Berichte von 08/2022

Die Hängebrücken beim Brienzersee

Montag, 01.08.2022

Tag 47

Datum: 01.08.2022

Strecke: Brienzwiler - Interlaken

Daten:  26,24 Km 402 Hm 7 Std. 30 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 39 €; Backpacker Villa 35 € Ü/F

 

Die Hängebrücken beim Brienzersee

 

So lustig der Abend geendet hat, so lustig war es beim Frühstück.

Da wir (das schweizer Paar und ich) zur selben Zeit aufbrachen, gingen wir die ersten Kilometer gemeinsam, bevor mich eine Baustelle vom Weg abbrachte, da ich die Umleitung nicht gehen konnte.

Dank dem Tipp von Peter kürzten wir durch das Freilichtmuseum ab und sparten uns, den Hügel hinunter und nach kurzer Zeit wieder hinaufzugehen.

Die Herberge in Brienzwiler kann ich übrigens absolut empfehlen! Sehr nette Mitarbeiterinnen, gute Betten und eine ruhige Lage. Was braucht der Pilger mehr?

 

Da ich ja den Weg verlassen musste, ging ich in Brienz die Seepromenade entlang, wo ich zu einem sehr schönen schattigen Platz kam, wo ich eine Pause einlegte. Anschließend entschloss ich mich dazu, den Weg über mir wieder zu finden, was mir einen ca. 300 Hm Aufstieg auf groben Schotter bescherte. Dafür konnte ich beide Hängebrücken begutachten. Am Jakobsweg sieht man nur die 2., allerdings längere. Kurz nach der 2. Brücke traf ich die Schweizer wieder und wir konnten noch einmal kurz Quatschen.

 

Ich ging noch bis Oberried am Berg entlang, bevor ich den nächsten Abschnitt wieder am Uferweg verbrachte. Leider war dieser nicht durchgängig, so musste ich wieder ein Stück auf der Straße gehen.

Ab Niederried begann er wieder, was auf jeden Fall schöner zu gehen war.

 

In Interlaken angekommen, lief ich genau in die Prozession zum Nationalfeiertag sämtlicher Vereine (vergleichbar mit unserem Aufmarsch zum 1. Mai), wodurch natürlich extrem viel Publikum anwesend war. Ich schaute, wie ich dieses Chaos umgehen könnte und weg war ich auch schon. Nach über 20 Km in der Hitze, wollte ich nur noch in die gekühlte Unterkunft und unter die kalte Dusche.

 

Heute bestellte ich mir zur Stärkung einen Burger und einen griechischen Bauernsalat.

 

Fazit des Tages:

Willst du Hängebrücken sehen, musst du Höhenmeter machen!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720300977871

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vrqDA9kKyLv

 

Ade

Steff

Freunde kommen – Freunde gehen

Dienstag, 02.08.2022

Tag 48

Datum: 02.08.2022

Strecke: Interlaken - Amsoldingen

Daten:  33,9 Km 406 Hm 9 Std. 10 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 23,50 €; Bauernhof Übernachtung in Scheune 10 € > wurde nicht verlangt!

 

Freunde kommen – Freunde gehen

 

Da sitzt man nach dem Abendessen gemütlich im Eingangsbereich und wer kommt bei der Türe rein? Henrike, welche ich vorgestern kurz kennenlernen durfte. Da sie mit dem Rad unterwegs nach Santiago ist, war es eigentlich nicht möglich, dass ich sie nochmals treffen konnte. Zusätzlich: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie in derselben Unterkunft ihren Pause Tag verbringt?

Zum Zeitpunkt des Reinkommens, waren wir uns beide nicht sicher, den jeweils anderen erkannt zu haben. Immerhin hatten wir beide saubere Kleidung und keinen Schweiß an uns 😉

Nach kurzem Zweifeln beiderseits, habe ich mir dann ein Herz gefasst und habe sie angesprochen. Sie war genau so überrascht wie ich. Daraufhin hatten wir einen geselligen Abend miteinander.

Jarvier kam etwas später auch noch dazu, so war es gleich noch lustiger. Er hatte aber schon für später ein Treffen mit Karina vereinbart und verließ uns daher bald wieder.

 

Nach dem gemeinsamen Frühstück trennten sich leider unsere Wege erneut. Jarvier ging den Originalweg am Nordufer des Thunersees, ich musste auf das Südufer ausweichen und Henrike überholte mich noch einmal kurz, bevor sie (nun wahrscheinlich für immer) aus meinem Blickfeld verschwand. Jarvier sollte ich bis Genf noch einmal treffen können. Man wird es sehen. Telefonnummern haben wir auf jeden Fall ausgetauscht.

 

Wie schon erwähnt, durfte ich mir heute meine Route wieder selbst zusammenstellen. Den Radweg an der Hauptstraße folgte ich nicht zu lange. Ich ging lieber etwas höher in den Hang auf weniger befahrene Straßen. Die Temperaturen zogen auch ziemlich schnell wieder an, so, dass ich regelmäßige Pausen und viel Flüssigkeitszufuhr auf die Prioritätenliste setzte.

 

Ich wollte heute auch kein fixes Ziel vorgegeben haben, da ich ja zur Not auch noch das Zelt mithabe.

Ich schaffte es bis ca. 17:30 Uhr nach Amsoldingen, wo ich direkt an der Straße einen Hof sah, wo der Bauer gerade am Melken war. Ich fragte freundlich, ob ich in der offenen Scheune schlafen dürfte. Nach kurzem Überlegen kam das JA.

Den Besen geschnappt und die notwendigen 3m² freigemacht, Unterlage, Schlafsack und Polster hergerichtet, mehr braucht es heute nicht.

Im Stall habe ich auch noch eine Toilette. Perfekt!

 

Fazit des Tages:

Es ist schon gemein, wenn man nette Bekanntschaften so schnell wieder verliert, aber das ist der Weg und Neue werden sicher bald kommen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301008277

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/veqzmyZmoB6

 

Schlaft gut!

