) aus meinem Blickfeld verschwand. Jarvier sollte ich bis Genf noch einmal treffen können. Man wird es sehen. Telefonnummern haben wir auf jeden Fall ausgetauscht.

 

Wie schon erwähnt, durfte ich mir heute meine Route wieder selbst zusammenstellen. Den Radweg an der Hauptstraße folgte ich nicht zu lange. Ich ging lieber etwas höher in den Hang auf weniger befahrene Straßen. Die Temperaturen zogen auch ziemlich schnell wieder an, so, dass ich regelmäßige Pausen und viel Flüssigkeitszufuhr auf die Prioritätenliste setzte.

 

Ich wollte heute auch kein fixes Ziel vorgegeben haben, da ich ja zur Not auch noch das Zelt mithabe.

Ich schaffte es bis ca. 17:30 Uhr nach Amsoldingen, wo ich direkt an der Straße einen Hof sah, wo der Bauer gerade am Melken war. Ich fragte freundlich, ob ich in der offenen Scheune schlafen dürfte. Nach kurzem Überlegen kam das JA.

Den Besen geschnappt und die notwendigen 3m² freigemacht, Unterlage, Schlafsack und Polster hergerichtet, mehr braucht es heute nicht.

Im Stall habe ich auch noch eine Toilette. Perfekt!

 

Fazit des Tages:

Es ist schon gemein, wenn man nette Bekanntschaften so schnell wieder verliert, aber das ist der Weg und Neue werden sicher bald kommen.

 

Bilder des Tages:

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Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/veqzmyZmoB6

 

Schlaft gut!

Steff

Die Berge werden kleiner

Mittwoch, 03.08.2022

Tag 49

Datum: 03.08.2022

Strecke: Amsoldingen - Schwarzenburg

Daten:  31,8 Km 494 Hm 9 Std. 35 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 34,50 €; B&B Rebetez 40 € Ü/F; Neue Handysicherung, da Schnur gerissen 4,50 €;

 

Die Berge werden kleiner

 

Um ca. 01:00 Uhr besuchte mich die Hof Katze und fragte sich, was ich hier mache. Danach konnte ich bis ca. 05:00 Uhr ganz gut schlafen. Um diese Zeit fing dann der Krach wegen dem Melken und der Stallarbeiten an. Also aufgestanden, gepackt und verabschiedet.

Gefrühstückt wurde später, nachdem ich in Wattenwil frisches Gebäck und Kaffee bekam.

 

Der Durchgang durch das Militärische Sperrgebiet war heute zum Glück frei (gestern wurde hier scharf geschossen). Daher musste ich keinen unnötigen Umweg machen.

 

Heute ging ich etwa gleich viel auf der Hauptstraße, aber auch Nebenstraßen. Es funktioniert aber wirklich gut und ohne Probleme. Man muss halt nur das Hirn einschalten und vorausschauend agieren und gehen.

 

Das Militär war heute echt fleißig. Den ganzen Tag hörte und hin und wieder sah man auch die F16 und F35 Piloten ihre Kreise ziehen. Zusätzlich ungezählte 10x irgendwelche Hubschrauber. Ich vermute, Rettung, Polizei und Militär.

 

Auf einer der Nebenstraßen lernte ich einen Mann kennen, welcher gerade seinen auf dem öffentlichen Grund befindlichen Brunnen reinigte. Schnell waren wir im Gespräch und Schwupps, hatte ich eine Gurke und eine Tomate mehr im Gepäck.

 

Prinzipiell fiel mir heute auf, dass die Berge kleiner wurden und dafür das Hügelland Überhand nahm. Zeitweise fühlte ich mich wie im Mühlviertel. Auch schön und man macht trotzdem Höhenmeter.

 

Da ich zu früh bei der Unterkunft war (ich muss unbedingt Duschen!), ging ich gleich noch los, um etwas zu essen. Leider machten sämtliche Küchen erst um 18 Uhr auf. So blieb es bei 2 fertigen Weckerln vom Coop. Die Unterkunft ist zweckmäßig und sauber. Akkus gleich wieder geladen und endlich geduscht und die Wäsche gewaschen.

 

Die Hausherren haben mir schon gesagt, dass ich ab morgen französisch sprechen werde.

Na das kann was werden!

Bonne journée! Malheureusement je ne parle pas français.

 

Fazit des Tages :

Es gibt sehr viele freundliche Menschen hier, mit denen man auch extrem schnell ins Gespräch kommt.

 

Bilder des Tages:

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Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vr63BkAdRdO

 

Gueten Aabig

Steff

Hallo französische Schweiz

Donnerstag, 04.08.2022

Tag 50

Datum: 04.08.2022

Strecke: Schwarzenburg - Fribourg

Daten:  22,2 Km 275 Hm 7 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 25,70 €; Pilgerherberge im Franziskanerkloster 33 € Ü/Kaffee ohne Frühstück

 

Hallo französische Schweiz

 

Nach einem netten gemeinsamen Frühstück begab ich mich erneut auf den Radweg, wo ich heute gemütliche 20 Km nach Fribourg zurücklegen sollte. Leider war, wie schon so oft, der Radweg am Seitenstreifen auf einmal zu Ende und ich musste wieder über die Bundesstraße gehen. Da ich hier eine Schlucht (Bezirksgrenze zwischen Bern und Fribourg) zu überwinden hatte, war mir dies aber schon im Vorfeld bewusst. Nach dem Anstieg auf der anderen Seite bog ich, wie gestern Abend geplant, auf eine Nebenstraße ab, was gleich viel angenehmer war.

 

Immer wieder kam ich an Wegweisern mit der Muschel vorbei, was mir zeigte, dass der Originalweg nicht weit entfernt sein konnte. Ich genoss die wunderschöne Aussicht auf die Natur und machte mehrfach ausgiebige Pausen.

 

In Tafers kam ich an einem Haus vorbei, wo die gesamte Familie gerade im Pool war. Die Mutter sprach mich an und so ergab sich ein weiteres nettes Gespräch, diesmal sogar inkl. Kaffee, den ich ja überhaupt nicht mag 😉

 

Jarvier machte uns noch das Bett im Kloster von Fribourg klar, so konnte ich ohne einen Gedanken an Stress, den Rest des Weges gehen. Kaum war ich geduscht, kam er auch schon an und wir machten uns noch einen schönen Abend und gingen fein essen.

 

Fazit des Tages:

Die Menschen hier sind allesamt extrem freundlich und interessiert!

 

Bilder des Tages:

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Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vMv8JkRW7N6

 

Passez une bonne soirée

Habt einen schönen Abend

 

Steff

So viele Störche

Freitag, 05.08.2022

Tag 51

Datum: 05.08.2022

Strecke: Fribourg - Romont

Daten:  31,4 Km 549 Hm 8 Std. 50 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 50 €; BnB 45 €

 

So viele Störche

 

Bei der gestrigen Planung dachte ich mir: Was soll´s, testen wir wieder einmal den original Jakobsweg. Gesagt getan, bin ich die heutige Etappe komplett auf diesem gegangen.

Es gab ein paar Stellen, wo ich mich mehr anstrengen musste, aber alles ohne Probleme machbar. Im Regen hätte es allerdings komplett anders ausgesehen.

 

Es waren tolle Waldabschnitte dabei, welche ich doch schon sehr vermisst hatte. Aber auch der Asphalt war wieder vorhanden, wo ich mein Tempo etwas anziehen konnte.

 

Ein besonderes Erlebnis war heute, dass auf einem Feld geschätzte 150-200 Störche saßen.

Ich nahm mir die Zeit, sie zu beobachten und konnte sehen, wie si in einzelnen Rotten in die Lüfte stiegen, um sich in einem riesigen Tornado zu sammeln. Irgendwann flogen sie dann davon.

Auch später am Tag waren immer wieder welche am Boden und in der Luft zu sehen.

 

Da die Unterkunft auch wieder fixiert war (heute Nacht soll es gewittern), hatten wir keinen Stress mit der Ankunft. Lustigerweise holte mich Jarvier knapp 1,5Km vor dem Ziel ein (wir wollten beide alleine unterwegs sein und uns erst in der Unterkunft wieder treffen), was für die letzten gut 90 Hm gar nicht so schlecht war.

 

Am Abend gingen wir wieder gemeinsam essen. Für mich gab es Pizza > sehr lecker!

Die Unterkunft für morgen wurde auch schon angeschrieben. Hoffentlich passt das auch, sonst heißt es bis zu 10 Km mehr zu machen. Wir werden es sehen.

 

Fazit des Tages:

Es ist toll, den Wanderweg wieder gehen zu können. Mal schauen, wie lange ich dies ohne gröbere Probleme schaffe.

 

Bilder des Tages:

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Animierter Weg von heute:

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Gute Nacht

Steff

Ein Tag mit Höhen und Tiefen

Samstag, 06.08.2022

Tag 52

Datum: 06.08.2022

Strecke: Romont - Montpreveyres

Daten:  29 Km 532 Hm 8 Std. 50 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 8 €; Gite El Jire Donativo 25 €

 

Ein Tag mit Höhen und Tiefen

 

Der Tag begann, wie schon die letzten Tage. Aufstehen, Kultivieren, Frühstücken, Packen und mit Jarvier den Treffpunkt vereinbaren.

Die erste Herausforderung war heute das eher enge Stiegenhaus aus dem 2. Stock zu verlassen, ohne etwas zu ruinieren. Allerdings habe ich hier ja schon etwas Übung.

 

Am Weg gab es wieder Altbekanntes, aber auch Neues zu sehen. Auch hatte ich heute geschätzte 5 Km einen Begleiter, mit welchem ich mich nett unterhalten konnte, während wir nach Moudon gingen.

 

Sämtliche Hunde, welche ich bis jetzt getroffen habe, waren freundlich und ließen sich auch streicheln (natürlich nur, wenn alle Anzeichen dafürsprachen und die Besitzer einverstanden waren). Dies habe ich sehr genossen, da mir Amy und ihre Schmusestunden doch sehr fehlen.

 

Nachdem es nach Moudon eher flach hinein ging, war es klar, dass es wieder nach Oben gehen musste. Durch meine mittlerweile doch gute Kondition war das aber nicht der Rede wert.

Was gemein war, waren die letzten ca. 600 Meter zum Ziel. Hier hieß es erst über viele schmale Stufen nach unten zu gehen (hier hilft zum Glück die Schwerkraft), bevor es nach einer kleinen Brücke auf der anderen Seite wieder rauf ging. Allerdings waren hier weniger Stufen zu steigen, was aber am Ende des Tages echt kräftezehrend war.

Oben angekommen, stand ich direkt vor unserer Unterkunft, der „Gite El Jire“, was eine Wohltat war.

 

Diese Herberge wird auf „Donativo“ Basis, also nach freiwilliger Spende Betrieben. Es gibt kein Abendessen, was wir aber wussten und somit genügend mithaben. Zum Frühstück gibt es aber abgepacktes Knäckebrot, Marmelade, Müsli, Kaffee, Tee, Milch, … Wir werden also nicht verhungern!

 

Morgen geht es nach Lausanne, wo wir in die billigste Unterkunft gehen. Das wird dann die Jugendherberge um satte 63 € sein!

 

Fazit des Tages:

Sei dir erst sicher, dass du es geschafft hast, wenn du vor der Türe deiner Unterkunft stehst!

 

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Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vevYoYPpoy6

 

Bis bald

Steff

Erster Blick zum Genfersee

Sonntag, 07.08.2022

Tag 53

Datum: 07.08.2022

Strecke: Montpreveyres - Lausanne

Daten:  21,9 Km 246 Hm 6 Std. 50 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 21 €; Jugendherberge Ü/F 63 €

 

Erster Blick zum Genfersee

 

Die Unterkunft war einfach, aber absolut ausreichend und zweckmäßig. Hauptsache RUHIG!

Wir sind morgens echt schon gut eingespielt. So war es auch klar, dass ich pünktlich um 08:30 Uhr die Unterkunft verließ und den Tag begann.

 

Nach einigen Metern auf der Straße, ging es bald in den Wald, welcher schmale Pfade, Schotterwege, Asphalt und auch Treppen für mich bereithielt. Alles kein Problem. War ja noch frisch und ausgeruht.

 

Ich hatte gestern Abend schon auf der Karte gesehen, dass es ein paar Abschnitte geben würde, wo ich mit Treppen zu rechnen hatte. Dies war dann auch wirklich der Fall.

 

Auch heute wurde ich wieder öfter angesprochen, was dazu führte, dass ich die Info erhielt, die Treppen bei der Autobahn zu umgehen, da der Weg nach etwa 500 Metern sowieso wieder auf die Straße führte.

 

Kurz nach diesem Abstecher kam ich auf einen Hügel mit einer Kapelle. Von diesem hatte man den 1. Blick auf den Genfersee. Es ging hinab in die Altstadt zur Kathedrale, welche zum Teil eingerüstet war. Nach einer schnellen Besichtigung (ich wollte Amigo nicht zu lange unbeaufsichtigt lassen), holte ich mir den Stempel und ging weiter zur Unterkunft.

 

Es warteten noch einmal gut 5 Km und etliche Höhenmeter nach Unten auf mich, bevor ich ankam.

Im Doppel-/Gemeinschaftszimmer wartete schon ein schnarchender Mann auf mich. Er hat gestern wohl keinen oder sehr wenig Schlaf bekommen. Also wird das vermutlich meine erste Nacht mit Ohrstöpsel.

 

Fazit des Tages:

Sehr schöne Strecke, welche trotz Treppen gut zu gehen ging. Die Schweiz schenkt mir auch zum Schluss hin nichts.

 

Bilder des Tages:

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https://www.relive.cc/view/vYvEAwyyxwv

 

Euch eine gute Nacht 😉

Steff

Adios mein Freund Jarvier

Montag, 08.08.2022

Tag 54

Datum: 08.08.2022

Strecke: Lausanne - Gland

Daten:  32,4 Km 225 Hm 7 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 56,15 € (inkl. Abendessen von Gestern); Gite Gland 12 € (10€ Ü + 2€ WM)

 

Adios mein Freund Jarvier

 

Diese Nacht hatte alles, was man sich nicht wünscht. Einen Zimmerkumpanen, welcher ab 01:00 Uhr das Spiel: Tür auf, Tür zu, Rucksack auf, Rucksack zu, raschel raschel, Licht an und aus, raus gehen, am Gang Lärm machen, reinkommen, wegen Kartendefekt lieber am Fenster klopfen, als zum Nachtportier zu gehen und ab 04:00 Uhr dann noch massiv zu schnarchen begann, so, dass auch die Ohrstöpsel nichts mehr brachten.

 

Auf dieses Intermezzo hin, beschloss ich heute einen Gang rauf zu schalten und Meter zu machen. Sozusagen Frust Kilometer Fressen. Ist auf jeden Fall gesünder als alles, was ich ihm gewunschen hatte.

 

Dies bedeutete leider aber auch, dass ich Jarvier beim Frühstück zum letzten Mal gesehen hatte. Übermorgen wäre es so und so vorbei gewesen. Er verstand aber meine Entscheidung, da er nun so seine Reise auf den letzten Metern noch einmal so richtig genießen kann. Mach´s gut mein Freund und DANKE für Alles!

 

Ich hatte somit heute wieder über 30 Km vor mir und die Temperaturen sollten auch wieder steigen. Daher ging ich zum Großteil den direkten Weg, machte aber auch kurze Abstecher auf den Jakobsweg. Zu meiner Freude wurde ich ungefähr 8 Km vor dem Ziel von einem wiener Paar angesprochen. Sie boten mir an, bei Ihnen im Garten schlafen zu können. Dies lehnte ich aber dankend ab, da meine 10€ Unterkunft schon fixiert war. Sie zogen von Dannen und ich ging weiter, nur, um Ihnen gut 1 Km später noch einmal in die Arme zu laufen. Sie konnten es sich nicht nehmen lassen und spendierten mir ein Eis. Das tat richtig gut!

 

In der Gite => Pilgerherberge stellte ich zu meiner Freude fest, dass ich alleine sein würde, falls nicht noch ein kurzfristiger Pilger anrufen würde, was aber ausblieb. Das kann ich nach der letzten Nacht echt brauchen! Leider gab es wegen Urlaub kein Pilgermenü im empfohlenen Hotel für mich. So machte ich mir eine Cremesuppe, um diese mit meinem älteren Brot zu verdicken.

 

Jetzt überlege ich noch, ob ich morgen den Weg nach Genf mit dem Zug abkürze und somit schon nach Frankreich kommen würde, oder ob ich die 30 Km doch noch normal gehe. Ist halt eine Kostenfrage, da Genf echt teuer ist.

 

Fazit des Tages:

Auf Regen folgt wieder Sonnenschein!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301150991

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vRO7greN8yO

 

A guads Nächtle zamma

Steff

Ade Schweiz-Salut Frankreich

Dienstag, 09.08.2022

Tag 55

Datum: 09.08.2022

Strecke: Gland – Neydens/FR

Daten:  17,8 Km 272 Hm 6 Std. 30 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 34,30 €; Gite Etappe am Campingplatz 15,50 €; Zug Gland-Genf 10,40 €

 

Ade Schweiz-Salut Frankreich

 

Die Entscheidung fiel, nachdem auch stundenlanges Suchen keinen Erfolg brachte. Alles, was leistbar wäre, war voll. Also gemütlich gefrühstückt und um 09:50 Uhr den Zug nach Genf genommen. Ein paar Sehenswürdigkeiten habe ich am Weg zur Kathedrale gesehen. Trotzdem wollte ich diese Touristenhochburg schnell verlassen. Was war ich doch froh, in die ruhigeren Vororte zu kommen.

 

Etwa 1 Km vor der Grenze zu Frankreich machte ich noch eine letzte Pause und ließ meinen Blick zurück über die Schweiz schweifen. Es war eine tolle Zeit, auch, wenn ich nicht alles Bekannte zu sehen bekam, da ich doch viel ausweichen musste.

 

In der letzten Ortschaft gab es noch einen Stempel, welcher natürlich ins Credential kam. Nun hieß es, nach ein paar Erinnerungsfotos am Grenzbalken, die nächsten 2,5 Km über Schotter bergan zum Campingplatz zu gehen. Hier übernachte ich in der Gite um 15 € und habe somit ein Bett für die Nacht.

 

Nun muss ich mich wieder neu organisieren, da die Geschäfte andere Namen haben werden. Sollte ich aber schnell verinnerlicht haben.

 

Am Abend, als ich nach dem Essen zurück ins Zimmer kam, war ein zweiter Pilger im Zimmer eingezogen. Volker kommt aus Deutschland und geht ebenfalls bis Finisterre. Das könnte also bedeuten, dass ich bereits den nächsten Kontakt habe, welchen ich immer wieder einmal treffen könnte.

 

Fazit des Tages:

Die Schweiz wird mir in positiver Erinnerung bleiben! Wunderbare Landschaft und echt freundliche Menschen. Da kann man genießen!

 

Bilder des Tages:

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Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/veqzmw51WB6

 

Bonne nuit

Steff

Der erste Tag in Frankreich

Mittwoch, 10.08.2022

Tag 56

Datum: 10.08.2022

Strecke: Neydens/FR - Frangy

Daten:  32 Km 606 Hm 9 Std. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 8 €;

 

Der erste Tag in Frankreich

 

Mein Zimmernachbar stand, wie wir es vereinbart hatten, um 05:30 Uhr auf. Ich für meinen Teil blieb noch bis 06:00 Uhr liegen.

Der erste Weg war zum Bäcker, da es den restlichen Tag keine Möglichkeiten mehr geben sollte, um etwas einzukaufen. Also 1 frisches Sesambrot, 2 Croissants, ein Schoko-Croissant und ein Trinkjogurt waren eine gute Ausbeute.

 

Nach gut 5 Km dachte ich schon, ich wäre wo falsch abgebogen, da ich auf einmal beim Weihnachtsmann war. Es handelte sich jedoch „nur“ um eine Touristen Einrichtung.

 

Die Weitblicke ins Landesinnere waren heute durch den wolkenlosen Himmel genial, was aber auch die Temperatur von 37° erklärte, welche ich auf einer Apothekenanzeige sah.

 

Prinzipiell sind die Wege hier breiter und Großteils auch gut zu gehen/fahren. Nur, wenn es sich um große Steine und/oder loses Geröll handelt, wird es für mich gleich doppelt so anstrengend, da Amigo hier lfd. angehalten wird. Da genieße ich die kurzen Asphaltstrecken gleich umso mehr.

 

Das Wetter passte heute sehr gut, so hatte ich beschlossen, einen Campingspot zu suchen. Dazu gab es allerdings ein Problem. Auf den gesamten 32 Km gab es nur einen funktionierenden Brunnen! An diesem füllte ich alle Flaschen frisch auf und ich trank auch direkt extrem viel Wasser. Somit sollte ich bis morgen durchkommen, ohne die eiserne Reserve anbrechen zu müssen.

 

Kurz nach Frangy erspähte ich eine Blockhütte, wo die Tür nur angelehnt war. Ich rief ein „Hello!“, bekam aber keine Antwort. Nach Erkundung der Lage und der Spinnweben, ging ich davon aus, dass hier schon länger niemand war. So werde ich wohl die Nacht hier verbringen. Falls doch jemand kommt und mich verjagt, werdet ihr es morgen lesen.

 

Fazit des Tages:

Wenn alle Wege so anstrengend bleiben, wird Frankreich spannend 😉

 

Bilder des Tages:

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Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/v26MXLwxNEO

 

Buen Camino

Steff

Ein gemütlicher Tag

Donnerstag, 11.08.2022

Tag 57

Datum: 11.08.2022

Strecke: Frangy - Seyssel

Daten:  14 Km 230 Hm 4 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 55 €; Campingplatz 18,20 €

 

Ein gemütlicher Tag

 

Um 01:00 Uhr wurde ich von der Hüttenmaus geweckt, wie sie sich aus irgendeinem Karton ihr Material für den Nestbau holte und quer über das ganze Dach (vermutlich in der Zwischendecke) in ihr Zuhause bracht *trappstrappstrapps* Zum Glück war es nichts von meinen Sachen. Bis 04:00 Uhr war sie fleißig und ließ sich auch nicht durch mich stören.

 

Um 06:00 Uhr läutete dann mein Wecker und ich machte es mir mit all meinen Sachen vor der Hütte bequem. Nach dem Motto: „Falls jetzt jemand kommt, ich war nie in der Hütte.“

 

Etwa nach 1,5 Km stand an einem Gartenzaun das Schild „Eau“ mit einem Pfeil. Perfekt, so konnte ich sofort wieder alle Bestände auffüllen.

 

Heute wurde es nur eine kurze Etappe, da ich den Campingplatz auswählte, bevor morgen wieder eine gut 30 Km Etappe vor mir liegt. Mal schauen, ob mein Plan für die nächsten Tage aufgeht. Der Nachmittag wurde also für „Administratives“ genutzt und auch gefaulenzt wurde etwas.

 

2 Highlights des Tages gibt es allerdings noch zu berichten.

  1. Einen Fuchs bei der Mäusejagd beobachten zu können und kurz darauf noch einen 2. zu sehen zu bekommen
  2. Der Pilger von Vorgestern ist ebenfalls hier am Campingplatz. Bei seinem Namen bin ich mir gerade nicht sicher, daher wird dieser nachgereicht. Bei meinem schlechten Namensgedächtnis wird das noch mehr als spannend 😉

 

Fazit des Tages:

Gehe immer mit offenen Augen durch die Landschaft, dann bekommst du auch Rares zu sehen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301220071

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vKv21pL5W4q

 

Buen Camino

Steff

Die Hitze kann es

Freitag, 12.08.2022

Tag 58

Datum: 12.08.2022

Strecke: Seyssel - Chanaz

Daten:  23,2 Km 79 Hm 6 Std. 10 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 23 €; Campingplatz Chanaz von 2 netten Fahrradfahrerinnen geteilt

 

Die Hitze kann es

 

Gestern Abend drehte ich am Platz noch eine Runde und wen sehe ich da? Auch die Französin, welche mit ihren 3 Jungs (8-14 Jahre alt) per Rad unterwegs ist, hat sich hier her verirrt. Wir kannten uns schon von Tag 37 (Feldkirch). Sie war eine von den Vielen, welche mich beim Aufbruch aufhielten und befragten. Diesmal hatten wir mehr Zeit, so entwickelte sich wieder ein Gespräch, welches bis weit nach 23 Uhr ging.

 

Dadurch und dass ich echt gut geschlafen hatte, kam ich erst gegen 9 Uhr vom Platz weg, was sich bei den heutigen Temperaturen bald rächen sollte.

 

Nach 23 Km auf Asphalt, Schotter, aber auch durch einen schattigen Abschnitt in einem Naturschutzgebiet, kam ich gegen 14 Uhr in Chanaz an und überlegte, ob die noch geplanten 17 Km heute sinnvoll machbar wären. Ich beschloss, im Campingplatz zu bleiben und morgen weiterzugehen.

 

Wenn da nicht die Dame vom Empfang etwas dagegen gehabt hätte: Alles voll!

 

Leicht deprimiert, richtete ich mich zusammen, um am Weg etwas zu suchen. Just in dem Moment kam eine der beiden, ebenfalls bei der Anmeldung befindlichen, französischen Radfahrerinnen heraus und meinte, dass sie ihren reservierten Stellplatz mit mir teilen würden! Dieses Angebot nahm ich sehr dankend an!

 

Nun stehen auf einer Parzelle 2 Zelte und das Einzige, was sie wollten, war ein Bier zum Abendessen. Na da ging ich doch brav los in den Ort, um dieses zu besorgen 😊

 

Fazit des Tages:

Auch, wenn das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht. Es gibt trotzdem immer was Positives am Tag zu finden!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301246326

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vYvEA79PyGv

 

Salut

Steff

Trail Magic

Samstag, 13.08.2022

Tag 59

Datum: 13.08.2022

Strecke: Chanaz - Yenne

Daten:  21 Km 122 Hm 5 Std. 20 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 23 €; Campingplatz 10 €; Sonnenmilch 10 €;

 

Trail Magic

 

Heute hatte ich einen richtig guten Schlaf, was sich auf den ersten 18 Km an meiner Geschwindigkeit positiv auswirkte. Trotzdem, dass ich mangels Alternativen, wieder einmal auf der Straße gehen musste (was mir zum Glück nichts ausmacht), konnte ich so den Vorteil von Asphalt und mehr Schatten durch den Hang ausnutzen.

 

Direkt am Ortsschild Yenne musste ich wieder den kurz vorhandenen hohen Gehsteig verlassen. Zack, lag Amigo auf dem Rücken und ich hatte den rechten Griff lose in der Hand! Was war passiert? Die Stange ist an einer Stelle gebrochen, wo ich nie damit gerechnet hätte! Jetzt musste ich erst einmal was trinken und essen, um den Schock zu verkraften. Natürlich passiert sowas am Samstag kurz nach 12 Uhr. Somit hat alles geschlossen, was helfen könnte.

 

Gegenüber befand sich ein Restaurant, wo ich mir erst einen Kaffee bestellte und dann nach Hilfe fragte. Zu meinem Glück war Florian, ein Stammgast, anwesend. Er sprach gutes Englisch und war zusätzlich ein Heimwerker und „Mac Gyver“ (er richtet alles mit einem schweizer Taschenmesser und Kaugummi/Klebeband).

 

Nach ca. 2 Std. war die gebrochene Stange notdürftig repariert und die 2. Verstärkt. So sollte ich zumindest eine Zeit lang durchkommen, bis ich Ersatz organisieren konnte. Er gab mir auch noch eine Rolle Panzertape mit, damit ich Nachbessern kann. Der Wirt und Florian waren einfach speziell! Ich durfte nur die 2 Bier bezahlen, welche ich Florian spendierte. Meine Getränke, die Arbeit, geschweige denn das Material durfte ich nicht bezahlen!

 

Das sind die magischen Momente am Weg, die unvergessen bleiben!

 

Nach dem Gang zur Touristeninformation (Stempel holen) war klar, dass ich heute nicht mehr weiterkommen würde, da es einfach zu spät und zu heiß war. Somit richtete ich mich am Campingplatz ein und bete, dass die Reparatur zumindest so lange hält, bis ich Ersatz habe.

 

Fazit des Tages:

Wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Licht daher!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301278184

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vMv8JPN5EN6

 

Gute Nacht

Steff

Ein Tag mit Herausforderungen

Sonntag, 14.08.2022

Tag 60

Datum: 14.08.2022

Strecke: Yenne - StGenix

Daten:  22,1 Km 81 Hm 4 Std. 5 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 26,60 €; Campingplatz im Tiny House 20 €;

 

Ein Tag mit Herausforderungen

 

Da mir gestern bei der Touristeninformation mitgeteilt wurde, dass am Radweg die ersten ca. 4 Km gefährlich sein könnten, stand ich schon um 06:00 Uhr auf, um die sonntägliche Ruhe zu nutzen. Dies ging auch wirklich gut. Im Endeffekt war es eine Straße, wie ich sie schon oft hatte.

 

Kaum war dieser Abschnitt erledigt, zogen Sturmböen und Gewitter auf. Also schnell rein in das Regengewand und den Packsack zusätzlich schützen.

 

Ich hatte für heute 3 mögliche Wege.

Erstens: Den original Jakobsweg, welcher jedoch wie angesprochen gesperrt war und außerdem mit Amigo nicht machbar wäre.

Zweitens: Die Variante, auf welche alle Pilger umgeleitet werden, wo ich trotzdem noch einen zusätzlichen Umweg und insgesamt ca. 800 Hm zu bewältigen hätte.

Drittens: Der Radweg mit der kniffeligen Stelle am Anfang, dafür anschließend so gut wie keine Höhenmeter. Diese wäre für den angeschlagenen Amigo auf jeden Fall die beste Variante!

 

Diese dritte Variante stellte sich heute als die perfekte Wahl dar, da durch das Gewitter eine Panoramasicht vom Berg über das Rhone Tal nicht möglich gewesen wäre. Dies wäre auch der einzige Grund für mich gewesen, die zweite Variante zu wählen.

 

In den gut 4 Stunden, wo ich unterwegs war, hat es also ca. 3,5 Stunden durchgehend geschüttet, was die Natur natürlich freute. Auch für mich war die Abkühlung sehr angenehm. Die letzten Tage waren echt heiß.

 

In St.Genix angekommen, freute ich mich zu hören, dass sie am Campingplatz ein Tiny House zum Pilgerpreis frei hätten. Dies nahm ich sofort an, da ich mir so das Zelten im Regen sparen konnte und zusätzlich Zeit für die Suche nach einer Werkstatt hatte, welche mir hoffentlich bei Amigos Problem helfen kann.

 

Fazit des Tages:

Für jede Herausforderung gibt es eine Lösung!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301292132

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/v8qVB2JxJ3q

 

Drückt die Daumen!

Steff

Ein schöner Tag

Montag, 15.08.2022

Tag 61

Datum: 15.08.2022

Strecke: StGenix - Charavines

Daten:  30,1 Km 545 Hm 7 Std. 35 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 31,50 €; Campingplatz 15 €; Eisenstange 2,50 €;

 

Ein schöner Tag

 

Heute wurden wieder einmal Kilometer gemacht. Aber alles von Anfang an.

 

Als ich mein Telefon aktivierte, hatte ich Nachrichten von Claire erhalten. Der Mutter mit den 3 Jungs, welche ich in Feldkirch und Seyssel traf. Sie hat mir die Bilder unserer Treffen geschickt. Sehr nett von Ihr!

 

Morgens noch die bestellten Croissants und das Baguette geholt, musste auch noch ein Kaffee getrunken werden. Danach haben sich Volker und ich noch von Denise (eine Kanadierin, welche als Sprachlehrerin in Lyon arbeitet) verabschiedet. Sie ist mit dem Rad auf dem Weg nach Genf.

Ja, ihr habt richtig gelesen: Volker > und der Name stimmt so 😉 > ist wirklich auch hier abgestiegen.

Das war ein lustiges gemeinsames Abendessen mit den Beiden!

 

Die Strecke heute war, da nur auf der Straße, leicht zu meistern, obwohl auch hier gut Höhenmeter gemacht wurden. Die Griffe, unterstützt von den Spanngurten, scheinen zu halten, aber Gelände lasse ich definitiv weiterhin aus. Morgen, wenn die Läden wieder offen haben, werde ich aktiv die Firmengelände ansteuern, um eine Lösung zu finden.

 

Der Chef vom Campingplatz Bistro hat mir > für ein Bier! > schon einmal eine stabilere Stange (leider etwas zu dünn, müsste aber funktionieren) per Flex zurechtgeschnitten.

Falls ich nichts Besseres auftreiben kann, werden einfach in diese die 2 benötigten Löcher gebohrt, um die Stangen fixieren zu können. Leider hatte er keinen Bohrer zur Hand.

 

Wie blöd! Jetzt haben sie hier nicht glatt auch noch meine heiß geliebten vietnamesischen Sommerrollen mit Shrimps und Salatfüllung *Sabber*, dann noch der Burger und mich zerreißt es 😉

 

Fazit des Tages:

Fragen kostet nichts!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301323622

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vevYoPYeKJ6

 

Gute Nacht mit vollem Bauch

Steff

 

Werkstattsuche Tag 1

Dienstag, 16.08.2022

Tag 62

Datum: 16.08.2022

Strecke: Charavines - LeGrandLemps

Daten:  18,5 Km 77 Hm 6 Std. 30 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 6,20 €; Privatunterkunft auf Spendenbasis 40 €

 

Werkstattsuche Tag 1

 

Leider war das Zelt von der Feuchtigkeit der Nacht so nass, dass ich es erst um 9 Uhr einpacken konnte. Ein nochmaliges Trocknen wird aber notwendig werden.

Noch kurz im Geschäft ein frisches Baguette und etwas Wurst für die Jause besorgt und weiter geht´s.

 

Der heutige Tag stand, wie angekündigt, im Zeichen der Werkstattsuche. Das wird auf jeden Fall noch lustig. SÄMTLICHE Autowerkstätten, die ich gefunden hatte, sind geschlossen, und zwar komplett und für immer. Ich bekam einen Tipp, es bei einer Firma, welche Stahlelemente produziert, zu versuchen. Natürlich kam ich kurz nach 12 Uhr an und musste somit bis 14 Uhr warten. Die Zeit wurde genutzt, um bei der Gemeinde mein Zelt auf der Wiese zu Trocknen und eine Kleinigkeit zu Essen.

 

Als ich zur Firma zurückkam, die nächste Baustelle. Anscheinend haben alle größeren Firmen gerade Ferien, was bedeutet, dass dieser eine arme Büromensch nur zufällig anwesend war, mir zwar helfen wollte, wir aber am Gelände nichts Passendes gefunden hatten. Also weiter …

 

Zur Nervennahrung gönnte ich mir im nächsten Ort einen Kaffee, um festzustellen, dass es schon fast 16 Uhr ist. Zeit, eine Unterkunft zu kontaktieren. Bei der 3. hatte ich Glück. Privat, nur 800 Meter von meiner Position entfernt, auf Spendenbasis und mit Essen!

