Berichte von 10/2020

Das 1. Mal mit dem Big Pack unterwegs!

Donnerstag, 08.10.2020

Datum: 08.10.2020

 

Das 1. Mal mit dem Big Pack unterwegs!

 

Ich hatte das Glück und konnte mich für das Wochenende freispielen und auch Pamela hatte nichts dagegen, wenn ich mich verdünnisiere 😉

 

Somit kam, was einmal kommen musste und ich suchte mir lt. meiner erstellten Packliste alles für den geplanten 5 Monats Trip zusammen.

 

Oh mein Gott ist das viel Zeugs!

Immerhin muss ich Gewand für den Zeitraum Hochsommer – Winter mitnehmen.

Die Küche, das Zelt, der Schlafsack und die Waschmaschine, waren gemeinsam mit dem Gewand und den kleineren Utensilien schnell verpackt, da kam das 1. Problem zum Vorschein!

Ich möchte mir unbedingt abgesehen von den Wanderschuhen noch 1 Paar Trail Runner (Sportschuhe leicht) und 1 Paar Sandalen (für die Unterkünfte) mitnehmen. Prinzipiell ja auch keine Tragik, wäre da nicht das Problem meiner Schuhgröße 🙁 Normalerweise trage ich Größe 48. Alleine die Trail Runner habe ich jedoch wegen dem Anschwellen der Füße in 50 ½ mit!

Man kann sich ausrechnen, wie eng es da im Schlafsack/Schmutzgewand Bereich wird.

Mit Müh und Not konnte ich alles hineinstopfen und auch noch verschließen, ohne, dass die Reißverschlüsse sofort den Geist aufgaben.

 

Dank eines Pilgers (Danke Michael U.), welcher so unterwegs war und davon eine tolle YouTube Serie machte, wie es mir vorschwebt, konnte ich mir ein gutes Bild der Möglichkeiten machen und habe mir das mit dem Front Rucksack für Essen/Trinken und diverse Kleinigkeiten im Schnellzugriff abgeguckt.

 

Dies schaut zwar nicht gerade gemütlich aus, hilft aber extrem, da das Gegengewicht die Stabilität verbessert.

 

Auch, wenn ich es lieber vermieden hätte: Der Gang auf die Waage war notwendig!

Inkl. 3l Wasser, Verpflegung für 3 Tage (für Amy und mich!) kam ich auf unglaubliche 33Kg!

Na das wird ein Spaß!!!

 

Spoiler Alarm:

Da ich diesen Blog Eintrag schreiben konnte, könnt ihr davon ausgehen, dass ich überlebt habe 😊

 

Die Vorfreude stieg von Minute zu Minute und so legte ich mich spät, aber doch um 00:30 Uhr ins gemütliche warme Bett, um die Zeit entspannt zu überbrücken.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157716408142527

 

Gute Nacht!

Steff

Der wunderbare Wienerwald!

Freitag, 09.10.2020

Tag 4

Datum: 09.10.2020

Strecke: Purkersdorf – Klosterruine Riederberg

Daten: 10Km 364Hm 3Std 30Min inkl. Pausen

Kosten: Jause ca. 5€

 

Der wunderbare Wienerwald!

 

Nach einem arbeitsreichen Tag in Bad Ischl, trafen Amy und ich um ca. 15:00 Uhr in Purkersdorf ein.

Abmarschbereit ging es bepackt wie ein Muli vom P&R Parkplatz zum vor der Kirche befindlichen „Jakobus-Platz“.

 

So einige Passanten guckten mich schon auf diesen etwa 500 Metern entgeistert an. Ich denke, mit dem großen 60+15l Big Pack, dem „kleinen“ 12l Front Pack, meinen Stöcken und Amy an der Leine, machte ich den Eindruck, eine Weltreise durchzuführen (wäre auch mal nett 😀).

 

Beim Jakobus-Platz genoss ich noch meinen letzten Kaffee, bevor ich mich auf die Suche nach der 1. Markierung begab.