Steff

Die Berge werden kleiner

Mittwoch, 03.08.2022

Tag 49

Datum: 03.08.2022

Strecke: Amsoldingen - Schwarzenburg

Daten:  31,8 Km 494 Hm 9 Std. 35 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 34,50 €; B&B Rebetez 40 € Ü/F; Neue Handysicherung, da Schnur gerissen 4,50 €;

 

Die Berge werden kleiner

 

Um ca. 01:00 Uhr besuchte mich die Hof Katze und fragte sich, was ich hier mache. Danach konnte ich bis ca. 05:00 Uhr ganz gut schlafen. Um diese Zeit fing dann der Krach wegen dem Melken und der Stallarbeiten an. Also aufgestanden, gepackt und verabschiedet.

Gefrühstückt wurde später, nachdem ich in Wattenwil frisches Gebäck und Kaffee bekam.

 

Der Durchgang durch das Militärische Sperrgebiet war heute zum Glück frei (gestern wurde hier scharf geschossen). Daher musste ich keinen unnötigen Umweg machen.

 

Heute ging ich etwa gleich viel auf der Hauptstraße, aber auch Nebenstraßen. Es funktioniert aber wirklich gut und ohne Probleme. Man muss halt nur das Hirn einschalten und vorausschauend agieren und gehen.

 

Das Militär war heute echt fleißig. Den ganzen Tag hörte und hin und wieder sah man auch die F16 und F35 Piloten ihre Kreise ziehen. Zusätzlich ungezählte 10x irgendwelche Hubschrauber. Ich vermute, Rettung, Polizei und Militär.

 

Auf einer der Nebenstraßen lernte ich einen Mann kennen, welcher gerade seinen auf dem öffentlichen Grund befindlichen Brunnen reinigte. Schnell waren wir im Gespräch und Schwupps, hatte ich eine Gurke und eine Tomate mehr im Gepäck.

 

Prinzipiell fiel mir heute auf, dass die Berge kleiner wurden und dafür das Hügelland Überhand nahm. Zeitweise fühlte ich mich wie im Mühlviertel. Auch schön und man macht trotzdem Höhenmeter.

 

Da ich zu früh bei der Unterkunft war (ich muss unbedingt Duschen!), ging ich gleich noch los, um etwas zu essen. Leider machten sämtliche Küchen erst um 18 Uhr auf. So blieb es bei 2 fertigen Weckerln vom Coop. Die Unterkunft ist zweckmäßig und sauber. Akkus gleich wieder geladen und endlich geduscht und die Wäsche gewaschen.

 

Die Hausherren haben mir schon gesagt, dass ich ab morgen französisch sprechen werde.

Na das kann was werden!

Bonne journée! Malheureusement je ne parle pas français.

 

Fazit des Tages :

Es gibt sehr viele freundliche Menschen hier, mit denen man auch extrem schnell ins Gespräch kommt.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301029555

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vr63BkAdRdO

 

Gueten Aabig

Steff

Hallo französische Schweiz

Donnerstag, 04.08.2022

Tag 50

Datum: 04.08.2022

Strecke: Schwarzenburg - Fribourg

Daten:  22,2 Km 275 Hm 7 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 25,70 €; Pilgerherberge im Franziskanerkloster 33 € Ü/Kaffee ohne Frühstück

 

Hallo französische Schweiz

 

Nach einem netten gemeinsamen Frühstück begab ich mich erneut auf den Radweg, wo ich heute gemütliche 20 Km nach Fribourg zurücklegen sollte. Leider war, wie schon so oft, der Radweg am Seitenstreifen auf einmal zu Ende und ich musste wieder über die Bundesstraße gehen. Da ich hier eine Schlucht (Bezirksgrenze zwischen Bern und Fribourg) zu überwinden hatte, war mir dies aber schon im Vorfeld bewusst. Nach dem Anstieg auf der anderen Seite bog ich, wie gestern Abend geplant, auf eine Nebenstraße ab, was gleich viel angenehmer war.

 

Immer wieder kam ich an Wegweisern mit der Muschel vorbei, was mir zeigte, dass der Originalweg nicht weit entfernt sein konnte. Ich genoss die wunderschöne Aussicht auf die Natur und machte mehrfach ausgiebige Pausen.

 

In Tafers kam ich an einem Haus vorbei, wo die gesamte Familie gerade im Pool war. Die Mutter sprach mich an und so ergab sich ein weiteres nettes Gespräch, diesmal sogar inkl. Kaffee, den ich ja überhaupt nicht mag 😉

 

Jarvier machte uns noch das Bett im Kloster von Fribourg klar, so konnte ich ohne einen Gedanken an Stress, den Rest des Weges gehen. Kaum war ich geduscht, kam er auch schon an und wir machten uns noch einen schönen Abend und gingen fein essen.

 

Fazit des Tages:

Die Menschen hier sind allesamt extrem freundlich und interessiert!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301051861

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vMv8JkRW7N6

 

Passez une bonne soirée

Habt einen schönen Abend

 

Steff

So viele Störche

Freitag, 05.08.2022

Tag 51

Datum: 05.08.2022

Strecke: Fribourg - Romont

Daten:  31,4 Km 549 Hm 8 Std. 50 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 50 €; BnB 45 €

 

So viele Störche

 

Bei der gestrigen Planung dachte ich mir: Was soll´s, testen wir wieder einmal den original Jakobsweg. Gesagt getan, bin ich die heutige Etappe komplett auf diesem gegangen.

Es gab ein paar Stellen, wo ich mich mehr anstrengen musste, aber alles ohne Probleme machbar. Im Regen hätte es allerdings komplett anders ausgesehen.

 

Es waren tolle Waldabschnitte dabei, welche ich doch schon sehr vermisst hatte. Aber auch der Asphalt war wieder vorhanden, wo ich mein Tempo etwas anziehen konnte.

 

Ein besonderes Erlebnis war heute, dass auf einem Feld geschätzte 150-200 Störche saßen.

Ich nahm mir die Zeit, sie zu beobachten und konnte sehen, wie si in einzelnen Rotten in die Lüfte stiegen, um sich in einem riesigen Tornado zu sammeln. Irgendwann flogen sie dann davon.

Auch später am Tag waren immer wieder welche am Boden und in der Luft zu sehen.

 

Da die Unterkunft auch wieder fixiert war (heute Nacht soll es gewittern), hatten wir keinen Stress mit der Ankunft. Lustigerweise holte mich Jarvier knapp 1,5Km vor dem Ziel ein (wir wollten beide alleine unterwegs sein und uns erst in der Unterkunft wieder treffen), was für die letzten gut 90 Hm gar nicht so schlecht war.