 

Line & Paul haben 6 Kinder und 16 Enkelkinder, wovon sich gerade 3 hier aufhalten. Zusätzlich ist noch ein 2. Pilger > Hubert aus Deutschland anwesend. Er macht aber nur Etappen im Urlaub. Mal sehen, ob ich ihn noch öfter treffe.

 

Die Planung geht jetzt auf jeden Fall in Richtung Le Puy en Velay, mit einem offenen Auge auf eine hoffentlich bald zu findende Werkstatt.

 

Fazit des Tages:

Aufgeben spielt es nicht! Es dauert halt etwas länger…

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301356548

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vWqBgD5DVQv

 

Salut

Steff

Werkstattsuche Tag 2

Donnerstag, 18.08.2022

Tag 63

Datum: 17.08.2022

Strecke: LeGrandLemps – RevelTourdan

Daten:  34,4 Km 150 Hm 7 Std. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 0 €; Gite La Ferme des 1000 Couleurs Ü/A/F 40€; Stangen inkl Trinkgeld 10 €

 

Werkstattsuche Tag 2

 

Nach einem familiären Frühstück ging es bald los, um dem Regen so gut es geht auszukommen. Es standen gut 30 Km zur bereits durch Line vorgebuchten Unterkunft am Plan, welche ich fast ausschließlich auf der Straße ging. Dies ist jedoch nicht ganz so tragisch, da es sich um keine vielbefahrenen Hauptstraßen handelte.

Es ging von einem Ort zum Nächsten und immer wieder längere Abschnitte zwischen Weiden und Feldern entlang.

 

Bei einer Firma, wo sie Stapler Services anboten, fragte ich wegen der benötigten Stangen nach. Leider wieder Fehlanzeige. Jedoch konnten sie mir eine Adresse geben, wo ich diese erhalten sollte.

Nun hieß es wieder die Uhr im Auge zu behalten, um nicht in die Mittagspause zu kommen. Es waren gut 6 Km zu gehen, welche nach knapp einer Stunde geschafft waren.

 

Es handelte sich bei dem Laden um eine kleinere Variante des Lagerhauses, wo ich meine Stangen nun wirklich in der richtigen Dimension und Länge bekam. Leider hatten sie keine Standbohrmaschine, um mir die 4 Löcher auch gleich zu machen. Aber der Anfang ist schon einmal geschafft.

So hatte ich 20 Min. später das Material, einen Kaffee und 3 Bewunderer mehr auf meinem Konto stehen.

 

Es war nun kurz vor 12 Uhr und ich beschloss, einen Zahn zuzulegen, um die restlichen 15 Km trocken zu schaffen. Am Ziel, der Gite der 1000 Farben, angekommen, fing es knapp 30 Min. später extrem zu regnen an. Ich hatte also heute mehr als nur Glück!

Später in der Nacht zogen dann auch noch sehr starke Gewitter über uns hinweg. Die Entscheidung, eine Unterkunft zu nehmen war so auf jeden Fall die bessere Wahl.

 

Das Highlight des Tages war aber, dass die ehemaligen Besitzer der Gite, eine Inderin mit ihrem Mann und den beiden Söhnen, auf Besuch waren. Sie hatten die Liegenschaft an ihren Freund Fred, einen ehemaligen Restaurantbesitzer und Koch, übergeben. So gab es heute echt indisches Essen!

 

Es kamen noch zwei Freunde von Fred vorbei, so waren wir 7 Erwachsene am Tisch. Fred, die 2 Besucher, die ehemaligen Besitzer, Volker und ich. Ja genau: auch Volker hat der Regen in diese Unterkunft getrieben. Schon wieder ein zufälliges Treffen, was schön langsam ungeheuerlich wird 😉

 

Die Stimmung war bombastisch und ausgelassen, das Essen unbeschreiblich lecker und der eigene Platz stets mit 1x Rotwein, 1x Weiß- oder Rosewein, 1x Bier und damit es nicht so blöd ausschaut 1x Wasser bestückt. Wehe, wenn ein Glas leer war…

 

Um 23:30 Uhr gingen bei mir dann die Lichter aus. Somit musstet ihr heute etwas länger auf ein Update warten.

 

Morgen hilft mir Ivan dann noch, eine Werkstatt zu finden, um die Löcher machen zu können. Dies bedeutet für mich, dass ich hier eine 2. Nacht verbringen werde, was ja auch nicht so schlecht ist.

Noch dazu, da sie für heute Nachmittag und die Nacht wieder Gewitter und Regen ansagen. Von daher kann ich entspannt den Tag genießen und morgen mit frischer Energie weitergehen.

 

Fazit des Tages:

Die Oase ist ein Traum und hier kann man so richtig entspannen!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301379580

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/v1vj7w78xJO

 

Habt einen schönen Tag!

Steff

Ein entspannter Tag

Donnerstag, 18.08.2022

Tag 64

Datum: 18.08.2022

Strecke: RevelTourdan - Pausentag

Daten:  0 Km 0 Hm 0 Std.

Kosten: Gite La Ferme des 1000 Couleurs Ü/A/F 40€; Wäscheservice 5 €

 

Ein entspannter Tag

 

Der heutige Tag stand im Zeichen des Nichtstuns und dem Beine hochlegen.

Ivan war am Vormittag noch beschäftigt, so konnte ich mich gemütlich um die weitere Planung kümmern.

 

Gegen Mittag bereitete ich die alten und neuen Stangen vor, damit später alles leichter geht. Fred half mir mit der Demontage, da die Halterungen für die angebrachten Radgriffe echt fest saßen.

Dann noch die Markierungen für die Löcher gemacht und wieder hieß es > gemütlich auf der Couch relaxen.

 

Ivan fuhr später alleine zu seinem Freund in die Firma und kam nach gut 45 Minuten wieder zurück.

Nun konnte ich alles wieder zusammenbauen und an Amigo befestigen.

Yippie! Alles passt und sitzt perfekt! Somit konnte dieses Thema auf der To Do Liste gestrichen werden.

Ich werde aber, da ich am 24. die Unterkunft in Le Puy gebucht habe, bis dahin noch die „leichtere“ Variante gehen.

Anschließend werden die Wege so gewählt, dass ich keine unnötigen Schäden heraufbeschwöre. Ich möchte immerhin wohlbehalten und mit Amigo in Santiago bzw. Finisterre/Muxia ankommen!

 

Fred meinte es heute extrem gut mit mir!

Zum Frühstück schon eine Schokobombe, einen Muffin und 2 Brote. Als ich zum Bett zurückkam, lag der nächste Muffin schon am Nachttisch. Um 14 Uhr dann, oh Freude, ein Madeleines und ein neuer frisch gebackener Muffin.

Weil es doch noch sooooo lange bis zum Abendessen war, kam er um 17 Uhr mit einem Stück Biskuitkuchen mit Nutella Topping an.

  1. Kalorien kann ich eh brauchen, aber nur so?!?

 

Um 17:45 Uhr kamen noch 2 Pilgerinnen aus Deutschland inkl. Hund dazu, was wieder einen lustigen Abend versprach.

 

Fazit des Tages:

Entspannung pur in der Oase der 1000 Farben! Schön, dass es mit den Stangen nun auch geklappt hat!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301389281

 

Bis morgen

Steff

Der Weg ist gut

Freitag, 19.08.2022

Tag 65

Datum: 19.08.2022

Strecke: RevelTourdan – SaintRambert

Daten:  26,6 Km 86 Hm 5 Std. 40 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 28 €; Campingplatz 15 €

 

Der Weg ist gut

 

Heute Morgen musste ich leider die Oase von Fred verlassen. Hier hätte ich es noch länger ausgehalten!

 

Der Blick in den Himmel zeigte, was ich schon vermutete. Heute werde ich wohl nass. Dem war dann auch wirklich so und der Wind dazu war richtig frisch. Da hieß es bei der Pause aufpassen, damit ich nicht zu sehr auskühlte.

 

Ungefähr das letzte Drittel der heutigen Strecke führte mich entlang verschiedener Plantagen. Äpfel, Birnen, Erdbeeren und bereits abgeerntete Kirschbäume waren zum Teil unter Folien oder Netzen geschützt zu sehen.


Mein Weg führte mich direkt zum Intermarche, vergleichbar mit unserem Interspar, um die Vorräte für die nächsten Tage aufzustocken, da es in die Berge geht, wo ich nicht abschätzen kann, wie oft ich nachkaufen kann.

 

Anschließend ging ich gut 3 Km entlang der Hauptstraße, wo es zumindest eine Fahrbahntrennung per Bodenmarkierung gab, an die sich die Franzosen aber wirklich brav halten. Danach noch ein Stück in eine Siedlung und schon war ich beim Campingplatz.

 

Da es in der Nacht wieder regnen sollte, fragte ich, ob ich vom gebuchten Zeltplatz um 15 € in ein Tiny House um 55 € Upgraden könnte. So bliebe meine Ausrüstung trocken. Es kam noch viel besser! Er gab mir ein Tiny und verlangte KEINEN Aufpreis! Sein Kommentar: It´s my support for you!

Wie cool!

 

Somit war der Abend gerettet und ich kann morgen ohne Zelttrocknung losstarten.

 

Zur Stärkung gab es heute eine Pizza Margerita und ein Panache (Radler), nachdem ich zur Vorspeise um 17 Uhr eine Tomatensuppe gekocht und verspeist hatte. Die Bar am Platz öffnete nämlich erst um 19 Uhr und nur mit den Feigen von Mittag im Bauch, wäre das Warten echt lange geworden 😉

 

Übrigens: Irgendetwas muss ich an mir haben. Auf jedem Campingplatz war mindestens ein Kleinkind in unmittelbarer Nähe zu mir, welches natürlich extrem viel und lange weinen musste. Heute wieder...

 

Fazit des Tages:

Auch, wenn der Tag nass und ungemütlich war, der Weg hält immer wieder eine Überraschung für dich bereit!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301414416

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/v1vj7wWY7YO

 

Buen Camino

Steff

Zusatzinfo!

Freitag, 19.08.2022

Die nächsten Tage werde ich in bergigem (NICHT ALPINEN) Gelände unterwegs sein, daher kann ich nicht versprechen, dass die Einträge jeden Abend kommen!

Macht euch aber keine Sorgen, das liegt dann nur am schlechten oder keinen Empfang!

LG
Steff

Ein schöner Blick zurück

Samstag, 20.08.2022

Tag 66

Datum: 20.08.2022

Strecke: SaintRambert - BourgArgental

Daten:  26,8 Km 531 Hm 6 Std. 23 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 36,40 € (inkl. Pizza von gestern Abend); Campingplatz 13,40 €

 

Ein schöner Blick zurück

 

Um 6 Uhr läutete der Wecker, damit ich aufstand, zusammenpackte und frühstückte.

Der angenehme Start war entlang der Rhone, wo ich zuerst einen Seitenarm, welcher für Schiffschleusungen verwendet wird über das Kraftwerk überquerte. Danach wurde der Hauptstrom über eine Hängeseilbrücke überquert. Eine schöne Brücke!

 

Nun hieß es Höhenmeter machen, noch dazu, da mich das Navi über eine Schotterpiste schickte. Dies war mir aber zur Alternative stark befahrene Hauptstraße doch lieber. Es ging durch den Wald und oben angekommen bekam ich ein tolles Panorama zu sehen.

Auch konnte ich noch einmal das ganze Tal überblicken, wo ich die letzten Tage unterwegs war.

Echt Wahnsinn, wenn man bedenkt, wie lange ich jetzt schon unterwegs bin.

 

Insgesamt war ich heute auf sehr schönen Seitenstraßen und auch einer zum Radweg umgebauten alten Bahntrasse unterwegs. Eine schöne Abwechslung zu den vielen Straßenkilometern. Nur knapp 5 Km waren heute direkt auf der Fahrbahn zu gehen.

 

Der Campingplatz hatte leider kein Tiny House frei. So musste ich mein Zelt aufstellen, was morgen wieder Trocknungszeit benötigen wird.

 

Da Samstag ist, ging ich noch zum Supermarkt, um Getränke und Kleinigkeiten zu besorgen. Ein schöner Waldweg neben einem Bach mit den Markierungen des Jakobswegs und des GR65 Wanderwegs.

Nur leider werde ich diesen Weg morgen nicht gehen, da ein starker Aufstieg mit Erdstufen zu sehen war. Schade. Aber so ist er halt, MEIN WEG.

 

Fazit des Tages:

Abwechslung tut der Seele gut!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301437826

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vdvmKnEjWx6

 

Gute Nacht

Steff

Der Höchste Punkt der Via Gebennensis

Sonntag, 21.08.2022

Tag 67

Datum: 21.08.2022

Strecke: BourgArgental - MontfauconEnVelay

Daten:  35,5 Km 712 Hm 8 Std. 30 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung  €; Les Platanes Ü/F  €;

 

Der Höchste Punkt der Via Gebennensis

 

Wie befürchtet, stellte ich um 6 Uhr fest, dass das Zelt nass war. Ok, die einzelnen Teile so gut es ging in den Wind gehangen, erst dann das Morgenprogramm durchgeführt. 2 Stunden später war trotz Sonnenaufgang immer noch einiges feucht. Egal. Ich musste mal los.

 

Ich ging den gestern gesehenen Waldweg entlang, wo ich die Stufen aber ausließ und über die Brücke ins Zentrum auswich. Der obere Weg kam dann nach ca. 600 m auch ins Zentrum, also alles gut.

 

Nach einem Stück auf der Straße lotste mich das Navi auf Seitenstraßen, um hier die Steigungen gemütlich gehen zu können. Leider war durch einen Erdrutsch vor längerer Zeit, mein geplanter Weg nicht passierbar, was mir 800 m Umweg zur Hauptstraße einbrachte, welcher ich dann bis zum höchsten Punkt zwischen Genf und Le Puy folgte.

 

Den 1. Teil des Abstiegs folgte ich noch dieser Straße, um anschließend wieder auf die Via Fluvia, einen Radweg auf der alten Bahntrasse zu folgen.

Ich muss es erst prüfen, aber es schaut so aus, als würde mich dieser Radweg bis Le Puy führen. Das wäre toll, denn dann könnte ich den Zeitplan wegen der bereits gebuchten Unterkunft einhalten.

 

Ich fasste eine Gite ins Auge, welche leider geschlossen hatte. Also hieß es, ab ca. Km 30 die Augen nach einem Schlafplatz offen zu halten. Gut 5 Km später sah ich ein kleines unscheinbares Schild, welchem ich durch den Hintereingang in den Gastgarten folgte. Siehe da: Ein Restaurant mit Hotel, noch dazu Pilgerfreundlich, empfing mich und sie hatten auch noch ein Zimmer frei. Das Zelt konnte ich hier auch noch im Garten auf den Wäscheleinen aufhängen, um es zu trocknen.

 

Zur Stärkung gab es erst einen Kaffee, das Abendessen wurde mit einem großen Radler, einem Riesengarnelen Salat, Rindfleisch mit Ratatouille und zum Nachschlag ein Eis mit Cookie getoppt. Das Ganze ohne Getränke um 21 € war absolut in Ordnung, da die Portionen mehr als ausreichend waren!

 

Kostenaufschlüsselung wird nachgereicht.

 

Fazit des Tages:

Wer suchet, der findet.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301467121

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vxOQoR8x1Mq

 

Gute Nacht

Steff

Natur pur

Montag, 22.08.2022

Tag 68

Datum: 22.08.2022

Strecke: MontfauconEnVelay - Yssingeaux

Daten:  25,8 Km 215 Hm 6 Std. 32 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung - €; LeBourbon Ü/F 111,80 €

 

Natur pur

 

Da ich heute nur ca. 25 Km am Plan hatte, machte ich mir beim Frühstück keinen Stress.

Übrigens: Die Übernachtung inkl. Abendessen (regulär 21€) und Frühstück (9€) kostete mich ganze 68€! Also ein Top Angebot! Die 50 Cent waren die Kurtaxe. Getränke um 11,30€ passte auch.

 

Anfangs musste ich heute die leichte Jacke überziehen, da der Wind echt frisch wurde. Ab ca. 10:30 Uhr konnte ich sie dann wieder verstauen.

 

Heute konnte ich schon die ersten Lavakegel sichten, für die diese Gegend so bekannt ist. Wen die Entstehung interessiert, bei den Bildern ist die Schautafel dabei. Übersetzen dürft ihr sie selbst.

 

Die Wegführung war heute sehr angenehm. Offenes Gelände zum in die Ferne schweifen, Wald, Felsen, Wasser, … Natur pur!

Da störte so ein Rindvieh mitten am Radweg auch nicht. Ich habe dem Farmer per Bild mitgeteilt, dass sich jemand von der Weide verabschiedet hat. Er meinte nur „No Problem“.

 

Die Pausenplätze mit WC und Wasser sind leider auch hier sehr weit entfernt. So durfte ich nach der 2 Stundenpause erst nach weiteren 3 Stunden einmal etwas entspannen. Da ich hier bereits im Ort war, welchen ich mindestens erreichen wollte und mein Plan mit einer 3. Nacht in Le Puy (ich bin einen Tag schneller als für die gebuchte Unterkunft notwendig) leider vereitelt wurde, suchte ich mir hier eine Unterkunft (kein Zeltplatz vorhanden).

Morgen geht es dann auf einen Zeltplatz und Übermorgen nur gut 10 Km nach Le Puy.

 

Für 111€ die Nacht mit Frühstück, durfte ich schon was erwarten. Die Aussicht und die Badewanne haben mich schon überzeugt. Fehlt nur noch morgen das Frühstücksbuffet.

Amigo muss heute im EG schlafen, da wir es uns erspart haben, ihn über die enge Stiege, noch dazu mit Kurve, hinaufzutragen.

 

Fazit des Tages:

Trotz 25Km war es ein entspannter Tag

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301488700

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/v7O9BoJQBL6

 

Baba

Steff

Salut Via Fluvia

Dienstag, 23.08.2022

Tag 69

Datum: 23.08.2022

Strecke: Yssingeaux - LesLonges

Daten:  21,8 Km 102 Hm 4 Std. 17 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 27,40 €; Campingplatz Les Ombrelles Ü 17,30 €;

 

Salut Via Fluvia

 

Ja, das Frühstück hat auch gepasst! Buffet süß/sauer, Kaffee bis zum Abwinken und vom Chef selbst gemachte Schokocroissants in Stangenform. Alleine der Geruch dieser Köstlichkeiten im gesamten Stiegenhaus war MMMMMHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!

 

Wer es noch nicht gesehen hat: Ich habe gestern noch 2 Zeitrafferaufnahmen gemacht. Zu finden bei den gestrigen Bildern.

 

Heute war der letzte Tag, wo ich dem Radweg V73 – Via Fluvia folgen durfte. Zufällig vor einigen Tagen darauf gestoßen, hat er sich heute noch einmal von seiner besten Seite gezeigt. Anfangs noch kurz neben der Autobahn, ging es auf verkehrsberuhigte Nebenstraßen, über in eine bewaldete Gegend, um dann für etliche Kilometer auf einer Schotterstraße mitten durch das bergige Hinterland zu führen. Die letzten 5 Km war der Wegverlauf parallel zur Hauptstraße, jedoch hinter den Siedlungen, was auch hier für Ruhe sorgte.

 

Gerade die lange Strecke in den Bergen war für die heutige kurze Etappe ideal, da ich hier die Natur so richtig auf mich wirken lassen konnte.

Einfach mal bei der Pause die Augen schließen und lauschen. Im Tal plätschert ein Bach, die Bäume rascheln im sanften Wind, Vögel und Grillen musizieren, … Herz, was willst du mehr?!?

 

Heute war auch viel weniger los, was Radfahrer oder auch Abschnittswanderer betraf. Von daher echt entspannend.

 

Bereits um 13 Uhr war ich am Campingplatz und konnte mich auch direkt einrichten. Bilder und Tagebuch wurden unter dem Sonnendach an der Bar, natürlich bei einem Kaffee, geschrieben, bevor ich es mir extra gemütlich machte und den Tag ausklingen ließ.

 

Fazit des Tages:

Genieße, wann immer du kannst und willst!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301508266

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vQvynjmZM4O

 

Salut

Steff

Das war die Via Gebennensis

Mittwoch, 24.08.2022

Tag 70

Datum: 24.08.2022

Strecke: LesLonges – LePuy inkl. Stadtbesichtigung

Daten:  20,3 Km 245 Hm 6 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 60,50 €; Unterkunft Ü für 2 Tage 78 €; Eintritt Notre Dame 4 €;

 

Das war die Via Gebennensis

 

Morgens wieder Zelttrocknung, was aber nicht so schlimm war, da ich auf mein Frühstück bis 08:15 Uhr warten musste. Kurz, nachdem ich gestartet war, sagte mir ein Blick auf die Uhr, dass ich Gas geben sollte, um mein Paket noch vor der Mittagspause von der Post abholen zu können, da mein Weg direkt daran vorbeiführte. Gesagt, getan, spulte ich die 14 Km in 2 Std. herunter, was auf der Straße mit Radstreifen leicht viel.

 

Das Paket erhalten, konnte ich nun den Weg zur Unterkunft gemütlich gehen. Da ich etwas zu früh dran war, gönnte ich mir in der Bar gegenüber einen Kaffee. Dabei erspähte ich einen Brathuhnwagen. Ein halbes Hühnchen musste ich einfach haben.

 

In der Wohnung, welche ich nun für 2 Nächte habe, wurden erst einmal alle Sachen zum Trocknen aufgehangen und auch Amigo wurde für Kontrollzwecke zerlegt. Schaut soweit gut aus. Keine augenscheinlichen oder offensichtlichen Beschädigungen zu finden.

 

Da ich noch motiviert war, immerhin wurde heute die „Via Gebennensis“ (der 1. Teil in Frankreich) abgeschlossen, startete ich den Stadtbummel. Touristeninformation mit Stempel, Kathedrale mit einem anderen Stempel (zum Glück habe ich gefragt!), sowie die „Statue Notre-Dame de France“ wurden noch besichtigt. Anschließend im Le Camino Cafe einen entspannten Kaffee geschlürft und die anderen Tische ein wenig beobachtet, wo offensichtliche Pilgergespräche stattfanden.

 

Damit wir immer schön in Kontakt bleiben, wurde ein Bild von mir mit der Kathedrale an meine Pilgerfamilie, Henrike und Javier, gesendet. Henrike ist bereits in Cahors, also ein großes Stück vor mir. Javier gefällt es am Arbeitsplatz nicht wirklich, wie man am Bild erkennen kann.

 

Zum Abschluss des Tages wurden noch ein paar Lebensmittel für die Wohnung besorgt, damit ich ja nicht verhungere 😉

 

Morgen muss ich mich unbedingt endlich um die Sicherung der Pilgerausweise, des Tagebuchs und der Bilder kümmern! Nicht, dass hier etwas Tragisches geschieht!

 

Fazit des Tages:

Die Via Gebennensis wird mir immer in guter, wenn auch fordernder Erinnerung bleiben!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301556077

 

Animierter Weg von heute: Strecke LesLonges - LePuy + Stadtbesichtigung

https://www.relive.cc/view/vdORMR2Gwrv

https://www.relive.cc/view/vrqDAZWd2Lv

 

Gute Nacht

Steff

Ein abwechslungsreicher Tag

Donnerstag, 25.08.2022

Tag 71

Datum: 25.08.2022

Strecke: LePuy - Pausentag

Daten:  5 Km Altstadt und Post

Kosten: Verpflegung 19 €; Kirche (Kerze und Spende) 8 €; Post Retourpaket 23 €;

 

Ein abwechslungsreicher Tag

 

Tagwache war heute schon um 5 Uhr, da ich frühzeitig zum Fotografieren an der Kathedrale sein wollte. Um 7 Uhr begann dann die Pilgermesse, welche täglich stattfindet. Bei dieser werden alle aufbrechenden Pilger gesegnet und durch den Bodengang verabschiedet, welcher erst zu diesem Zeitpunkt geöffnet wurde. Gestern, als ich schon einmal in der Kathedrale war, war dieser ja bereits zugänglich. Das ist schon eine tolle Stimmung!

 

Ich sah den etwa 30-50 Pilgern zu, wie sie sich fertig machten und die Kirche in Richtung Camino verließen. Ich starte morgen dann von meiner Unterkunft, daher kann ich nicht abschätzen, wie viele sich mit mir auf den Weg machen. Man wird sich sehen.

 

Beim Abgang von der Kirche sah ich noch ein Paar, wo sie alleine den Weg gehen wird. Diese innige Szene fotografierte ich mehr zufällig als geplant. Etwa 30 Minuten später sah ich beide bei einem Frühstück in Tränen sitzen und beschloss, ihnen meine Bilder per Mail zu senden. Das freute sie natürlich.

 

Den Rest des Tages verbrachte ich mit Ausmisten; Umräumen; Amigo einsatzbereit zu machen; was weg kam, zur Post für die Rücksendung zu bringen (hätte mehr sein können); und vor allem, die „alten“ Schuhe gegen die Neuen zu tauschen. Ein ganz neues Tragegefühl.

 

Auch das nun komplett trockene Zelt wurde wieder eingepackt. Weiter ging es mit dem Umsortieren der Unterlagen, sowie der Vorbereitung für morgen.

 

Die gestern angekündigten Sicherungsarbeiten habe ich auch alle durchgeführt, sowie die Speicherkarten der Kamera ausgetauscht. Ein Problem habe ich aber heute noch vor mir. Leider verkaufen sie hier überall die „Radler“ nur im 6er Pack. So muss ich heute glatt 4 von ihnen trinken. Aber keine Angst: Sind nur je 275ml Fläschchen und mit 0,0% Alkohol.

 

Übrigens: So schlechtes Internet trotz WLAN hatte ich auf der gesamten Reise noch nicht, was die Sicherung und das heutige Bilder Hochladen nicht gerade einfacher machte.

 

Fazit des Tages:

Die Pilgermesse sollte man sich hier nicht entgehen lassen!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301561965

 

Bis morgen vermutlich

Steff

Hallo Via Podiensis

Freitag, 26.08.2022

Tag 72

Datum: 26.08.2022

Strecke: LePuy - MonistroldAllier

Daten:  30,5 Km 531 Hm 7 Std. 40 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 5,50 €; Unterkunft Le Repos Du Pelerin EZ/Ü/A/F 60€

 

Hallo Via Podiensis

 

Wenn der Kopf im Urlaub ist, kann es vorkommen, dass man vergisst, den für den Vortag gestellten Wecker zu deaktivieren. Also weckte er mich um 5 Uhr auf. Dann halt mal auf und los geht es.

So kam ich in kompletter Ruhe aus der Stadt hinaus und die Pilger saßen noch in der Messe 😉

 

Gleich am Anfang ging es über 200 Hm auf knapp 4 Km nach oben. Gerade recht zum Aufwachen. Am Plateau ging es auf Schotter zwischen den Feldern durch. Leider wehte hier ein echt kühler Wind. Generell zog es heute sehr herum. Man wusste nicht: kommt Regen, kommt Sonne, bleibt es bewölkt? Nur eines war fix. Der Wind blieb den ganzen Tag und somit auch die Windjacke am Körper, was das Schwitzen erleichterte.

 

In Saint Privat d´Allier bekam ich, gerade recht um 12 Uhr, eine große Schale Kaffee. Den konnte ich sehr gut gebrauchen. Die darauffolgenden 7 Km gingen fast wie von selbst vorbei.

 

In Monistrol angekommen, schwankte ich zwischen Campingplatz, einer der nun vielfach vorhandenen Gites, oder doch einem Chambre. Ein Blick auf die Wetter-App zeigte, dass es heute noch gewittern sollte. Daher bevorzugte ich ein Chambre (Einzelzimmer mit Halbpension) > ich mutiere wohl zum Luxuspilger. Macht aber nichts. Ich werde schon noch genügend Gelegenheiten für Schnarch-Säle bekommen.

 

Der Chef der Unterkunft war echt genial. Lustig, gemütlich, flexibel. So kam es, dass ich von 13:30 – 15:00 Uhr zwar vor der Tür warten musste, aber ich bekam eine kalte Cola und einen Kaffee. Später bestellte ich noch ein Stück Kuchen, welches minimal größer als Normal ausfiel. Auch für Amigo fanden wir schnell einen Wettergeschützten Platz, damit er nicht in den 1. Stock geschleppt werden oder gar im Freien schlafen musste.

 

Für die Statistik:

Die aussortierten ASICS Trailrunner haben 1.330 Km meinen Füßen gut getan!

 

Fazit des Tages:

Der erste Eindruck der Via Podiensis ist schon einmal sehr positiv. Ich freue mich auf mehr!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301586170

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vWqBg1oKZQv

 

Salut

Steff  

Langsam Richtung Aubrac

Samstag, 27.08.2022

Tag 73

Datum: 27.08.2022

Strecke: MonistroldAllier - LeVilleret

Daten:  26,6 Km 805 Hm 8 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 28,40 €; Auberge des 2 Pelerins Ü/A/F 39 €;

 

Langsam Richtung Aubrac

 

Beim Frühstück waren wir, wie beim Abendessen auch schon, 7 Pilger am Tisch. 5 Franzosen, 1 Deutscher und ich. Der Vorteil war, dass Pierre (Deutscher) einen französischen Vater hat, wodurch er perfekt französisch sprach. Er war so nett und hat mir einiges übersetzt. Natürlich haben wir uns auch in deutscher Sprache gut unterhalten 😉

 

Die Planung des Radweges war heute gleich am Morgen für die Katz, da er mich trotzdem über eine echt unangenehme Stiege führte. Ich habe meine Kräfte gesammelt und diese Herausforderung gemeistert. Anschließend war ich aber über die 10 Km an der Straße echt froh.

 

Ab Saugues, das Monster mochte die Krauleinheiten am Hals, folgte ich, nachdem ich eine ausgiebige Pause eingelegt hatte, fast durchgehend dem Originalweg. Dieser Abschnitt war für Amigo und mich ganz gut zu gehen. So lernte ich auch noch 3 Pilgerinnen (2x Frankreich und 1x Belgien) kennen und wir gingen ein Stück gemeinsam.

 

Eigentlich wollte ich heute campen, fand aber den Platz nicht, welcher lt. Unterlagen existieren sollte. Da rundherum alle Wiesen mit Stacheldraht gesperrt waren, versuchte ich mein Glück in einer Alberge. Ich hatte Glück und auch Yasmina (die Belgierin) kam hier unter, nachdem ihre erste Reservierung leider nicht positiv abgeschlossen wurde.

 

Insgesamt waren wir ein gemischter Haufen von 11 Pilgern aus mehreren Ländern, was einen geselligen Abend versprechen ließ.

 

Fazit des Tages:

Ich hoffe ab nun auf mehr solch schöner Abschnitte, die ich auch mit Amigo zurücklegen kann.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301634804

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vwq1BAr9mLv

 

Bis bald

Steff  

Sonntagsstimmung

Sonntag, 28.08.2022

Tag 74

Datum: 28.08.2022

Strecke: LeVilleret – SaintAlban

Daten:  21 Km 254 Hm 5 Std. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 23 €; Campingplatz Tiny House 55,20 €

 

Sonntagsstimmung

 

Oder: Der Weg zeigt dir, was geht.

 

In meinem Fall waren dies heute die Rinder, Pferde, Grillen, aber auch die zu 100% genutzte Straße, welche mir zeigten, dass man am Sonntag und bei der Hitze nicht übertreiben sollte. Also weg vom Plan, bis nach Aumont Aubrac zu gehen, sondern am Campingplatz kurz nach Saint Alban sur Limagnole ein Tiny House (damit mein Zelt trocken bleibt) genommen. Die 15 Km werde ich dann morgen ausgeruht angehen.

 

Heute konnte ich fast den ganzen Tag wunderbare Fernsichten genießen, was darauf hindeutet, dass ich bald in flacheres Terrain kommen werde.

 

Die Wege des GR65, also des Jakobsweges und meine Route kreuzten sich wieder mehrfach. So konnte ich die Natur wieder maximal in mich aufnehmen.

 

Um den Tag so richtig entspannt ausklingen zu lassen, begab ich mich am Campingplatz in den vorhandenen Pool und zog erst einmal komplett alleine meine Bahnen. Anschließend noch etwas Dehnen, um die Muskulatur zu lockern, bevor es hieß: Heute wird nichts mehr gemacht.

 

OK: Bilder, Blog und Abendessen natürlich schon 😉

 

Übrigens:

Falls meine Berechnungen nicht komplett falsch sind, sollte ich heute die Halbzeit meiner gesamten Reise erreicht haben. Mal schauen, was die Kilometer am Schluss sagen, dann kann ich auch beurteilen, ob die Differenz zu groß ist.

 

Fazit des Tages:

Warum übertreiben, wenn dir der Weg sagt, dass dich nichts treibt?

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301650432

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vMq5ENPG8Qq

 

Buen Camino

Steff 

Jetzt geht es durch das Aubrac

Montag, 29.08.2022

Tag 75

Datum: 29.08.2022

Strecke: SaintAlban - PeyreenAubrac

Daten:  25,7 Km 369 Hm 6 Std. 37 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 20,6 €; Gite Les 4 Chemins Ü/A/F 40€

 

Jetzt geht es durch das Aubrac

 

Gemütlich im Sonnenaufgang gefrühstückt, habe ich erst gegen 09:30 Uhr den Campingplatz verlassen.

Zuerst wurden die gestern nicht mehr gegangenen 15 Km zum Supermarkt erledigt.

Gerade rechtzeitig, da sie hinter mir für die Mittagspause abschlossen.

 

Am Parkplatz habe ich dann mit 2 Holländern, welche mit den Rädern von Holland nach Gibraltar unterwegs waren, gegessen und nebenbei gequatscht.

 

Schon kurz darauf war ich in Aumont Aubrac. Auch heute kreuzte ich immer wieder die Wege des GR65, was mir gerade in Aumont mehrere Pilger in den Cafés bescherte. Ich muss echt ein Blickfang sein, da sich immer alle nach mir umdrehen 😉

 

Während ich meinen Kaffee schlürfte, schrieb ich eine Gite, welche noch gut 8 Km, also ca. 2 Std. Gehzeit entfernt war, per Mail an. Schon bald kam die Antwort:

„Hello you´ll be welcome at home today!“

Was bedeutete: Schlafplatz, Abendessen und Frühstück sind gesichert. Also konnte ich den Rest des Weges komplett locker und entspannt hinter mich bringen.