Kaum wollte ich aufbrechen, fiel ein älterer Herr einfach so am Gehsteig um. Amy legte ich ab und lief mit meinen beiden Rucksäcken bepackt hin, um der netten schwangeren Frau, welche sich bereits um ihn kümmerte, zu unterstützen. Gemeinsam konnten wir dem Herrn wieder aufhelfen.

Es ging ihm soweit gut. Er hat sich nicht verletzt und lt. seiner Aussage, passiert ihm das immer wieder einmal.

Da er in den nächsten Bus einsteigen wollte, habe ich noch mit ihm gewartet und den Fahrer über das Malheur informiert, damit er ein Auge auf ihn hat. Zum Glück kannte der Fahrer den Mann bereits und es war daher auch kein Problem. Ende gut, alles gut!

 

Mit dieser gut 20 minütigen Verspätung, konnten wir dann endlich unseren Weg beginnen.

 

Nach ein paar Metern entlang der Hauptstraße, ging es nach rechts in die Siedlung hinauf, wo sich kurze Zeit später bei einer Abzweigung der Weg in den Wald verabschiedete.

Ab nun hieß es: Hallo Wienerwald!

 

Es ging bergauf und bergab. Ok, mehr bergauf als bergab. Aber die Motivation war groß und das Gewicht erstaunlich gut zu tragen! Also kurzen Fotostopp machen, tief durchschnaufen und wieder weiter! Immer schön einen Schritt nach dem Anderen.

 

Jeder Schritt in die richtige Richtung, bringt uns näher an unser Ziel!

 

Das Wetter war bestens zum Wandern geeignet und so störte es gerade im Wald auch nicht, wenn hin und wieder ein Luftzug das nasse T-Shirt zu trocknen versuchte.

 

Es war einfach traumhaft ruhig im Wald und bis auf etwa 10 andere Spaziergänger/Sportler, waren Amy und ich unter uns.

 

Die Sonne begann bereits gegen 17:30 Uhr hinter den Bäumen zu verschwinden, was es im dichteren Wald schnell dunkel werden ließ.

 

Um ca. 18:30 Uhr erreichten wir die Kloster Ruine „Paradeis“ (mittelalterliche Bedeutung von Paradies) bei Ried am Riederberg. Hier fanden wir eine Quelle, einen Unterstand mit Sitzgelegenheit und Tisch, sowie einem Steinboden und sogar einer ebenen Fläche für unser Zelt vor. Das war dann wohl die perfekte Möglichkeit diesen Platz für das Nachtlager zu verwenden!

Da es nun schnell dunkel wurde, entschloss ich mich dazu, zuerst Amy ihr wohl verdientes Abendessen zu kredenzen, dann das Zelt aufzubauen, um dann gaaaaaanz am Schluss noch etwas trockenes Feuerholz zu suchen, um auch mir ein Essen zubereiten zu können.

 

Im entspannten Licht des Ofens, konnte ich, während mein Risotto köchelte, den Tag Revue passieren lassen, den Tieren im Wald lauschen und den Fledermäusen bei ihren zackigen Bewegungen zuschauen. Dies hat Amy besonders gefreut, da es hier so einiges zu sehen gab.

 

Um 21:00 Uhr hieß es Licht aus und gute Nacht!

 

Fazit des 1. ca. 10 Km Tages mit der gesamten Ausrüstung:

Prinzipiell ging es trotz des Gewichts sehr gut! Nur die Nackenmuskulatur hat etwas gelitten.

Morgen kommt ein neuer Tag!

 

Zusatzinfo zum Relive Video:

Leider war die Aufzeichnung nicht korrekt, da die Strecke mit 5,7 statt der wirklichen 10Km (Ausschilderungen und GPX Daten) aufgezeichnet wurde. Ich habe dies im Video leider nicht korrigieren können.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157716404797691

 

Animierter Weg:

https://www.relive.cc/view/vxOQnDXM4M6

 

LG

Steff & Amy

Der Weg gibt dir, was du brauchst!