 

Am Abend gingen wir wieder gemeinsam essen. Für mich gab es Pizza > sehr lecker!

Die Unterkunft für morgen wurde auch schon angeschrieben. Hoffentlich passt das auch, sonst heißt es bis zu 10 Km mehr zu machen. Wir werden es sehen.

 

Fazit des Tages:

Es ist toll, den Wanderweg wieder gehen zu können. Mal schauen, wie lange ich dies ohne gröbere Probleme schaffe.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301091423

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vevYoYLQdJ6

 

Gute Nacht

Steff

Ein Tag mit Höhen und Tiefen

Samstag, 06.08.2022

Tag 52

Datum: 06.08.2022

Strecke: Romont - Montpreveyres

Daten:  29 Km 532 Hm 8 Std. 50 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 8 €; Gite El Jire Donativo 25 €

 

Ein Tag mit Höhen und Tiefen

 

Der Tag begann, wie schon die letzten Tage. Aufstehen, Kultivieren, Frühstücken, Packen und mit Jarvier den Treffpunkt vereinbaren.

Die erste Herausforderung war heute das eher enge Stiegenhaus aus dem 2. Stock zu verlassen, ohne etwas zu ruinieren. Allerdings habe ich hier ja schon etwas Übung.

 

Am Weg gab es wieder Altbekanntes, aber auch Neues zu sehen. Auch hatte ich heute geschätzte 5 Km einen Begleiter, mit welchem ich mich nett unterhalten konnte, während wir nach Moudon gingen.

 

Sämtliche Hunde, welche ich bis jetzt getroffen habe, waren freundlich und ließen sich auch streicheln (natürlich nur, wenn alle Anzeichen dafürsprachen und die Besitzer einverstanden waren). Dies habe ich sehr genossen, da mir Amy und ihre Schmusestunden doch sehr fehlen.

 

Nachdem es nach Moudon eher flach hinein ging, war es klar, dass es wieder nach Oben gehen musste. Durch meine mittlerweile doch gute Kondition war das aber nicht der Rede wert.

Was gemein war, waren die letzten ca. 600 Meter zum Ziel. Hier hieß es erst über viele schmale Stufen nach unten zu gehen (hier hilft zum Glück die Schwerkraft), bevor es nach einer kleinen Brücke auf der anderen Seite wieder rauf ging. Allerdings waren hier weniger Stufen zu steigen, was aber am Ende des Tages echt kräftezehrend war.

Oben angekommen, stand ich direkt vor unserer Unterkunft, der „Gite El Jire“, was eine Wohltat war.

 

Diese Herberge wird auf „Donativo“ Basis, also nach freiwilliger Spende Betrieben. Es gibt kein Abendessen, was wir aber wussten und somit genügend mithaben. Zum Frühstück gibt es aber abgepacktes Knäckebrot, Marmelade, Müsli, Kaffee, Tee, Milch, … Wir werden also nicht verhungern!

 

Morgen geht es nach Lausanne, wo wir in die billigste Unterkunft gehen. Das wird dann die Jugendherberge um satte 63 € sein!

 

Fazit des Tages:

Sei dir erst sicher, dass du es geschafft hast, wenn du vor der Türe deiner Unterkunft stehst!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301099180

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vevYoYPpoy6

 

Bis bald

Steff

Erster Blick zum Genfersee

Sonntag, 07.08.2022

Tag 53

Datum: 07.08.2022

Strecke: Montpreveyres - Lausanne

Daten:  21,9 Km 246 Hm 6 Std. 50 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 21 €; Jugendherberge Ü/F 63 €

 

Erster Blick zum Genfersee

 

Die Unterkunft war einfach, aber absolut ausreichend und zweckmäßig. Hauptsache RUHIG!

Wir sind morgens echt schon gut eingespielt. So war es auch klar, dass ich pünktlich um 08:30 Uhr die Unterkunft verließ und den Tag begann.

 

Nach einigen Metern auf der Straße, ging es bald in den Wald, welcher schmale Pfade, Schotterwege, Asphalt und auch Treppen für mich bereithielt. Alles kein Problem. War ja noch frisch und ausgeruht.

 

Ich hatte gestern Abend schon auf der Karte gesehen, dass es ein paar Abschnitte geben würde, wo ich mit Treppen zu rechnen hatte. Dies war dann auch wirklich der Fall.

 

Auch heute wurde ich wieder öfter angesprochen, was dazu führte, dass ich die Info erhielt, die Treppen bei der Autobahn zu umgehen, da der Weg nach etwa 500 Metern sowieso wieder auf die Straße führte.

 

Kurz nach diesem Abstecher kam ich auf einen Hügel mit einer Kapelle. Von diesem hatte man den 1. Blick auf den Genfersee. Es ging hinab in die Altstadt zur Kathedrale, welche zum Teil eingerüstet war. Nach einer schnellen Besichtigung (ich wollte Amigo nicht zu lange unbeaufsichtigt lassen), holte ich mir den Stempel und ging weiter zur Unterkunft.

 

Es warteten noch einmal gut 5 Km und etliche Höhenmeter nach Unten auf mich, bevor ich ankam.

Im Doppel-/Gemeinschaftszimmer wartete schon ein schnarchender Mann auf mich. Er hat gestern wohl keinen oder sehr wenig Schlaf bekommen. Also wird das vermutlich meine erste Nacht mit Ohrstöpsel.

 

Fazit des Tages:

Sehr schöne Strecke, welche trotz Treppen gut zu gehen ging. Die Schweiz schenkt mir auch zum Schluss hin nichts.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301121927

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vYvEAwyyxwv

 

Euch eine gute Nacht 😉

Steff

Adios mein Freund Jarvier

Montag, 08.08.2022

Tag 54

Datum: 08.08.2022

Strecke: Lausanne - Gland

Daten:  32,4 Km 225 Hm 7 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 56,15 € (inkl. Abendessen von Gestern); Gite Gland 12 € (10€ Ü + 2€ WM)

 

Adios mein Freund Jarvier

 

Diese Nacht hatte alles, was man sich nicht wünscht. Einen Zimmerkumpanen, welcher ab 01:00 Uhr das Spiel: Tür auf, Tür zu, Rucksack auf, Rucksack zu, raschel raschel, Licht an und aus, raus gehen, am Gang Lärm machen, reinkommen, wegen Kartendefekt lieber am Fenster klopfen, als zum Nachtportier zu gehen und ab 04:00 Uhr dann noch massiv zu schnarchen begann, so, dass auch die Ohrstöpsel nichts mehr brachten.