 

Wer schon einmal Rinder auf der Weide beobachtet hat, sollte festgestellt haben, dass, wenn alle liegen und nur einer steht, es zu 99,9% der Bulle ist, welcher seine Lady´s beschützt.

Irgendwie bin ich ganz froh, dass ich da bis jetzt nicht durch musste…

 

Heute sind auch noch 3 Chienesinnen in der Unterkunft. Das wird sicher spaßig mit der Verständigung.

 

Kurz vor dem Abendessen kamen auf einmal noch Kelly und Emma, die beiden Französinnen aus Paris, bei der Türe herein. Sie haben sich hier für das Abendessen angemeldet. Da wir uns vorgestern ja schon getroffen hatten, sie mich gestern leider nur aus der Entfernung sahen, konnten wir hier, da morgen ihr letzter Tag sein würde, noch einmal nett den Abend verbringen, bevor sie sich auf den weiteren Weg machten, da sie wieder zelten wollten.

 

Fazit des Tages:

Die Ruhe setzt immer mehr ein. Es müssen nicht immer zwanghafte 30+ Km werden!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301667955

Selfie mit Kelly und Emma kommt noch nach

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vZqNx2WMKGO

 

Au revoir

Steff

Nur nicht unterkriegen lassen

Dienstag, 30.08.2022

Tag 76

Datum: 30.08.2022

Strecke: PeyreenAubrac - Nasbinals

Daten:  16 Km 137 Hm 3 Std. 55 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 20,50 €; Gite le Sorbier Ü/F 20,40 €; Rep. Amigo 45 €

 

Nur nicht unterkriegen lassen

 

Als ich heute Morgen Amigo wieder belud, fiel mir auf, dass sich beim Haupttragegestell ein Riss gebildet hatte. Es hielt zwar noch, aber es war klar, dass hier schnellstens gehandelt werden musste.

Valentin, der Sohn der Gite-Besitzer, half mir, es provisorisch zu fixieren. Dazu entschieden wir, dass die gebrochene Stelle komplett ausgelassen wird. Dies war eine gute Entscheidung, da der Riss so nicht komplett durchgehen konnte.

 

Die nächst größere Stadt war Nasbinals. Bis dorthin waren es gut 15 Km, welche ich ohne Probleme zurücklegen konnte.

 

Landschaftlich gefiel mir der heutige Abschnitt sehr gut, da es wieder extrem schöne Weitblicke, aber auch Hügel gab. Überall Weiden und die darauf zu sehenden Tiere, lockerten das Bild immer wieder auf. Einfach schön!

 

In Nasbinals bekam ich den Tipp, es bei der Werkstatt für landwirtschaftliche Fahrzeuge zu versuchen. Nach einer knappen halben Stunde Wartezeit, natürlich war es Mittag, kamen Kelly und Emma um die Ecke. Kurzentschlossen warteten sie mit mir und halfen beim Übersetzen für den Mechaniker.

Eine Stunde später war das Problem mit einer Stahlhülse umgangen und es sollte nun besser halten.

 

Da es jetzt schon wieder nach 15 Uhr war, suchte ich mir gleich eine Gite, wo ich heute schlafen könnte. Da es hier nur Frühstück gab, ging ich ins nächste Restaurant, wo ich eine Fleischplatte bestellte. Unmöglich, diese komplett zu schaffen.

 

Zurück in der Unterkunft, lernte ich Samira aus Italien und Friquet aus Frankreich kennen. Das Englisch mit den verschiedenen Akzenten ist einfach köstlich zum Zuhören und dabei noch nachzudenken, was überhaupt gemeint war. Zum Beispiel bei Samira, welche bei jedem 2. Wort ein „a“ dazu hängt.

Ein Beispiel: the traina = der Zug

Später kam noch Johann aus Mauritius dazu. Er hat leider nach dem 4. Tag ein Problem mit der Achillessehne bekommen. So ein Pech aber auch, dass Friquet ein Physiotherapeut ist. So konnte er sich den Fuß gleich anschauen.

 

Morgen sollten dann wieder mehr Kilometer folgen 😉

 

Fazit:

Ich werde bei den Reparaturen schneller und gelassener. Trotzdem müsste nicht immer was sein!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301709007

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vNOPoxRBo2v

 

Gute Nacht!

Steff

Aller guten Dinge …

Mittwoch, 31.08.2022

Tag 77

Datum: 31.08.2022

Strecke: Nasbinals – Aubrac - Nasbinals

Daten:  7,5 Km 178 Hm 2 Std. 55 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 39,50 €; Amigo Achse + Verstrebung 80 €; Maison Bastide EZ/Ü/A/F 70,50 €;

 

Aller guten Dinge …

 

Die Nacht zu 2. im 3er Zimmer war soweit ok. Das Frühstück typisch französisch, machte ich mich danach auf, um die 30 Km zum Konvent nach Saint Come d Olt zu gehen.

 

In Nasbinals lag noch dichter Nebel, welcher mit jedem Meter nach oben dünner wurde. Schon bald war ich über der Nebeldecke und konnte die Aussicht genießen. Kurz nach dem Skigebiet (wohl eher zum Langlaufen und Schneeschuhwandern geeignet), kam ich zum wohl höchsten Punkt der Via Podiensis bis nach Saint Jean Pied de Port.

 

Nur gut 200m weiter bemerkte ich, dass eines der Räder am Rahmen streifte. Also runter vom schmalen Schotterweg und zur gegenüberliegenden Einfahrt einer Weide gewechselt.

F U x x !!!!!!

Die Achse war gebrochen!

 

Tief durchatmen, einen Schluck trinken und überlegen.

Kurzerhand habe ich mit dem mitgeführten Werkzeug und Klebeband versucht, eine 4teilige Schiene zu basteln. Leider funktionierte das nicht wie gedacht, da das Gewicht der Beladung alles wieder soweit quer stellte, dass ich so unmöglich weiter kam.

 

Nach ein paar Minuten konnte ich ein Fahrzeug anhalten. Siehe da, es war ein deutsches Paar. Nach kurzem Erklären, waren sie so nett und brachten mich mit all meiner Ausrüstung zurück zur gestrigen Werkstatt.

 

Die beiden Mechaniker machten zuerst große Augen, da sie dachten, die Reparatur von gestern wäre umsonst gewesen. Ein kurzes Zeigen des neuen Problems brachte sie in schallendes Gelächter, was ich sogar verstehen konnte. Nach etwa 1,5 Stunden flexen, schweißen und hämmern, war eine neue Achse gebastelt, worin die Schrauben der Räder kurzerhand eingeschweißt wurden. Die halten ewig!

Auch haben sie noch eine weitere mögliche Schwachstelle mit Eisen verstärkt.

 

Zum Glück gibt es solche Menschen! Immerhin haben sie ihre geplante Arbeit sofort und ohne Murren bei Seite gelegt, um mir zu helfen! Diese 80 € habe ich wirklich sehr gerne gezahlt!

 

Damit der heutige Tag nicht komplett flöten ging, beschloss ich, im Maison Bastide Hotel ein Zimmer zu nehmen, einen Kaffee zu trinken und anschließend mit Pierre, welcher zufällig hier Pause machte, ein Entrecote Aubrac mit Aligot (ein Kartoffelbrei mit Käse) zu verspeisen. Pierre ging dann noch weiter. Eventuell sehen wir uns morgen Abend noch einmal.

 

Was leider nicht geklappt hat, war die gemeinsame Übernachtung im Konvent mit Friquet und Samira, was eigentlich vereinbart war. Ich hoffe, sie machen sich keine Sorgen, da wir alle 3 vergessen haben, unsere Telefonnummern auszutauschen.

 

Fazit des Tages:

Lest euch das gestrige Fazit noch einmal durch + Nach so einem Tag muss man halt mal über die Stränge schlagen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301721060

 

Animierter Weg des Tages:

Es gibt Probleme mit dem korrigierten Video (Name ist falsch) im Bilder Link ist es aber vorhanden.


https://www.relive.cc/view/vPv4e4jXx3O

 

Salut

Steff

2 Monate unterwegs

Donnerstag, 01.09.2022

Tag 78

Datum: 01.09.2022

Strecke: Nasbinals – SaintComeDOlt

Daten:  30,1 Km 223 Hm 6 Std. 35 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 2 €; Couvent de Malet Ü/A/F 38 €

 

2 Monate unterwegs

 

Wahnsinn! Heute ist es genau 2 Monate her, dass ich zu Hause weggegangen bin! Na dann muss der heutige Tag doch einfach gut werden!

 

Die Sonne zeigte sich heute bereits am Morgen, was natürlich um so schöner war.

 

Da ich die ersten 6 Km und gut 170 Hm von gestern schon kannte, spulte ich diese in gut 1 Std. 15 Min. herunter, womit ich die meisten Höhenmeter des Tages ebenfalls hinter mir hatte.

 

Es war ein komisches Gefühl, die Spuren von gestern im Schotter zu sehen. Erst recht an der Stelle, wo die Achse brach. Schnell ein paar Fotos gemacht und weg hier!

 

Den Rest des Tages verbrachte ich, nachdem ich mir den Ort Aubrac angesehen hatte, damit, mal einsam, mal mit Verkehr, die Straße nach Saint Come unsicher zu machen. Es waren nette Abschnitte dabei. Lange, fast flache Strecken entlang des Hügelrandes, mal runter, dann wieder ein Stück rauf.

Von einer kleinen Ortschaft ohne irgendwas zur Nächsten.

 

Etwa 5 Km vor dem Ziel ging es dann durchgehend mit 8% nach unten, was aber auf Grund des neuen Asphalts keinerlei Probleme bereitete. Das Bankett war soweit ok, damit ich auch gut ausweichen konnte.

 

Zum Thema Autos und Abstand, ohne eine Diskussion starten zu wollen, folgende Erfahrung meinerseits:

Von 100% der Fahrzeuge halten gut 80% einen sehr schönen Abstand. Auch, wenn sie stehen bleiben müssen, kein Zoff oder Gefuchtel. Im Gegenteil: Immer wieder auch ein Daumen hoch zu mir!

Von den verbleibenden 20% schätze ich, dass 10% einfach nicht wussten, ob der Gegenverkehr auf die Seite fährt oder nicht. Sie hätten eigentlich bremsen oder anhalten müssen.

Was die letzten 10% betrifft, fällt auf, dass Frauen, auch, wenn kein Gegenverkehr in Sicht ist, hier absolut häufiger den Abstand nicht einhalten! Dies sei nur so erwähnt.

 

Im Couvent habe ich mich heute Morgen per Mail angemeldet. Es ist ein gemütliches 2er Zimmer mit Dusche und WC am Zimmer, welches ich aktuell für mich alleine habe. Ich hoffe, dass das so bleibt.

 

Amigo läuft übrigens ganz ruhig. Da hat der Mechaniker gestern echt tolle Arbeit geleistet!

 

Fazit des Tages:

Es war ein toller und angenehmer Starttag in den 3. Monat auf meinem Weg. So kann es weiter gehen!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301764397

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/v26MXW7eeEO

 

Bis morgen

Steff

I´m singing in the rain

Freitag, 02.09.2022

Tag 79

Datum: 02.09.2022

Strecke: SaintComeDOlt - Fonteilles

Daten:  25,3 Km 549 Hm 6 Std. 35 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 5 €; Camping Chambre Lo Soulenquo Ü/A/F 37 €; Drei Datenpaket 15 €;

 

I´m singing in the rain

 

Kurz, nachdem ich die tolle Unterkunft im Couvent verlassen hatte, fing es an zu regnen. Dieser Regen hielt sich den gesamten Vormittag. Zum Glück blieb das angesagte Gewitter aus. Es donnerte weiter südlich.

 

Ab Espalion ging ich heute wieder zeitweise direkt am Weg, oder zumindest nah daran. Auf jeden Fall auf viel kleineren und dadurch weniger befahrenen Straßen. In Estaing machte ich nur kurz Halt für das obligatorische Foto. Anschließend sammelte ich meine Kräfte für den kommenden Anstieg.

 

Zuerst noch auf der Schotterstraße, konnte ich anschließend die ersten 2 Abzweigungen auf kleinere Wege mit großen Steinen noch umgehen. Bei der 3. hätte ich einen weiten Umweg machen müssen, daher beschloss ich, für die etwa 200m auf groben Gestein, die Zähne zusammen zu beißen und somit schneller zu sein.

 

Wieder an der Straße, stellte ich schnell fest, dass es jetzt erst so richtig rauf gehen würde. Na dann mal los. Natürlich hörte es in der Zwischenzeit auf zu regnen und die Sonne zeigte, was sie noch drauf hat. Damit hätte sie jetzt ruhig auch noch warten können. Es war sofort drückend heiß, was das nach Luft schnappen noch etwas schwieriger machte.

 

Kurz vor dem höchsten Punkt gab es noch einen Pausenplatz mit Trinkwasser und WC. Da sich hier alle in den Schatten zwängten und ich eh gleich am Ziel wäre, ging ich einfach weiter.

 

Meine Hoffnung, auch ohne Reservierung ein Chambre am Campingplatz zu erhalten, erfüllte sich. So konnte ich es mir gleich gemütlich machen und erst einmal was Essen. Natürlich erst, nachdem ich die nasse Kleidung aufgehangen, das Bett bezogen, Amigo verstaut und geduscht hatte. Am Abend bekam ich dann noch ein Menü, da dies beim Chambre-Preis mit inbegriffen war. Zumindest hatte ich es so verstanden 😉

 

Fazit des Tages:

So ein angenehmer Landregen freut die Natur. Mir tut er nicht weh, also nur her damit.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301780746

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vdvmKLoYZx6

 

Gute Nacht

Steff

Schöne entspannte Strecke

Samstag, 03.09.2022

Tag 80

Datum: 03.09.2022

Strecke: Fonteilles - Conques

Daten:  26,7 Km 381 Hm 6 Std. 40 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 29 €; Gite Chez Francois Ü/A/F 49,70 €

 

Schöne entspannte Strecke

 

Noch während ich beim Frühstück saß, hatten sich die ersten 2 aus der Gruppe auf den Weg gemacht. Am Weg zurück zur Unterkunft, konnte ich noch beobachten, wie 2 weitere Yoga machten, während die nächste aufbrach.

 

Vom Herbergsvater hatten wir noch einen Tipp für die Strecke erhalten. So konnte ich heute gut 10 Km einsparen. Es ging eine lange Zeit über sanfte Hügel auf und ab, was dem Start in den Tag perfekt machte. Das Wetter war bewölkt, aber trocken und die Sonne kam immer wieder mal raus.

 

Muss ich noch erwähnen, dass ich auf die Fernsichten stehe?

 

Noch vor Espeyrac war bei einer Gite eine kleine Oase auf Spendenbasis eingerichtet, wo es frischen Kaffee und Kekse gab. Außer mir haben sich hier noch 4 aus der letzten Unterkunft gestärkt.

 

Nach Espeyrac begann es, wieder nach oben zu gehen. Dies war jedoch nur die Aufwärmphase für den Anstieg bis nach Senergues und darüber hinaus. Es folgte ein sehr angenehmer, aber langer Abstieg über die Straße (der GR65 war nicht geeignet) bis nach Conques.

 

Auf den heutigen Straßen waren so wenige Fahrzeuge unterwegs, dass man, wenn man stehen blieb, nichts außer der Natur hörte. Die Waldstücke bzw. links und rechts zu sehende waldbewachsene Hügel, strahlten eine wunderbare Ruhe aus.

 

Anscheinend hat hier in Frankreich per 01.09. die Jagdsaison begonnen, da ich mehrere Jäger sehen und Jagdhunde bellen hören konnte.

 

Die heutige Gite ist am oberen Ende von Conques. Also werde ich nach dem Essen noch kurz in die Stadt gehen, um den Ort auch gesehen zu haben.

 

Fazit des Tages:

Je ruhiger das Umfeld, desto mehr kann man alles in sich aufsaugen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301824563

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vMv8J8EGAN6

 

Bon Nuite

Steff

Langsam zur tollen Aussicht

Sonntag, 04.09.2022

Tag 81

Datum: 04.09.2022

Strecke: Conques - Livinhac

Daten:  24 Km 524 Hm 6 Std. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 6 €; Gite La Vita e Bella EZ/Ü/F 46,70 €

 

Langsam zur tollen Aussicht

 

Rückblick:

Gestern ging ich nach dem Essen noch ins Zentrum. Bei der Kirche fand gerade eine Erklärung der Fresken (in französisch) statt. Anschließend gingen alle in die Kirche. Da hängte ich mich an und konnte so ein Orgelkonzert von etwa 45 Minuten genießen. Dabei wurde auch der Innenraum der Kirche mit verändertem Licht beleuchtet. Zu guter Letzt, kam dann noch eine Lichtershow bei den Fresken über dem Haupteingang. Ich vermute, es handelte sich um die Geschichte hinter den einzelnen Darstellungen. Anschließend ging ich zurück und war um ca. 23 Uhr im Bett.

Bilder dazu findet ihr im gestrigen Flickr Link

 

Heute:

Nach einer sehr durchwachsenen Nacht (mein Zimmerpartner im 4er Zimmer) schlief extrem unruhig, was mich auch immer wieder weckte. Erst gegen 5 Uhr schlief ich tief und fest, was der Wecker um 06:30 Uhr abrupt beendete.

 

Beim Gang aus der Stadt habe ich mir noch schnell 2 frische Croissants für später geholt. Es ging runter zum Fluss, welcher über eine alte Römerbrücke überquert wurde. Den Anstieg umging ich über die Straße, da er mit Amigo nicht möglich war. Teils sehr eng, steil und loses Geröll.

Aber keine Angst. Es ging über etwa 4 Kilometer immer schön steil die etwa 370 Höhenmeter hoch.

Oben angekommen befand ich mich auf dem Kamm des Hügels und hatte somit wieder einen genialen Blick auf beide Seiten dieses wunderschönen Landes. Am höchsten Punkt konnte ich auch eine 360° Aufnahme machen. Leider ist die Handyqualität sehr schlecht dafür geeignet.

 

Nach einigen Kilometern am Hang entlang, begann der Abstieg. Ich entschloss mich schon gestern, den Ort Decazeville zu umgehen. So konnte ich wieder ein paar Kilometer einsparen. Schon beim Abstieg konnte ich Livinhac sehen, was eine Wohltat für das Gemüt war, da es ab Mittag richtig heiß wurde.

Da war ich wieder einmal froh über mein massig mitgeführtes Trinken und Essen. Es gab keine Möglichkeit zur Auffüllung an einem Brunnen oder einer Wasserstelle (abgesehen von Häusern, wo ich fragen hätte können).

 

Die Gite ist eine Bio und „No Waste“ (kein Plastikmüll und alles wird, wenn irgendwie möglich, weiterverwertet) Unterkunft. Der Eigentümer legt Wert auf seine zur Verfügung gestellten Sachen. So bleibt alles inkl. der Fuß Creme im Rucksacklager. Morgen vor dem Schuhe anziehen kann man sie ja wieder verwenden. Ein tolles und interessantes Konzept, nur eine Vorabinformation wäre nicht schlecht gewesen. Im Internet stand zumindest nichts darübergeschrieben.

 

Fazit des Tages:

Sei offen für Überraschungen. Sei es die schöne Aussicht oder eine Unterkunft, womit man nicht gerechnet hätte.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301827141

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vrqDAJM77Lv

 

Good night

Steff

Pilger helfen Pilger

Montag, 05.09.2022

Tag 82

Datum: 05.09.2022

Strecke: Livinhac - Figeac

Daten:  21,4 Km 414 Hm 6 Std. 40 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 26,50 €; Apotheke 21,80 €; Hotel Le Faubourg Ü/F 63 €;

 

Pilger helfen Pilger

 

Heute kam ich nach ein paar Kilometern auf den Zuweg zum GR65. Wieder einmal wurde ich von einem Haushund, diesmal ein Dackel, angebellt. Nach dem typischen Beschnupperungen lief er vor mir her und zeigte mir den Weg. Der kleine Bursche war echt flink unterwegs. Immer wieder kam er zurück und sah mich fragend an, wo ich denn bliebe. Nach etwa 2 Km musste ich aber einmal die Notbremse ziehen und wies ihn mit ein paar harten „NO“´s zurück. Er versuchte es noch 2-3x, lief dann aber brav zurück. Eigentlich schade, aber es war besser so.

 

Ich folgte am Vormittag brav dem Weg. Dies führte mich über einen Grabenweg mit größeren Steinen zu einer Kapelle, wo sich davor ein Food Truck befand. Gerade richtig für eine Kaffeepause. Bei dieser Pause lernte ich Alice kennen. Sie fragte mich, ob ich, wegen Amigo, Erfahrung mit dem Gehen an der Straße hätte. Da hat sie wohl einen Profi gefunden. Sie erklärte mir, dass sie in beiden Füßen Rheuma hat und deshalb die Strecke abkürzen sollte. Also beschloss ich, die kürzere Strecke mit ihr zu gehen. So konnte ich während dem Vorwärtskommen mit ihr Gespräche führen, so, dass die Zeit viel schneller verging.

 

In Figeac hatten wir unterschiedliche Unterkünfte. So verabredeten wir uns für später auf ein Getränk. Hier konnten wir uns noch einmal nett unterhalten, bevor uns die Zeit und das Abendessen auseinanderbrachten.

Mit Glück sehen wir uns morgen noch einmal.

 

Fazit des Tages:

Wenn jemand Hilfe benötigt, hilf!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301878353

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vmqXNe5WdoO

 

Bon Nuite

Steff

Kommt der Wetterumschwung?

Dienstag, 06.09.2022

Tag 83

Datum: 06.09.2022

Strecke: Figeac - Cajarc

Daten:  30,1 Km 404 Hm 7 Std. 45 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 26,60 €; Chambre dHotes chez Evelyne Ü/F/Wäscheservice 45 €;

 

Kommt der Wetterumschwung?

 

Gestern Abend gab es an einigen Orten Starkregen mit Überschwemmungen. Auch für meine Gegend wurden heute Gewitter angesagt.

Also ging ich die ersten 9 Km auf schnellen Sohlen, um die 30 Km heute gut bewältigen zu können.

Da es hier auch gleich wieder ein paar Meter in die Höhe ging, beschloss ich, beim Wirten in Beduer eine Pause mit 2. Frühstück einzulegen. Es soll anscheinend für den Rest des Tages nichts mehr geben.

Der Kaffee und die Cola wurden gleich getrunken. Das frisch zubereitete Sandwich für Mittag aufgehoben.

 

Nach dieser Pause ging es wieder abwechselnd über den GR65 und kleinere Seitenstraßen, was für die Ruhe echt angenehm war. Immer wieder traf ich neue Pilger, oder hatte, durch die schnelleren Straßenabschnitte, altbekannte Gesichter wieder eingeholt.

 

Die Wege an sich, hatten heute Asphalt, Traktorpfade, feinen und groben Schotter, aber auch richtig großes Geröll zu bieten. Pünktlich zur Mittagszeit fing es an zu regnen und gewittern. Zu meinem Glück zog es aber nördlich vorbei. So konnte ich nach 10 Minuten den Poncho schon wieder ausziehen.

Da ich mich zu diesem Zeitpunkt am Gipfel eines Hügels (sogar mit Kreuz) befand, machte ich gleich meine Mittagspause und genoss das Sandwich.

 

Nach weiteren Kilometern auf unwegsameren Gelände, bog ich wieder in Richtung Straße ab, welche die ganze Zeit parallel zum GR65 verlief. So konnten die letzten Km, welche wieder nach unten führten, schneller erledigt werden.

 

Die angesagten Gewitter ab 16 Uhr blieben heute natürlich wieder aus. Bei der Unterkunft gab es kein Abendessen, so besorgte ich im Supermarkt noch ein schnelles Essen. Dafür gab es ein inbegriffenes Wäscheservice, was wieder einmal nötig war. Immer nur Handwäsche ist auch nicht das Wahre 😉

 

Fazit des Tages:

Stelle dich auf Mögliches ein, auch, wenn es nicht eintritt.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301898052

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vxOQoZjPE2q

 

Gute Nacht

Steff

Alte Römerstraßen

Mittwoch, 07.09.2022

Tag 84

Datum: 07.09.2022

Strecke: Cajarc - Bach

Daten:  31,5 Km 635 Hm 8 Std. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 3 €; Gite Relais Arc-en-ciel Ü/A/F 40 €

 

Alte Römerstraßen

 

Nach einem Frühstück, wo ich auch einmal Wurst und Käse bekam, ging ich die ersten ca. 2 Km sozusagen zum Warmwerden auf der Straße. Den restlichen Tag verbrachte ich bis auf den letzten Km zur Unterkunft am GR65.

 

Schon bald kam der 1. und auch längste Anstieg des Tages. Eine alte Römerstraße mitten durch die Wälder. Wunderschön!

Ich konnte hier sogar die Römer bzw. deren Sklaven stöhnen und auf die Steine hämmern hören.

MOMENT!

Das war ja ich, wie ich mit den Stöcken in den Felsen hämmere, um mich zu verankern und unter Gestöhne den Berg hinauf jabbse.

Das war echt anstrengend, da sich durch das grobe Gestein Amigo´s Räder laufend festhielten und ich somit noch mehr Kraft aufwenden musste, um ihn wieder frei zu bekommen.

 

Auch, wenn sich das jetzt mörderisch liest. Ich hatte einen extrem guten Rhythmus, so dass ich sogar noch einige Pilger überholte. Na die haben Augen gemacht 😉

 

Nach dieser Anstrengung kam der Pausenplatz bei der Fontain Saint Jean de Laur gerade recht.

2 Becher Kaffee und ein schönes Stück selbstgemachter Apfelkuchen um 3 € => PERFEKT!

Während ich meinen 2. Kaffee trank und mich mit 2 Amerikanern unterhielt, ertönte auf einmal die österreichische Nationalhymne. Cool!

Er hat dies ca. 5 Min. vorher schon für die Amerikaner gemacht 😊

 

Der Rest des Tages verlief im Großen und Ganzen gleich. Schöne Waldstücke, Schotter, Römerstraßen, kurz mal Asphalt. Aber immer rauf und runter.

So schenkte ich mir den Abstieg nach Varaire, da ich hier noch einmal gut 1,5 Km sparen konnte.

 

Die Unterkunft heute ist Privat und ich liege in einem 2er Zimmer. Insgesamt sind wir 8 Pilger hier. 2 von ihnen habe ich heute schon mehrfach getroffen. Durch die unterschiedlichen Pausen sieht und überholt man sich immer wieder.

 

Fazit des Tages:

Meine Kondition dürfte besser sein als vor der Reise 😉

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301915721

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vxOQoZdZyMq

 

Salut

Steff

Auf nach Cahors

Donnerstag, 08.09.2022

Tag 85

Datum: 08.09.2022

Strecke: Bach - Cahors

Daten:  28,7 Km 375 Hm 8 Std. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 12 €; Chambre Chez Pierre EZ/Ü/F 2x 35 € für 2 Tage;

 

Auf nach Cahors

 

Heute wurde der 1. Abschnitt der Via Podiensis abgeschlossen. Somit wird am Samstag, morgen mache ich Pause, der letzte Teil in Frankreich in Angriff genommen. Dies werden noch einmal ca. 400 Km.

Anschließend warten nur noch knapp 820 Km nach Santiago über den Camino Frances in Spanien auf mich.

Gesamt habe ich übrigens gestern die 2000 Km Marke geknackt. Ich würde sagen: Es läuft!

 

Heute war ich brav und habe wieder den GR65 zu 100% genutzt, auch, wenn ich mich selbst dafür verflucht habe. Es war anfangs ein echt schöner Weg, welcher über gut 10 Km durch einen Wald ging. Zwar immer wieder mit felsigem Untergrund, was für Amigo nicht so gut ist, aber trotzdem schön zu gehen.

 

Die Pilgerbespassung begann mit einem tollen Aufstieg über loses Gestein, damit gleich darauf der Hügel auf selbigem wieder hinunter gegangen werden durfte. Natürlich waren auch wieder Stufen vorhanden. Diese waren aber kein Problem, da ich seitlich vorbeikam. Zur Not hätte ich hier leicht über die Straße ausweichen können.

 

Bei einer Pause saß gerade Charly aus Kanada, mit dem ich letzte Nacht das Zimmer teilte, mit Alice 2 zusammen. Während ich mich stärkte, ging er weiter. Alice und ich folgten ihm später, um ihn nach einem weiteren harten Anstieg bei einem Pauseplatz mit Kaffee wieder zu treffen. Der Besitzer spendierte mir ein großes Stück Kuchen, welches ich sehr gerne annahm.

 

Die letzten 5 Km nach Cahors gingen über eine steinige Hochebene, bevor man den Hügel auf einer steilen Straße in die Stadt verließ. Beim Pilgerbüro traf ich auch Volker wieder. Er hat seine extra Runde abgeschlossen und wird die nächsten ca. 10 Tage wieder auf meiner Strecke unterwegs sein. Die nächste Zeit sollten wir uns also wieder öfter treffen.

 

Morgen mache ich nichts Besonderes außer einer gemütlichen Stadtbesichtigung.

 

Fazit des Tages:

Auch wenn der leichte Weg direkt neben dir verläuft. Versuche den steinigen Weg!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301944486

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vdvmKMyGmN6

 

Ich geh jetzt schlafen!

Steff

Stadtbesichtigung Cahors

Freitag, 09.09.2022

Tag 86

Datum: 09.09.2022

Strecke: Cahors - Pausentag

Daten:  6,4 Km 106 Hm 4 Std. 5 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 45 €; Handschuhreparatur 5 €; 2x Abendessen mit Pierre privat 10 €;

 

Stadtbesichtigung Cahors

 

Da noch 2 weitere Pilger in der Unterkunft waren, wurde das gemeinsame Frühstück um 07:30 Uhr serviert. Danach richtete ich mich zusammen, um die Stadt zu erkunden.

Der Wetterbericht sagte nach dem Nachtregen keine weiteren Schauer voraus. Ideal.

 

Zuerst ging ich zur Kathedrale, um mir den Stempel zu holen. Leider scheint es dafür noch zu früh gewesen zu sein, da der Tisch, wo man ihn erhält, noch leer war. Da muss ich wohl später noch einmal kommen. Man kann hier echt nirgendwo alleine hingehen. Kaum drehe ich in der Kirche eine Runde, kommt Volker bei der Tür herein. Er geht heute schon die nächste Etappe. Na hoffentlich bleibt es für ihn trocken!

 

Es zog mich weiter nordwärts, da es hier einen schönen Aussichtspunkt geben soll. Oben angekommen, machte ich ein paar Fotos und schlenderte wieder hinunter, um nun zur berühmten Brücke zu gehen. Dem Wahrzeichen der Stadt. Hier ergaben sich logischerweise etliche Motive, daher auch mehr Fotos von diesem Bereich 😉

 

Da ich den morgigen Abschnitt (zumindest den Beginn) mit Amigo nicht gehen kann, ging ich einen Teil der Strecke an den Felsen hoch, um die schöne Aussicht auf die Stadt trotzdem sehen zu können. Dies hat sich auf jeden Fall ausgezahlt.

 

Nach diesem Abstecher begab ich mich zurück zur Hauptstraße, wo ich es mir bei einem Kaffee gemütlich machte. Hier war es dann bereits das 3. Mal, dass ich nass wurde. Zumindest immer nur leichter Nieselregen.

 

Nach etwas Auslagenschauen bekam ich Hunger und gönnte mir zur Abwechslung einen Burger. Danach ging ich zurück zur Unterkunft und legte mich für ein Mittagsschläfchen hin.

 

Gestern brachte ich noch einen meiner Handschuhe zu einer Schneiderin, da er sich genau im Bereich des Stockriemens auflöste und es somit zu einer Reibstelle kam. Die Reparatur war gelungen, so konnte ich ihn, ohne gleich neue Handschuhe kaufen zu müssen, um billiges Geld zur Weiterverwendung abholen.

 

In der Kathedrale habe ich dann die beiden Stempel erhalten und die Jause für morgen wurde auch noch besorgt. Somit bleibt für den Abend nur noch die Planung übrig, welche aber durch die Routine kein großartiges Problem mehr darstellen sollte.

 

Fazit des Tages:

Wenn du dir nicht sicher bist, pack zumindest die leichte Regenjacke ein!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301965760

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vDqgMEP2AVO

 

Bis morgen

Steff

So ein schöner Tag

Samstag, 10.09.2022

Tag 87

Datum: 10.09.2022

Strecke: Cahors - Lascabanes

Daten:  27 Km 433 Hm 7 Std. 45 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 6,50 €; Chambre Clos de Gamel Ü/A/F  45 €;

 

So ein schöner Tag

 

Heute war ein guter Tag!

Wie schon angekündigt, musste ich zu Beginn des Tages auf die Straße ausweichen. So konnte ich gleich wieder schnelle 10 Km erledigen. Zwischendurch kam ich, wie schon gewohnt, in Kontakt mit dem GR65 und den darauf befindlichen Pilgern. Zumindest konnte ich heute 3 Spanier davor bewahren, zurück nach Cahors zu gehen, da sie eine Markierung übersehen hatten.

 

Auf den ländlichen Abschnitten mit dem GR65 war es heute viel angenehmer zu gehen. Die groben Steine werden langsam weniger. Das gefällt mir, aber auch Amigo sehr gut.

 

Heute musste ich es bei 4 Unterkünften versuchen, bevor ich einen Platz bekam. Also wurden statt der geplanten 32 Km „nur“ 27 Km gemacht. Dafür habe ich eine echt tolle Herberge mit 3er Zimmer, welches ich aber für mich habe.

 

Bei den heutigen Pausen kam ich wieder mit neuen Pilgern, Kanadier, ein Deutscher und Franzosen ins Gespräch, was für tolle Abwechslung sorgte, obwohl es immer um das Selbe geht.

Woher kommst du? Wie weit gehst du? Mit dem Wagen? Wie schwer ist er? Ist es Umständlich? Usw.

Trotzdem ist es immer wieder amüsant, da die Sprachbarriere immer was Neues auf Lager hat, was überwunden werden will.

 

Fazit des Tages:

Unverhofft kommt immer öfter. Heute mit einer tollen Unterkunft auf kürzerer Strecke.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302007688

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vAOZDg38zyq

 

Gute Nacht

Steff

 

Rauf, runter, rauf

Sonntag, 11.09.2022

Tag 88

Datum: 11.09.2022

Strecke: Lascabanes - Mirabel

Daten:  30,2 Km 616 Hm 8 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 2,40 €; Chambre Fabel Haut Ü/A/F 45 €;

 

Rauf, runter, rauf

 

Der Morgen begann mit einem grandiosen Sonnenaufgang. Leider habe ich mich beim Video etwas verschätzt, so wurde der Schluss abgeschnitten. Zumindest konnte ich noch ein Foto machen.

