Geh langsam! Du kommst doch immer wieder nur zu dir selbst!

Sonntag, 11.10.2020

Tag 6

Datum: 11.10.2020

Strecke: Würmla – Stift Herzogenburg

Daten: 19Km 230Hm 6Std 40Min inkl. Pausen

Kosten: Frühstück 4,5€; Zug zurück nach Purkersdorf 15€; Abendessen 19€

 

Geh langsam! Du kommst doch immer wieder nur zu dir selbst!

 

Früh um 06:00 Uhr läutete der Wecker und wir packten uns zusammen. Hier nahm ich mir auch den Rat von gestern zu Herzen und veränderte die Aufhängung mit den Karabinern. Mal schauen, wie sich diese kleine Korrektur auswirken würde.

 

Um 07:15 Uhr verließen wir die Unterkunft und gingen ein Stück in die falsche Richtung, um uns beim Bäcker noch mit einem Frühstück einzudecken, welches wir aber erst später genießen würden.

 

Zum Glück hat der Regen bereits aufgehört. Trotzdem hatte ich zur Sicherheit die Regenhose und Jacke an, sowie beide Rucksäcke mit dem Regencape geschützt.

 

Nach gut 3Km kam ein schöner Pilger Rastplatz mit Brunnen und Sitzgelegenheit, wo wir unser Frühstück (für Amy eine Semmel und für mich ein Mohnflesserl mit Butter, sowie ein Schokocroissant) genüsslich verspeisen konnten. Da ich keinen frischen Kaffee bekommen konnte, habe ich mir in weiser Vorahnung im Zimmer noch heißes Wasser in die Thermoskanne gegossen, welches nun mit Pulver Cappuccino verfeinert wurde.

 

Weiter ging es entlang von Feldern und dem Perschling Hochwasserkanal. Hier konnte Amy ihren verdienten Freilauf genießen, bevor ich sie wieder an die Leine nahm, damit sie sich nicht zu sehr verausgaben konnte. Sie bekam generell immer wieder kurzfristig die Möglichkeit eines Freilaufes. Bei den Pausen war sie immer frei, da sie sowieso bei mir in der Nähe blieb bzw. meistens sogar ganz brav gelegen ist, da sie nun auch schon wusste, dass es noch weiter gehen würde.

 

Bei Langmannersdorf wurden die Jakobsweg Schilder zusätzlich mit privat erstellten Wegweisern inkl. Jakobsmuschel ausgewiesen.

An einer Kreuzung in den Feldern stand ein Stein, auf welchem sich ein sehr schön gestalteter Wegweiser mit dem Pfeil, einer Muschel und dem Schriftzug „Santiago De Compostela“ befand.

Die Richtung stimmt also schon einmal 😊

 

An dieser Kreuzung befand sich auch noch ein Marterl, wo eine Bank stand. Hier fand ich unter dieser Bank eine Muschel, welche vermutlich an einem Rucksack befestigt war, da die Schnur gerissen schien. Ich habe diese an dem schönen Wegweiser abgelegt und befestigt.

Möge der Anblick dem nächsten Pilger Freude schenken.

 

Mit gemütlichen Schritten durch das Tullnerfeld näherten wir uns dem Mittelpunkt Niederösterreichs, welchen wir trotz kurzem Umweg besichtigt hatten.

Leider hatte der Kiosk geschlossen (Corona bedingt). Ich hätte mich auf einen Kaffee gefreut.

 

Nach einer weiteren leichten Anhöhe, wo wir entlang einiger Weingärten gingen, konnte ich in der Entfernung bereits das 1. Mal den Glockenturm des Stiftes Herzogenburg entdecken.

Dies würde für heute unser Endziel sein!

 

Der Weg durch die weiten Felder und leider auch ein Stück entlang der Bundesstraße zog sich noch etwas, war aber durch die Tatsache, das Ziel vor Augen zu haben, leicht zu bewältigen.

 

So war es dann auch, dass wir an der Mauer des Stiftes ankamen und dieser entlang den Weg zum Eingang suchten.

 

Leider hatte der Shop/das Besucherbüro geschlossen, so befürchtete ich schon, hier wieder Pech mit dem Stempel zu haben.

 

Wieder erwies sich der Weg als gnädig und durch Zufall kam Probst Stockinger vorbei. Ich fragte ihn, ob ich wo den Stempel finden könnte. Er meinte: Ja, den kannst du gerne von mir haben.

TOLL! Während wir uns auf den Weg machten, um mir den gewünschten Stempel in das Credencial und das Tagebuch zu stempeln, erzählte er mir von seinem Weg, da auch er schon die gesamte Strecke gegangen war. Dies könne er mit 9! vollen Pilgerpässen bekunden! WAHNSINN!

 

Nach diesem netten Gespräch begaben sich Amy und ich auf den Weg zum kleinen Bahnhof Herzogenburg Stadt, von wo aus der für Amy angenehmste Rückweg nach Purkersdorf möglich war. Ich wollte ihr den Maulkorb so kurz als nötig anlegen müssen. Nach etwa 1,5 Std. Wartezeit, konnten wir die Fahrt mit nur 1x Umsteigen in St. Pölten hinter uns bringen.

 

Da ich am folgenden Tag zufällig dienstlich in Purkersdorf sein würde, übernachteten wir in Gablitz, wo ich noch ein sehr leckeres chinesisches Abendessen zu mir nahm.

 

Fazit des Tages:

Die Korrektur der Karabiner für den Front Pack, hat sich bezahlt gemacht! Keinerlei Probleme mit den Schlüsselbeinen mehr!

Im Endeffekt muss ich sagen, dass das Gehen trotz des Gewichts absolut möglich ist. Natürlich ist alles anstrengender und langsamer, aber es ist möglich! Mal schauen, was ich noch abspecken bzw. von der Beladungsweise verändern werde. Einige Ideen habe ich dazu auf jeden Fall gewonnen.

 

Zusatzinfo zum Relive Video:

Auch hier war leider die Aufzeichnung nicht korrekt, da die Strecke mit 9 statt der wirklichen 19Km (Ausschilderungen und GPX Daten) aufgezeichnet wurde. Ich habe dies im Video leider nicht korrigieren können.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72157716425599581

 

Animierter Weg:

https://www.relive.cc/view/v1vjAMAKpJq

 

Buen Camino

Steff & Amy