 

Auf dieses Intermezzo hin, beschloss ich heute einen Gang rauf zu schalten und Meter zu machen. Sozusagen Frust Kilometer Fressen. Ist auf jeden Fall gesünder als alles, was ich ihm gewunschen hatte.

 

Dies bedeutete leider aber auch, dass ich Jarvier beim Frühstück zum letzten Mal gesehen hatte. Übermorgen wäre es so und so vorbei gewesen. Er verstand aber meine Entscheidung, da er nun so seine Reise auf den letzten Metern noch einmal so richtig genießen kann. Mach´s gut mein Freund und DANKE für Alles!

 

Ich hatte somit heute wieder über 30 Km vor mir und die Temperaturen sollten auch wieder steigen. Daher ging ich zum Großteil den direkten Weg, machte aber auch kurze Abstecher auf den Jakobsweg. Zu meiner Freude wurde ich ungefähr 8 Km vor dem Ziel von einem wiener Paar angesprochen. Sie boten mir an, bei Ihnen im Garten schlafen zu können. Dies lehnte ich aber dankend ab, da meine 10€ Unterkunft schon fixiert war. Sie zogen von Dannen und ich ging weiter, nur, um Ihnen gut 1 Km später noch einmal in die Arme zu laufen. Sie konnten es sich nicht nehmen lassen und spendierten mir ein Eis. Das tat richtig gut!

 

In der Gite => Pilgerherberge stellte ich zu meiner Freude fest, dass ich alleine sein würde, falls nicht noch ein kurzfristiger Pilger anrufen würde, was aber ausblieb. Das kann ich nach der letzten Nacht echt brauchen! Leider gab es wegen Urlaub kein Pilgermenü im empfohlenen Hotel für mich. So machte ich mir eine Cremesuppe, um diese mit meinem älteren Brot zu verdicken.

 

Jetzt überlege ich noch, ob ich morgen den Weg nach Genf mit dem Zug abkürze und somit schon nach Frankreich kommen würde, oder ob ich die 30 Km doch noch normal gehe. Ist halt eine Kostenfrage, da Genf echt teuer ist.

 

Fazit des Tages:

Auf Regen folgt wieder Sonnenschein!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301150991

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vRO7greN8yO

 

A guads Nächtle zamma

Steff

Ade Schweiz-Salut Frankreich

Dienstag, 09.08.2022

Tag 55

Datum: 09.08.2022

Strecke: Gland – Neydens/FR

Daten:  17,8 Km 272 Hm 6 Std. 30 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 34,30 €; Gite Etappe am Campingplatz 15,50 €; Zug Gland-Genf 10,40 €

 

Ade Schweiz-Salut Frankreich

 

Die Entscheidung fiel, nachdem auch stundenlanges Suchen keinen Erfolg brachte. Alles, was leistbar wäre, war voll. Also gemütlich gefrühstückt und um 09:50 Uhr den Zug nach Genf genommen. Ein paar Sehenswürdigkeiten habe ich am Weg zur Kathedrale gesehen. Trotzdem wollte ich diese Touristenhochburg schnell verlassen. Was war ich doch froh, in die ruhigeren Vororte zu kommen.

 

Etwa 1 Km vor der Grenze zu Frankreich machte ich noch eine letzte Pause und ließ meinen Blick zurück über die Schweiz schweifen. Es war eine tolle Zeit, auch, wenn ich nicht alles Bekannte zu sehen bekam, da ich doch viel ausweichen musste.

 

In der letzten Ortschaft gab es noch einen Stempel, welcher natürlich ins Credential kam. Nun hieß es, nach ein paar Erinnerungsfotos am Grenzbalken, die nächsten 2,5 Km über Schotter bergan zum Campingplatz zu gehen. Hier übernachte ich in der Gite um 15 € und habe somit ein Bett für die Nacht.

 

Nun muss ich mich wieder neu organisieren, da die Geschäfte andere Namen haben werden. Sollte ich aber schnell verinnerlicht haben.

 

Am Abend, als ich nach dem Essen zurück ins Zimmer kam, war ein zweiter Pilger im Zimmer eingezogen. Volker kommt aus Deutschland und geht ebenfalls bis Finisterre. Das könnte also bedeuten, dass ich bereits den nächsten Kontakt habe, welchen ich immer wieder einmal treffen könnte.

 

Fazit des Tages:

Die Schweiz wird mir in positiver Erinnerung bleiben! Wunderbare Landschaft und echt freundliche Menschen. Da kann man genießen!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301177511

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/veqzmw51WB6

 

Bonne nuit

Steff

Der erste Tag in Frankreich

Mittwoch, 10.08.2022

Tag 56

Datum: 10.08.2022

Strecke: Neydens/FR - Frangy

Daten:  32 Km 606 Hm 9 Std. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 8 €;

 

Der erste Tag in Frankreich

 

Mein Zimmernachbar stand, wie wir es vereinbart hatten, um 05:30 Uhr auf. Ich für meinen Teil blieb noch bis 06:00 Uhr liegen.

Der erste Weg war zum Bäcker, da es den restlichen Tag keine Möglichkeiten mehr geben sollte, um etwas einzukaufen. Also 1 frisches Sesambrot, 2 Croissants, ein Schoko-Croissant und ein Trinkjogurt waren eine gute Ausbeute.

 

Nach gut 5 Km dachte ich schon, ich wäre wo falsch abgebogen, da ich auf einmal beim Weihnachtsmann war. Es handelte sich jedoch „nur“ um eine Touristen Einrichtung.

 

Die Weitblicke ins Landesinnere waren heute durch den wolkenlosen Himmel genial, was aber auch die Temperatur von 37° erklärte, welche ich auf einer Apothekenanzeige sah.

 

Prinzipiell sind die Wege hier breiter und Großteils auch gut zu gehen/fahren. Nur, wenn es sich um große Steine und/oder loses Geröll handelt, wird es für mich gleich doppelt so anstrengend, da Amigo hier lfd. angehalten wird. Da genieße ich die kurzen Asphaltstrecken gleich umso mehr.