 

Ich war beim Aufbruch wieder einmal der Letzte, was mir aber egal ist. So kann ich ganz gemütlich und meist alleine die morgendliche Ruhe genießen.

 

Nach etwa 5 Km, am Weg konnte ich ein Kernkraftwerk in der Ferne sehen, kam ich nach Montcuq. Hier fand ein großer Markt statt, den ich aber nur kurz besuchte, um mein 2. Frühstück zu besorgen. Gleich anschließend kam die erste anstrengende Steigung, da wieder Geröll und teils ausgewaschene Wege.

Der Ausblick von oben war jedoch wieder genial. Hier konnte ich auch schon schemenhaft die Ausläufer der Pyrenäen sehen, welche ich bald überqueren darf.

 

Es kam, was kommen musste: der Abstieg, nur, um hier schon den neuerlichen Aufstieg zu sehen. Dieses Spiel wiederholte sich heute laufend.

 

Unterwegs traf ich heute einige Pilger, wobei 7 aus Kanada kamen. Maximal zu 2. oder alleine unterwegs.  Während des Gehens wurden Geschichten erzählt und Erfahrungen ausgetauscht.

 

Bei Lauzerte kümmerte ich mich wieder um die Unterkunft. Diese sollte nach weiteren 8 Km erreicht sein. Wenn da nicht noch 3 Anstiege und ein querliegender Baum (natürlich mitten in einer Steigung) die letzten Kräfte in Anspruch nahmen.

 

Als kleines Extra und zum Verschnaufen, konnte ich einen Autokorso bestaunen, wo richtig schöne Oldtimer dabei waren. Es wurde gehupt und gewunken. Dies habe ich natürlich dankend erwidert.

 

Die heutige Unterkunft ist extrem gemütlich. 2 Zimmer belegt mit einem Paar und mir. Der Gemeinschaftsbereich ist absolut ausreichend. Das Essen war perfekt und Kaffee, sowie andere Getränke und auch Bier standen gratis im Kühlschrank zur Verfügung.

 

Morgen geht es nach Moissac. Hier habe ich gerade noch eine Mail zur Reservierungsanfrage versendet. Mal schauen, ob der Tag entspannt gegangen werden kann. Es sollen nur etwa 20 Km werden.

 

Fazit des Tages:

Flach kann jeder. Nur, wenn du jeden neuen An- und Abstieg meisterst, bist du mitten am Weg.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302019429

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vYvrLkQLAL6

 

Salut

Steff

Es wird flacher

Montag, 12.09.2022

Tag 89

Datum: 12.09.2022

Strecke: Mirabel - Moissac

Daten:  20 Km 383 Hm 5 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Gite LAncien Carmel Ü/A/F 38 €;

 

Es wird flacher

 

Da ich heute Morgen ein echt tolles Gespräch mit dem Herbergsvater führte, kam ich erst um 09:20 Uhr los. Das hatte zur Folge, dass die Pilger aus Lauzerte bzw. den Unterkünften danach schon am Weg waren und dadurch mehr los war. So ergaben sich wieder Unterhaltungen mit alten Bekannten, aber auch neuen Gesichtern.

 

Die Wege wechselten heute merkbar in erdig/lehmigen Boden, was Amigo natürlich sehr freute. Nur keine Angst: Bei den Anstiegen warteten dafür vermehrt Wurzeln, aber auch Stufen auf uns.

 

Irgendwann holte ich auch Ruth wieder ein, die 80 jährige Kanadierin. Wir machten an einem für Pilger aufgestellten Tisch mit Sesseln halt, um unsere Jause zu essen. Da kam auch noch die Frau des Hauses heraus und brachte uns frisches kaltes Wasser und warmen Kaffee. Wer kann da schon „Nein“ sagen? Ich nicht!

 

Den Rest des Tages gingen Ruth und ich gemeinsam. Sie hat echt ein gutes Tempo für ihr Alter! Lustigerweise schlafen wir beide im Kloster, deshalb war es gleich doppelt so lustig.

 

Vor den Toren der Anmeldung mussten wir mit gut 10 anderen Pilgern noch warten, bis wir eingelassen wurden. So lernte ich hier auch noch 2 deutsche kennen, die aber erst 3 Tage unterwegs sind.

 

Amigo muss heute beim überdachten Fahrradplatz schlafen.

Kaum kam ich mit meinen benötigten Utensilien zurück, stand Volker vor mir. Er war bereits seit gestern da und machte wegen den Geschäften (er benötigt ein paar Ersatzklamotten) heute Pause.

 

Morgen geht es nach Auvillar, wo ich nach nur 20 Km einen Stopp bei den Indern mache, welche ich bei Fred kennenlernte (Yvan hat mir dort mit den Stangen/Löchern für Amigos 1. Reparatur geholfen).

Da freue ich mich schon auf das Essen!

 

Übrigens: Lt. der Waage heute Morgen, fehlen mir aktuell 13 Kg auf das Startgewicht, wobei mit Sicherheit einiges an Muskelmasse aufgebaut wurde. Ich fühle mich auf jeden Fall PRÄCHTIG!

 

Fazit des Tages:

Die Gespräche werden intensiver, da man sie meist mit denselben Leuten führt.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302039290

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/v36AP8MPMGO

 

Gute Nacht

Steff

Besuch bei Freuden

Dienstag, 13.09.2022

Tag 90

Datum: 13.09.2022

Strecke: Moissac - Auvillar

Daten:  20,7 Km 81 Hm 4 Std. 55 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 14,40 €; Gite Little India Ü/A/F 40 €;

 

Besuch bei Freuden

 

Regel des Tages: Nicht einschlafen!

Da ich heute wieder einen unruhigen Schnarcher im Zimmer hatte, so, dass auch die Ohrstöpsel nicht halfen, schaute ich um 03:17 Uhr das letzte Mal auf die Uhr. Toll, wenn man seit 21:30 schlafen wollte.

Um 05:00 Uhr begannen dann, gefühlt direkt unter dem Fenster, zwei Katzen permanent zu streiten. Das war es dann auch schon mit schlafen.

 

Beim Frühstück konnte ich mich noch von Ruth verabschieden, da sie 2 Tage bei Freunden verbringen wird. Mit Glück sehen wir uns später nochmals.

 

Die Etappe von heute führte gut 13 Km flach am Schiffskanal entlang. Früher wurden die Schiffe hier von Pferden entlang gezogen. Es war für meinen Körper und die ruhige Fahrweise für Amigo echt toll, so einen Abschnitt zu gehen.

 

Auf einem der Bilder sieht man auch Volker, wie er sich auf einen Abstecher der anderen Wegführung begibt. In einigen Tagen werden wir uns wahrscheinlich wiedersehen.

 

In Espalais gab es bei einer Gite einen Pausenplatz mit Getränken und WC. Gut, dass ich hier noch einkehrte, da der Anstieg nach Auvillar zwar kurz, aber steil war.

 

Schon um 13 Uhr war ich am Ziel, konnte auch Amigo schon in der Unterkunft einstellen, bevor ich mir 2 Stunden lang gemütlich die Aussicht von der Terrasse des Ortes aus anschaute. Entspannung pur.

 

Vor 26 Tagen half mir Yvan mit der Reparatur von Amigo. Genau so herzlich damals die Verabschiedung war, so herzlich war das Wiedersehen. Es ist einfach toll, solch freundliche und hilfsbereite Menschen noch einmal treffen zu dürfen.

 

Heute Abend gibt es wieder viel Spaß mit leckerem indischen Essen. Nur her damit!

 

Fazit des Tages:

Wenn du die Chance hast, Freunde zu treffen, nutze sie!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302083228

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/v36AP8nQZGO

 

Buen Camino

Steff

Handbremse lösen

Mittwoch, 14.09.2022

Tag 91

Datum: 14.09.2022

Strecke: Auvillar - Lectoure

Daten:  33,3 Km 709 Hm 7 Std. 45 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 16 €; Gite Les Pas Sage Ü/A/F 30 €

 

Handbremse lösen

 

Nach dem Frühstück wartete ich noch, bis die 4 Franzosen weg waren. Dann folgte eine rührselige Verabschiedung von Lakshmi und Yvan. 2 echt tolle Menschen!

 

Noch kurz zum Bäcker nebenan, dann startete ich den Tag. Heute soll es heiß und lang werden.

Schon bald folgten die ersten Höhenmeter, welche das Blut in Wallung brachten. Zur schönen Aussicht kam diesmal noch eine Gewitterfront, welche zum Glück von uns Pilgern wegzog.

 

Auch heute bestanden die Wege vorrangig aus schmalen Pfaden, welche aber auch mit Amigo kein Problem waren, da immer genügend Platz nebenan vorhanden war. Das einzige Problem war, dass durch die Breite des Radstandes Amigo immer im Gras fuhr und die trockene Erde massive Löcher und Risse aufwies. So hatte ich bei all diesen Abschnitten das Gefühl, dass die Handbremse angezogen wäre. Also mit noch mehr Kraftaufwand die Tagesetappe zurücklegen.

 

Gegen Ende des Tages nutzte ich aber dann doch öfter die direkt neben dem Weg befindliche Straße. Was für ein Unterschied!

 

Natürlich war der GR65 auf der steileren Seite des Hügels, um in den Zielort zu gelangen. Echt nett, nach einem 30 Km Tag bei Hitze noch einmal sämtliche Kräfte sammeln zu dürfen.

 

Die heutige Unterkunft ist typisch für Pilger. 2 offene Schlafzimmer (1x 3 + 1x 4 Betten), Männlein und Weiblein gemischt. Wird sicher lustig. Ich reiße auf jeden Fall den Schnitt wieder mal runter. Alle gegen 60+. Aber egal.

Ich habe ein Bett, Essen und Dusche. Nur Amigo muss draußen im Regen bleiben. Am Abend hatte es zu gewittern begonnen.

 

Fazit des Tages:

Wenn du ein Ziel vor Augen hast, sei dir sicher, dass der Weg nicht direkt hinführt!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302097532

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vevYoBYJ3J6

 

Bis bald

Steff

Spuren der Musketiere

Donnerstag, 15.09.2022

Tag 92

Datum: 15.09.2022

Strecke: Lectoure - Condom

Daten:  27,8 Km 415 Hm 8 Std. 20 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 3,70 €; Hotel Continental Ü/A/F 74 €

 

Spuren der Musketiere

 

Um 06:15 Uhr läutete der 1. Wecker. Da ich mir gestern schon alles griffbereit legte, konnte ich als erster das WC und Bad in Anspruch nehmen. Beim Vorbeigehen habe ich auch gleich noch die Kaffeemaschine aktiviert, damit für das Frühstück später alles fertig ist.

 

Da am Abend noch das Gewitter kam, wurde die gewaschene Wäsche (Handwäsche wie fast immer) nach innen gestellt. Dadurch konnte sie nicht komplett trocknen. Ist aber auch egal, da spätestens nach der ersten Stunde am Weg eh wieder alles durchgeschwitzt wurde.

 

Der Weg verlief heute auf hügeligem Gelände auf Waldpfaden, zwischen Feldern, aber auch auf kleineren Straßen. Gerade bei den kleineren Wegen konnte man sich gut vorstellen, wie die Musketiere hier entlanggeritten sein mussten. Immerhin erreichte ich heute „Condom“ (ja, der Ort heißt wirklich so!), der Geburtsort von D´Artagnan.

 

Um meinen Energiehaushalt etwas zu schonen, gestern war ein anstrengender Tag, beschloss ich, ab Marsolan eine kürzere Route zu nehmen und La Romieu auszulassen. Das sparte mir etwa 8 Km und einige Höhenmeter. Zum Glück musste ich nur knapp 2 Km entlang der Bundesstraße gehen. Ich gewöhne mich anscheinend sehr schnell an die ruhigeren Pfade des GR65, welchem ich ja jetzt meist folge.

 

Kurz vor Condom lernte ich noch Margit und Hubert kennen. Beides typische Bayern. Wir gingen gemeinsam bis zur Kathedrale, wo sich auch die Statue von D´Artagnan und den 3 Musketieren befindet. Nach der Besichtigung der Kirche gönnten wir uns ein elektrolytisches Getränk, bevor wir in unsere Unterkünfte gingen.

 

Ich nahm heute zwecks Schlafmangels das Hotel. Der Preis inkl. Essen war absolut OK!

 

Fazit des Tages:

Es geht jetzt mehr in die landwirtschaftliche Gegend. Das merkt man auch an den Wegführungen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302123512

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vQvxnP2N896

 

Gute Nacht

Steff

Auf Abwegen

Freitag, 16.09.2022

Tag 93

Datum: 16.09.2022

Strecke: Condom - Eauze

Daten:  34,3 Km 475 Hm 8 Std. 45 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 60 €; Gite L´Clus Halte Ü 15 €

 

Auf Abwegen

 

Da ich heute unbedingt noch Vorräte besorgen musste und der einzige annähernd an der Strecke liegende Markt außerhalb der Stadt war, habe ich meine Strecke wieder selbst gewählt.

So kam es, dass ich heute nur etwa 1 Km am GR65 ging.

Dies war mir aber ganz recht, da ich so die Ruhe genießen konnte.

 

Von der Wegführung her, war ich auf leeren Landesstraßen und auch einer alten Bahntrasse, welche zum Radweg umgebaut wurde, unterwegs. Dies war eine tolle Abwechslung, da der Radweg durchgehend von Bäumen beschattet wurde. Die Sonne war heute aber auch kein Problem, da es meist bewölkt war. Nur der Wind kam heute ganztägig und stark aus Richtung Westen.

 

Kurz vor dem Ziel rief ich bei einer Unterkunft an, um zu reservieren. Lt. Buch (Mjam Mjam Dodo) sollten sie englisch sprechen, dem war aber leider nicht so. Es kam, wie es kommen musste. Ich hatte zwar eine Reservierung, leider aber für morgen … Die Besitzerin half mich aber, für heute noch einen Platz zu finden, was auf Grund der Menge an Pilgern gar nicht so einfach war.

 

So kam ich in ein 3er Zimmer, welches ich für mich alleine habe. Durch den geteilten Aufbau des Hauses, habe ich die Küche, eigenes Bad und WC alles für mich. Die beiden anderen Pilger hier, liegen im 2. Teil des Hauses und haben ihre Annehmlichkeiten dort.

 

Da es heute schon wirklich schwierig war, einen Platz zu bekommen, setzte ich mich nach dem Kultivieren in das nächste Cafe und begann zu telefonieren. Nach 1,5 Std. hatte ich endlich die nächsten 2 Nächte fixiert, wobei ich hier schon von Samstag auf Sonntag mein Zelt hernehmen musste. Auch dafür musste ich reservieren!!! Ich kann aber das Essen und die Waschräume mitbenutzen. Man merkt, dass das Wochenende naht und die Kinderlosen unterwegs sind.

 

Was mir heute auffiel: Die Viehzucht ist so gut wie verschwunden und statt Weiden und Futterwiesen sind jetzt überall Felder oder Weinstöcke zu sehen. Die ersten Sonnenblumen- und Maisfelder werden bereits abgeerntet und auch bei den Weintrauben fahren die Erntemaschinen bereits durch die Reihen.

 

Das Highlight des Tages war aber der 1000 Km Marker nach Santiago de Compostela. Da merkt man erst, dass jeder einzelne Tag hilft, das gesteckte Ziel zu erreichen.

 

Fazit des Tages:

Hoffentlich verläuft sich der Massenandrang in den nächsten 2 Tagen etwas, damit ich es wieder ruhiger angehen kann.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302142315

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vMv8B3VxxN6

 

Salut

Steff

Liegende Bäume

Samstag, 17.09.2022

Tag 94

Datum: 17.09.2022

Strecke: Eauze – LanneSoubiran

Daten:  29,5 Km 437 Hm 7 Std. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 15,90 €; Gite DarLabarbe Zelt + A/F 40 € (28 € + Donativo für Getränke und Glas)

 

Liegende Bäume

 

Die heutige Nacht war echt genial. Durch den getrennten Bereich und, da niemand mehr dazu kam, konnte ich endlich wieder einmal tief und fest schlafen. Nach einem schnellen Frühstück im Dorf Café, ging es auch schon wieder weiter. Man möchte ja auch einmal am Ziel ankommen.

 

Heute nutzte ich wieder den GR65, was mich schnell mit alten Bekannten zusammenbrachte. So unterhielten wir uns über die letzten Tage und was sich bei jedem so getan hat. Auch 3 neue Pilger waren neugierig, was mich und Amigo betraf. Natürlich stand ich Rede und Antwort, sowie gab ich noch Tipps, wie die Bilder von mir besser würden 😉

 

Der Weg schlängelte sich heute viel durch oder neben Weinstöcken und Waldabschnitten, was ein mehrfaches Auf und Ab bedeutete. Es gab hier wohl vor längerer Zeit schwere Unwetter, was sich mit etlichen umgestürzten Bäumen noch nachweisen ließ. Leider lagen auch immer wieder welche am Weg. Ich kam aber ganz gut dazwischen durch.

 

In Nogaro, dem Zielort der heutigen Etappe, machte ich eine längere Pause, da meine Unterkunft noch einmal ca. 2 Stunden weiter war. Man merkte gleich, dass viele in Nogaro blieben. Ein kleines Stück schnitt ich wieder über eine Nebenstraße ab, bevor ich auf den GR zurückkam. Mein Glück! So kam ich wieder einmal in den Genuss frischer Feigen direkt vom Baum in den Mund *SCHMATZ*.

 

Die heutige Unterkunft ist zwar ausgebucht, aber ich kann am Grundstück zelten und alle Annehmlichkeiten der anderen Gäste mitnutzen. Inklusive aller Getränke auf Donativo Basis. Sowas ist einfach genial und das Wetter spielt auch mit.

 

Fazit des Tages:

Das Leben ist so schön 😊

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302181848

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/v8qVnwEPo7q

 

Schönen Abend

Steff

Wer Suchet, der Findet

Sonntag, 18.09.2022

Tag 95

Datum: 18.09.2022

Strecke: LanneSoubiran - AireSurLAndour

Daten:  20,5 Km 174 Hm 6 Std. 55 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 13,50 €; Gite Le Jardin Sur lEau Ü/A/F 36 €

 

Wer Suchet, der Findet

 

Ab ca. 4 Uhr wurde es mit gut 5 oder 6 Grad etwas frisch, was aber mit guter Ausrüstung keine Herausforderung darstellte.

Davor hatte ich direkt im Baum neben mir eine Eule sitzen, so, dass ich bei jedem ihrer Rufe dachte, dass sie neben meinem Kopf sitzen würde. Ein schöner Gesang!

 

Kurz nach dem Aufstehen dann der perfekte Sonnenaufgang. Beim Frühstück noch kurz die Muskeln erwärmt, bevor es losging.

Schon bald nach dem Start kamen wir durch ein Waldstück, wo die sonntägliche Morgenruhe zu genießen war. Nach knapp 8 Km kam dann eine Pausenstation. Zeit für ein 2. Frühstück mit Kaffee und Kuchen.

 

Cloe und Fatima, welche gestern in derselben Unterkunft waren, machten hier auch Pause. So beschlossen wir, gemeinsam die nächsten Unterkünfte zu suchen, da es echt ein Problem wurde, was man auch bei anderen Pilgern beobachten konnte.

3 unterschiedliche Listen, 2 Stunden und etliche Telefonate später hatten wir von Montag bis Donnerstag (ausgenommen Dienstag) reserviert. Mein Glück, dass Cloe das für mich übernahm!

Dienstag und Freitag werde ich wohl auf das Zelt ausweichen müssen. Für Samstag bis Montag (hier bin ich dann schon in Saint-Jean-Pied-de-Port, dem Startpunkt des Camino Frances) suche ich noch etwas passendes.

 

Weiter ging es durch eine Ebene von gut 12 Km, wo nur links und rechts Felder und einmal eine aufgelassene Bahntrasse zu sehen war. Mitten in diesem Nirgendwo nutzte ich die warme Sonne und trocknete mein Zelt, da es wieder feucht eingepackt werden musste.

 

Generell ist anzumerken, dass die Sonne ab ca. 10 Uhr eine Hitze erzeugt, wo man auch keine Weste mehr benötigt. Davor merkt man einfach, dass der Herbst kommt. Unter Tags haben wir aber immer noch zwischen 25 und 30 Grad, meist mit wolkenlosem Himmel.

 

Im Zielort angekommen, nutzte ich noch einen Stand, wo frische Sandwiches angeboten wurden, um den schlimmsten Hunger zu stillen, da das Abendessen erst um 19 Uhr serviert werden würde.

 

Fazit des Tages:

Es lohnt sich also doch noch, die Campingausrüstung mitzuhaben! In Spanien ist anscheinend auch gerade extrem viel los!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302181740

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vPv4Ajon4RO

 

Bis bald

Steff

Die Schnarcher verfolgen mich

Montag, 19.09.2022

Tag 96

Datum: 19.09.2022

Strecke: AireSurLAndour - Pimbo

Daten:  25,2 Km 347 Hm 7 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 4 €; Gite Communal-Centre d´accueil-Aire Ü/A/F 30 €

 

Die Schnarcher verfolgen mich

 

Trotz des Schnarchers im 5er Zimmer, konnte ich heute ganz gut schlafen. Nach dem Frühstück und dem Start in den Tag, kam alsbald der erste Anstieg des Tages, um schon bald auf der anderen Seite des Hügels in Richtung See hinunterzugehen.

 

Entlang des Seeuferweges gab es einen schönen Sitzplatz, welchen ich gleich wieder nutzte, um die restlichen Unterkünfte zu suchen. Freitag konnte nun auch fixiert werden. Fehlt noch morgen.

 

Auch heute ging der Weg wieder lange Zeit zwischen Feldern hindurch, wobei diesmal mehr Hügel zu bezwingen waren. Nach einer dieser Steigungen, es war schon nach 12:30 Uhr, machte ich meine Mittagspause und versuchte mein Glück bei einer neuen Unterkunft. Trotz Verständigungsschwierigkeiten gelang es, für morgen zu reservieren. Zur Sicherheit schickte die Hausherrin eine SMS mit allen Angaben, welche ich per Google Translator übersetzen konnte.

Alles korrekt => YES!

Das einzige Problem werden die Etappen sein (siehe Bild im Flickr = Dienstag – Samstag).

Am Sonntag dann ein Pausentag, bevor es am Montag auf/über die Pyrenäen geht.

Ich kann zumindest entspannter zum jeweiligen Tagesziel laufen.

 

Es ist echt erstaunlich. Schon seit 2 Tagen kann man die Berge immer sehen. Davor war es nach der morgendlichen Sonneneinstrahlung vorbei. Heute in einer Woche bin ich dann mitten drinn, statt nur dabei.

 

Die letzten 10 Km nach Pimbo waren heute unspektakulär. Es ging halt immer auf Schotter oder Asphalt einen Schritt nach dem Anderen dem Ziel entgegen.

 

Die heutige Nacht im 3er Zimmer mit 2 Schnarchern dürfte jedoch interessant werden.

Mal schauen, ob ich morgen wieder einmal einen Frusttag (also schnellen Schrittes) einlegen werde 😉

 

Fazit des Tages:

Ich wollt eigentlich nicht so weit vorplanen, es ist aber für den Seelenfrieden leichter so.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302219897

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vXvLPxW811v

 

Bon nuite

Steff

 

Frankreich gibt alles

Dienstag, 20.09.2022

Tag 97

Datum: 20.09.2022

Strecke: Pimbo - ArthezDeBearn

Daten:  36,7 Km 658 Hm 7 Std. 55 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 8 €; Chambre OJardin Ü/A/F 55 €

 

Frankreich gibt alles

 

Da gestern keine weiteren Pilger in unsere Unterkunft kamen, nutzte ich die Gelegenheit und übersiedelte vom Schnarcherzimmer in das unten befindliche Extrazimmer. So konnte ich zumindest schnell einschlafen.

 

Leider meinte mein Kopf um 1 Uhr, dass ich bereits ausgeschlafen sei. So verbrachte ich die nächsten 2 Stunden mit diversen Recherchen über den Weg der kommenden Tage. Um 3 Uhr konnte ich dann noch einmal einschlafen.

 

Um 6 Uhr läutete dann der gestellte Wecker, also stand ich auf und bereitete für uns 4 Pilger im Haus das Frühstück und den Kaffee vor. Das Abspülen und Wegräumen übernahmen dann die Anderen.

 

Der Weg war sehr abwechslungsreich. Mal Asphalt, dann Erde und Sand, auch Steine und Wiese war dabei. Eine Engstelle mit komplett ausgewaschenem Pfad (natürlich bergauf), eine Brücke, gerade so breit, dass ich darauf Amigo drehen konnte, um beim Ausgang das Material zu schonen, da es tief runter ging. Hier muss ich immer so agieren, dass die Räder über die Kante sanft nach unten gleiten. Mit den Griffen zuerst, würde er jedes Mal extrem hart aufschlagen, was ich unbedingt vermeiden muss!

 

Dann wieder eine Hochebene zwischen ein paar Weiden mit toller Fernsicht. Täler mit Feldern, wo die Maisernte im Gange war. Nicht zu vergessen, die etlichen An- und Abstiege auf diversen Untergründen, welche schön die Kondition und Muskulatur auf Trab hielten.

 

Zu guter Letzt war meine Berechnung lt. den Plänen auf knapp 33 Km gekommen. Durch anscheinend wieder einmal geänderte Wegführungen kam ich heute auf 36,7 Km. Das wird die nächsten Tage spannend.

 

Die Unterkunft heute ist ein typisches Mädlhaus. Die Besitzerin scheint einen Hang zu Rosa mit Kitsch zu haben. Aber alles sehr stilvoll und stimmig eingerichtet. Für eine Nacht absolut aushaltbar 😉

Die 2 Hunde und 1 Katze verlangen auch lfd. nach den Streicheleinheiten. So ein Pech aber auch.

 

Fazit des Tages:

Frankreich zeigt mir am Schluss noch einmal geballt, was ich schon mehrfach erfahren durfte.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302238900

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vNOP4NVVoYO

 

Gute Nacht

Steff

Tag der Hunde

Mittwoch, 21.09.2022

Tag 98

Datum: 21.09.2022

Strecke: ArthezDeBearn - Sauvelade

Daten:  19,5 Km 311 Hm 4 Std. 55 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 22,60 €; Gite Nadette EZ/Ü/A/F 48 €;

 

Tag der Hunde

 

Heute war es eine sehr gute Nacht. Tief und fest wurde bis zum Wecker läuten geschlafen. Das Frühstück war ebenfalls genial. Kuchen, Früchte, selbst gemachter Pistazienpudding, Obstsalat und natürlich die immer vorhandenen Baguettes mit Marmelade (alle selbstgemacht).

 

Gerade, als ich Amigo am Parkplatz fertig machte, kam die Sonne zum Vorschein. Morgens hat es jetzt immer so um die 5°C. Ab ca. 9-10 Uhr kann man dann die Weste ausziehen. Um den frühen Nachmittag herum gibt es dann sommerliche 25-30°C.

 

Da ich gestern so brav war, habe ich die heutige Etappe etwas gekürzt, um mir unnötige Höhenmeter zu sparen. Hauptsache ich komme am Tagesziel an. Ich hatte heute so das Gefühl, dass es das mit der Ebene nun ziemlich gewesen sein musste. Bis auf ein kurzes Stück ging es Hügel um Hügel weiter in Richtung Westen.

Unten gab es wieder Dörfer und Felder, oben Höfe, Weiden, Gänse- und Rinderzuchtbetriebe.

 

Immer wieder wurde ich auch heute wieder verbellt, was hier aber ganz normal ist. Ein Labrador wollte mich unbedingt zum Spielen auffordern. Durch den Zaun gelang dies leider nicht wie gewollt. Bei den nächsten beiden Kandidaten (Border Collies) wäre ich nie und nimmer in den Garten gegangen. Das hätte böse geendet! Aber das ist auch gut so. Ist ja ihr Revier!

 

In Sauvelade habe ich noch kurz die Kapelle besichtigt, bevor es die restlichen 1,8 Km nach oben ging. Bei der Gite wurde ich, natürlich, vom Haushund verbellt. Er ist aber ein ganz lieber alter Geselle. Anschlagen ist ja auf jeden Fall erwünscht.

 

Ich habe das Glück, im Holzverschlag am Pool ein Einzelzimmer zu haben. Die restlichen 11 Pilger verteilen sich über 4 Räume im nicht gerade geräuschlosen Haus. Man hört im Dachgeschoss noch den Radio (eigentlich leise eingeschalten) aus der Küche spielen.

Zur Not wird in der Nacht der warme Schlafsack ausgepackt.

Hauptsache RUHE!

 

Fazit des Tages:

Der Spruch „Bellende Hunde beißen nicht“ ist nicht immer korrekt 😉

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302267711

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vXvLPxeer7v

 

Bis morgen

Steff

Die Pyrenäen kommen näher

Donnerstag, 22.09.2022

Tag 99

Datum: 22.09.2022

Strecke: Sauvelade - Lichos

Daten:  27,5 Km 386 Hm 7 Std. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 32,50 €; Chambre Angele Loumpre 42 €;

 

Die Pyrenäen kommen näher

 

Nachdem die Nacht mit Schlafsack und Wolldecke ganz angenehm war, freute ich mich doch auf den warmen Kaffee. Der „Rauswurf“ war lustig und herzlich. Nadette ist einfach ein Original der alten Schule.

 

Um es kurz zu machen:

Der Weg heute war vergleichbar mit denen der letzten Tage. Immer schön rauf und runter, Wald, Wiese, Felder, Weiden, Dörfer, …

Genial ist, dass die Pyrenäen immer näherkommen. Ich denke auch, dass ich schon ausmachen konnte, wo mich der Weg am Montag in die Berge führen wird.

 

Bei Navarrenx nutzte ich den Supermarkt, um meine Einkäufe zu machen und auch gleich eine Pause einzulegen. Der ausgewiesene Weg durch die Altstadt war ganz nett, aber nichts besonderes mehr.

Das änderte sich beim Gang durch das alte Stadttor. Hier konnte man noch gut die Wehrmauer (inkl. ausgestellter Kanone), sowie die Mauer der alten Zugbrücke erkennen. Anschließend standen hier 2 ältere Pilger für diverse Fotos bereit.

 

Der 2. Teil des Tages führte viel durch Wald und Wiese, was mich die Ruhe und Stille genießen ließ.

 

Um 15 Uhr kam ich dann in Lichos an und suchte mir die von Chloe reservierte Unterkunft. Zuerst wurde ich von einem alten Mann empfangen, welcher kein Wort englisch sprach und auch mit Google Translator funktionierte es einfach nicht. 20 Minuten später kam eine 2. Pilgerin dazu, welche mir zum Glück übersetzen konnte. Nach der Dusche war dann noch eine jüngere Frau anwesend. Nach längerem hin und her stellte sich heraus, dass sie nur die Putzfrau war. Na ich bin gespannt, wann ein Zuständiger auftaucht. Zumindest bin ich hier richtig.

 

Kaum war Chloe angekommen, in der Zwischenzeit kam auch die Zuständige Verwalterin, durfte ich vom 2 Bett Einzelzimmer ins Zimmer mit dem Doppelbett (sehr wahrscheinlich das alte Elternschlafzimmer) übersiedeln, damit Chloe und ihre Tante die 2 getrennten Betten haben.

Nun sollte aber alles passen. Das Essen müsste dann um 18:45 Uhr serviert werden 😊

 

Fazit des Tages:

Ich genieße die Ruhe, bevor es ab Saint Jean Pied de Port damit vorbei sein dürfte.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302306304

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/v8qVnNnMJ3q

 

Gute Nacht

Steff

 

Der 100. Tag meiner gesamten Reise ab Wolfsthal

Freitag, 23.09.2022

Tag 100

Datum: 23.09.2022

Strecke: Lichos - Larceveau

Daten:  28,9 Km 559 Hm 6 Std. 55 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 4 €; Chambre Hego Lade EZ/Ü/A/F 58 €

 

Der 100. Tag meiner gesamten Reise ab Wolfsthal

 

Der heutige Tag wurde mit Tränen begonnen.

Leider musste Doriane wegen Problemen mit ihrer alten Beinverletzung abbrechen, was ihr 3 Tage vor dem Ziel extrem schwer viel. Wir hatten uns die letzten ca. 4 Wochen laufend getroffen und waren auch öfter in denselben Unterkünften. Unsere Spezialität war, dass wir uns immer „Bonjour Madame“ und „Bonjour Monsieur“ zur Begrüßung zuriefen. Auch, wenn wir uns 20x am Tag sahen.

Dadurch, dass sie kein, oder extrem wenig englisch sprach, waren die Unterhaltungen auf Hände und Füße beschränkt. Dies hat aber immer gut funktioniert.

 

Der Start war dann etwas verzögert, gemeinsam mit Chloe, ihrer Tante und Benjamin, einem Amerikaner aus Colorado. Mit ihm ging ich heute ca. 2/3 des Weges gemeinsam. Es war sehr lustig und auch informativ. Vom Tempo her waren wir zwar etwas langsamer, als ich normalerweise bin, aber so vergingen die Anstiege auch viel leichter.

 

Da es gegen Abend regnen sollte, beschloss ich, da ich auch noch den weitesten Weg hatte, die letzten Kilometer über die Straße zu gehen. Das war auch gut so, da mir nur kurz darauf Benjamin ein Bild eines steilen steinigen Anstiegs schickte (im Bilderalbum zu finden).

 

In der Unterkunft angekommen, konnte ich erst einmal in Ruhe etwas essen. Durch die Regengefahr habe ich heute auf längere Pausen verzichtet.

Die Häuser haben sich jedenfalls leicht verändert, da wir uns jetzt schon im Baskenland befinden.

 

Für mich war es somit ein gelungener 100. Tag der Reise.

Leider bin ich um einen Tag zu langsam, da ich diesen gerne in Saint Jean Pied de Port begangen hätte. Ist aber auch egal. Morgen komme ich nach knapp 20 Km ja hin. Am Abend begann es dann auch noch zu regnen, was uns aber durch das leckere Abendessen in einer komplett neuen Unterkunft (er hat erst seit Montag den Betrieb gestartet!) komplett egal war. Noch dazu waren wir heute 5 deutschsprachige Pilger (4x Deutschland und ich). Der Besitzer konnte auch noch etwas deutsch, was es umso lustiger machte.

 

Fazit des Tages:

Trotz Tränen am Morgen wurde der Tag sehr schön und entspannt! So kann es weitergehen!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302337619

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vMq5jVzQDQv

 

Buen nuite

Steff

Ende der Via Podiensis

Samstag, 24.09.2022

Tag 101

Datum: 24.09.2022

Strecke: Larceveau - SaintJeanPiedDePort

Daten:  19,2 Km 366 Hm 3 Std. 55 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 49 €; Chambres Zazpiak EZ/Ü/F 90 €

 

Ende der Via Podiensis

 

Leider änderte sich mit heute das Wetter. Nur 15 Minuten nach dem Start, begann es zu regnen. Dieser hielt sich bis zum späten Vormittag. Dadurch machte ich nur eine kurze Kaffee Pause und schaute, dass ich den Weg hinter mich brachte.