Samstag, 10.10.2020

Tag 5

Datum: 10.10.2020

Strecke: Klosterruine Riederberg – Würmla

Daten: 24Km 362Hm 8Std 30Min inkl. Pausen

Kosten: Frühstück 7€; Zimmer 22€; Abendessen 15€

 

Der Weg gibt dir, was du brauchst!

 

Nach einer unruhigen, aber schönen Nacht im Zelt (ein Wahnsinniger nutzte die Waldstraßen für seine Rallye Runden für gut 4 Stunden…), bekamen Amy und ich unser Frühstück. Es gab Müsli und warmen Kaffee, welcher auch nötig, war, da es ab 03:00 Uhr richtig frisch und feucht wurde.

Noch schnell das Zelt und die Sachen zusammengepackt, den Platz aufgearbeitet, so, dass niemand sehen konnte, dass hier ein Zelt stand und los konnte es gehen.

 

Tja, Pech! Wie schon gestern, musste der Aufbruch etwas nach hinten verlegt werden, da Just in diesem Moment ein Radfahrer, welcher ebenfalls im Zelt übernachtet hat, vorbeikam. Während unserem netten Gespräch über das Pilgern und generell die Natur, gesellte sich noch ein weiterer Pilger zu uns, welcher trotz Knieprothese auf dem Weg zu sich selbst ist! Er hat meinen Respekt!

Es ist eine wahnsinns Leistung, welche er hier vollbringt!

Ich wurde von beiden bewundert, dass ich mich mit dieser Last auf den Weg begeben habe.

Patric hatte auch schon unterwegs von mir erfahren … „Da ist ein Wahnsinniger vor dir!“ 😉

Freut mich, dass ich bereits Anerkennung erhalten konnte 😊

 

Jetzt aber mal los! Der Weg wartet auf uns!

 

Nach etwa 5 Km kamen wir (Amy und ich) nach Sieghartskirchen und beim Wirtshaus „Die Kleine Post KG“ richteten sie gerade den Hof für die Gäste her. Kurze Frage, ob ich hier ein Frühstück bekommen könnte, wurde mit „Ja sicher doch“ bestätigt. So setzten wir uns und ich bestellte mir einen Kaffee Latte, sowie eine Eierspeise mit Kräutern und Gewürzen. Amy bekam natürlich ein Stück der ebenfalls erhaltenen Semmel, zusätzlich zu ihren Leckerlies ab.

 

Mit Sieghartskirchen haben wir auch schon den wunderschönen Wienerwald hinter uns gelassen und so ging der weitere Weg über leichte Hügel zwischen den Feldern und immer wieder kurzzeitigen Ausflügen durch Wäldchen weiter.

Um die Muskulatur etwas zu schonen, (meine Waden, Oberschenkel und Schultern merkten, dass wir etwas taten) legten wir immer wieder Pausen ein, wodurch der Weg aber auch mehr genossen werden konnte.

Kurz nach einer dieser Pausen, traf Patric bei uns ein und wir gingen ein Stück gemeinsam, bevor er sich auf Grund von Schmerzen mit seiner Prothese setzen musste. Amy und ich gingen jedoch weiter, da wir ja erst kurz davor eine Pause machten.

 

Kurz vor Siegersdorf sah ich, dass es eine tolle Möglichkeit für Amy gab, sich im Fluß abzukühlen. Diese Pause nutzte ich zum Verzehr einer mitgetragenen Banane. So wird auch das Front Pack etwas leichter *gg*.

 

Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: nur etwa 200m weiter steht ein schöner Jakobsbrunnen. Hier füllte ich unsere Wasservorräte wieder auf und trank mich gleich noch mit genügend Wasser voll.

Hier gäbe es auch die Möglichkeit für Pilger in einer Blockhütte nach Voranmeldung zu nächtigen!