 

Das Wetter passte heute sehr gut, so hatte ich beschlossen, einen Campingspot zu suchen. Dazu gab es allerdings ein Problem. Auf den gesamten 32 Km gab es nur einen funktionierenden Brunnen! An diesem füllte ich alle Flaschen frisch auf und ich trank auch direkt extrem viel Wasser. Somit sollte ich bis morgen durchkommen, ohne die eiserne Reserve anbrechen zu müssen.

 

Kurz nach Frangy erspähte ich eine Blockhütte, wo die Tür nur angelehnt war. Ich rief ein „Hello!“, bekam aber keine Antwort. Nach Erkundung der Lage und der Spinnweben, ging ich davon aus, dass hier schon länger niemand war. So werde ich wohl die Nacht hier verbringen. Falls doch jemand kommt und mich verjagt, werdet ihr es morgen lesen.

 

Fazit des Tages:

Wenn alle Wege so anstrengend bleiben, wird Frankreich spannend 😉

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301198221

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/v26MXLwxNEO

 

Buen Camino

Steff

Ein gemütlicher Tag

Donnerstag, 11.08.2022

Tag 57

Datum: 11.08.2022

Strecke: Frangy - Seyssel

Daten:  14 Km 230 Hm 4 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 55 €; Campingplatz 18,20 €

 

Ein gemütlicher Tag

 

Um 01:00 Uhr wurde ich von der Hüttenmaus geweckt, wie sie sich aus irgendeinem Karton ihr Material für den Nestbau holte und quer über das ganze Dach (vermutlich in der Zwischendecke) in ihr Zuhause bracht *trappstrappstrapps* Zum Glück war es nichts von meinen Sachen. Bis 04:00 Uhr war sie fleißig und ließ sich auch nicht durch mich stören.

 

Um 06:00 Uhr läutete dann mein Wecker und ich machte es mir mit all meinen Sachen vor der Hütte bequem. Nach dem Motto: „Falls jetzt jemand kommt, ich war nie in der Hütte.“

 

Etwa nach 1,5 Km stand an einem Gartenzaun das Schild „Eau“ mit einem Pfeil. Perfekt, so konnte ich sofort wieder alle Bestände auffüllen.

 

Heute wurde es nur eine kurze Etappe, da ich den Campingplatz auswählte, bevor morgen wieder eine gut 30 Km Etappe vor mir liegt. Mal schauen, ob mein Plan für die nächsten Tage aufgeht. Der Nachmittag wurde also für „Administratives“ genutzt und auch gefaulenzt wurde etwas.

 

2 Highlights des Tages gibt es allerdings noch zu berichten.

  1. Einen Fuchs bei der Mäusejagd beobachten zu können und kurz darauf noch einen 2. zu sehen zu bekommen
  2. Der Pilger von Vorgestern ist ebenfalls hier am Campingplatz. Bei seinem Namen bin ich mir gerade nicht sicher, daher wird dieser nachgereicht. Bei meinem schlechten Namensgedächtnis wird das noch mehr als spannend 😉

 

Fazit des Tages:

Gehe immer mit offenen Augen durch die Landschaft, dann bekommst du auch Rares zu sehen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301220071

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vKv21pL5W4q

 

Buen Camino

Steff

Die Hitze kann es

Freitag, 12.08.2022

Tag 58

Datum: 12.08.2022

Strecke: Seyssel - Chanaz

Daten:  23,2 Km 79 Hm 6 Std. 10 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 23 €; Campingplatz Chanaz von 2 netten Fahrradfahrerinnen geteilt

 

Die Hitze kann es

 

Gestern Abend drehte ich am Platz noch eine Runde und wen sehe ich da? Auch die Französin, welche mit ihren 3 Jungs (8-14 Jahre alt) per Rad unterwegs ist, hat sich hier her verirrt. Wir kannten uns schon von Tag 37 (Feldkirch). Sie war eine von den Vielen, welche mich beim Aufbruch aufhielten und befragten. Diesmal hatten wir mehr Zeit, so entwickelte sich wieder ein Gespräch, welches bis weit nach 23 Uhr ging.

 

Dadurch und dass ich echt gut geschlafen hatte, kam ich erst gegen 9 Uhr vom Platz weg, was sich bei den heutigen Temperaturen bald rächen sollte.

 

Nach 23 Km auf Asphalt, Schotter, aber auch durch einen schattigen Abschnitt in einem Naturschutzgebiet, kam ich gegen 14 Uhr in Chanaz an und überlegte, ob die noch geplanten 17 Km heute sinnvoll machbar wären. Ich beschloss, im Campingplatz zu bleiben und morgen weiterzugehen.

 

Wenn da nicht die Dame vom Empfang etwas dagegen gehabt hätte: Alles voll!

 

Leicht deprimiert, richtete ich mich zusammen, um am Weg etwas zu suchen. Just in dem Moment kam eine der beiden, ebenfalls bei der Anmeldung befindlichen, französischen Radfahrerinnen heraus und meinte, dass sie ihren reservierten Stellplatz mit mir teilen würden! Dieses Angebot nahm ich sehr dankend an!

 

Nun stehen auf einer Parzelle 2 Zelte und das Einzige, was sie wollten, war ein Bier zum Abendessen. Na da ging ich doch brav los in den Ort, um dieses zu besorgen 😊

 

Fazit des Tages:

Auch, wenn das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht. Es gibt trotzdem immer was Positives am Tag zu finden!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301246326

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vYvEA79PyGv

 

Salut

Steff

Trail Magic

Samstag, 13.08.2022

Tag 59

Datum: 13.08.2022

Strecke: Chanaz - Yenne

Daten:  21 Km 122 Hm 5 Std. 20 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 23 €; Campingplatz 10 €; Sonnenmilch 10 €;

 

Trail Magic

 

Heute hatte ich einen richtig guten Schlaf, was sich auf den ersten 18 Km an meiner Geschwindigkeit positiv auswirkte. Trotzdem, dass ich mangels Alternativen, wieder einmal auf der Straße gehen musste (was mir zum Glück nichts ausmacht), konnte ich so den Vorteil von Asphalt und mehr Schatten durch den Hang ausnutzen.