 

Bereits um 13 Uhr war ich in SaintJeanPiedDePort angekommen. Ich nutzte die Gelegenheit und setzte mich direkt zum Eingang des Pilgeroffices. Dieses öffnete um 14 Uhr wieder, wobei sich hier bereits eine Warteschlange gebildet hatte, welche nun hinter mir war. Benjamin war auch schon ab ca. 13:30 Uhr bei mir, somit konnten wir gemeinsam zu einem der 3 „Offiziellen“ gehen. Wir erhielten unsere Einweisung über die Pyrenäen Route und den weiteren empfohlenen Ablauf, sowie die wichtigsten Unterlagen: die Unterkunftsliste inkl. aller Telefonnummern bis nach SantiagoDeCompostela.

 

Beim Gang vom Pilgerbüro entlang der Pilgermeile sahen wir noch einmal Blondine, welche heute ihren letzten Tag hatte und bereits um 16 Uhr mit dem Zug den Heimweg antrat. So konnten wir uns noch einmal von ihr verabschieden, bevor sich unsere Wege in die diversen Unterkünfte trennten.

 

Später gingen Benjamin und ich gemeinsam zum Supermarkt, um Vorräte für den Pausentag bzw. die Bergüberschreitung zu besorgen. Am Weg zurück, erhielt Benjamin von Chloe eine Nachricht, dass sie mit ihrer Tante bei einer Bar auf ein Bierchen gehen würden. Hier gesellten wir uns natürlich dazu und hatten eine nette Zeit.

 

Da wir nun Hunger hatten, ich jedoch der einzige ohne Abendessen in der Unterkunft war, begab ich mich mit meinen Vorräten zurück in die Unterkunft und machte mir die besorgten Gnocchi mit Tomatensugo.

 

Beim Weg selbst gab es nur eine kleine Herausforderung. Ein Weidenzaun, welcher überstiegen werden musste. Ich hatte aber das Glück, dass er nur mit Bändern montiert war. So konnte ich diese lösen, den Zaun umlegen, mit Amigo darüberfahren und anschließend wieder alles in den Urzustand zurückversetzen.

 

Von den 3 Belgierinnen, welche am Montag ihren letzten Tag haben werden, habe ich noch Bilder von der Verabschiedung bei Nadette erhalten. Eine schöne Erinnerung!

 

Morgen mache ich dann mal „NICHTS“! Es kann also sein, dass ihr erst nach der Pyrenäen Etappe, also ev. sogar erst am Dienstag oder Mittwoch wieder etwas von mir hört! Also nicht verzagen, sondern abwarten!

Die Etappe ist auch in diesem Sinne nicht als „gefährlich“ einzustufen, da ich beim Aufstieg zu 90% auf Asphalt unterwegs sein werde und den Abstieg auf jeden Fall über die bei Schlechtwetter empfohlene Route gehen werde (also wieder hauptsächlich Asphalt).

 

Ich hätte euch gerne den möglichen Weg auf einem der heutigen Bilder gezeigt, aber leider hat sich der Berg in den Wolken versteckt. So müssen wir alle darauf hoffen, dass ich beim Aufstieg soweit schönes Wetter habe, um zumindest ein paar nette Fotos machen zu können.

 

Fazit des Tages:

Nun ist es wirklich soweit. Ich kann sagen, dass ich Frankreich von Ost nach West ebenfalls zu Fuß durchschritten habe. Die wirkliche Grenzüberschreitung geschieht dann im Laufe der Pyrenäen Etappe.

Ich habe Frankreich sehr genossen und die menschliche Herzlichkeit war mehr als nur positiv! Die Probleme mit Amigo konnten durch die Hilfe der Franzosen sehr gut bewältigt werden!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302364595

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/v36A37LkBZv

 

Salut

Steff

Pausentag in SJPdP

Sonntag, 25.09.2022

Tag 102

Datum: 25.09.2022

Strecke: SaintJeanPiedDePort - Pausentag

Daten:  0 Km 0 Hm 0 Std. 0 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 3 €; Chambres Zazpiak EZ/Ü/F 90 €

 

Pausentag in SJPdP

 

Den heutigen Tag genoss ich ausnahmslos in der Unterkunft. Es gibt daher außer einer Kochshow nur eines wirklich zu berichten.

Es gab einen genialen Sonnenaufgang und es blieb bis auf einen kurzen 5 Min. Schauer am Abend den ganzen Tag trocken.

Ich hoffe, dass es auch morgen so bleibt. Ich werde auf jeden Fall gegen 06:00 Uhr starten.

 

Was ich heute allerdings machte, war, dass ich die Unterkünfte bis zum 04.10. durchbuchte, um meinen Plan, Ulrich noch zu treffen, bevor er am 05.10. seinen Camino beginnt, einhalten zu können.

Nach diesem letzten geplanten Treffen mit einem Bekannten aus der Jakobsweg WhatsApp Gruppe, werde ich auf jeden Fall das Tempo drosseln und wahrscheinlich auch nicht mehr so weit vorbuchen.

 

Nun werden noch die Sachen frisch gepackt, bevor ich heute früh ins Bett gehen werde.

 

Wie gesagt: Nicht wundern, solltet ihr länger nichts von mir hören/lesen!

 

Fazit des Tages:

Einen Tag mal komplett faul zu sein, schadet auch nicht!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302391337

 

Zum letzten Mal mit einem

 

Bonne nuit/Gute Nacht!

Steff

Salut France – Hola Espana

Montag, 26.09.2022

Tag 103

Datum: 26.09.2022

Strecke: SaintJeanPiedDePort - Roncesvalles

Daten:  26,7 Km 1356 Hm 8 Std. 45 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 22 €; La Posada EZ/Ü/A/F 60 €;

 

Salut France – Hola Espana

 

Ein Tag voller Highlights!

Noch vor dem Wecker wurde ich munter. Frühstück, Packen, Lampen an und los ging es.

Ja, die ersten Kilometer bis nach Orisson haben es in sich, sind aber absolut machbar.

 

Kurz vor der Albuerge dann der wundervolle Sonnenaufgang!

Man kann nicht in Worte fassen, was dieser Anblick in mir auslöste.

Freude, Stolz, Glück und Dankbarkeit waren nur einige der Begriffe, welche mir einfielen.

 

Nach diesem Traum gönnte ich mir ein Frühstück in der Albuerge von Orisson. Danach ging es weiter in Richtung Gipfel. Die Schafe, Pferde und Kühe waren auf den weiten offenen Weideflächen zu sehen und auch Geier konnte ich beobachten.

 

Schon bald hatten mich Norbert und Jacqueline eingeholt. Wir gingen gemeinsam zum höchsten Punkt des Tages. Vorher wurde noch eine kurze Kaffeepause beim Foodtruck (eine Goldgrube) und anschließend ein gemütliches Picknick gemeinsam mit 2 Franzosen genossen.

 

Da ich beim Abstieg die sicherere Variante über die Straße wählte, beschloss Jacky, mich zu begleiten, was wieder sehr lustig wurde.

 

Die nächsten Tage werden anstrengend für mich. Daher wurde für heute nach dieser schwierigen Etappe ein Einzelzimmer gebucht. Das war perfekt, da mir Benjamin bald nach meiner Ankunft schrieb, dass er das Bett 220 in der Herberge bezog. Na ich wünsche ihm eine ruhige Nacht.

Ich werde heute so richtig gut schlafen!

 

Fazit des Tages:

Ein wahres Geschenk, welches ich heute entgegennehmen durfte. Frankreich hat mich damit mehr als nur würdig verabschiedet.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302412651

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vQvy2GXGG4O

 

Buenas noches

Steff

Auf Sonne folgt Regen

Dienstag, 27.09.2022

Tag 104

Datum: 27.09.2022

Strecke: Roncesvalles - Urdaniz

Daten:   26,5 Km 552 Hm 7 Std. 40 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 2,80 €; Albergue Aca Y Alla Ü/A/F 23 €;

 

Auf Sonne folgt Regen

 

Was soll ich euch sagen: Der Blick aus dem Fenster sagte mir, dass ich heute nass würde. Der Blick in den Spiegel hingegen bestätigte meine Befürchtung. Mein Zahnproblem der letzten beiden Tage brachte über Nacht meine linke obere Gesichtshälfte zur Spannung. Kurz überlegt und einen Plan geschmiedet. Da die morgige Unterkunft am Rande von Pamplona liegt, würde ich die heutige Etappe bis kurz nach Zubiri gehen, dann die Ausrüstung mit dem Gepäckservice nach Pamplona schicken und selbst mit dem Taxi zum Arzt oder ins Krankenhaus fahren.

 

Also aufgemacht und den Regen begrüßt.

Den ganzen Vormittag hat es durchwegs geregnet. Daher auch wenige Bilder. Der Nachmittag war dann bis auf ein paar leichtere Schauer ganz ok. Jacky war so nett und begleitete mich. So konnte sie mich etwas ablenken und der Tag verging schneller.

 

Heute hatten wir einige Stellen mit alten Römerstraßen. Also Schieferplatten und groben Schotter und Felsen. Zum Aufwärmen bei dem ganzen Regen stürmten wir in die Bar und besuchten den nächsten Foodtruck. Beide Male mussten wir uns mit Kaffee bzw. Jacky mit heißer Schokolade wärmen.

Die Mittagspause verbrachten wir in einer offenen Sportstätte mit Überdachung. So hatten wir eine Bank zum Sitzen und waren auch noch Wind- und Regengeschützt.

 

Oft führte der Weg durch Wälder, was auf wunderbare Weise den Tag versüßte. Leider sahen wir wegen der Wolken nur wenig von der Landschaft. Die typischen Punkte und Hotspots wurden natürlich bildlich festgehalten.

 

Nun hoffe ich morgen auf das Beste, wenn mich das Taxi um 10:30 Uhr abholt.

 

Im Bilder Link füge ich auch noch die erhaltenen Bilder von gestern dazu.

 

Fazit des Tages:

Auch, wenn es mal nicht so gut läuft, findest sich eine gute Seele, welche dir den Weg ebnet.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302446236

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vXOdeZBmEk6

 

Gute Nacht

Steff

Zahnarzt + Pamplona Stadtbesichtigung

Mittwoch, 28.09.2022

Tag 105

Datum: 28.09.2022

Strecke: Urdaniz – Pamplona

Daten:   10 Km 91 Hm 4 Std. 15 Min.

Kosten: Verpflegung 19,50 €; Hotel Exe Zizur Ü/F 79 €; Taxi, Zahnarzt, Apotheke, Kathedrale und Stierkampfarena 138 €;

 

Zahnarzt + Pamplona Stadtbesichtigung

 

Heute wurde meine Geduld auf die Probe gestellt. Satte 3 Stunden musste ich im Vorbereich der Unterkunft auf die Taxifahrt nach Pamplona warten. Zwar überdacht, aber doch frisch am Morgen bei Regen. Drinnen wurde inzwischen schon alles für die nächsten Pilger des Tages vorbereitet. Zumindest durfte ich noch Getränke und die Toilette benutzen.

 

Zum Glück war ich noch da, als der Gepäckservice kam. Sie nahmen nämlich Amigo trotz Anmeldung nicht mit! Da das Taxi groß genug war (wurde telefonisch vorab geklärt), wurde er kurzerhand hier eingeladen. Zuerst in die neue Unterkunft und Amigo eingestellt, dann weiter zum herausgesuchten Zahnarzt.

 

Nach nur 15 Min. im Warteraum, war ich auch schon an der Reihe. Es wurde ein Röntgen und diverse Tests gemacht. Es dürfte nichts Tragisches sein. Medikamente für eine Woche und zu Hause dann zum Doc zur Kontrolle. Soll mir recht sein!

 

Die 2. Hälfte des Tages wurde genutzt, um Pamplona zu besichtigen. Auch Jacky war bereits angekommen. So machten wir die Tour gemeinsam. Bei der heute von mir übersprungenen Tagesetappe habe ich anscheinend nichts Wichtiges übersehen.

 

Die Kathedrale, diversen Plätze, Stadtmauer, Altstadtstraßen und die Stierkampfarena waren interessant zu sehen. Auch, wenn ich den Stierkampf so nicht unterstütze, war es doch beeindruckend. Nach einem gemütlichen Kaffee trennten sich unsere Wege wieder.

 

Mein Plan sieht nun vor, morgen den Alto del Perdon mit leichtem Gepäck zu gehen und zurück zum Hotel von heute zu kommen. Übermorgen dann noch einmal zur nächsten Unterkunft springen. So kann sich mein Körper noch etwas ausruhen und die Medikamente wirken lassen. Gleichzeitig kann ich auch das Treffen mit Ulrich und Sabine einhalten.

 

Fazit des Tages:

Glück gehabt, dass es anscheinend nichts Tragisches war. Trotzdem muss ich weiterhin auf meinen Körper hören.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302473015

 

Animierter Weg des Tages (Stadtbesichtigung):

https://www.relive.cc/view/vMv8BdGyzP6

 

Bis bald

Steff

Alto del Perdon – Berg der Läuterung

Donnerstag, 29.09.2022

Tag 106

Datum: 29.09.2022

Strecke: Pamplona – AltoDelPerdon – Pamplona

Daten:   18,2 Km 386 Hm 4 Std. 40 Min.

Kosten: Verpflegung 8,50 €; Hotel Exe Zizur Ü/F 100 €;

 

Alto del Perdon – Berg der Läuterung

 

Wie versprochen, ging ich den heutigen Tag sehr gemütlich an. Wecker erst um 7 Uhr, ganz entspannt Frühstücken, nur das Notwendigste in den kleinen Rucksack gepackt, Poncho übergestreift und ab.

 

Zuerst suchte ich mir einen Weg rüber zum markierten Jakobsweg oder besser dem Camino de Santiago, wie er hier genannt wird. Anschließend reihte ich mich in die zur Genüge vorhandenen Pilger ein, welche ich, trotz langsamen Gehens, einen nach dem anderen überholte.

 

Nach etwa 1,5 Std. kam ich in die einzige Ortschaft am Weg. Die Bar war gut besucht, trotzdem stellte ich mich für einen warmen Kaffee an, da es die ganze Zeit über regnete und ein leichter kalter Wind blies. Hier traf ich auch Chloe, Benjamin und Martin wieder. Sie starteten schon um einiges früher, da sie auch noch aus Pamplona raus gehen mussten, was einen zusätzlichen Weg von etwa 8 Km, also 2 Std., bedeutete. Dies hatte ich bei der Buchung meines Hotels schon berücksichtigt. War halt nun wegen der Zahnprobleme hinfällig. Oder auch nicht, da es eigentlich für heute sogar perfekt war.

 

Wir gingen gemeinsam die letzten Meter hinauf zum „Gipfel“. Jeder machte seine und für die Anderen Fotos. Dann gingen die 3 auf der anderen Seite hinunter nach Puente la Reina. Ich hingegen ging, alle 5 Meter „Buen Camino“ oder „Hola“ sagend, gegen den Pilgerstrom zurück. Hier traf ich auch mehrfach auf bereits bekannte Gesichter und einige von ihnen sprachen mich auch an, wo denn mein Wagen geblieben sei 😉

 

Wieder an der Bar, bekam ich Hunger. Ein Sandwich mit Omelette, Schinken und Käse, dazu noch ein Kaffee und der Tag war gerettet. Zusätzlich war auch Jacky bereits hier angekommen. Sie war mit Laura in Pamplona aufgebrochen. Die Beiden mussten also auch schon mehr Km als ich leisten. Sie hatten allerdings nun das Glück, dass der Regen so gut wie aufgehört hatte und der Massenstrom an Pilgern langsam verebbte. Nach der Jause und einem Schwätzchen trennten sich nun auch unsere Wege.

 

Hinunter ging es naturgemäß schneller, was zur Folge hatte, dass ich schon bald im Hotel war. Wäsche waschen und aufhängen, dann die Badewanne genossen und dabei eine KAS Lemon getrunken. Das war Entspannung und Geschmack pur. Der restliche Tag war einfach nur noch gemütlich. Hin und wieder ein paar Kleinigkeiten für morgen vorbereitet, damit nicht alles am Schluss kurzfristig zu machen ist. Das Taxi habe ich mir über die Rezeption organisieren lassen. Hoffentlich klappt das dann auch mit der Größe des Autos wegen Amigo. Wir werden es sehen.

 

Fazit des Tages:

Die Schwellung geht zurück, der Tag war trotz ein paar Kilometern und Höhenmetern gemütlich und Entspannen konnte ich auch noch. PERFEKT!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302490500

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vMv8BdR3VP6

 

Gute Nacht

Steff

Der Körper genießt die Ruhe

Freitag, 30.09.2022

Tag 107

Datum: 30.09.2022

Strecke: Pamplona – Los Arcos mit dem Taxi

Kosten: Verpflegung 14 €; Albergue Casa Austria La Fuente EZ/Ü/F 38,50 €; Taxi Pamplona – Los Arcos mit Fotostopp beim Weinbrunnen 80 €;

 

Der Körper genießt die Ruhe

 

Pünktlich um 10 Uhr war das Taxi da. Wir luden Amigo ein (ohne Probleme oder Gemaule des Fahrers!) und fuhren los. Gestern sah ich noch, dass der berühmte Weinbrunnen der Bodegas Irache am Weg lag. So ersuchte ich um diesen kleinen Abstecher, um zumindest ein Foto machen zu können. Getrunken habe ich von den täglich zur Verfügung gestellten 100 Litern aber nichts, da ich keine Reaktion auf die Medikamente Provozieren wollte.

 

Anschließend brachte mich der wirklich sehr nette Fahrer zur Casa Austria. 80 € für gut 1 Std. 15 Min. Fahrt inkl. Abstecher und Trinkgeld hat mich nicht einmal massiv geschreckt.

 

Um 12 Uhr öffnete die Casa und ich konnte Amigo einstellen und einchecken. Danach schlenderte ich durch den kleinen Ort, gönnte mir eine frische kleine Pizza mit extra weichem Rand in der Panderia und nach dem Besuch der wirklich schönen Kirche noch einen Kaffee am Vorplatz. Ein komisches Gefühl, am Etappenende zu stehen, die ankommenden Pilger, welche zum Teil richtig fertig aussahen, zu Grüßen und dabei selbst keinen Schritt gemacht zu haben. Ich freue mich schon darauf, morgen wieder gehen zu können.

 

Heute wird noch selbst gekocht, dadurch wird auch Amigo wieder etwas leichter. Übrigens musste ich eine meiner Flaschenhalterungen entsorgen, da der Stoff komplett gerissen war und die Nähte an den Haltepunkten hinüber waren. OK. Ich habe ja noch die 2. und außerdem die Flaschen im Tagesrucksack. @Schwesterherz: Ersatz ist schon bestellt. Bitte wieder die Auslässe nach oben öffnen, damit der Schlauch durchgeführt werden kann. Du hast das nämlich beim letzten Mal sehr gut gemacht 😊

 

Die Casa Austria selbst hat lustigerweise abgesehen von einem Bild an der Wand mit einem „Würstelstand“ nichts Österreichisches zu bieten. Abgesehen von mir und Amigo für die nächsten Stunden. Ansonsten sind hier noch keine weiteren Landsleute in Erscheinung getreten.

 

Update zur Gesundheit: Es geht mir gut, die Schwellung und die damit verbundenen Probleme werden weniger. Also alles gut! Bis auf 2 Tage, welche etwas anspruchsvoller werden, sollte ich bis inkl. Freitag nächster Woche keine Probleme bekommen.

 

Fazit des Tages:

Der Körper braucht seine Pause und die bekommt er soweit auch. Trotzdem freue ich mich auf die Weiterführung meines Weges.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302512706

 

Heute kein animierter Weg!

 

Adios

Stefan

On the road again

Samstag, 01.10.2022

Tag 108

Datum: 01.10.2022

Strecke:  LosArcos - Viana

Daten:   19,9 Km 343 Hm 5 Std. 10 Min.

Kosten: Verpflegung 15,70 €; Albergue Izar 8er Zimmer Ü/A/F 26 €; Souvenir 7 €;

 

On the road again

 

Da es das Frühstück nur von 6-7 Uhr gab, stellte ich mir den Wecker für 05:30 Uhr. So konnte ich als 1. Das Bad benutzen und störte auch keinen, da ich ja ein Einzelzimmer hatte.

 

Nach dem Frühstück, wo es auch selbstgemachtes Brot gab, ging ich los. Noch war es dunkel, was sich aber bald ändern sollte. Die Sonne kam hoch und es wurde schnell wärmer. Die 7° am Morgen wurden so im laufe des Tages zu angenehmen 24° mit leichtem Wind.

 

Der Weg führte heute durch die Meseta mit ihrer Weite, den Feldern, Wein- und Olivenhainen.

Immer auf Schotter, kurz mal auf Asphalt, war es ein angenehmes Gehen. Einzige „Herausforderung“ heute waren 5 Stufen, welche ich nicht umgehen konnte. Also kein Problem.

 

Da ich es heute gemütlich anging, nutzte ich einige Pausenplätze und Bars, um nicht in das alte schnelle Muster zurückzufallen. Ein paar Km ging ich mit Chris aus Irland. Wieder nette Gespräche und Geschichten. Am Weg selbst war man nie alleine, konnte aber mit Abstand gehen, so, dass man doch für sich war.

 

Am Ziel angekommen, musste ich noch Zeit überbrücken, da die Albergue noch geschlossen war. So ging ich nach oben in die City und schaute mich etwas um. Es war Mittag, also die ideale Zeit für eine Tortilla.

 

Die Nacht heute verbringe ich in einem 8er Zimmer. Mit etwas Glück kann ich auch schlafen. Morgen geht es dann durch Logrono bis nach Navarrete. Das sollte keine zu anstrengende Strecke werden.

 

Fazit des Tages:

Der Wettergott hat mich heute wohlwollend zurück auf dem Weg begrüßt. So kann es weitergehen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302542779

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vMq5jBLQwQv

 

Bis morgen

Steff

Weinregion La Rioja erreicht

Sonntag, 02.10.2022

Tag 109

Datum: 02.10.2022

Strecke:  Viana - Navarrete

Daten:   23,9 Km 301 Hm 5 Std. 45 Min.

Kosten: Verpflegung 18,60 €; A la Sombra del Laurel EZ/Ü/F 39 €;

 

Weinregion La Rioja erreicht

 

Die Nacht war, wie erwartet durchwachsen. Im 8er Zimmer zu 6. gelegen und 2-3 davon haben geschnarcht. Einer stand auch mal auf und machte irgendwelche Übungen. Zumindest leise und ohne Licht. Nur beim Aufstehen und wieder Hinlegen hat das Metallstockbett seine Geschichten erzählt.

So lief der MP3 Player die gesamte Nacht und tat sein Bestes, damit ich etwas schlafen konnte.

 

Bei geschätzten 50-60 Personen in der Unterkunft und nur 4 Toiletten, wobei eines nicht nutzbar war, da die Spülung versagte, wollte ich auf keinen Fall in die Meute gelangen. So stand ich wieder um 05:30 Uhr auf und hatte Glück. Erster! Nach dem Badezimmerritual konnte ich direkt Frühstücken, um meine Zimmerkollegen noch nicht zu stören.

 

Als ich um ca. 7 Uhr dann losging, war es noch dunkel und außer einer Pilgerin war niemand zu sehen. War ja auch Sonntag. Es ging wieder auf Schotterwegen weiter in Richtung Logrono. Bis auf eine Überführung, wo sie ruhig 2 Latten mehr für die Räder legen hätten können, war der Weg schön zu gehen. In der Stadt selbst fand leider eine Laufveranstaltung statt. Daher gab es einige Sperren. Bei einer meinte der Posten, dass ich, statt einfach auf eine Gelegenheit für die Querung zu warten, einen Umweg von mindestens 500m inkl. Stufen machen solle. Ich erklärte ihm, dass ich genau so schnell drüben wäre, wie er, als er zu mir kam. Das war ihm dann doch recht.

 

Aus der Stadt führte ein schöner breiter Spazierweg, welcher noch durch einen Park ging. Eine schöne Ruhezone, wo die Hunde auch frei laufen durften.

Nachdem der kleine See am Stadtrand umrundet war, ging es kurz hinauf. Hier kamen dann unzählige in den Zaun gesteckte Holzkreuze auf ca. 1 Km. Auch ich hinterließ eines. Natürlich aus Totholz.

 

Bald darauf war ich auch schon in Navarrete, wo ich heute ein EZ habe. Da es kein Abendessen gibt, ging ich die 10 Min. in die Stadt und schlug mir mit einigen Tapas (verschiedene kleine Happen) den Bauch voll. Für den Abend habe ich ja noch meine Jause und das Olivenbrot.

 

Fazit des Tages:

Ich mag diese Strecke, da sie für mich mit Amigo sehr gut zu gehen ist. Dies wird nicht mehr lange der Fall sein vermutlich.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302579513

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vPv4ABEMm3O

 

Buenas noches

Steff

Ein Tag in den Weinbergen

Montag, 03.10.2022

Tag 110

Datum: 03.10.2022

Strecke:  Navarrete - Ciruena

Daten: 32,3 Km 549 Hm 7 Std. 35 Min.

Kosten: Verpflegung 32 €; Casa Victoria EZ/Ü/F 35 €

 

Ein Tag in den Weinbergen

 

Da richtet man sich morgens im Hof zusammen und was passiert? Volker kommt vorbei.

Er ging nach einem kurzen Gespräch schon einmal vor, aber schon bald hatte ich ihn wieder eingeholt. So gingen wir den ganzen Vormittag bis nach Najera gemeinsam und erzählten uns so manches Erlebnis der letzten Tage. Dies machte den Weg durch die Weinberge angenehmer und die Zeit verging wie im Fluge.

 

Auch heute war der Weg wieder viel von Schotter begleitet, was aber ganz ok war. Nach der Pause bei Kaffee und Pinchos trennten sich unsere Wege, da Volker in Najera bleiben wollte. Ich hingegen ging flotten Schrittes weiter, da ich erst die Hälfte der Tagesetappe hinter mir hatte.

 

Auch nun ging es, abgesehen von 2 längeren Anstiegen, entlang der Weinberge. Bei einem machte ich ein kurzes Wettrennen mit einer Weinerntemaschine, um auch diese mit Bildern festhalten zu können. Gewonnen! Von vorne und hinten erwischt 😉

 

In Azofra machte ich wegen der Temperaturen noch eine Getränkepause in einer Bar. Kaum brach ich wieder auf, stand Volker neben mir. Er hat sich umentschieden und ging doch noch weiter. Da ich gerade mit meiner Pause fertig war, ging ich trotzdem voran. Wir sehen uns ja sicher wieder in den nächsten Tagen. Zusätzlich haben wir ja auch unsere Nummern ausgetauscht, können uns also gegenseitig erreichen.

 

Die eben erwähnte Pause war sehr gut gewählt, da es nach Ciruena noch einen Anstieg in praller Sonne gab. Danach waren die letzten Meter ein Kinderspiel.

 

Das heutige Abendessen und morgige Frühstück gibt es in der Albergue Victoria (Massenunterkunft), ich schlafe nur etwa 500 m entfernt in einem Einzelzimmer der Casa Victoria desselben Besitzers.

 

Fazit des Tages:

In der braunen Wüste hat die Sonne gleich noch einmal viel mehr Kraft. Hier heißt es wieder auf genügend Wasser zu achten!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302591741

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vevW87N7yGO

 

Gute Nacht

Steff

Termin einhalten

Dienstag, 04.10.2022

Tag 111

Datum: 04.10.2022

Strecke:  Ciruena – Espinosa del Camino

Daten: 38 Km 520 Hm 8 Std. 30 Min.

Kosten: Verpflegung 10 €; Casa Las Almas Ü/A/F 27 €

 

Termin einhalten

 

Da heute der Tag der Tage war und ich 38 Km zurücklegen durfte, begab ich mich schon bald zum Frühstück, um noch vor dem Sonnenaufgang zu starten. Nach gut 5 Km erreichte ich San Juan, welches ich aber nur schnell durchquerte. Die erste richtige Pause legte ich nach gut 2,5 Std ein.

 

Auf diesem Abschnitt hatte ich ein nettes Gespräch mit 2 Amerikanern. Generell ergaben sich heute wieder viele, wenn auch kurze Gespräche mit Pilgern aus aller Herrenländer.

 

Der Weg führte heute so gut wie komplett parallel zur Bundesstraße auf Schotterwegen entlang. Hier kam ich auch ganz gut voran, was so manchen Pilger ein verblüfftes „WOW“ herausstieß, während ich überholte.

 

Auch Volker traf ich heute kurz. Er war im Gespräch, so ging ich bald wieder mein Tempo weiter.

Bei der Mittagspause traf ich noch einmal die 2 Franzosen aus Pimbo, wo ich das Schnarchzimmer zum Glück verlassen konnte. Sie hatten heute ihren letzten Tag und übergaben mir ihre letzten Vorräte, welche ich gerne annahm.

 

Bei einem Brunnen hatte ein Mann einen kleinen Stand aufgebaut, wo er Stempel aus Wachs für eine Spende verteilte. Dieses Angebot nahm ich natürlich an, da dies den Pilgerpass optisch aufwertet!

 

Zu guter Letzt erreichte ich nach 38 Km bei 27° die Casa Las Almas von Uli und Sabine, welche mich sofort herzlichst begrüßten. Da ein armer zurückhaltender Koreaner nicht mit 3 Italienerinnen im Zimmer schlafen wollte, bekam er mein Einzelzimmer, was für mich aber kein Problem wird, solange sie nicht schnarchen 😉

 

Zum Abendessen gibt es heute Griesnockerlsuppe, faschierten Braten mit Kartoffelpüree und Palatschinken. Da freut sich das österreichische Männlein schon sehr darauf!

Anschließend werden wir einen netten gemeinsamen Abend verbringen.

 

Fazit des Tages:

Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert. In diesem Fall, dass ich Uli noch vor seiner Abreise morgen treffen konnte.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302620146

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vXOnKEnp7B6

 

Einen schönen Abend!

Steff

Der letzte Wald

Mittwoch, 05.10.2022

Tag 112

Datum: 05.10.2022

Strecke:  Espinosa del Camino – Olmos De Atapuerca

Daten: 25,9 Km 374 Hm 6 Std. 35 Min.

Kosten: Verpflegung 27,10 €; Casa Rural La Serrezuela EZ/Ü/F 45 €;

 

Der letzte Wald

 

Die Nacht war perfekt. Ein ruhiges Zimmer mit einem sehr guten Bett. Das Frühstück war so lecker wie das Abendessen. Selbstgebackenes Brot, Wurst, Käse, ein weiches Ei, Marmelade, Jogurt und natürlich Kaffee. Da muss man einfach zuschlagen!

Gegen 8 Uhr gab es die herzliche Verabschiedung und wir brachen der Reihe nach auf.

Vielen Dank Ulrich und Sabine für diesen tollen Aufenthalt in eurer Casa! Wieder eine bleibende Erinnerung mehr! @Ulrich: ich wünsche dir viel Spaß auf DEINEM Camino! @Sabine: gute Besserung!

 

Schon bald war ich in der nächsten Ortschaft, wo es hieß mit vollem Bauch gut 300 Hm über Schotter hinaufzugehen. Hier begann auch der vorerst letzte Waldabschnitt für ca. 1 Woche. Nach Burgos, welches ich morgen erreichen werde, geht es endgültig in die weite Ebene der Meseta ohne Hügel, Schatten oder vielen Versorgungspunkten.

 

Nach dem Anstieg wechselte der Eichelwald in einen Pinienwald. Hier gingen wir lange Zeit innerhalb einer Feuerschneise. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was hier los wäre, wenn die ganzen Pinien mit ihren ätherischen Ölen in Flammen stehen würden.

 

Nach knapp 3 Stunden und 16 Kilometern erreichte ich San Juan de Ortega und somit eine Bar, welche von fast jedem Pilger in Anspruch genommen wurde. Hier gab es ein Stück Tortilla, Pinchos, Kaffee und ein KAS Orange zur Stärkung.

 

Die weiteren 10 Km des Tages waren unspektakulär, da viel auf oder neben der Straße. In Atapuerca besorgte ich mir noch ein paar Vorräte, da ich heute Abend kein Essen bekommen werde und selbst koche. Zusätzlich war mir nicht bekannt, ob es in Olmos ein Restaurant geben würde, welches auch zu einer annehmbaren Zeit geöffnet hätte.

 

Zur Unterkunft musste ich zwar 2,5 Km vom Weg abweichen, aber morgen Früh soll es eine Querverbindung geben. Aktuell ist noch ein deutsches Ehepaar mit mir in der Unterkunft. Im Einzelzimmer stört das ja nicht und der Abend könnte ganz angenehm werden.

Die Unterkunft an sich ist extrem rustikal eingerichtet, was einen gewissen Charme ausstrahlt. Also mir gefällt es. Jetzt noch den Kamin eingeheizt und es wäre perfekt. Das lasse ich aber auf Grund der angenehmen Temperaturen mal lieber bleiben.

 

Fazit des Tages:

Geh durch den Wald und atme tief ein und aus, das öffnet die Bronchien und du kannst die Natur viel besser aufnehmen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302654817

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vXOnKEoV3B6

 

Buenas noches

Steff

Auf nach Burgos

Donnerstag, 06.10.2022

Tag 113

Datum: 06.10.2022

Strecke:  Olmos De Atapuerca - Burgos

Daten: 18,3 Km 143 Hm 3 Std. 45 Min. + 3,8  Km Einkaufsweg

Kosten: Verpflegung und Vorräte 75,80 €; La Casa Mercedes Appartement/Ü 65 €;

 

Auf nach Burgos

 

Nach dem Selbstversorgerfrühstück (es wurde alles bereitgestellt), begab ich mich auf die erwähnte Querverbindung zum Camino. Hier wurden auch die einzigen Höhenmeter des Tages sofort erledigt. Somit waren die restlichen ca. 13 Km ein Kinderspiel. Bald schon reihte ich mich in die Karawane der Pilger ein. Durch meine schnellen Schritte überholte ich auch wieder alte, aber auch neue Gesichter, was automatisch Gespräche mit sich brachte.