Wir wollten jedoch weiter nach Würmla, welches wir nach weiteren etwa 7Km erreichen würden.

 

Nächster Stopp war bei der Jubiläumswarte, welche wir natürlich auch noch erklommen haben, um die Aussicht zu genießen.

 

Weiter am Weg machten wir in einem Waldstück bei der Bildeiche eine weitere Pause, wobei ich von einer netten Dame selbstgebackene gesunde Kekse (Banane, Nüsse, CornFlakes usw) geschenkt bekam.

 

DER WEG GIBT DIR, WAS DU BRAUCHST => ICH BRAUCHTE DIESE KEKSE!

Vielen Dank an die Retterin in der Not 😊

 

Kurz vor Würmla machten sich meine Schlüsselbeine extrem bemerkbar, da die Lösung der Lastverteilung des Front Packs per Karabiner zwar gut gedacht, aber schlecht ausgeführt war. Die Karabiner drückten genau auf den Knochen, was zu erheblichen Schmerzen führte.

Bei einer der notwendigen kurzen Verschnauf- und Entlastungspausen traf ich ein Pärchen, welches mit ihren Hunden auf der Gassirunde war. Er gab mir den Tipp, den Karabiner etwas höher an einer anderen Aufhängung zu fixieren. Damit wäre zwar der Schwerpunkt höher, aber das Drücken sollte besser werden. Diesen Tipp werde ich beherzigen und mit den im Rucksack befindlichen längeren Doppelkarabinern austesten.

 

In Würmla angekommen, hörte ich, während ich am Vorplatz der Kirche meine Sachen ablegte, dass jemand im Pfarrgarten den Besen schwang. In der Kirche fand ich auch keinen Stempel, daher klopfte ich an der Holztüre und fragte, ob ich diesen bekommen könnte.

Der Pfarrer war so nett und stempelte mir mein Credencial ab.

 

Da sich nun das Wetter extrem schnell zu verschlechtern schien, entschied ich, heute auf das Zelten zu verzichten und dafür eine Pilgerunterkunft zu suchen.

Das auf den Tafeln erwähnte und von mir ins Auge gefasste „Gasthof Burger Kirchenwirt“ hatte leider geschlossen, worauf ich mich per Handy auf die Suche nach einer Alternative machte. Hmmm kein Glück! Niemand hebt ab! Egal, wo ich es versuchte!

Was tun sprach Zeus: Auf gut Glück beim Gasthof Burger angerufen und laaaaange läuten gelassen. Man merkte, dass die Verbindung auf eine andere Leitung (Handy) weiter geschalten wurde. Dies war mein Glück, da der Senior Chef wirklich abhob und mir ein Zimmer anbieten konnte!

Kaum traf ich mich mit ihm im Innenhof des Gasthofes, fing der Wind extrem an und auch der Regen ließ nicht mehr lange auf sich warten. Da das Frühstück erst um 08:00 Uhr angeboten wurde, beschloss ich, dieses auszulassen, da ich schon früh starten wollte.

 

Im Zimmer angekommen, begutachtete ich die 2 vorhandenen alten Betten mit hohem Fußteil, welche mir für meine Länge als nicht bequem erschienen. Abgesehen davon, konnte ich mit der am Boden liegenden Matratze viel besser mit Amy kuscheln. Also stand fest: ich schlafe bei Amy unten! Hauptsache im Warmen und Trockenen!

 

Nachdem Amy ihr Abendessen bekommen hatte, fiel sie in einen zufriedenen Schlaf, welchen ich ausnutzte, um ins etwa 400m entfernte Beisl „Ins Klane“ zu gehen und eine Pizza zu essen.

 

Zurück bei Amy, habe ich erst einmal eine Brausetablette Magnesium zu mir genommen, da ich merkte, wie meine Muskulatur arbeitete. NOCH hatte ich keine Krämpfe! Das änderte sich aber schlagartig, nachdem ich mich entspannt auf die Matratze setzte, um das Tagebuch zu schreiben. Krämpfe in beiden Waden. Na toll… Diese waren aber zum Glück schnell wieder vorbei und kamen auch nicht mehr wieder.