 

Direkt am Ortsschild Yenne musste ich wieder den kurz vorhandenen hohen Gehsteig verlassen. Zack, lag Amigo auf dem Rücken und ich hatte den rechten Griff lose in der Hand! Was war passiert? Die Stange ist an einer Stelle gebrochen, wo ich nie damit gerechnet hätte! Jetzt musste ich erst einmal was trinken und essen, um den Schock zu verkraften. Natürlich passiert sowas am Samstag kurz nach 12 Uhr. Somit hat alles geschlossen, was helfen könnte.

 

Gegenüber befand sich ein Restaurant, wo ich mir erst einen Kaffee bestellte und dann nach Hilfe fragte. Zu meinem Glück war Florian, ein Stammgast, anwesend. Er sprach gutes Englisch und war zusätzlich ein Heimwerker und „Mac Gyver“ (er richtet alles mit einem schweizer Taschenmesser und Kaugummi/Klebeband).

 

Nach ca. 2 Std. war die gebrochene Stange notdürftig repariert und die 2. Verstärkt. So sollte ich zumindest eine Zeit lang durchkommen, bis ich Ersatz organisieren konnte. Er gab mir auch noch eine Rolle Panzertape mit, damit ich Nachbessern kann. Der Wirt und Florian waren einfach speziell! Ich durfte nur die 2 Bier bezahlen, welche ich Florian spendierte. Meine Getränke, die Arbeit, geschweige denn das Material durfte ich nicht bezahlen!

 

Das sind die magischen Momente am Weg, die unvergessen bleiben!

 

Nach dem Gang zur Touristeninformation (Stempel holen) war klar, dass ich heute nicht mehr weiterkommen würde, da es einfach zu spät und zu heiß war. Somit richtete ich mich am Campingplatz ein und bete, dass die Reparatur zumindest so lange hält, bis ich Ersatz habe.

 

Fazit des Tages:

Wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Licht daher!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301278184

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vMv8JPN5EN6

 

Gute Nacht

Steff

Ein Tag mit Herausforderungen

Sonntag, 14.08.2022

Tag 60

Datum: 14.08.2022

Strecke: Yenne - StGenix

Daten:  22,1 Km 81 Hm 4 Std. 5 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 26,60 €; Campingplatz im Tiny House 20 €;

 

Ein Tag mit Herausforderungen

 

Da mir gestern bei der Touristeninformation mitgeteilt wurde, dass am Radweg die ersten ca. 4 Km gefährlich sein könnten, stand ich schon um 06:00 Uhr auf, um die sonntägliche Ruhe zu nutzen. Dies ging auch wirklich gut. Im Endeffekt war es eine Straße, wie ich sie schon oft hatte.

 

Kaum war dieser Abschnitt erledigt, zogen Sturmböen und Gewitter auf. Also schnell rein in das Regengewand und den Packsack zusätzlich schützen.

 

Ich hatte für heute 3 mögliche Wege.

Erstens: Den original Jakobsweg, welcher jedoch wie angesprochen gesperrt war und außerdem mit Amigo nicht machbar wäre.

Zweitens: Die Variante, auf welche alle Pilger umgeleitet werden, wo ich trotzdem noch einen zusätzlichen Umweg und insgesamt ca. 800 Hm zu bewältigen hätte.

Drittens: Der Radweg mit der kniffeligen Stelle am Anfang, dafür anschließend so gut wie keine Höhenmeter. Diese wäre für den angeschlagenen Amigo auf jeden Fall die beste Variante!

 

Diese dritte Variante stellte sich heute als die perfekte Wahl dar, da durch das Gewitter eine Panoramasicht vom Berg über das Rhone Tal nicht möglich gewesen wäre. Dies wäre auch der einzige Grund für mich gewesen, die zweite Variante zu wählen.

 

In den gut 4 Stunden, wo ich unterwegs war, hat es also ca. 3,5 Stunden durchgehend geschüttet, was die Natur natürlich freute. Auch für mich war die Abkühlung sehr angenehm. Die letzten Tage waren echt heiß.

 

In St.Genix angekommen, freute ich mich zu hören, dass sie am Campingplatz ein Tiny House zum Pilgerpreis frei hätten. Dies nahm ich sofort an, da ich mir so das Zelten im Regen sparen konnte und zusätzlich Zeit für die Suche nach einer Werkstatt hatte, welche mir hoffentlich bei Amigos Problem helfen kann.

 

Fazit des Tages:

Für jede Herausforderung gibt es eine Lösung!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301292132

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/v8qVB2JxJ3q

 

Drückt die Daumen!

Steff

Ein schöner Tag

Montag, 15.08.2022

Tag 61

Datum: 15.08.2022

Strecke: StGenix - Charavines

Daten:  30,1 Km 545 Hm 7 Std. 35 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 31,50 €; Campingplatz 15 €; Eisenstange 2,50 €;

 

Ein schöner Tag

 

Heute wurden wieder einmal Kilometer gemacht. Aber alles von Anfang an.

 

Als ich mein Telefon aktivierte, hatte ich Nachrichten von Claire erhalten. Der Mutter mit den 3 Jungs, welche ich in Feldkirch und Seyssel traf. Sie hat mir die Bilder unserer Treffen geschickt. Sehr nett von Ihr!

 

Morgens noch die bestellten Croissants und das Baguette geholt, musste auch noch ein Kaffee getrunken werden. Danach haben sich Volker und ich noch von Denise (eine Kanadierin, welche als Sprachlehrerin in Lyon arbeitet) verabschiedet. Sie ist mit dem Rad auf dem Weg nach Genf.

Ja, ihr habt richtig gelesen: Volker > und der Name stimmt so 😉 > ist wirklich auch hier abgestiegen.

Das war ein lustiges gemeinsames Abendessen mit den Beiden!

 

Die Strecke heute war, da nur auf der Straße, leicht zu meistern, obwohl auch hier gut Höhenmeter gemacht wurden. Die Griffe, unterstützt von den Spanngurten, scheinen zu halten, aber Gelände lasse ich definitiv weiterhin aus. Morgen, wenn die Läden wieder offen haben, werde ich aktiv die Firmengelände ansteuern, um eine Lösung zu finden.

 

Der Chef vom Campingplatz Bistro hat mir > für ein Bier! > schon einmal eine stabilere Stange (leider etwas zu dünn, müsste aber funktionieren) per Flex zurechtgeschnitten.