 

Durch meine Vorbereitungen und Tipps von anderen Pilgern, ging ich kurz vor dem Flughafen Burgos die Alternativroute, um statt durch das Industriegebiet, die schönere Strecke am Fluss entlangzugehen. Hier war ich auch schon längere Zeit mit Chris, einem Amerikaner im Gespräch. Da die Sonne herauskam, zog ich meine Weste aus und wollte die Sonnenbrille aufsetzen, welche am Band um meinen Hals hängen sollte. Da war sie nur nicht mehr! Vor lauter Reden habe ich den Verlust nicht gemerkt.

 

Also Amigo geparkt und zurück gegangen. Immerhin ist das MEINE spezielle Brille! Der Camino gibt dir, was du brauchst. Ich brauchte in diesem Moment diese 3 Franzosen, welche schon nach extrem kurzer Zeit auf mich zukamen und die Brille zeigten. Durch Amigo konnten sie sich leicht an mich erinnern. Zusätzlich ist die österreichische Flagge an der Brille, was durch mein Erscheinungsbild (mehrfach als Österreicher gekennzeichnet 😉) eindeutig zu mir gehört.

 

Wir gingen gut gelaunt ein Stück gemeinsam und ich kramte alle französischen Wortschätze noch einmal hervor, um ihnen meinen Dank zum Ausdruck zu bringen. Im Park machten sie dann eine Pause, ich ging aber weiter.

 

Nachdem ich eingecheckt hatte, die nächsten 2 Nächte habe ich eine 85m² Ferienwohnung für mich, wusch ich sofort die gesamte Kleidung. Danach ging es in den Supermarkt und zur Apotheke, die Vorräte für die Meseta wieder aufzufüllen.

 

Das Abendessen im Restaurant war geschmacklich unschlagbar. Preislich mit 28 € inkl. einer Flasche Rotwein, welche ich aber in 2 Radler umwandeln ließ, definitiv kein Pilgermenü. Aber Preis und Leistung haben gepasst.

 

Morgen geht es also zur Besichtigung in die Stadt. Anschließend wird etwas gerastet und Amigo wieder komplett neu beladen. Die Gewichtsverteilung muss einfach passen. Die Meseta wartet schon auf mich.

 

Fazit des Tages:

Glück muss man haben und Vertrauen macht es noch leichter.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302699463

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vE6JXdV5Bgv

 

Einkaufsweg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vwq1R7xPZBv

 

Gute Nacht

Steff

In Gedanken bei Eberhard

Freitag, 07.10.2022

Tag 114

Datum: 07.10.2022

Strecke:  Burgos - Stadtbesichtigung

Daten: 8 Km 23 Hm 3 Std. 30 Min.

Kosten: Verpflegung 8 €; La Casa Mercedes Appartement/Ü 65 €; Eintritt Cathedrale 5 €;

 

In Gedanken bei Eberhard

 

Da gestern Nacht leider unser Eberhard über die Regenbrücke ging, war mein heutiger Tag eher durchwachsen.

 

Trotzdem machte ich mich nach dem Frühstück auf, um zumindest die Cathedrale und am direkten Weg befindliche Plätze zu besichtigen.

Als Pilger zahlt man 5 € Eintritt anstatt 10 € Touristenpreis.

Die Gemäuer und Fresken sind sehr schön und auch interessant. Allerdings kam ich mir hier eher wie auf einem Friedhof vor, so viele Särge, wie hier zu sehen waren.

 

Zur Stärkung gönnte ich mir anschließend Churros, welche in hochprozentige (Kakao nicht Alkohol!) heiße Schokolade eingetaucht und so genossen werden. Natürlich gab es auch noch einen Kaffee con leche. Beim Zurückbummeln machte ich noch einen Abstecher zu einem Optiker, um die Linse und den Filter der Kamera putzen zu lassen. Er traute sich leider nicht zu, dies zu machen, da er nichts beschädigen wollte. So fragte ich nur nach dem Material und kümmerte mich selbst darum.

 

Da gleich um die Ecke der Unterkunft eine Bar ist, ging ich hier noch auf ein Pincho (Brötchen mit Ei, Schinken und Käse), sowie, wie könnte es anders sein, einen Kaffee.

 

Der Rest des Tages wurde in den eigenen 4 Wänden verbracht, um die Ausrüstung frisch zu packen und alles für morgen fertig zu machen. Immerhin wollte ich mich ja auch noch etwas entspannen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302697856

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vNOP4nyJpYO

 

Bis morgen

Steff

Hallo Meseta

Samstag, 08.10.2022

Tag 115

Datum: 08.10.2022

Strecke:  Burgos - CastellanosDeCastro

Daten: 33,9 Km 284 Hm 7 Std.

Kosten: Verpflegung 22 €; Albergue Fuente Sidres Ü/A 37 €;

 

Hallo Meseta

 

Noch mit aktiven Straßenlaternen verließ ich um 8 Uhr das Apartment, um mich auf den Weg raus aus der Stadt zu begeben. Die Straßen waren noch leer und nur vereinzelt waren Menschen in den schon geöffneten Bars zu sehen. Nach etwa 5 Km nutzte auch ich noch einmal eine Bar für einen Kaffee, bevor ich endgültig in die offene Landschaft kam.

 

Anfangs waren noch kleinere Hügel um uns herum, welche aber schnell immer kleiner wurden. Die beiden in der Karte angegebenen Anstiege waren nicht der Rede wert, da langgezogen und daher gut zu gehen.

 

Es ist schon ein tolles Gefühl, genau an den Stellen zu stehen, wo man schon etliche Bilder sah und sich so sehr darauf freute, genau dies selbst erleben zu dürfen. Ich habe nun keine 500 Km mehr, um in Santiago anzukommen. Was soll ich euch sagen? Wahnsinn! Die Zeit wird wie im Fluge vergehen!

 

Heute traf ich auch Martin, den Franzosen wieder und wir gingen ein Stück gemeinsam. Auch von Benjamin und Jacky erhielt ich Updates. Wir sind wohl nur 1-2 Tage getrennt, sollten uns also nochmals treffen.

 

Die Meseta selbst ist, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Weit, braun (ist ja auch schon Herbst), windig und die Pilgerreihen werden auseinandergezogen. Für mich ist es hier eine wahre Rennstrecke. Auch, wenn ich noch so langsam gehen möchte. Meine Beine haben ihren Rhythmus gefunden und so gehe und überhole ich mal wieder etliche neue Gesichter. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich eine ganze Busladung deutscher Pilgerinnen überholt. Denen blieb wahrlich die Spucke weg, als sie mich fragten, wie weit ich schon in diesem Tempo unterwegs bin. Immerhin hatte ich hier schon gut 30 Km in den Beinen und sie bekamen mich wirklich nur kurz zu Gesicht. Zur Not wäre ich heute 45 Km gegangen, was absolut möglich gewesen wäre. Da ich aber ein Bett bekam, machte ich nach knapp 34 Km Schluss für heute.

 

Fazit des Tages:

Ich freue mich auf die nächsten Tage in der Meseta!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302718640

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vXOde3ny146

 

Buenas noches

Steff

Sehenswürdigkeiten am Weg

Sonntag, 09.10.2022

Tag 116

Datum: 09.10.2022

Strecke:  CastellanosDeCastro – BoadillaDelCamino

Daten: 32,2 Km 261 Hm 8 Std. 35 Min.

Kosten: Verpflegung 10 €; Hotel En El Camino EZ/Ü/A 56 €; Donativo San Anton 1 €;

 

Sehenswürdigkeiten am Weg

 

Heute Früh starteten wir alle ohne Frühstück in einen vom Vollmond erhellten Tag. Die nächste Bar war nur 1,5Km entfernt, wo es dann aber auch frisches Brot und Gebäck gab. Kaum gingen wir wieder weiter, begann auch schon die Morgendämmerung. Schon bald blinzelte die Sonne hervor und versprach erneut einen schönen Tag.

 

Zuerst kamen wir bei den Klosterruinen von San Anton vorbei. Sehr beeindruckend und mystisch.

Kurz darauf sah man schon Castrojeriz, wo ich noch einmal eine Kaffeepause einlegte, da ich wusste, dass gleich der letzte richtige Anstieg für längere Zeit folgen würde.

 

Die Dörfer an sich sind alle gleich hübsch, daher beschreibe ich diese nicht näher.

 

Als ich mich dem Anstieg näherte, sah ich schon, wie sich so mancher Pilger hinaufquälte. Ich ging stur mein Tempo und hatte es nach 14 Min. hinter mir. Nicht, ohne etwa 6 Pilger dabei überholt zu haben. Ich stehe auf die Kommentare, während ich sie hinter mir lasse 😉

Der Anstieg war eigentlich nichts Besonderes, wenn man, wie ich, eine gute Grundkondition hat.

Oben war es Zeit für die Mittagspause bei genialer Aussicht, bevor ich auf der anderen Seite wieder abstieg, um ab nun im durchwegs 100 Höhenmeter Bereich entlangzuwandern.

 

Die Ebene ist echt eindrucksvoll und zur Zeit genieße ich es einfach nur. Schauen wir einmal, was ich in ein paar Tagen dazu sagen werde.

 

Heute gönne ich mir ein Einzelzimmer, da ich unbedingt schlafen muss. Ich hatte, bis auf eine Nacht, immer einen durchwachsenen Schlaf in den Mehrbettzimmern. Da es ja nicht sein muss, dass ich immer in diesen Schnarchsälen schlafe, schaue ich erst, ob ich in der nächsten Etappenortschaft ein Einzelzimmer bekomme. Ansonsten kann ich immer noch auf gut Glück losziehen. Zur Not habe ich ja auch das Zelt dabei.

 

Morgen geht es in der Ebene weiter, es sollten aber weniger Kilometer werden.

 

Fazit des Tages:

Wenn man auf dem Weg bleibt, bekommt man immer wieder schönes zu sehen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302758802

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vPOp3NZoZEv

 

Gute Nacht

Steff

Die Pilgerautobahn

Montag, 10.10.2022

Tag 117

Datum: 10.10.2022

Strecke:  BoadillaDelCamino – CarrionDeLosCondes

Daten: 25,1 Km 122 Hm 5 Std. + Rundgang 3,6 Km 20 Hm 2 Std. 15 Min.

Kosten: Verpflegung 57 €; Hostal La Corte EZ/Ü 40 €; Souvenier 8,50 €;

 

Die Pilgerautobahn

 

Schon bald nach dem heutigen Start kamen wir an den Kanal, welcher für die Bewässerung der Felder genutzt wird. Während wir diesem folgten, begann es zu regnen. Also Amigo unter der Regenhaut zusätzlich geschützt und selbst die leichte Regenjacke übergezogen. Nach nur 10 Min. war der Spuk auch schon wieder vorbei. Trotzdem behielt ich, vor allem wegen dem Wind, die Jacke an.

 

An der Schleuse mussten wir dann den Kanal queren, was für mich gerade so ging (leider ein Foto vergessen). Links und rechts hatte ich vielleicht 10 cm Spiel. Noch dazu musste ich über eine Stufe nach unten und oben, welche auch noch eine Kurve hatte. Das war somit der spannendste Teil des Tages.

 

Nach der nächsten Ortschaft begann dann die „Pilgerautobahn“. Soll heißen: Kilometerweit nur gerade aus und das neben der Straße, welche sich zumindest mit dem Verkehr einigermaßen zurückhielt.

 

Nach weiteren ca. 5 Km machte ich dann in einer Bar eine Pause und bekam ein leckeres „kleines“ Bocadillo Sandwich mit Serano Schinken und Käse. Klein bedeutet hier, man nehme ein ganzes Sandwich/Baguette, schneide es einmal in 2 Hälften und eine dieser Hälften wird dann mit dem gewünschten Inhalt belegt. Dazu gab es natürlich einen Kaffee con leche.

 

Hier trennten sich dann auch die beiden Routen. Ich entschied mich für den Originalweg, welcher die kürzere Strecke entlang der Straße hatte. Die nächsten Tage mache ich mehr als genug Kilometer.

Hier konnte ich auch meinen schnellen Schritt wieder aktivieren, was mich bereits um 13:20 Uhr am Ziel ankommen ließ.

 

Nach dem Einchecken, Gewand waschen, sowie aufhängen und der Körperpflege, machte ich noch einen Rundgang in der Stadt. Hier traf ich auch Dominik aus Tschechien, sowie Sepp und Hans, zwei waschechte Bayern wieder. Für die 2 war es heute der letzte Tag. Dominik traf ich schon öfter und das wird auch noch länger so bleiben. Gemeinsam setzten wir uns in eine Bar, tranken und aßen etwas und hatten einfach nur Spaß.

 

Heute musste dann noch ein Kapperl als Souvenir mit, da es zu laut um Hilfe gerufen hatte.

OK: 8,50 € sind vertretbar und das Gewicht im Packsack vernachlässigbar.

 

Nachtrag zum gestrigen Abendessen:

Es gab Linseneintopf nach Oma´s Art. Ein Traum! Ich gönnte mir 3 volle Teller! Von der Karottensuppe kostete ich nur, da es anschließend auch noch Hühnchen mit Salat gab. Zur Nachspeise dann eine Schnitte Honigmelone. KABUUUUUMMMMMM!

 

Fazit des Tages:

Ich mag die langen Geraden, obwohl es ewig dauert, bis die in der Entfernung zu sehende Ortschaft erreicht wird.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302772301

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/veqzXGWmNBO

 

Rundgang in Carrion de los Condes:

https://www.relive.cc/view/vxOQ4nGxGMv

 

Bis morgen

Steff

40 Km Meseta

Dienstag, 11.10.2022

Tag 118

Datum: 11.10.2022

Strecke: CarrionDeLosCondes - Sahagun

Daten: 41,2 Km 224 Hm 8 Std.

Kosten: Verpflegung 54 €; Hostal San Juan EZ/Ü/F 50 €; Halbzeitbestätigung 4 €;

 

40 Km Meseta

 

Es hat schon seine Vorteile, wenn man um 05:45 Uhr startet. Die Ortschaften sind alle im Tiefschlaf und man ist mit sich und der Natur alleine. Zusätzlich sieht man auch nicht, wie ewig lange der Weg heute würde. So konnte ich die ersten 17 Km flott abspulen, bevor ich zu einem Frühstück kam. Der Food Truck hatte leider trotz richtiger Uhrzeit noch geschlossen. Zum Glück hatte ich mir aus meinen Beständen noch ein Müsli und Kaffee genehmigt, bevor ich startete.

 

In der Bar gab es auch noch echte italienische Pizza, da die Hospitaliera eine Italienerin war. Da kann man doch nicht „Nein“ sagen!

 

Gut gestärkt konnte ich mein Tempo bis nach Ledigos halten. Wohl auch, da ich die Straße und nicht den direkt daneben befindlichen Schotterweg nutzte. Es gab über die komplette Strecke einen schönen mit Markierung abgeteilten Bereich, welcher von allen Fahrzeugen eingehalten wurde! Kein oder geringerer Rollwiderstand hilft einfach ungemein.

 

Nach Ledigos nutzte ich aber die Abkürzung und musste daher über groben Schotter. Das hielt auf und kostete Kraft. Also in Moratinos noch einmal Energie zugeführt und den Endspurt angetreten.

 

Ich hatte Informationen, dass man die Halbzeitbestätigung etwas außerhalb des Zentrums beim Santuario bekommen sollte. Lt. Internet schließen sie um 13:30 Uhr. Also drückte ich auf´s Gas und steigerte mich auf den letzten 10 Km von 5,6 Km/h auf 6,1 Km/h. Pünktlich um 13:20 Uhr war ich am Ziel um festzustellen, dass dauerhaft geschlossen wäre…

 

Also ab in die Unterkunft. Dort habe ich dann erfahren, dass es die Bestätigung gleich in der Nähe, bei der Touristen Information gibt. Ok, da bin ich vorher schon mit einem Affentempo vorbeigezogen. Noch dazu hat diese von 09:00-21:00 Uhr durchgehend geöffnet ☹

 

Leider habe ich auch durch die Nutzung der Straße den alten Mittelpunkt des Weges um etwa 200m verpasst. Da ich zumindest noch ein paar Fotos machen wollte, organisierte ich ein Taxi. Leider dürfen diese aber nicht hin bzw. auf den Camino fahren. Zusätzliche ca. 5 Km möchte ich heute auch vermeiden. Also Pech gehabt. Außerdem treffe ich mich heute noch mit Jacky zum Essen. Sie fährt die Meseta mit dem Rad und flucht schon leicht, da es ja doch etwas ganz anderes ist, als gemütlich zu gehen *hahahahahahaha*

 

Überraschung!

Jacky ist zufällig gemeinsam mit Chloe unterwegs! Wie klein die Camino Welt doch ist! Zusätzlich lernte ich so auch noch Evelyn, eine Amerikanerin, kennen. Es war ein wirklich netter Abend mit einem sehr guten Pilgermenü! Vermutlich werden wir uns gegen Ende der Reise nochmals treffen. Das wäre echt toll!

 

Fazit des Tages:

Das Tempo war für mich in Ordnung und die Strecke, auch nach dem Sonnenaufgang wunderschön!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302821588

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vLqeJ1PjYdv

 

Bis morgen

Steff

Immer weiter gehen

Mittwoch, 12.10.2022

Tag 119

Datum: 12.10.2022

Strecke: Sahagun - Reliegos

Daten: 31,3 Km 148 Hm 6 Std. 25 Min.

Kosten: Verpflegung 33,20 €; Hostel Vive Tu Camino/Hostel Gil EZ/Ü 50 €;

 

Immer weiter gehen

 

Irgendwie steckte heute der Wurm im System. Muskulatur technisch war alles ok, aber der Schlafentzug von gestern machte sich doch bemerkbar. Da war es dann kein Wunder, dass sich die Kilometer heute zogen, wie ein Kaugummi.

 

Nach den ersten 4 Kilometern kamen die Mädels noch von hinten mit ihren Rädern angefahren. Nach einem kurzen Plausch machten sie sich auf, um die gut 60 Kilometer nach Leon zu absolvieren.

 

Nicht wirklich hilfreich waren die langen geraden Abschnitte heute. Ich summte immer wieder einfach diverse Melodien still in mich hinein, um einen gleichmäßigen Rhythmus zu finden.

 

Da heute nicht so viele Ortschaften folgen sollten, wurde einfach in jeder eine der Bar´s aufgesucht, um Energie zuzuführen. Dies hatte zur Folge, dass ich einen echt guten Smoothie mit Mango und Banane bekam.

 

Nach den ersten 20 Kilometern hörte ich, wie das Navi beinhart meinte: „Dem Straßenverlauf für 10 Kilometer folgen.“ Was glaubt dieses Ding eigentlich, was ich heute schon den ganzen Tag mache?

Es wäre ja nicht gerade so, als dass man sich hier und heute verlaufen könnte. Also den am Horizont zu sehenden Wald angepeilt und los. 2,5 Kilometer später kam ich dann zu diesem, um nach vielleicht 200 Metern wieder in der Sonne zu laufen.

 

Einer der Verantwortlichen hat auf jeden Fall mitgedacht. So waren auf fast der gesamten Strecke Bäume als Schattenspender gepflanzt. Noch dazu auf der richtigen Seite!

 

Weil es so schön war, bekam ich kurz vor der Halbzeit die Nachricht, dass es mit meinem gebuchten Zimmer ein Problem gäbe. Ich komme aber in einer anderen Unterkunft unter. In Reliegos angekommen, durfte ich so noch einmal ca. 300 Meter weiter, wo sich nach der leider aufgelassenen Elvis Bar, die Albergue Gil befand. Hier bekam ich ein anscheinend ziemlich neu renoviertes Zimmer zum selben Preis. Ich denke, die 2 Unterkünfte gehören zusammen.

 

Mal schauen, was es heute zum Abendessen gibt. Auf jeden Fall liege ich bald im Bett.

Morgen wartet Leon auf mich.

 

Fazit des Tages:

Guter Schlaf ist extrem wichtig! Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302838597

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vKv2QRWN94q

 

Buen Camino

Steff

Krank in Leon

Freitag, 14.10.2022

Tag 120 - 127

Datum: 13.10.2022 - 20.10.2022

Strecke: Reliegos - Leon

Daten: ca. 25 Km mit dem Taxi

Kosten: Verpflegung 80 €; Apparthotel Exe Campus Mames EZ/Ü/F 800 €; Taxi 40 €;

 

Krank in Leon

 

Da ich letzte Nacht Fieber mit Schüttelfrost bekam, beschloss ich per Taxi nach Leon zu fahren, da ich dort ja schon eine Unterkunft für die nächsten 2 Nächte reserviert hatte und die Infrastruktur (Geschäfte, Apotheke, ev. Arzt) besser wäre. Also von meiner Ersatzunterkunft zur Originalunterkunft und mal gewartet, bis sie aufmachen. In der Zwischenzeit hatte ich mir über Google Translator etwas vorbereitet, um ihnen mitteilen zu können, was ich benötige.

Als das Taxi organisiert war, stellte sich heraus, dass auch noch ein 2. Gast mitfahren wird. Das macht die Sache dann gleich etwas günstiger.

 

Ich konnte zum Glück auch schon um 10 Uhr einchecken und noch besser, um 2 Nächte verlängern!

Also noch kurz zum Supermercado und Lebensmittel besorgt, da das Zimmer eine kleine Küchenzeile hat. Dann ging es ins Bett.

 

Falls es bis Sonntag nicht besser wird, verlängere ich halt so lange, bis ich wieder fit bin.

Jetzt wird einmal brav das Bett gehütet.

 

Ihr werdet also die nächsten Tage nichts von mir zu lesen bekommen. Erst, wenn ich wieder unterwegs bin, gibt es das nächste Update.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302866260

 

Bis dahin

Steff

Corona lässt Grüßen

Samstag, 15.10.2022

Datum: 15.10.2022

 

Corona lässt Grüßen

 

Nun ist es Gewissheit.

Ich habe mir das Corona Virus eingefangen.

 

Ich werde also im Hotel bleiben, bis der Test negativ ist und ich mich körperlich im Stande fühle, meinen Weg fortzusetzen.

 

Die Symptome verhalten sich zum Glück ganz ruhig, was keinen Arzt zur Folge haben sollte.

 

Weitere Updates folgen.

 

LG
Steff

Spaziergang in Leon

Montag, 17.10.2022

Datum: 17.10.2022

 

Spaziergang in Leon

 

Heute musste ich mir einfach etwas die Beine vertreten und frische Luft tanken.

So ging ich ganz gemütlich in die Altstadt, um mir diese etwas anzusehen. Hier hätte ich auch jederzeit die Möglichkeit, in einer der Bars eine Pause zu machen, sollte es mir zu viel werden.

 

An der Cathedrale angekommen, stellte ich fest, dass sie einen Eintritt von 7€ haben wollten. Da ich schon Videos von innen kenne, habe ich beschlossen, diese nicht zu besuchen, da für mich nicht so interessant. Also noch eine Runde gedreht, den Gaudi Palast und den „Stadtplatz“ gefunden und fotografiert, sowie die netten Gässchen und Häuserfronten in Augenschein genommen.

 

Danach setzte ich mich gegenüber der Cathedrale in eine der Bars und trank erst einmal eine Cola und anschließend natürlich einen Kaffee. Ich wusste es schon, also hier die Überraschung für euch.

Benjamin ist hier! Er kam zu mir (ja, er wusste von meiner Erkrankung und dass ich positiv bin) und wir quatschten eine Zeit lang über die letzten Tage und wie es nun bei uns weitergehen sollte.

 

Nach gut einer Stunde beschloss ich aber, den Rückweg anzutreten, da ich merkte, dass ich mich wieder hinlegen sollte. Also noch schnell ein Selfie gemacht (nur hier wurde die Maske kurz abgenommen) und schon trennten sich unsere Wege wieder. Wir denken aber, dass wir uns wiedersehen werden! Zumindest bleiben wir auf jeden Fall in Kontakt.

 

Am Weg zurück ins Hotel ging ich noch schnell in den Supermarkt, um mir ein paar frische Lebensmittel zu besorgen. Danach machte ich mir eine Kleinigkeit zu Essen, bevor ich es mir in den Federn gemütlich machte.

 

Die nächsten Tage sind keine Ausflüge mehr geplant. Außer einem kurzen Spaziergang um den Block oder, um etwas einzukaufen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302964644

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vQvxpBMMZ9v

 

Also bis bald

Steff

Restart nach Covid

Freitag, 21.10.2022

Tag 128

Datum: 21.10.2022

Strecke: Leon - VilladangosDelParamo

Daten: 21 Km 252 Hm 4 Std. 45 Min.

Kosten: Verpflegung 25 €; Hostal Alto Paramo EZ/Ü/F 60 €;

 

Restart nach Covid

 

Pünktlich um 7 Uhr war ich heute beim Frühstück. Auch die hier jeden Tag arbeitende Bedienung war wieder anwesend. Zur Verabschiedung hielt sie mir einen Zettel hin, worauf geschrieben stand: „Vielen Dank und ich wünsche Ihnen eine gute Weiterreise!“. Das ist ja mal nett 😊

 

Um 8 Uhr verließ ich dann zum letzten Mal das Exe Campus Hotel. Auch, wenn es nicht günstig war, so hat es mir die letzte Woche doch extrem gute Dienste erwiesen. Alleine das große Zimmer mit der eigenen Küche hat doch alles sehr vereinfacht.

 

Die ersten 7 Kilometer ging es durch die Stadt und das Industriegebiet hinaus in die Landschaft. Bei einem Donativo-Stand machte ich meine erste Pause. Hier setzte ich auch die Markierung bei Linz auf der Landkarte für Oktober 2022.

 

Es ging den ganzen Tag entlang der N-120 Landstraße, welche doch sehr stark befahren war. Da war es gut, dass der Wanderweg für mich gut begehbar war. Prinzipiell musste ich heute 20 Kilometer schaffen, da ich keine andere Unterkunft mit Einzelzimmer gefunden hatte. Die Strecke war jedoch kein Problem und ich hatte nie das Gefühl, mich zu überanstrengen.

 

Das einzig Nervige heute war der starke Gegenwind, welcher meiner ohnehin laufenden Nase keine Minute Pause schenkte. Rein körperlich ist soweit alles ok. Die nächsten 2 Tage sind ebenfalls vorgebucht und mit weniger Kilometer als heute auch absolut machbar.

 

Da ich heute schon zur Mittagszeit ankam und mein Pilgermenü bekam, werde ich am Abend nur noch eine Kleinigkeit jausnen und mich im Bett lang machen. Hier gibt es ohnehin nicht wirklich was zu sehen. Immerhin befinde ich mich auf einer Raststation mitten im Nirgendwo.

 

Fazit des Tages:

Die Erkrankung scheint überstanden zu sein, dennoch versuche ich nicht gleich in das alte Muster zurückzufallen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303076403

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vAOZozD5zy6

 

Buen Camino

Steff

Kurze Strecke mit Poncho

Samstag, 22.10.2022

Tag 129

Datum: 22.10.2022

Strecke: VilladangosDelParamo - HospitalDeOrbigo

Daten: 15,1 Km 41 Hm 3 Std. 40 Min.

Kosten: Verpflegung 22,50 €; Hotel El Paso Honroso EZ/Ü 38 €;

 

Kurze Strecke mit Poncho

 

Der Start war noch im Dunkeln, aber dafür trocken. Dies sollte sich nach der Kaffeepause bei Kilometer 5 jedoch ändern. Ab hier hatte ich den restlichen Vormittag den Poncho übergezogen, da es durchgehenden Nieselregen gab.

 

Abgesehen von zwei kurzen Stücken abseits der Straße, ging es heute überwiegend dieser entlang. Es gibt also nicht wirklich was Besonderes zu berichten. Schon um 11 Uhr war ich in Hospital de Orbigo angekommen. Der Gang über die Brücke war holprig und einsam. Bei diesem Wetter sind nicht wirklich viele Menschen unterwegs. Auch die Pilger hielten sich heute zurück. Ich schätze auf vielleicht 15-20 verteilt auf den ganzen Vormittag.

 

Links von der Brücke befindet sich das Gelände, wo Ritterspiele veranstaltet werden. Ich ging noch kurz in die Kirche, um mir den/die Stempel zu holen. Kaum wieder auf der Straße, wurde ich wegen Amigo wieder einmal angesprochen. Hier habe ich auch erfahren, dass sich zumindest 2 weitere Österreicher kurz hinter mir befinden sollen.

 

Siehe da, noch im Gespräch, kamen sie auch schon auf uns zu. Das musste ich gleich mal mit einem „Servus“ und „Grias di“ kommentieren 😉

Margit startete in Sain Jean Pied de Port, Jules schon am 11.07. in Salzburg. Echt lustig, dass wir uns auf der gesamten Strecke noch nie getroffen haben. Am 11.07. war ich gerade in St. Johann in Tirol, also eigentlich nicht so weit weg. Ich vermute, dass es mit der Wegführung über die Radwege zusammenhängt.

Auf jeden Fall haben wir unsere Kontaktdaten ausgetauscht. Das Bier in Santiago wird definitiv fällig! 😊

 

Übrigens, habe ich gestern alle Etappen und Unterkünfte bis O Cebreiro durchgeplant und gebucht. Dies soll verhindern, dass ich auf den Bergetappen zu viel Gas gebe und mich dadurch überanstrenge. Zusätzlich konnte ich auch gleich für alle Nächte Einzelzimmer buchen, was ja auch kein Fehler ist.

 

Fazit des Tages:

Auch, wenn das Wetter nicht so schön ist, hält der Weg Überraschungen bereit.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303097223

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/v8qVnpzVJ3q

 

Bis morgen

Steff

Mit Seitenwind nach Astorga

Sonntag, 23.10.2022

Tag 130

Datum: 23.10.2022

Strecke: HospitalDeOrbigo - Astorga

Daten: 20,4 Km 232 Hm 4 Std. 50 Min.

Kosten: Verpflegung 56,30 €; Hotel Imprenta Musical Alojamiento EZ/Ü 69 €;

 

Mit Seitenwind nach Astorga

 

Der Wetterbericht sollte heute recht behalten. Immer wieder Regen und teils echt starker böiger Wind mit bis zu 65 Km/H. Also wieder ein Tag unter dem Poncho.

 

Auch heute folgte ich wieder der altbekannten N-120, was ewig lange gerade Strecken mit der Aussicht auf die kommenden Höhenmeter hatte. Beim letzten der Hügel vor Astorga wurden wir auf eine Nebenstrecke geleitet, wobei sich hier ein schöner Aussichtspunkt auf die Stadt und die dahinter befindlichen Berge befand.

 

Erst hier, also nach 10 Kilometern und der ersten Pause des Tages, kamen von hinten die nächsten Pilger an. Davor waren wir nur zu 3. unterwegs. Jeder für sich in seinen Poncho gehüllt, vor dem Wind geschützt.

 

Kurz vor Astorga durfte ich dann die wohl Amigo-freundlichste Brücke über die Eisenbahnstrecke meines gesamten Weges beschreiten. Leichte Steigung, breit, genügend Platz bei den Kehren. Das hätte ich mir öfter gewünscht.

 

Nach dem 1. Gang zur Cathedrale (leider gesperrt) und dem nebenan befindlichen Bischofspalast (Gaudi) ging ich zum Hotel. Leider konnte ich noch nicht einchecken, aber Amigo konnte eingestellt und nebenan im Restaurant etwas gegessen werden.

So belohnte ich mich heute mit meinem ersten Pulpo (Tintenfisch), gebratenen Seelachs, einem Radler und natürlich einem Kaffee con Leche. Dies füllte meinen Bauch und leerte mit 42€ meine Geldbörse. Egal! Es hat sehr gut geschmeckt und das war es mir wert.

 

Anschließend konnte ich ins Zimmer und mich kultivieren. Da es gerade nicht regnete, ging ich noch eine Runde durch die Stadt. Gut eingepackt in T-Shirt, Pullover und Daunenjacke, sowie der langen Hose, konnte der Wind nicht mehr so an. Trotzdem musste ich mich zwischendurch in einem Kaffee kurz aufwärmen. Wie blöd 😉

 

Auch der 2. Gang zur Cathedrale war leider umsonst, da noch immer gesperrt. Ok, dann ging ich eben zurück ins Zimmer, wo ich es mir nun gemütlich mache. Ab morgen beginnen die nächsten Höhenmeter. Mit dem ersten interessanteren Ziel „Cruz de Ferro“, welches ich übermorgen erreichen werde.

 

Fazit des Tages:

Langsam, aber stetig komme ich meinem Ziel, Santiago, näher. Da kann mich auch kein Wind davor abhalten.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303104491

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/v7O95DEnVQO

 

Gute Nacht

Steff

Es geht langsam in die Hügelkette

Montag, 24.10.2022

Tag 131

Datum: 24.10.2022

Strecke: Astorga - RabanalDelCamino

Daten: 20,9 Km 307 Hm 4 Std. 25 Min.

Kosten: Verpflegung 33,50 €; Hostal Casa Indie EZ/Ü/F 45 €;

 

Es geht langsam in die Hügelkette

 

Der Wettergott meinte es heute gut mit mir. So gut wie kein Wind und nur ganz vereinzelt etwas Niesel aus den aufsteigenden Dunstwolken. In der ersten Ortschaft drängten sich alle in die wohl einzige geöffnete Bar. Somit war für mich klar, weiter geht es in die nächste Ortschaft.

 

Etwa 4 Kilometer später dasselbe Bild an der 1. Bar. Ich beschloss, es dem Spruch gleich zu tun:

„Die 2. Bar ist immer die Bessere!“ => siehe da: Perfekter Kaffee, ein Toast mit Käse und eine geniale Unterhaltung in Deutsch war meine Belohnung. Der Eigentümer war aus Düsseldorf und die Bar erst seit 40 Tagen eröffnet. Ich wünsche ihm und seiner Familie, dass alles Geplante in Erfüllung gehen möchte!

 

Frisch gestärkt ging ich, immer leicht ansteigend, bis nach Rabanal del Camino weiter, wo mich eine echt nette Unterkunft erwartete. Mal etwas Neues: Vor der Türe hängt eine Wolldecke, um die Kälte draußen zu halten. Zusätzlich wurde aber auch die Heizung aktiviert.

 

Für das Pilgermenü ging ich nochmals an den Ortseingang zurück. Reis mit 2 Spiegeleiern und Tomatensauce, sowie Hühnerbrust mit Salat und ein Pudding stärkten mich wieder. Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang machte ich es mir mit einer gekauften Schokoladenmilch im Zimmer gemütlich.

 

Ich freue mich schon auf morgen. Da geht es zum mystischen Cruz de Ferro, wo ich meinen, von zu Hause mitgebrachten Stein symbolisch für meine „Lasten“ ablegen werde.

 

Fazit des Tages:

Die Berge und die dadurch vorhandene Weitsicht haben mir echt schon gefehlt.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303130940

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vevYJxw24yO

 

Buenas noches

Steff

Aufwärts zum Cruz de Ferro

Dienstag, 25.10.2022

Tag 132

Datum: 25.10.2022

Strecke: RabanalDelCamino – ElAcebo

Daten: 20,1 Km 484 Hm 5 Std.