Warum auch immer, bekam ich in meinem rechten kleinen Finger einen Krampf, der mir den bereits erwähnten bis auf die Handinnenseite hereinbog und die Sehne bis zum Ellbogen auf Spannung brachte. Dieser Krampf dauerte fast 10 Minuten und konnte nur durch extrem notwendiges Massieren und Dehnen wieder gelöst werden. Zum Glück kam auch dieser nicht noch einmal!

Bevor ich mich in die Waagrechte begab, um mich zu entspannen und zu schlafen, habe ich mich noch brav bei Pamela gemeldet, um ihr zu sagen, dass bei uns alles OK ist!

 

Die Krämpfe, der Muskelkater, sowie die Druckstellen durch die Karabiner waren nicht erwähnenswert. Hauptsache es geht uns gut!

 

Zusatzinfo zum Relive Video:

Auch hier war leider die Aufzeichnung nicht korrekt, da die Strecke mit 15 statt der wirklichen 24Km (Ausschilderungen und GPX Daten) aufgezeichnet wurde. Ich habe dies im Video leider nicht korrigieren können.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157716428479012

 

Animierter Weg:

https://www.relive.cc/view/vZqNP8GVY3O

 

Buen Camino

Steff

Geh langsam! Du kommst doch immer wieder nur zu dir selbst!

Sonntag, 11.10.2020

Tag 6

Datum: 11.10.2020

Strecke: Würmla – Stift Herzogenburg

Daten: 19Km 230Hm 6Std 40Min inkl. Pausen

Kosten: Frühstück 4,5€; Zug zurück nach Purkersdorf 15€; Abendessen 19€

 

Geh langsam! Du kommst doch immer wieder nur zu dir selbst!

 

Früh um 06:00 Uhr läutete der Wecker und wir packten uns zusammen. Hier nahm ich mir auch den Rat von gestern zu Herzen und veränderte die Aufhängung mit den Karabinern. Mal schauen, wie sich diese kleine Korrektur auswirken würde.

 

Um 07:15 Uhr verließen wir die Unterkunft und gingen ein Stück in die falsche Richtung, um uns beim Bäcker noch mit einem Frühstück einzudecken, welches wir aber erst später genießen würden.

 

Zum Glück hat der Regen bereits aufgehört. Trotzdem hatte ich zur Sicherheit die Regenhose und Jacke an, sowie beide Rucksäcke mit dem Regencape geschützt.

 

Nach gut 3Km kam ein schöner Pilger Rastplatz mit Brunnen und Sitzgelegenheit, wo wir unser Frühstück (für Amy eine Semmel und für mich ein Mohnflesserl mit Butter, sowie ein Schokocroissant) genüsslich verspeisen konnten. Da ich keinen frischen Kaffee bekommen konnte, habe ich mir in weiser Vorahnung im Zimmer noch heißes Wasser in die Thermoskanne gegossen, welches nun mit Pulver Cappuccino verfeinert wurde.

 

Weiter ging es entlang von Feldern und dem Perschling Hochwasserkanal. Hier konnte Amy ihren verdienten Freilauf genießen, bevor ich sie wieder an die Leine nahm, damit sie sich nicht zu sehr verausgaben konnte. Sie bekam generell immer wieder kurzfristig die Möglichkeit eines Freilaufes. Bei den Pausen war sie immer frei, da sie sowieso bei mir in der Nähe blieb bzw. meistens sogar ganz brav gelegen ist, da sie nun auch schon wusste, dass es noch weiter gehen würde.

 

Bei Langmannersdorf wurden die Jakobsweg Schilder zusätzlich mit privat erstellten Wegweisern inkl. Jakobsmuschel ausgewiesen.