Falls ich nichts Besseres auftreiben kann, werden einfach in diese die 2 benötigten Löcher gebohrt, um die Stangen fixieren zu können. Leider hatte er keinen Bohrer zur Hand.

 

Wie blöd! Jetzt haben sie hier nicht glatt auch noch meine heiß geliebten vietnamesischen Sommerrollen mit Shrimps und Salatfüllung *Sabber*, dann noch der Burger und mich zerreißt es 😉

 

Fazit des Tages:

Fragen kostet nichts!

 

Bilder des Tages:

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Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vevYoPYeKJ6

 

Gute Nacht mit vollem Bauch

Steff

 

Werkstattsuche Tag 1

Dienstag, 16.08.2022

Tag 62

Datum: 16.08.2022

Strecke: Charavines - LeGrandLemps

Daten:  18,5 Km 77 Hm 6 Std. 30 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 6,20 €; Privatunterkunft auf Spendenbasis 40 €

 

Werkstattsuche Tag 1

 

Leider war das Zelt von der Feuchtigkeit der Nacht so nass, dass ich es erst um 9 Uhr einpacken konnte. Ein nochmaliges Trocknen wird aber notwendig werden.

Noch kurz im Geschäft ein frisches Baguette und etwas Wurst für die Jause besorgt und weiter geht´s.

 

Der heutige Tag stand, wie angekündigt, im Zeichen der Werkstattsuche. Das wird auf jeden Fall noch lustig. SÄMTLICHE Autowerkstätten, die ich gefunden hatte, sind geschlossen, und zwar komplett und für immer. Ich bekam einen Tipp, es bei einer Firma, welche Stahlelemente produziert, zu versuchen. Natürlich kam ich kurz nach 12 Uhr an und musste somit bis 14 Uhr warten. Die Zeit wurde genutzt, um bei der Gemeinde mein Zelt auf der Wiese zu Trocknen und eine Kleinigkeit zu Essen.

 

Als ich zur Firma zurückkam, die nächste Baustelle. Anscheinend haben alle größeren Firmen gerade Ferien, was bedeutet, dass dieser eine arme Büromensch nur zufällig anwesend war, mir zwar helfen wollte, wir aber am Gelände nichts Passendes gefunden hatten. Also weiter …

 

Zur Nervennahrung gönnte ich mir im nächsten Ort einen Kaffee, um festzustellen, dass es schon fast 16 Uhr ist. Zeit, eine Unterkunft zu kontaktieren. Bei der 3. hatte ich Glück. Privat, nur 800 Meter von meiner Position entfernt, auf Spendenbasis und mit Essen!

 

Line & Paul haben 6 Kinder und 16 Enkelkinder, wovon sich gerade 3 hier aufhalten. Zusätzlich ist noch ein 2. Pilger > Hubert aus Deutschland anwesend. Er macht aber nur Etappen im Urlaub. Mal sehen, ob ich ihn noch öfter treffe.

 

Die Planung geht jetzt auf jeden Fall in Richtung Le Puy en Velay, mit einem offenen Auge auf eine hoffentlich bald zu findende Werkstatt.

 

Fazit des Tages:

Aufgeben spielt es nicht! Es dauert halt etwas länger…

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301356548

 

Animierter Weg von heute:

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Salut

Steff

Werkstattsuche Tag 2

Donnerstag, 18.08.2022

Tag 63

Datum: 17.08.2022

Strecke: LeGrandLemps – RevelTourdan

Daten:  34,4 Km 150 Hm 7 Std. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 0 €; Gite La Ferme des 1000 Couleurs Ü/A/F 40€; Stangen inkl Trinkgeld 10 €

 

Werkstattsuche Tag 2

 

Nach einem familiären Frühstück ging es bald los, um dem Regen so gut es geht auszukommen. Es standen gut 30 Km zur bereits durch Line vorgebuchten Unterkunft am Plan, welche ich fast ausschließlich auf der Straße ging. Dies ist jedoch nicht ganz so tragisch, da es sich um keine vielbefahrenen Hauptstraßen handelte.

Es ging von einem Ort zum Nächsten und immer wieder längere Abschnitte zwischen Weiden und Feldern entlang.

 

Bei einer Firma, wo sie Stapler Services anboten, fragte ich wegen der benötigten Stangen nach. Leider wieder Fehlanzeige. Jedoch konnten sie mir eine Adresse geben, wo ich diese erhalten sollte.

Nun hieß es wieder die Uhr im Auge zu behalten, um nicht in die Mittagspause zu kommen. Es waren gut 6 Km zu gehen, welche nach knapp einer Stunde geschafft waren.

 

Es handelte sich bei dem Laden um eine kleinere Variante des Lagerhauses, wo ich meine Stangen nun wirklich in der richtigen Dimension und Länge bekam. Leider hatten sie keine Standbohrmaschine, um mir die 4 Löcher auch gleich zu machen. Aber der Anfang ist schon einmal geschafft.

So hatte ich 20 Min. später das Material, einen Kaffee und 3 Bewunderer mehr auf meinem Konto stehen.

 

Es war nun kurz vor 12 Uhr und ich beschloss, einen Zahn zuzulegen, um die restlichen 15 Km trocken zu schaffen. Am Ziel, der Gite der 1000 Farben, angekommen, fing es knapp 30 Min. später extrem zu regnen an. Ich hatte also heute mehr als nur Glück!

Später in der Nacht zogen dann auch noch sehr starke Gewitter über uns hinweg. Die Entscheidung, eine Unterkunft zu nehmen war so auf jeden Fall die bessere Wahl.

 

Das Highlight des Tages war aber, dass die ehemaligen Besitzer der Gite, eine Inderin mit ihrem Mann und den beiden Söhnen, auf Besuch waren. Sie hatten die Liegenschaft an ihren Freund Fred, einen ehemaligen Restaurantbesitzer und Koch, übergeben. So gab es heute echt indisches Essen!