Kosten: Verpflegung 19,70 €; Hostal Rural La Casa del Peregrino EZ/Ü/A/F 64 €;

 

Aufwärts zum Cruz de Ferro

 

Heute Morgen ging es mit Stirnlampe und Rücklicht bewaffnet in die Nebelsuppe. Schon bei den ersten Metern wurde ich von leichtem Nieselregen begrüßt. Da ich heute ausschließlich auf der Straße unterwegs war, war ich ganz froh, dass ich bald durch die ersten Wolken hindurch war und auch kein Verkehr unterwegs war.

 

Kurz konnte ich auch den Sonnenaufgang bewundern, bevor es wieder komplett zuzog. Es ging stetig bergan, was aber überhaupt kein Problem darstellte.

 

Ich hatte das Glück, am Cruz de Ferro einzutreffen, bevor die große Menge an Pilgern kam. So konnte ich mit Hilfe eines anderen Pilgers ein paar Fotos von mir erhaschen. Meinen Stein legte ich dann in Ruhe am Rande des Hügels ab. Durch das leider schlechte Wetter kam keine besondere Stimmung in mir auf. Dies, und das teils respektlose Verhalten so mancher Mitmenschen (Pilger würde ich diese gar nicht nennen wollen), veranlasste mich, schon bald wieder zu gehen.

 

Beim Tempelritter von Manjarin (er lebt hier unter einfachsten Verhältnissen), wurde ich von seinem Hund liebevoll begrüßt. Nach einigen Fotos ging ich aber auch hier wieder weiter.

 

In El Acebo angekommen, wurde erst einmal eine warme Suppe gegessen. Dies tat nach dem Marsch bei Nässe und Wind richtig gut. Auch wurde ich heute mit einem Upgrade vom „alten“ Gebäude in das modernere Haus am Ortsende belohnt. Dies hat den Vorteil, dass ich bei diesem Wetter nicht für das Abendessen und Frühstück quer durch den Ort gehen muss.

 

Nach einer heißen Dusche machte ich es mir in der Cafeteria bequem und genoss die Aussicht in das von Wolken und Regen bedeckte Land mit Blickrichtung Ponferrada.

 

Fazit des Tages:

Erwarte nicht zu viel, dann wirst du auch nicht enttäuscht.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303166819

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vrqo3rm1pyq

 

Bis morgen

Steff

Genau 3.000 Kilometer geschafft

Mittwoch, 26.10.2022

Tag 133

Datum: 26.10.2022

Strecke: ElAcebo - Cacabelos

Daten: 33,3 Km 117 Hm 7 Std. 10 Min. inkl. 1 Km Essensuche

Kosten: Verpflegung 56,50 €; Hotel Villa de Cacabelos EZ/Ü/F 54 €;

 

Genau 3.000 Kilometer geschafft

 

Der heutige Tag war zweigeteilt. Die ersten 15 Kilometer waren geprägt von Stille, Natur und Einsamkeit. Ab Ponferrada änderte sich dies komplett in Lärm, Autos, Menschen, usw.

So verwunderte es nicht, dass ich den Abstieg von El Acebo nach Ponferrada so richtig genoss und alles in mich einsaugte. Noch dazu war es heute so gut wie windstill und vor allem trocken!

 

Die Hügel, welche ich heute entlangkam, erinnerten mich sehr an das Reichraminger Hintergebirge. Einfach nur schön! In Molinaseca machte ich eine schnelle Kaffeepause, welche ich mir aber lieber gespart hätte. Verlangte der Wirt doch für einen Kaffee und 2 kleine abgepackte Croissants 7,50 €.

Ich hatte aber Guster, so zahlte ich es.

 

In Ponferrada bzw. danach kam ein Burger King. Es war Mittag und die Abwechslung des Speiseplanes war auch nicht schlecht. Nach diesem Energieschub kamen mir die nächsten 12 Kilometer sehr kurz vor. Dies hatte auch den Vorteil, dass ich dem eintreffenden Regen entkam. Erst, als ich schon im Zimmer war, hat es für 10 Minuten geregnet.

 

Heute habe ich die 3.000 Kilometer vollgemacht. Dies lasse ich mir mit einer Pizza auf der Zunge zergehen. Leider muss ich dafür aber noch bis 20 Uhr warten, da jetzt gerade alle Restaurants geschlossen haben und es nur die üblichen Kleinigkeiten gäbe.

Die Essenszeiten hier sind leider nicht wirklich Pilgergerecht.

 

Gut, dass ich noch zur Pizzeria ging, um zu schauen, ob die Öffnungszeiten stimmen. Sind die doch einfach so bis 28.10. im Urlaub! Also Plan B => Ganz in der Nähe gibt es eine Pulperia. Diese hatte auch schon geöffnet. So konnte ich eine weitere Portion des delikaten Tintenfisches nach galicischer Art genießen.

Jetzt heißt es im Zimmer den dicken Bauch ausrasten und die Beine hochlegen.

 

Fazit des Tages:

Natur pur und der Lärm der Stadt. Zwei Gegensätze, die aber auf ihre Art und Weise auch ihren Reiz haben.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303193652

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vr63ABdMXdv

 

Bis morgen

Steff

Kein Spezialkaffee für mich

Donnerstag, 27.10.2022

Tag 134

Datum: 27.10.2022

Strecke: Cacabelos – Las Herrerias

Daten: 29,5 Km 460 Hm 6 Std. 45 Min.

Kosten: Verpflegung 29,20 €; Hostal La Pandela EZ/Ü 45 €;

 

Kein Spezialkaffee für mich

 

Nach einem richtig guten Continental-Frühstück inkl. hart gekochter Eier, ging es aus der Stadt hinaus. Immer der Straße folgend, konnte ich wieder den Sonnenaufgang genießen. Schon bald kamen die ersten Bodegas mit ihren unzähligen Weinstöcken zum Vorschein.

 

Auf einem der umliegenden Hügel erspähte ich die wohl meistfotografierte Bodega des Camino Frances. Auch ich machte meine Bilder, jedoch von der anderen Seite, da ich mich wieder am Radweg orientierte. In Villafranca gab es erst einmal eine gemütliche Kaffeepause mit Banane und Joghurt.

 

Hier begann dann auch der eher eintönige Abschnitt entlang der Bundesstraße und teils unterhalb der Autobahn. Es gab aber einen perfekten Seitenweg, welcher durch Betonwände geschützt schön zu gehen war. Nach einer ausgiebigen Mittagspause an einem der Rastplätze, gab ich etwas Gas, da ich mich auf den Spezialkaffee in der Omega Bar freute.

Nach 2 Stunden angekommen, musste ich feststellen, dass ihre Saison bereits vorbei war und sie erst mit April 2023 wieder öffnen würden.

 

Also den Frust geschluckt und die letzten 3 Kilometer auch noch erledigt. Ich ging sogar noch 600 Meter mehr, da ich „DIE“ Waschmaschine gleich noch in den Blog mit aufnehmen wollte.

Hier ein Interessanter Link:

https://www.jakobsweg.de/waschmaschine-2/

 

Anschließend ging ich in die bereits gesehene Unterkunft zurück, um mein Zimmer zu beziehen und das Pilgermenü zu essen. Der restliche Abend bestand aus Entspannen und hochlegen der Beine.

 

Morgen heißt es dann, den Aufstieg nach O Cebreiro zu erledigen. Dies wird auch der letzte „Schontag“ nach der Corona-Erkrankung für mich sein, da ich keinerlei Probleme mehr habe.

 

Fazit des Tages:

Umsonst gefreut, aber trotzdem hatte ich einen schönen Tag!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303211840

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vQvxpn5jmBv

 

Buen Camino

Steff

Regen in Galicia

Freitag, 28.10.2022

Tag 135

Datum: 28.10.2022

Strecke: Las Herrerias - O Cebreiro

Daten: 9,6 Km 658 Hm 3 Std. 20 Min.

Kosten: Verpflegung 42 €; Albergue Frade EZ/Ü 40 €;

 

Regen in Galicia

 

Das Frühstück wurde heute von der Wärme und dem Knistern des Kaminfeuers begleitet. Es war zwar nicht sonderlich kalt, aber es hatte schon in der Nacht öfter geregnet.

 

Beim Start konnte ich noch den Poncho geöffnet lassen. Nur 2 Kilometer später begann es aber zu regnen. Dieser Regen hörte den restlichen Tag auch nicht mehr auf. Umso besser, dass ich wieder der Straße entlang ging, da ich auf die Schlammschlacht am Wanderweg echt gut verzichten konnte.

 

Da ich La Faba nicht erreichte, mein Weg führte über einen anderen Hügel, konnte ich mich erst in La Laguna für ein paar Minuten von dem Regen geschützt in einer Bar aufwärmen.

 

Nur gut 1,3 Kilometer später kam ich dann zum Grenzstein nach Galicia. Dies ist nun die letzte Region, welche ich auf meiner Reise durchqueren werde.

 

Auf den letzten Metern, hoch nach O Cebreiro, legte der Regen noch nach und auch der Wind wurde stärker. So war ich echt froh, dass ich mein Zimmer schon beziehen konnte.

 

Eine heiße Dusche später ging ich noch kurz eine Runde, um dieses kleine Dorf auch besichtigt zu haben. Die Steingebäude sind definitiv aus einer anderen Zeit. Auch die Kirche war sehr schön. Daneben befindet sich eine Büste von dem Priester, welcher die Idee mit den gelben Pfeilen hatte und dies auch als erster umsetzte.

 

In einer der Bars gab es dann noch einen warmen Kaffee und eine Kleinigkeit zu Essen. Der Nachmittag wurde dann im warmen Bett verbracht, bevor am Abend endlich eine Pizza ergattert werden konnte.

 

Um 19 Uhr ging ich noch in die Pilgermesse, wo wir am Ende noch einen Stein mit dem gelben Pfeil erhielten. „Ultreia et Suseia“ (Lass uns weiter gehen und lass uns höher gehen – alte Lateinische Übersetzung) > gleichbedeutend mit dem heute verwendeten „Buen Camino“

 

Fazit des Tages:

Ja, Galicia zeigt mir von Anfang an, warum es hier so wunderbar grün ist. Ich hoffe nur, dass ich nicht nur Regen auf den letzten Metern bekomme.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303244499

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vDqgeM3e4GO

 

Buen Camino

Steff

Und wieder im Regen

Samstag, 29.10.2022

Tag 136

Datum: 29.10.2022

Strecke: O Cebreiro - Samos

Daten: 34,6 Km 400 Hm 7 Std. 40 Min.

Kosten: Verpflegung 51,20 €; Hotel A Veiga EZ/Ü 38 €;

 

Und wieder im Regen

 

Der Tag begann, wie der Gestrige endete. Mit Regen und Wind. Dies ist auch der Grund, warum es heute so wenig Bilder gibt. Das Handy kommt mit dem nassen Display leider überhaupt nicht klar und die bessere Kamera habe ich bei diesen Wassermassen auch fix verstaut.

 

Nach einem schnellen Frühstück ging es los auf den ersten von heute zwei Pässen. Hier stand auch wieder eine der Pilgerstatuen. Passenderweise mit der Hand am Hut und gegen den Wind gestemmt. Genau so erging es mir hier auch.

 

Der Straße weiter folgend, kam ich schon bald auf den nächsten Pass. Hier war der Regen schon sehr stark vorhanden. Es hat sich wie man sagt, so richtig eingeregnet. Dieser Zustand hielt auch bis auf 3 kurze Ausnahmen, den restlichen Tag so an. Kein Wunder also, dass ich heute gleich vier Pausen zum Aufwärmen nutzte.

 

Zwischendurch kam ich auf eine Nebenstraße, wo ich ganz für mich alleine war. Keine Pilger, Autos oder Sonstiges, was gestört hätte. OK. Die bellenden Hofhunde zählen jetzt nicht.

 

Nach dem Eintreffen im Hotel in Samos war die erste Priorität, heiß zu Duschen und die nassen Sachen zum Trocknen aufzuhängen. Welch ein Glück, die Heizung läuft!

 

Nach einem ausgiebigen Mahl machte ich mich daran, die restlichen Etappen bis nach Santiago zu planen und die Unterkünfte zu buchen. Dies scheint mir bei der Wetterlage und dem Aufkommen vieler neuer Pilger in Zusammenhang mit den schon geschlossenen Herbergen, am sinnvollsten zu sein.

 

Wenn alles so klappt wie geplant, komme ich am 03.11. in Santiago de Compostela an!

 

Fazit des Tages:

Kurz und knapp… I´m singing in the rain!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303273319

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vXOdeYL2rk6

 

Buenas noches

Steff

Ein ereignisreicher Tag

Sonntag, 30.10.2022

Tag 137

Datum: 30.10.2022

Strecke: Samos - Portomarin

Daten: 34,6 Km 605 Hm 8 Std. 10 Min.

Kosten: Verpflegung 69 €; Hotel Vistalegre EZ/Ü/F 70 €;

 

Ein ereignisreicher Tag

 

Da ich heute wieder eine längere Strecke geplant hatte, ging ich bis Sarria auf der Straße, um Zeit gutzumachen und Kräfte zu sparen. Dies war auf Grund des echt ausgiebigen Frühstücks inkl. Wurst, Käse, frischen Croissants, zum ersten Mal frisch gemachten Fruchtsalat, usw. auch gerade recht.

 

Ab Sarria ging ich dann teils dem Rad- aber auch dem offiziellen Camino folgend. Dadurch konnte ich die beiden Zielpunkte, die Ortschaft „Rente“ mit ihrer Tafel und den 100 Kilometerstein, begutachten und fotografisch festhalten.

 

Man merkt, dass ab hier mehr los ist, da für die Compostela die letzten 100 Kilometer gegangen werden müssen. Dies war am Weg selbst nicht so tragisch, aber alle Bars waren voll besetzt. Dies war leicht zu erkennen, da heute bestes Wanderwetter herrschte und dadurch alle auf den Terrassen saßen.

 

Auf den letzten 8 Kilometern des Tages unterhielt ich mich mit einer Amerikanerin und einer Koreanerin. Dies machte die Meter kurzweiliger, wodurch die Zeit nur so verflog.

 

Leider musste ich mich heute noch von Volker verabschieden. Er ist bereits auf dem Weg, zu Fuß nach Hause zu gehen. Glücklicherweise konnten wir uns zu einem gemeinsamen Abendessen treffen, da er alles dafür getan hat, heute auch in Portomarin anzukommen.

 

Fazit des Tages:

Das Ende naht und ich habe gemischte Gefühle davor. Es war mir eine Ehre, Volker seit dem 09.08. immer wieder einmal getroffen zu haben. Er wird mir in spezieller Erinnerung bleiben!

 

Bilder des Tages:
https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303292874

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vPOp3Zpw2Rv

 

Bis morgen

Steff

Neue Herausforderungen suchen nach Lösungen

Montag, 31.10.2022

Tag 138

Datum: 31.10.2022

Strecke: Portomarin – Palas de Rei

Daten: 26,1 Km 567 Hm 5 Std. 45 Min.

Kosten: Verpflegung 45,40 €; Albergue Zendoira EZ/Ü 40 €;

 

Neue Herausforderungen suchen nach Lösungen

 

Wie könnte es auch anders sein. Nur wenige Meter nach dem Start begann es zu regnen. Mal mehr, mal weniger, aber so gut wie den ganzen Tag durchgehend. Es gibt also wieder wenige Bilder, wobei heute nichts wirklich Außergewöhnliches dabei war. Mal abgesehen von den Eukalyptus Plantagen, wobei mir durch den Regen und den Wind der angenehme Geruch verwehrt blieb.

Vielleicht habe ich ja die nächsten Tage noch mehr Glück.

 

Durch das Wetter drängten sich alle in die spärlich vorhandenen Bars zum Aufwärmen von Innen und Außen. Auch ich machte heute wieder 4x Pause. Man glaubt es kaum, aber trotz der Pilgermassen habe ich heute eine Bar besucht, wo es geheißen hat: „Glück gehabt, in einer Stunde machen wir dicht. Saisonende!“ – da war es gerade einmal 10 Uhr! Man darf sich auch nicht mehr darauf verlassen, in jeder Ortschaft auch wirklich etwas zu essen oder trinken zu bekommen.

Mir erging es jedoch ganz gut und so kam ich nach einer angenehmen Marschzeit in Palas de Rei an und konnte mich unter einer heißen Dusche regenerieren.

 

Gestern am Abend schaute ich noch, wie ich den Rücktransport von Amigo organisieren könnte.

Das wird noch schwieriger als erwartet! Flieger geht nicht, da zu schwer (max. Gewicht 32 Kg) und zu sperrig (auch Großgepäck fällt flach, da die Masse nicht passen). Da ich keine Waage habe, kann ich das wohl vergessen. Bei den typischen Transporteuren müsste ich ihn in eine Paletten-Box sicher verpackt und ausgepolstert an den Fahrer übergeben. Ja wie denn bitte?

 

Heute am Vormittag erhielt ich dann eine Antwort auf eine meiner geschriebenen Mails, dass wir es am 3. oder 4. in Santiago anschauen und besprechen können, ob es für diese Firma machbar wäre.

Na ich hoffe einmal auf das Beste. Sonst muss ich mir wirklich etwas einfallen lassen.

Mit nach Hause kommt Amigo aber auf jeden Fall!

 

Fazit des Tages:

Der Weg war heute trotz Regen angenehm. Was Amigo und den Transport betrifft, wird sich auch hier alles weisen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303319494

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vPv4AAQrVRO

 

Buen Camino

Steff

Gemütliche 22 Km

Dienstag, 01.11.2022

Tag 139

Datum: 01.11.2022

Strecke: Palas de Rei - Boente

Daten: 22,5 Km 376 Hm 7 Std. 5 Min.

Kosten: Verpflegung 42,20 €; Hotel Rectoral de Boente EZ/Ü/A/F 86 €;

 

Gemütliche 22 Km

 

Heute hatte ich mir vorgenommen, den Tag ganz entspannt zu begehen. Dies setzte ich um, indem ich schon nach 30 Minuten in der 1. Panderia (Bäckerei) saß und mein 2. Frühstück genoss. Was haben die hier auch frische und vor allem noch warme Croissants liegen.

 

Von der Geschwindigkeit her, ging ich heute richtig gemütlich, da ich ja nur 22 Kilometer zu gehen hatte. Insgesamt war ich heute in 1 Panderia, 1 Pulperia (bester Pulpo/Tintenfisch bisher!) und 4 Bars. Man muss ja schauen, dass der Kaffee- und Essensanteil im Körper angemessene Füllstände aufweist. Außerdem müssen die Spanier ja auch unterstützt werden.

 

Die Streckenführung war heute eher ruhig und mystisch. Viel durch Wälder und auf Nebenstraßen. Echt schön zu gehen. Bei einer Stelle musste ich aber auf die Umleitung ausweichen, da ich ansonsten durch das Wasser hätte gehen müssen. Gestern wäre es mir ja wegen dem Regen egal gewesen. Heute wollte ich dann aber doch trocken bleiben. Es hat eh gereicht, morgens bei 8°C in die feucht klammen Sachen zu schlüpfen und so in den Tag zu starten.

 

In den Bars hatte ich heute viele nette Gespräche mit den anderen Pilgern. Es war komplett egal, dass man sich nicht verstand. Mit Händen und Füßen bzw. mit vollen Gläsern zurück von der Bardame, war alles leicht verständlich 😉

 

Ich staunte nicht schlecht, als ich auf einmal eine Pilgerin sah, die mir mit Wanderwagen entgegenkam. Ellen war bereits von Porto über den Portugiesischen Jakobsweg nach Santiago gegangen und geht jetzt noch weiter bis Leon (also gegen die Laufrichtung von mir).

 

In der Unterkunft dann noch zwei weitere Überraschungen: Der Eigentümer ist Deutscher, was die Verständigung um einiges vereinfacht + Ihr Hund ist ganz ein Süßer. Er hält mich laufend von der Bildbearbeitung und dem Tagebuchschreiben ab.

 

Morgen habe ich dann die letzte lange 40 Kilometer Etappe vor mir!

 

Fazit des Tages:

Entspanne, genieße und LEBE, aber gehe immer weiter!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303343782

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vdOR44QjnKq

 

Gute Nacht

Steff

Das Ziel ist greifbar nahe

Mittwoch, 02.11.2022

Tag 140

Datum: 02.11.2022

Strecke: Boente - Lavacolla

Daten: 38 Km 767 Hm 9 Std. 10 Min.

Kosten: Verpflegung 33 €; Hotel Garcas EZ/Ü 50 €;

 

Das Ziel ist greifbar nahe

 

Da heute eine längere Strecke auf mich wartete, stand ich etwas früher auf, um genügend Zeit zu haben, da ich bis 18 Uhr im Hotel eingecheckt haben sollte.

 

Was soll ich euch erzählen. Es war ein Tag, wie jeder andere. Anfangs noch alleine begann ich schon bald mit den Überholmanövern der anderen Pilger. Es gab wieder Altbekannte, aber auch neue Gesichter.

 

Der Weg ging erneut über mehrere Hügel, dafür heute viel im ländlichen- und bewaldeten Bereich.

Etliche der Bars haben die Saison jedoch nun schon beendet. Dies äußerte sich bei so manchem Wegbegleiter durch Unmut, da sehr wenige darauf vorbereitet waren. Umso mehr waren die stechenden Blicke auf mir zu spüren, als ich auf einem Rastplatz mein großes Baguette, Wurst, Käse, Ketchup und Fruchtsaft auspackte. Ich weiß schon, warum ich „IMMER“ etwas zu Essen und Trinken mithabe!

 

Heute sah man auch viele Gedenkstätten, wo an die Verstorbenen Pilger, Begleiter, oder sonstige liebe Verlorene gedacht wird. Ob diese nun am Camino von uns gingen, oder unter anderen Umständen, lässt sich natürlich nicht feststellen.

 

Als ich am Flughafengelände ankam, musste natürlich beim „Santiago Stein“ ein Foto gemacht werden. Dieser ist der erste wirkliche Hinweis, dass das Ziel bald erreicht wird.

Das Ganze wurde heute noch verstärkt, da ich den gesamten Weg entlang einen Ohrwurm hatte, welcher mich erinnerte, wer zu Hause auf mich wartet und wie Glücklich ich darüber sein kann!

https://youtu.be/oKhB785GJ5s

 

Den Abend verbringe ich nun im Bar/Restaurantbereich im Hotel. Abendessen gibt es erst ab 20 Uhr und nebenbei kann ich das Geschehen ein wenig beobachten.

 

Für morgen habe ich gemischte Gefühle. Einerseits Freude, es wirklich geschafft zu haben, andererseits endet schön langsam ein Vorhaben, auf welches ich mich 3 Jahre gefreut und vorbereitet habe.

 

Fazit des Tages:

Egal, wie „normal“ ein Tag wirkt. Es gibt immer etwas Besonderes. Man muss es nur erkennen!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303383233

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vYvE33gXJw6

 

Buen Camino

Steff

Das primäre Ziel ist erreicht!

Donnerstag, 03.11.2022

Tag 141

Datum: 03.11.2022

Strecke: Lavacolla – Santiago de Compostela

Daten: 21,9 Km 296 Hm 9 Std. inkl. Stadtrunde

Kosten: Verpflegung 66 €; 3 Nächte Casa Diocesana EZ/Ü/F 138 €; Souvenirs 23 €;

 

Das primäre Ziel ist erreicht!

 

Es tut mir leid, euch auf die Folter zu spannen, aber es sind einfach zu viele Eindrücke, als dass ich sie sauber verarbeiten könnte. Geschweige denn, die Bilder zu bearbeiten. Dies hat mich um 2 Uhr nachts dann doch nicht mehr gefreut 😉

 

Kurze Zusammenfassung:

Kurz nach dem Hotel kam eine Bäckerei. Durch die geschlossenen Bars beschloss ich, zumindest eine Kleinigkeit mitzunehmen. Als ich weiterging, traf ich Barbara aus Irland wieder. Mit ihr ging ich gestern die letzten Meter gemeinsam. Wir beschlossen, den Tag zusammen zu gehen. Dies hatte auch den Vorteil, dass wir uns gegenseitig mit den Fotos unterstützen konnten.

 

Man merkte an unserer Geschwindigkeit, dass wir beide keinen Stress mit der Ankunft hatten. So konnten wir die paar Kilometer locker und ohne viel Schweiß zu verlieren hinter uns bringen.

 

Am Monte de Gozo machten wir die üblichen Bilder mit den beiden Pilgerstatuen, da man hier zum 1. Mal die Kathedrale so richtig sehen konnte. Dies „feierten“ wir anschließend mit einem Kaffee. Schon kurz danach erreichten wir den „Santiago de Compostela“ Schriftzug, den Eingang zur Stadt.

Auch hier galt: Fotos und weiter.

 

Danach folgten wir den mehr werdenden Pilgern (mehrere Wege führen hier zusammen) durch die Vorbezirke in die Altstadt. Beim Gang durch die Straßen waren immer wieder die größer werdenden Türme der Kirche zu sehen, was das Ende des Weges bedeutete. Durch den Tunnel mit dem Dudelsackspieler gingen wir noch gemeinsam. Anschließend lies ich Barbara den Vortritt für den Platz und die Emotionen. Ich wartete um die Ecke, um meinen eigenen Moment haben zu können.

 

Nachdem sie zurück war (sie wollte hier keine Bilder haben), war sie so nett und machte ein Video, wie ich die letzten Meter gehe. Ich ging diagonal über den Platz ungefähr in die Mitte, bevor ich mich das erste Mal zur Kathedrale drehte, um sie zu sehen.

 

Nun stand ich also da, schaute nach oben und sah Jakobus auf mich herunterschauen.

Komischerweise hatte ich keinen „Gefühlsausbruch“, wie ich ihn erwartet hatte. Eventuell kommt er ja noch. Nach einer herzlichen Umarmung und ein paar weiteren Fotos, trennten sich unsere Wege.

Ich hatte noch die Klärung wegen Amigos Rückfahrt zu machen und die Unterkünfte lagen auch in verschiedenen Richtungen.

 

Kleiner Zeitsprung:

Am Abend war ich natürlich in der Pilgermesse. Leider wurde der Botafumeiro (das ist das große Weihrauchfass) nicht geschwungen. Also morgen in die 12 Uhr Messe.

 

Danach traf ich mich mit Anastasia aus Israel. Wir gingen gemeinsam Essen und hatten so einen schönen Abend mit Erinnerungen auf den Weg. Als sich auch unsere Wege trennten, ging ich nochmals zur Kirche, um ein paar Nachtfotos zu machen und die Stimmung zu genießen.

 

Um 2 Uhr war ich dann zurück in meiner Unterkunft, wo ich dann um 3 Uhr, nachdem ich Flug und Zug nach Hause gebucht hatte, endlich ins Bett kam. Den Wecker stellte ich für 8 Uhr, damit ich auch etwas vom Tag habe. Immerhin habe ich einiges in den 2 Tagen in Santiago zu erledigen bzw. möchte ich genießen und bestaunen.

 

Fazit des Tages:

Nach offiziell bestätigten 3.208 Km bin ich an meinem Hauptziel angekommen. Nun muss ich dies erst noch realisieren!

 

Bilder des Tages werden nachgereicht!

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vRO7JJAzEyv

 

Gute Nacht!

Steff

Museums- und Kathedralen Tour

Freitag, 04.11.2022

Tag 142

Datum: 04.11.2022

Strecke: Santiago de Compostela

Daten: 12,9 Km 190 Hm 12 Std. 15 Min.

Kosten: Verpflegung 81 €; Dach Tour 10 €; Handgepäck Rucksack für den Rückflug 30 €;

 

Museums- und Kathedralen Tour

 

Nach nur 5 Stunden Schlaf, stand ich heute um 8 Uhr auf, um in Ruhe zu Frühstücken und anschließend durch den Park zur Kathedrale zu gehen. Nach ein paar Minuten am Platz, ging ich noch in die Cafeteria des Platzhotels, um einen Cafe con Leche zu schlürfen.

 

Um kurz nach 11 Uhr ging es dann erneut in die Kirche. Wieder einen guten Platz gefunden, musste ich feststellen, dass der Botafumeiro demontiert war. Egal. Jetzt bin ich schon hier. Außerdem habe ich für 13:30 Uhr ein Ticket für die Dach-/Turmführung. Da dies ein Kombinationsticket ist, wird im Anschluss noch das Museum besucht.

 

Also diese Führung kann ich nur jedem ans Herz legen! Der Blick über die Dächer der Stadt und hinunter auf den Platz, dazu die Freudenschreie und teils das Schluchzen, einfach schön!

Bei einem der Fenster konnten wir von oben zum Altarbereich hinunterschauen. Just in dem Moment wurde der Weihrauchkessel wieder montiert! Also gut, gehe ich heute Abend noch einmal in die Messe. Es heißt ja: Aller guten Dinge sind 3. Vielleicht habe ich doch noch Glück.

 

Da ich nun wieder bis ca. 18 Uhr Zeit hatte, ging ich gemütlich durch die Gassen. Ich brauchte eh noch einen besseren Rucksack, welchen ich als Handgepäck für den Heimflug verwenden kann.

Dies war schnell erledigt.

 

Als nächstes stand ein Essen auf dem Plan. Eine perfekte Pizza war das Ergebnis. Yummie!

Hier bekam ich auch, da ich so weit gegangen bin, eine Flasche „Estrella del Camino“ Bier mit Sonderdruck für „Xacobeo 21/22“ (das Heilige Jahr) + ein Glas mit selbigem Aufdruck geschenkt.

Eine sehr nette Geste, wenn man bedenkt, wie viele Pilger bei ihnen aus und ein gehen!

 

Schon fast wie selbstverständlich, holte ich mir noch eine Nachspeise. Diesmal in Form von „Churros con Chocolate“ (Brandteig Spritzkuchen, welcher im Öl frittiert wird, mit dickflüssiger Schokolade).

 

Wieder gut eine Stunde früher in der Kirche, konnte ich erneut den guten Platz in der 1. Reihe für mich beanspruchen (später mussten viele wieder stehen, da alles besetzt war). Trotzdem hatte ich wieder Pech. Kein geschwungener Kessel für mich. Kein Trübsal blasen! Mit Pulpo (den Tintenfisch) den Frust geschluckt und aus. Es ist, wie es ist.

 

Übrigens kamen mit mir gestern noch 610 andere Pilger an. Allerdings sind dies nur diejenigen, welche sich auch die Compostela im Pilgerbüro holten.

 

Fazit des Tages:

Ein schöner Tag mit viel Interessantem und doch auch Pech. Trotzdem scheint die Sonne im Herzen!

 

Bilder des Tages werden nachgereicht!

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vMv8BBZAzP6

 

Buenas noches

Steff

Entspannen in Santiago

Samstag, 05.11.2022

Tag 143

Datum: 05.11.2022

Strecke: Santiago de Compostela - Erledigungen

Daten: 6,6 Km 111 Hm 3 Std. 40 Min.

Kosten: Verpflegung 25,60 €;

 

Entspannen in Santiago

 

Der heutige Vormittag wurde genutzt, um alles an Ausrüstung zu sortieren.

Wird für Finisterre gebraucht

Vorbereitet für den Rückflug (Handgepäck)

Wird eingelagert

 

Alles, was eingelagert wurde, brachte ich direkt zum Dienstleister. Dort wird dann nächsten Freitag gemeinsam für den Rücktransport von Amigo gepackt. Hier habe ich auch gleich darauf geachtet, dass sich keine verbotenen Gegenstände im Handgepäcks-Rucksack befinden.

 

Danach holte ich mir ein gutes Mittagessen in Form von Nudeln mit Garnelen nach Galicischer Art.

War auch wieder ein sehr gutes Essen!

 

Da morgen Sonntag ist, machte ich noch einen Stopp beim Supermercado, um ein paar Vorräte mitzuhaben. Die Bars sind ja zum großen Teil leider schon geschlossen.

 

Zurück im Zimmer packte ich die ersten Sachen wieder in Amigo bzw. den Packsack => Mann, habe ich jetzt viel Platz!

 

Den restlichen Nachmittag und Abend verbrachte ich mit hochgelegten Beinen im Zimmer.

Entspannen war angesagt. Morgen geht es auf einen neuen Camino, nämlich den

„Camino de Fisterra“ und somit zu meinem Endziel, dem „Ende der Welt“, welches ich am 09.11. erreichen werde.

 

Fazit des Tages:

Einmal nicht im Trubel der Altstadt zu sein, ist auch was Schönes.

 

Nachtrag:
Bilder von Tag 141_03.11.2022

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303446682

 

Bilder von Tag 142_04.11.2022

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303449174

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303443851

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/v26MrrBYg3q

 

Schönen Abend

Steff

Pläne sind zum Ändern da

Sonntag, 06.11.2022

Tag 144

Datum: 06.11.2022

Strecke: Santiago de Compostela - Negreira

Daten:  21,2 Km 501 Hm 4 Std. 50 Min.

Kosten: Verpflegung 28,50 €; Hotel Millan EZ/Ü/F 55 €;

 

Pläne sind zum Ändern da

 

Heute Nacht gab es um ca. 03:30 Uhr einen echten Starkregenschauer. Zu meiner Freude war dieser jedoch beim Läuten des Weckers vorbei. Nach einem erneut gemütlichen Frühstück startete ich gemütlich in den Tag. Genau da erschien auch die Sonne und den restlichen Tag gab es nur für 5 Min. einen leichten Nieselregen.

 

Ich wollte heute eigentlich den ganzen Tag alleine gehen. Kurz nach einer Brücke, wo ich Amigo gerade so rüber bekam, traf ich Mia aus Holland. Wir quatschten und gingen und gingen und quatschten. Ich konnte gar nicht so schnell schauen, zack waren wir in Negreira, meinem Tagesziel.

 

Wir holten uns noch ein leckeres Bocadillo mit Käse (Brot und Käse wurden selbstgemacht!) zur Stärkung, bevor sich Mia auf den weiteren Weg machte und ich ins Hotel ging.

 

Der Weg führte heute über eine Hügelkette, meist jedoch in einem bewaldeten Bereich. Sehr schön, ruhig und auch mystisch. Die Häuser mit ihren Steinen sind einfach nur schön anzuschauen. Bei einer Hausfassade war die Eindeckung rein aus Jakobsmuscheln. Hat auch was.

 

Zusätzlich sah man wieder viele verfallende Gebäude, welche von der Natur zurückerobert wurden.