An einer Kreuzung in den Feldern stand ein Stein, auf welchem sich ein sehr schön gestalteter Wegweiser mit dem Pfeil, einer Muschel und dem Schriftzug „Santiago De Compostela“ befand.

Die Richtung stimmt also schon einmal 😊

 

An dieser Kreuzung befand sich auch noch ein Marterl, wo eine Bank stand. Hier fand ich unter dieser Bank eine Muschel, welche vermutlich an einem Rucksack befestigt war, da die Schnur gerissen schien. Ich habe diese an dem schönen Wegweiser abgelegt und befestigt.

Möge der Anblick dem nächsten Pilger Freude schenken.

 

Mit gemütlichen Schritten durch das Tullnerfeld näherten wir uns dem Mittelpunkt Niederösterreichs, welchen wir trotz kurzem Umweg besichtigt hatten.

Leider hatte der Kiosk geschlossen (Corona bedingt). Ich hätte mich auf einen Kaffee gefreut.

 

Nach einer weiteren leichten Anhöhe, wo wir entlang einiger Weingärten gingen, konnte ich in der Entfernung bereits das 1. Mal den Glockenturm des Stiftes Herzogenburg entdecken.

Dies würde für heute unser Endziel sein!

 

Der Weg durch die weiten Felder und leider auch ein Stück entlang der Bundesstraße zog sich noch etwas, war aber durch die Tatsache, das Ziel vor Augen zu haben, leicht zu bewältigen.

 

So war es dann auch, dass wir an der Mauer des Stiftes ankamen und dieser entlang den Weg zum Eingang suchten.

 

Leider hatte der Shop/das Besucherbüro geschlossen, so befürchtete ich schon, hier wieder Pech mit dem Stempel zu haben.

 

Wieder erwies sich der Weg als gnädig und durch Zufall kam Probst Stockinger vorbei. Ich fragte ihn, ob ich wo den Stempel finden könnte. Er meinte: Ja, den kannst du gerne von mir haben.

TOLL! Während wir uns auf den Weg machten, um mir den gewünschten Stempel in das Credencial und das Tagebuch zu stempeln, erzählte er mir von seinem Weg, da auch er schon die gesamte Strecke gegangen war. Dies könne er mit 9! vollen Pilgerpässen bekunden! WAHNSINN!

 

Nach diesem netten Gespräch begaben sich Amy und ich auf den Weg zum kleinen Bahnhof Herzogenburg Stadt, von wo aus der für Amy angenehmste Rückweg nach Purkersdorf möglich war. Ich wollte ihr den Maulkorb so kurz als nötig anlegen müssen. Nach etwa 1,5 Std. Wartezeit, konnten wir die Fahrt mit nur 1x Umsteigen in St. Pölten hinter uns bringen.

 

Da ich am folgenden Tag zufällig dienstlich in Purkersdorf sein würde, übernachteten wir in Gablitz, wo ich noch ein sehr leckeres chinesisches Abendessen zu mir nahm.

 

Fazit des Tages:

Die Korrektur der Karabiner für den Front Pack, hat sich bezahlt gemacht! Keinerlei Probleme mit den Schlüsselbeinen mehr!

Im Endeffekt muss ich sagen, dass das Gehen trotz des Gewichts absolut möglich ist. Natürlich ist alles anstrengender und langsamer, aber es ist möglich! Mal schauen, was ich noch abspecken bzw. von der Beladungsweise verändern werde. Einige Ideen habe ich dazu auf jeden Fall gewonnen.

 

Zusatzinfo zum Relive Video:

Auch hier war leider die Aufzeichnung nicht korrekt, da die Strecke mit 9 statt der wirklichen 19Km (Ausschilderungen und GPX Daten) aufgezeichnet wurde. Ich habe dies im Video leider nicht korrigieren können.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157716425599581

 

Animierter Weg:

https://www.relive.cc/view/v1vjAMAKpJq

 

Buen Camino

Steff & Amy