Dann noch die Wasserläufe, Brücken, Pferde, Esel, Hunde, Katzen und und und. Es ist einfach so schön in dieser Umgebung die Seele baumeln zu lassen (wenn man nicht gerade in ein Gespräch vertieft ist). Immerhin hatten wir ein paar Momente, wo wir beide ruhig waren. Ob dies nun mit den Steigungen oder der mystischen Stimmung zusammenhing, überlasse ich eurer Fantasie 😉

 

Heute Abend treffe ich noch einmal Benjamin aus Colorado USA. Er kommt mit dem Bus aus Finisterre zurück und legt einen Zwischenstopp ein, damit wir uns noch einmal sehen können. Dies freut mich wirklich extrem! Das letzte Mal sahen wir uns am 17.10. in Leon, als ich noch mit Covid aussetzen musste.

 

Fazit des Tages:

Wenn es passt, dann passt es. Da ist es dann auch egal, wenn man nicht alleine geht.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303469504

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vrqo3PGJxyq

 

Buen Camino

Steff

Ein letzter Tag mit Benjamin

Montag, 07.11.2022

Tag 145

Datum: 07.11.2022

Strecke: Negreira - Mazaricos

Daten:  31,3 Km 891 Hm 7 Std. 45 Min.

Kosten: Verpflegung 29,30 €; Hotel Casa Jurjo EZ/Ü/F 55 €;

 

Ein letzter Tag mit Benjamin

 

Wir haben gestern beim Abendessen vereinbart, dass Ben die ersten 2 Kilometer mit mir geht, bevor er sich auf den Rückweg nach Santiago macht. Er wollte unbedingt noch Amigo testen.

Nun denn, ich schulterte seinen ca. 15 Kg schweren Rucksack und er nahm meine Ausrüstung inkl. Amigo. Es folgten einige lustige Kommentare und Anfangs auch noch Gestöhne wegen der ungewohnten Belastung beiderseits. Kein Wunder also, dass es heute mehr Bilder von Ben gibt.

 

Nach den vereinbarten 2 Kilometern eröffnete er mir, dass er die gesamte Etappe mitgeht. Dies freute mich natürlich sehr, da wir so noch mehr Zeit miteinander verbringen konnten!

 

Es war ein schöner, wenn auch anstrengender Tag. Die ungewohnte Belastung, die Länge der Strecke und auch die Höhenmeter taten ihr Gemeinsames, unsere Kraftreserven zu aktivieren. Noch dazu begann am Nachmittag richtig unangenehmer starker Wind. Wir ließen uns die Stimmung aber nicht vermiesen und genossen den Weg und die gemeinsame Zeit.

 

Nach der Ankunft im Hotel suchten wir noch ein Restaurant, um etwas zu essen. Die Portion war einfach der Hammer! Um 18:45 Uhr fuhr Ben dann mit dem Bus nach Santiago. Davor hatten wir noch eine schöne Verabschiedung, da er übermorgen weiter nach Porto fahren wird und wir uns daher nun mit Sicherheit nicht mehr sehen werden.

 

Hier noch der Witz des Tages (von Ben):

„Ist das eine Albergue?“

„Nein, das ist eine Kalbergue => eine Albergue für Kühe!“

 

Fazit des Tages:

Wieder nicht alleine unterwegs, was mir in diesem Fall aber mehr als nur Recht war. Ich konnte die gemeinsame Zeit mit Ben, den ich ja schon aus Frankreich kannte, so richtig genießen! Mit ihm ist nun der letzte aus meiner Langzeit Camino Familie von Dannen gezogen. Schade, aber so ist das Leben.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303492745

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vevW8BBrAyO

 

Buenas noches

Steff

Ziel #2, der Atlantik ist erreicht

Dienstag, 08.11.2022

Tag 146

Datum: 08.11.2022

Strecke: Mazaricos - Cee

Daten:  28,6 Km 408 Hm 8 Std. 40 Min. inkl. Atlantik Runde

Kosten: Verpflegung 30,50 €; Hotel La Marina EZ/Ü/A/F 61 €;

 

Ziel #2, der Atlantik ist erreicht

 

Dies war ein Tag nach meinem Geschmack! Den ganzen Tag alleine. Nur 3 Pilger haben mich während einer Pause überholt und 10 sind mir für Sekunden entgegengekommen, da sie auf dem Weg zurück nach Santiago waren.

 

Der Weg heute war sehr schön und abwechslungsreich!

Mal Straße, mal ein Weg durch kleinere Dörfer, dann am Wasser entlang, durch Wald und auf Höhenwegen.

Zu guter Letzt mit einem Blick bis zum Atlantik! Hier konnte ich sowohl das Tagesziel Cee, als auch die 2. Landzunge mit dem Leuchtturm am Kap Finisterre erkennen. Leider war es durch die dichte Wolkendecke und den Regen sehr dunstig.

 

Herz, was willst du mehr!?

 

Da war es auch egal, dass der Wind wieder stark blies und der Regen teils waagrecht ins Gesicht peitschte. Die Stille und Einsamkeit waren genau, was ich mir wünschte.

 

Nachdem ich den Atlantik erspähte, wurden meine Beine wieder schneller. Kaum war ich in Cee angekommen, checkte ich ein, um ohne Amigo zum Strand zu gehen.

Nach ein paar Minuten und Fotos, zog ich mir Schuhe und Socken aus, um das Meer zu spüren.

Ja bist du denn gelähmt, ist das KAAALT!

Es ist ja auch nicht umsonst die „Costa da Morte“ – „Die Küste des Todes“

Ihren Namen erhielt sie wegen der schwierigen Bedingungen für die Seefahrt und den daraus resultierenden Schiffbrüchen und Toten. Hat also nichts mit der Kälte an sich zu tun.

 

Schneller als gedacht, zog ich mir die stinkenden Socken wieder an und genoss das mitgebrachte Radler auf einer der Bänke mit Blick auf das mit Wolken bedeckte Meer, wo der Wind die Wellen zum Schäumen brachte, inkl. aufziehenden Regenwolken. Diese veranlassten mich dann auch, schnell wieder zum Hotel zu gehen, da ich unbedingt eine heiße Dusche benötigte.

 

Fazit des Tages:

Ich bin also wirklich vom Osten Österreichs bis an den Atlantik gegangen. Es ist so unreal, dass ich nicht weiß, wann ich es endlich realisiere. Mal sehen, was morgen kommt.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303532534

Probleme bei der Bildbearbeitung … linke Maustaste funktioniert nicht mehr

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vQvxpzrB29v

 

Animierter Weg zum Atlantik:

https://www.relive.cc/view/vRO7J8PVwKv

 

Gute Nacht

Steff

Ziel #3: Das Ende der Welt

Mittwoch, 09.11.2022

Tag 147

Datum: 09.11.2022

Strecke: Cee – Kap Finisterre

Daten:  18,4 Km 402 Hm 6 Std. 10 Min.

Kosten: Verpflegung 76 €; Hotel O Semaforo EZ/Ü/F 80 €; Computermaus 25 €;

 

Ziel #3: Das Ende der Welt

 

Der letzte Geh Tag einer langen und ereignisreichen Reise!

 

Morgens war es noch trocken, so dass ich den Gang aus Cee so richtig genießen konnte. Zumindest, bis ich zum 1. Anstieg kam. Irgendwie war ich noch nicht bereit dafür. Auch durfte ich noch eine Engstelle mit anschließenden Stufen hinter mich bringen. Der Weg hatte also auch am letzten Tag noch Spaß damit, mich zu motivieren. Es war aber alles im grünen Bereich.

Zusätzlich kam ich dadurch nicht so schnell ans Ende.

 

Durch die ruhigen Waldabschnitte konnte ich alles noch einmal Revue passieren lassen. Es ist schon witzig, dass man immer an dieselben Tage/Ereignisse/Landschaften/Menschen denkt, obwohl man in 147 Tagen doch so viel mehr erlebt hat.

 

Am 1. Strand angekommen, wurde zuerst noch die Bar besucht, da eindeutig ein Kaffee fällig war. Während ich diesen trank, konnte ich eine Maus beobachten, wie sie in der offenen Deckenumrandung ihre Runden drehte. Ein witziges Kerlchen.

 

Am Strand machte ich ein paar Fotos und hielt die Augen offen, um eine schöne Muschel für zu Hause zu finden. Geschafft!

 

Nun ging es kurz der Straße entlang, oder besser gesagt, von der linken Seite auf die rechte Seite, in die Parallelstraße und wieder auf die linke Seite zurück. Dieses Spiel machte ich heute öfter.

 

Schon bald war ich am längsten Strandabschnitt, den kurz vor Finisterre. Ich kam noch nicht einmal mit den Füßen im Sand an, wurde ich schon angesprochen, ob man von mir und Amigo Fotos für eine Tourismusseite bzw. dazugehörige Folder machen dürfte.

Na liebend gerne, da ich diese dann ja auch bekomme und sie auch benutzen (auf Flickr hochladen) darf. Auf diese Bilder freue ich mich schon!

 

In Finisterre suchte ich mir die Touristen Information, um mir die schöne Bestätigung zu holen. Diese bekam ich allerdings in der öffentlichen Albergue, welche in etwa einer Stunde wieder öffnen würde.

Nun, da ich etwas warten musste, gönnte ich mir zum Mittagessen wieder Pulpo. Ich mag den Oktopus! Glück gehabt: Während ich beim Essen war, wurde der Himmel geöffnet und es regnete richtig stark. Das Dokument erhielt ich anschließend ohne Probleme und dazu ein „Herzlichen Glückwunsch für diese Leistung!“.

 

Die Tasche etwas schwerer, das Herz von den Worten in freudige Wallung gebracht, ging ich die letzten 3 Kilometer zum Kap hinauf. Durch die teils direkte Sonneneinstrahlung wurde meine Ankunft beim Stein mit der Kilometerzahl „0,000“ richtig schön, wenn auch wieder nicht von großartigen Gefühlen behaftet. Nach ein paar Fotos brachte ich Amigo ins Hotelzimmer. Etwas zum Trinken eingepackt und wieder raus. Kaum machte ich es mir gemütlich, um die Sicht zu genießen, zog es zu und kurz darauf begann es zu regnen. Also wieder rein.

 

Zur Zeit des Sonnenuntergangs stellte ich trotzdem die Kamera für ein Zeitraffer Video auf. Da ich alles schätzen musste, war der Bildausschnitt nicht ideal. Was aber durch die dichten Wolken und den Regen auch egal war. Komplett durchnässt ging ich zurück und wärmte mich in der heißen Dusche wieder auf.

 

Das 40 € Menü war auf Grund der Menge und Qualität auch ok. Als Abschluss des letzten Geh Tages auf meinem Jakobsweg auf alle Fälle vertretbar!

 

Fun Fakt:

Laut der Excel Liste, wo ich alle meine Trackingdaten eintrug, habe ich eine Gesamtkilometerleistung von 3.333 Kilometern erreicht!

 

Bis Samstag kommen noch tägliche Berichte. Danach wird es noch einen längeren Abschlussbericht mit Daten geben. Dieser benötigt aber etwas Zeit. Hier ersuche ich um Geduld.

 

Fazit des Tages:

Schade, dass es mit dem Sonnenuntergang nicht geklappt hat, aber der letzte Tag am Weg war für mich sehr angenehm und entspannend!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303563904

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/v1Ow9GnV2Eq

 

Buen Camino

Steff

Wieder zurück in Santiago

Donnerstag, 10.11.2022

Tag 148

Datum: 10.11.2022

Strecke: Kap Finisterre – Santiago per Taxi

Kosten: Verpflegung 40,50 €; Gran Hotel Santiago EZ/Ü/F 80 €; Souvenirs 98,20 €; Taxi 185 €;

 

Wieder zurück in Santiago

 

Die Nacht war sehr ruhig und trotzdem ich erst um 02:00 Uhr ins Bett ging, stand ich um kurz nach 6 Uhr schon wieder auf, um den Sonnenaufgang, sollte man ihn sehen, zu fotografieren.

 

Pünktlich um 10:30 Uhr war das bestellte Taxi hier und brachte Amigo und mich zurück nach Santiago. Die Strecke, welche ich in 4 gemütlichen Tagesetappen zurücklegte, war heute bereits nach 1,5 Stunden erledigt. Was so eine Taxifahrt ausmacht…

 

Es war kurz vor 12 Uhr. So sputete ich mich und ging sehr schnell die ca. 1,6 Kilometer zur Kathedrale, um die Messe und somit meinen 4. Versuch auf den schwingenden Botafumeiro wahrzunehmen. Leider erneut negativ. Also 2 Möglichkeiten habe ich noch.

 

Der nächste Gang war zu dem Restaurant, wo ich schon letztens eine sehr gute Pizza hatte. Auch diese schmeckte vorzüglich! Nun kam der angenehme Teil des Tages. Souvenirs abstauben war angesagt. Ich zähle jetzt nicht die Anzahl der Shops und was ich gekauft habe auf.

Nur so viel: Es hat sich ausgezahlt.

 

Da ich heute noch die Abendmesse besuchen werde, setzte ich mich gegenüber der Kathedrale an die Mauer, genoss das Geschehen, schaute immer wieder auf die schöne Fassade der Kirche, blätterte in meinem Tagebuch und fing an, den heutigen Tag zu dokumentieren.

 

Bevor ich mir wieder einen schönen Platz für die Messe suchte, holte ich mir noch einen Kaffee mit einem Stück Kuchen. Hier verabschiedete ich mich nun auch von Anastasia (Bild an der Mauer ist von ihr). Und auch in dieser Messe hatte ich wieder Pech. Letzte Chance somit morgen Abend.

 

Heute wurde noch alles für den Versand von Amigo vorbereitet. Morgen nach dem Frühstück wird es ernst und ich bringe ihn zum Transporteur.

 

Fazit des Tages:

Morgens die Ruhe am Kap und ab mittags das Gewusel der Stadt. Hat beides was, mir persönlich liegt die Ruhe aber mehr.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303584342

 

Animierter Weg der Taxifahrt:

https://www.relive.cc/view/vPv4AR9KVRO

 

Buenas noches

Steff

Tschüss Amigo, gute Reise

Freitag, 11.11.2022

Tag 149

Datum: 11.11.2022

Strecke: Santiago de Compostela

Kosten: Verpflegung 53 €; Gran Hotel Santiago EZ/Ü/F 80 €; Versand Amigo 336 €; Tattoo´s 280 €;

 

Tschüss Amigo, gute Reise

 

Pünktlich um 7 Uhr stürmte ich zum Frühstücksbuffet. Man zahlt ja nicht umsonst 😉

In der Nacht habe ich noch alles für den Versand vorbereitet. So musste ich Amigo nur noch holen und konnte dann mit ihm die letzten knapp 2 Kilometer zurücklegen.

 

Im Shop haben sie mich schon erwartet. So konnte ich noch in Ruhe den Inhalt verteilen, was ins Handgepäck und was in den Versand kann. Nach etwa 30 Minuten war alles geregelt und Amigo trat seine Heimreise ohne mich an. In ca. 1,5 Wochen sollten wir uns wiedersehen.

Das Ganze war zwar teuer, aber:

Mein Baby kommt mit mir! Wie schon Patrick Swayze sagte 😁
 

Ich hatte also ab sofort nur noch einen 7 Kg leichten Rucksack. Angesichts dessen, dass die Waage bei meinem Packsack, Amigo und dadurch allem von mir den kompletten Weg gezogenen Ausrüstungsgegenständen, satte 50 Kg anzeigte, verstehe ich nun die erstaunten Gesichter besser. Auch die Problemchen sind nun leichter zu verstehen. Immerhin fehlen bei diesem Gewicht noch das Wasser und Proviant für den Tag (geschätzt zwischen 4 und bei großer Hitze 13 Kg).

 

Da ich meine Reise nun positiv abgeschlossen habe, bekam ich endlich mein eigenes Belohnungsgeschenk.

2 wunderschöne Tattoo´s, welche mir im Shop von „Dr. Mortiis“ gestochen wurden.

Am linken Unterarm ein einfaches „Buen Camino“ und am Oberarm das „Tempelritterschwert mit Muschel“. Die „Bruchstellen“ symbolisieren die überwundenen Schwierigkeiten meines Weges.

Siehe Bilder.

 

Nach den 2 Stunden still sitzen habe ich mir eine Stärkung verdient. Blöd, dass nicht weit entfernt ein Restaurant mit Pulpo war.

Danach ging ich wieder auf den Platz, um noch ein letztes Mal die Stimmung zu genießen.

 

Fast schon routiniert begab ich mich auf den Weg zur Cafeteria, um mich noch einmal zu stärken, bevor es zum 6. und letzten Mal in die Kathedrale ging. Eine letzte Chance, den Botafumeiro zu sehen, wenn er durch die Geistlichen in Schwung gebracht wird.

 

1,5 Stunden später kann ich sagen: wieder nichts geworden… Echt schade! Noch dazu, da er an meinem Ankunftstag bei der 12 Uhr Messe geschwungen wurde ☹

 

Am Weg zurück ins Hotel holte ich mir beim Koreaner in der Nähe noch eine Portion richtig guten Essens. Allerdings ging ich damit gleich ins Zimmer, da ich noch den Blog für euch schreiben wollte.

 

Morgen geht es wieder nach Hause!

Ich freue mich darauf, Pamela und Amy endlich wieder in die Arme nehmen und knutschen zu können! Auch, wenn ihnen das nicht gefällt *ZUNGEZEIG*

 

Fazit des Tages:

Es war ein schöner letzter Tag, den ich noch einmal richtig genießen konnte!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303618978

 

Gute Nacht

Steff

Das Ende einer langen Reise

Samstag, 12.11.2022

Tag 150

Datum: 12.11.2022

Strecke: Santiago de Compostela - Asten

Kosten: Verpflegung 22 €; Flughafen Transfer 20 €; Flüge in der Business Class Sdc-Madrid-Wien 334 €; Zugfahrten Wien-StValentin-Asten 43,20 €;

 

Das Ende einer langen Reise

 

Beim heutigen Wecker läuten hatte ich irgendwie ein Gefühl des Verloren seins. Kein Zusammenpacken, Amigo bereit machen, Weg Plan ansehen oder so. Einfach nur rein ins NICHT Wandergewand und nach dem Frühstück mit dem Taxi zum Flughafen fahren.

 

Schon in der Eingangshalle merkte ich, dass ich damit nicht alleine war. Es gab nur wenige, die sich augenscheinlich auf die Heimreise freuten. Versteht mich nicht falsch. Ich freue mich extrem auf Pamela, Amy, meine ganze Familie und die eigenen 4 Wände. Ich hätte aber 0 Probleme damit, noch länger unterwegs zu sein.

 

Im 1. Flieger von SdC nach Madrid hatte ich eine 3er Bank für mich alleine. Dies war sehr angenehm. Schon nach einer Stunde war dieser Flug vorbei und nachdem ich mir das 2. Gate gesucht hatte, einen WC-Gang eingelegt und einen schnellen Kaffee getrunken hatte, saß ich auch schon im 2. Flieger nach Wien. Diesmal in der 1. Reihe Fußfrei und einem netten Sitznachbarn auf der Gang Seite. In der Mitte lagen unsere kleinen Gepäckstücke. Wir hatten also massig Platz.

 

Beide Flüge waren bis auf ein paar kleinere Aussetzer ganz ruhig. Die Dämmerung über den Wolken war traumhaft. Ein ganzer rosaroter Teppich lag unter uns. Während dem Landeanflug sahen wir noch einen rot/orange strahlenden Mond.

 

Nach 3 Stunden Flugzeit war ich nun wieder zurück in Österreich. Flink den Bahnhof gesucht und schon war ich im 1. Zug am Weg nach St. Valentin. Perfekt! Sonst hätte ich eine Stunde warten müssen.

 

Pünktlich in St. Valentin, musste ich knapp 30 Minuten auf den 2. Zug warten. In der Zwischenzeit noch mit Pamela den Ablauf besprochen, wie wir das Wiedersehen mit Amy gestalten. Nur 12 Minuten nach der Abfahrt war ich auch schon in Asten angekommen. Kurz das Handy für das Video aufgestellt und auf meine 2 Liebsten gewartet.

 

Leider ist die Qualität extrem schlecht. Daher eine kurze Erklärung:

Pamela ging mit Amy am Gehsteig an mir vorbei. Schon hier schaute Amy laufend zu mir. Der Blick war richtig fragend „Den kenne ich doch!?“. Kurz herüber gebellt. Immerhin war ich der „böse Mann in der dunklen Nacht“.

Nachdem sie abgeleint wurde, kam sie langsam zu mir, um mich zu beschnuppern. Hier fing dann die Freude an. Der Rest ist am Video ganz gut zu erkennen. Natürlich bekam sie auch eine Belohnung in Form eines Leckerlies.

Nachdem die Kamera ausgeschalten war, wurde Pamela so richtig begrüßt. Der kurze Heimweg war dann das Ende meiner Reise und somit für euch das Ende zum Mitreisen.

 

Wie schon angekündigt, folgt in den nächsten ca. 2 Wochen noch ein Abschlussbericht mit ein paar Daten. In der Zwischenzeit könnt ihr gerne an Tag 1 erneut zu lesen beginnen.

 

Bilder und Videos des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303644900

 

Bis dahin

Steff

Abschlussbericht

Donnerstag, 24.11.2022

Abschlussbericht

Datum: 24.11.2022

 

Ich versuche nun, euch meine Erfahrungen und Erlebnisse dieser Reise in wenigen Worten noch einmal zusammenzufassen.

 

Zuerst einmal für die Statistiker und Interessierten:

 

Gesamtkilometer:          3.333 Km von Wolfsthal (Grenze zu Bratislava) bis an das Kap Finisterre

Gesamttage:                        150 (inkl. Krankheits- und Pausentage)

Reine Gehtage:                   132

Tagesdurchschnitt reine Gehtage: 25 Km

 

Gesamthöhenmeter nach oben: 47.314 Hm

 

Kosten:

Verpflegung:        3.755 € (Durchschnitt pro Tag 25 €)

Unterkünfte:        6.116 € (Durchschnitt pro Tag 40 €)

Sonstiges:            2.028 € (Souveniers, Taxis, Züge, Rückflüge, Amigo Rep./Versand, Tattoos, …)

Gesamtkosten: 11.898 €

 

Der Entschluss, von Wolfsthal zu starten, war für mich ideal, da ich ja auch direkt in Asten (meinem Wohnort) vorbeikam und somit mein Vorhaben, an der Haustüre zu starten, einhalten konnte.

Dies ermöglichte mir auch, dass ich mich auf die lange Reise einstellen konnte, obwohl ich hier anmerken muss, dass dies nicht vergleichbar war, da es ja nur einzelne Etappentage waren. Dennoch erlangte ich einige Inputs, welche ich auch auf meiner Reise verwenden konnte.

Außerdem konnte ich diesen Teil meines Weges noch mit Amy gemeinsam gehen, was mir natürlich extrem gefallen hat.

 

Der Start am 01.07.2022 in Asten war dann nach ca. 3 Jahren der Planung und des Wartens eine absolute Erleichterung für mich. Nun konnte ich mir endlich meinen Traum erfüllen.

Dazu muss ich meiner Frau, aber auch meiner Firma danken, da sie es mir erst ermöglicht hatten.

Ich war und bin mir absolut bewusst, was ich Pamela mit dieser langen Abwesenheit, gerade im Zusammenhang mit den zusätzlichen Aufgaben wegen Amy, zugemutet hatte. Nichtsdestotrotz hat sie alles nach einer kurzen Eingewöhnungsphase perfekt bewältigt! Dafür danke ich dir mein Schatz!

 

Um es nicht all zu lange werden zu lassen, mache ich nun kurze Absätze zu den einzelnen Ländern.

 

Österreich:

Da ich hier im Juli unterwegs war, hatte ich das größte Problem, geeignete Unterkünfte oder Campingplätze zu finden, da alles extrem überbucht war. Durch meine Planung, hauptsächlich auf den Straßen und Radwegen unterwegs zu sein, konnte ich gleich zu Beginn ein gutes Tempo vorlegen. Hier sei zu erwähnen, dass durch die Infrastruktur auf den Radwegen ein zusätzliches Gewicht in Form von bis zu 10 Litern Wasser auf meinem „Amigo“ notwendig war. Ich hatte hier, gerade auf dem langen Inntalradweg, sehr lange Abschnitte, ohne einer Möglichkeit meine Wasservorräte auffüllen zu können. Landschaftlich gesehen, kann ich Österreich natürlich jedem empfehlen. Auch abseits der Wanderwege war ich doch immer in sehr schönen ländlichen Gegenden unterwegs, wo ich auch die Ruhe und Natur sehr genießen konnte.

 

Schweiz:

Auch hier hatte ich das Thema Wasser auf den Radwegen, welches aber hier nicht ganz so ausgeprägt war wie in Österreich, da die Abstände zwischen den Orten geringer waren. In der Schweiz war jedoch ein anderes Thema interessanter. Nämlich, dass man hier an einem normalen Tag mehr Höhenmeter zu gehen hatte. Dies hat aber auch den Vorteil, dass es viele schöne Aussichten zu sehen gab. Das Appenzeller Land, die Berge und Seen waren einfach traumhaft. Noch dazu immer mit dem Geläute der Kuhglocken, welche einfach immer zu hören waren.

Hier traf ich auch meine ersten Camino Freunde, mit welchen ich schöne Zeiten verbringen durfte. Diese werden mir lange Zeit in positiver Erinnerung bleiben, da dies so richtig den Pilgerweg für mich zum Leben erweckte. Davor traf ich noch keine anderen Pilger, was das Gehen etwas monoton gestaltete. Die gemeinsamen Abende mit Javier und auch der nette Abend mit Henrike, waren mir eine absolute Freude!

 

Frankreich:

Freunde für lange Zeit > dies war der Beginn einer gemeinsamen und doch individuellen Reise mit Volker. Ihn am Tag nach dem Verlust von Javier kennen zu lernen (er musste in Genf aufhören) hat mir einen Freund beschert, welchen ich bis kurz vor Santiago immer wieder traf.

Frankreich muss man von der Strecke her in 2 Abschnitte trennen.

  1. Genf – Le Puy en Velay: Dieser Bereich ist landschaftlich sehr reizvoll, aber von den Pilgern her „überschaubar“. Dies hatte jedoch den Vorteil, dass ich leichter Unterkünfte fand. Für mich persönlich war in diesem Abschnitt das prägendste Ereignis, das 1. wirkliche Problem meiner Reise, als der rechte Handgriff von Amigo brach. Hier war ich kurz mit meinen Nerven am Ende, da ich nicht wusste, ob ich es richten und somit meine Reise fortsetzen könnte. Dies brachte mich aber schon kurz darauf zur Bestätigung, dass dir der Weg gibt, was du brauchst. In meinem Fall war dies Florian, ein Bastler erster Güte! Ohne ihn wäre ein Weiterkommen sehr schwierig geworden. Das Vertrauen, eine Lösung zu finden, auch, wenn es noch so schwierig scheint, wurde dadurch maximal gestärkt. Ich konnte, egal wo ich es versuchte, immer auf die Hilfe der Menschen hoffen. Jeder war bemüht, mir zu helfen, auch, wenn es nicht funktionierte.
  2. Le Puy en Velay – Saint Jean Pied de Port: Die Ankunft in Le Puy war ehrlich gesagt ein kleiner Schock für mich, da ich durch die lange Zeit der Ruhe und wenigen Pilger/Wanderer, nicht darauf gefasst war, so viele Menschen in einer Stadt zu treffen, welche alle denselben Weg einschlagen würden. Hier hatte ich noch den Vorteil, primär auf den Straßen unterwegs gewesen zu sein. So konnte ich zumindest zwischendurch immer wieder für mich sein. Die Abende in den Unterkünften gemeinsam mit anderen Pilgern zu verbringen, zeigte mir, wie das Pilgerleben abläuft. Hier hatte ich dann auch die ersten Erfahrungen mit den „Schnarchsälen“. Durch die Menge an Pilgern, die Haupturlaubszeit und die nicht gerade üppig vorhandenen Unterkünfte, war ich im Vorteil, dass mir Chloe bei den Reservierungen half. Ich sah mehrfach Pilger, welche verzweifelt versuchten, irgendwo ein Bett zu finden. Hier war ich noch froh, das Zelt mitzuhaben, da ich so zumindest etwas entspannter sein konnte. Hier sei anzumerken, dass ich auch bei Unterkünften zelten konnte, wo ich dann gegen kleines Geld die Infrastruktur und das Essen mitbenutzen konnte. Die Pilgerwege waren hier traumhaft schön und man konnte die Geschichte des Weges richtig spüren. Auch in den Städten waren hier viel mehr Hinweise auf Jakobus zu finden. Tourismus lässt grüßen.

Das erneute Problem mit Amigo (der Achsbruch) war zwar ein echtes Problem, aber durch meine bis hier empfangenen Hilfestellungen, konnte ich eine entspannte Lösung suchen und wurde nicht enttäuscht.

 

Spanien:

Auch, wenn es nicht ganz korrekt ist, fange ich hier in Saint Jean Pied de Port an, was ja bekanntlich noch in Frankreich liegt. Der Tag über die Pyrenäen ist definitiv mein Highlight der Reise! Durch das Glück, einen regenfreien Tag zu haben, konnte ich die Schönheit der Berge so richtig genießen. Dies brachte meine Gefühle in Wallung. Es war auch toll, dass ich hier mit Jacky unterwegs war. Sie hat mir bei meinen Zahnproblemen sehr geholfen und ich habe mich sehr gefreut, sie auch später immer wieder getroffen zu haben. Spanien und auch der Camino Frances ist komplett auf die Pilgerscharen ausgelegt und daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Markierungen, Bars und Unterkünfte in großen Mengen zu finden waren. Erst mit Anfang November hat sich dies extrem geändert, da die Hauptpilgerzeit vorbei war und etliche Bars und Unterkünfte die Saison beendet hatten. Davor war es teils notwendig zu reservieren. Ich denke aber, dass man sehr wohl auch ohne Reservierung ein Bett gefunden hätte. Dies aber nur, wenn man nicht unbedingt ein Einzelzimmer haben wollte. Ich für meinen Teil hatte hier schon längst beschlossen, lieber etwas mehr zu investieren, dafür aber besser schlafen zu können. Landschaftlich ist Spanien sehr schön und reizvoll. Auch, wenn ich im Spätsommer/Herbst unterwegs war, wo die Natur schon auf braun umgestellt war. Die verschiedenen Jahreszeiten hatten über die gesamte Reise sehr großen Einfluss auf das Empfinden der Landschaften. Ich für meinen Teil habe aber auch mit der Eintönigkeit der braunen Meseta kein Problem. Ganz im Gegenteil. Hier konnte ich die Ruhe wieder mehr genießen, da auch die Pilger langsam weniger wurden. Nach meiner Covid Erkrankung in Leon hatte ich leider meine Familie (Jacky, Chloe, Benjamin, Volker) aus den Augen verloren. Zumindest Benjamin und Volker konnte ich noch einmal kurz treffen, was mich wirklich sehr gefreut hat. Ich denke aber, dass dieses „Verlieren der Freunde“ der Grund meiner geringen Empfindungen in Santiago und auch später in Finisterre war. Mittlerweile gehe ich auch davon aus, dass mir der Weg einfach zeigen wollte, dass mein Weg noch nicht zu Ende ist.

 

Fazit und diverse Empfindungen:

Ich wurde in Nachrichten gefragt:

„… ist das eingetreten, was du erwartet hast oder was anderes?“ -  Ja, und Nein. Ich konnte wie erhofft zur Ruhe kommen und mich ganz auf den/meinen Weg einlassen. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass sich dadurch mein ganzes Leben ändern wird.

 

„… diese Lebenssinn-Diskussion/Auseinandersetzung mit sich selbst im Kopf beginnt erst, wenn man erstmals keinen Bock mehr hat, weiterzugehen…“ – Dieses Gefühl hatte ich zu keiner Zeit. Ich hatte nur einen Tag, wo ich mir dachte „Wie verdammt groß ist eigentlich Frankreich?!“. Dies war aber denke ich auf die lange Zeit in einem Land mit echten Sprachschwierigkeiten zurückzuführen. Immerhin habe ich nie die französische Sprache gelernt.

 

„… wie bist du mit dem schlechten Wetter umgegangen, um die Motivation nicht zu verlieren?“ – Es gibt nur ein wichtiges Thema. Du musst deine Ausrüstung im Rucksack/Packsack trocken halten, damit du am Abend nach der warmen Dusche kein Problem mit nassem Wechselgewand oder Schlafsack hast. Unter Tags bist du so und so nass vom Schwitzen. Da ist es dann auch egal, wenn es zusätzlich regnet. Natürlich ist schönes Wetter besser und trägt mehr zur Motivation bei, da man auch schönere Weitblicke genießen kann. Man muss halt einfach im Moment die positiven Eindrücke festhalten und darauf vertrauen, dass es wieder besser wird. Auf Regen folgt meist Sonnenschein!

 

„… würdest du Amigo nochmals nehmen?“ – Ja und Nein. Auf der langen Strecke hatte ich auf jeden Fall mehr Vor- als Nachteile. Keinerlei Rückenbeschwerden trotz hohem Gewicht und doch guter Kilometer und Höhenmeter Leistungen. Der Kompromiss mit der Straße bzw. den Radwegen war für mich überhaupt kein Problem! Wenn ich allerdings z.B. „nur“ den Camino Frances machen würde, wäre ich ohne Amigo unterwegs, da ich auch um einiges weniger Ausrüstung mitnehmen würde. Es ist halt ein Unterschied, ob man für bis zu 5,5 Monate inkl. Sommer und Winterausrüstung, oder für 5 Wochen im Sommer plant.

 

„… würdest du so eine Reise wieder machen?“ – Ich vermute, die lange Strecke wird für mich nicht mehr möglich sein. Ich denke aber, dass mich kleinere Abschnitte wieder auf den Weg bringen werden. Auch, wenn es „nur“ in Österreich für ein paar Tage sein sollte. Geh bei der Haustüre raus und dein Camino beginnt auf´s Neue.

Geh in die Natur und atme, schaue, genieße!

 

Meine Empfindungen zur Reise sind einfach nur:

„Glücklich, die Möglichkeit gehabt zu haben!“

„Stolz, es geschafft zu haben!“

 

Die vielen unterschiedlichen Menschen, mit denen ich nette Gespräche führen konnte, kennengelernt zu haben und die paar Freunde meiner Camino Family, welche mir ewig in Erinnerung bleiben werden!

 

Dies soll es nun mit meinem Blog gewesen sein. Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich konnte euch einen kleinen Einblick in mein Abenteuer des Lebens geben. Falls noch jemand detailliertere Fragen hat, kann er/sie sich einfach bei mir entweder über die Kommentarfunktion oder per Mail an Stefan.Preis@liwest.at melden.

 

Ich wünsche euch allen ein herzliches „BUEN CAMINO!“

 

Euer

Steff