 

Es kamen noch zwei Freunde von Fred vorbei, so waren wir 7 Erwachsene am Tisch. Fred, die 2 Besucher, die ehemaligen Besitzer, Volker und ich. Ja genau: auch Volker hat der Regen in diese Unterkunft getrieben. Schon wieder ein zufälliges Treffen, was schön langsam ungeheuerlich wird 😉

 

Die Stimmung war bombastisch und ausgelassen, das Essen unbeschreiblich lecker und der eigene Platz stets mit 1x Rotwein, 1x Weiß- oder Rosewein, 1x Bier und damit es nicht so blöd ausschaut 1x Wasser bestückt. Wehe, wenn ein Glas leer war…

 

Um 23:30 Uhr gingen bei mir dann die Lichter aus. Somit musstet ihr heute etwas länger auf ein Update warten.

 

Morgen hilft mir Ivan dann noch, eine Werkstatt zu finden, um die Löcher machen zu können. Dies bedeutet für mich, dass ich hier eine 2. Nacht verbringen werde, was ja auch nicht so schlecht ist.

Noch dazu, da sie für heute Nachmittag und die Nacht wieder Gewitter und Regen ansagen. Von daher kann ich entspannt den Tag genießen und morgen mit frischer Energie weitergehen.

 

Fazit des Tages:

Die Oase ist ein Traum und hier kann man so richtig entspannen!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301379580

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/v1vj7w78xJO

 

Habt einen schönen Tag!

Steff

Ein entspannter Tag

Donnerstag, 18.08.2022

Tag 64

Datum: 18.08.2022

Strecke: RevelTourdan - Pausentag

Daten:  0 Km 0 Hm 0 Std.

Kosten: Gite La Ferme des 1000 Couleurs Ü/A/F 40€; Wäscheservice 5 €

 

Ein entspannter Tag

 

Der heutige Tag stand im Zeichen des Nichtstuns und dem Beine hochlegen.

Ivan war am Vormittag noch beschäftigt, so konnte ich mich gemütlich um die weitere Planung kümmern.

 

Gegen Mittag bereitete ich die alten und neuen Stangen vor, damit später alles leichter geht. Fred half mir mit der Demontage, da die Halterungen für die angebrachten Radgriffe echt fest saßen.

Dann noch die Markierungen für die Löcher gemacht und wieder hieß es > gemütlich auf der Couch relaxen.

 

Ivan fuhr später alleine zu seinem Freund in die Firma und kam nach gut 45 Minuten wieder zurück.

Nun konnte ich alles wieder zusammenbauen und an Amigo befestigen.

Yippie! Alles passt und sitzt perfekt! Somit konnte dieses Thema auf der To Do Liste gestrichen werden.

Ich werde aber, da ich am 24. die Unterkunft in Le Puy gebucht habe, bis dahin noch die „leichtere“ Variante gehen.

Anschließend werden die Wege so gewählt, dass ich keine unnötigen Schäden heraufbeschwöre. Ich möchte immerhin wohlbehalten und mit Amigo in Santiago bzw. Finisterre/Muxia ankommen!

 

Fred meinte es heute extrem gut mit mir!

Zum Frühstück schon eine Schokobombe, einen Muffin und 2 Brote. Als ich zum Bett zurückkam, lag der nächste Muffin schon am Nachttisch. Um 14 Uhr dann, oh Freude, ein Madeleines und ein neuer frisch gebackener Muffin.

Weil es doch noch sooooo lange bis zum Abendessen war, kam er um 17 Uhr mit einem Stück Biskuitkuchen mit Nutella Topping an.

  1. Kalorien kann ich eh brauchen, aber nur so?!?

 

Um 17:45 Uhr kamen noch 2 Pilgerinnen aus Deutschland inkl. Hund dazu, was wieder einen lustigen Abend versprach.

 

Fazit des Tages:

Entspannung pur in der Oase der 1000 Farben! Schön, dass es mit den Stangen nun auch geklappt hat!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301389281

 

Bis morgen

Steff

Der Weg ist gut

Freitag, 19.08.2022

Tag 65

Datum: 19.08.2022

Strecke: RevelTourdan – SaintRambert

Daten:  26,6 Km 86 Hm 5 Std. 40 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 28 €; Campingplatz 15 €

 

Der Weg ist gut

 

Heute Morgen musste ich leider die Oase von Fred verlassen. Hier hätte ich es noch länger ausgehalten!

 

Der Blick in den Himmel zeigte, was ich schon vermutete. Heute werde ich wohl nass. Dem war dann auch wirklich so und der Wind dazu war richtig frisch. Da hieß es bei der Pause aufpassen, damit ich nicht zu sehr auskühlte.

 

Ungefähr das letzte Drittel der heutigen Strecke führte mich entlang verschiedener Plantagen. Äpfel, Birnen, Erdbeeren und bereits abgeerntete Kirschbäume waren zum Teil unter Folien oder Netzen geschützt zu sehen.


Mein Weg führte mich direkt zum Intermarche, vergleichbar mit unserem Interspar, um die Vorräte für die nächsten Tage aufzustocken, da es in die Berge geht, wo ich nicht abschätzen kann, wie oft ich nachkaufen kann.

 

Anschließend ging ich gut 3 Km entlang der Hauptstraße, wo es zumindest eine Fahrbahntrennung per Bodenmarkierung gab, an die sich die Franzosen aber wirklich brav halten. Danach noch ein Stück in eine Siedlung und schon war ich beim Campingplatz.

 

Da es in der Nacht wieder regnen sollte, fragte ich, ob ich vom gebuchten Zeltplatz um 15 € in ein Tiny House um 55 € Upgraden könnte. So bliebe meine Ausrüstung trocken. Es kam noch viel besser! Er gab mir ein Tiny und verlangte KEINEN Aufpreis! Sein Kommentar: It´s my support for you!

Wie cool!

 

Somit war der Abend gerettet und ich kann morgen ohne Zelttrocknung losstarten.

 

Zur Stärkung gab es heute eine Pizza Margerita und ein Panache (Radler), nachdem ich zur Vorspeise um 17 Uhr eine Tomatensuppe gekocht und verspeist hatte. Die Bar am Platz öffnete nämlich erst um 19 Uhr und nur mit den Feigen von Mittag im Bauch, wäre das Warten echt lange geworden 😉

 

Übrigens: Irgendetwas muss ich an mir haben. Auf jedem Campingplatz war mindestens ein Kleinkind in unmittelbarer Nähe zu mir, welches natürlich extrem viel und lange weinen musste. Heute wieder...

 

Fazit des Tages:

Auch, wenn der Tag nass und ungemütlich war, der Weg hält immer wieder eine Überraschung für dich bereit!

 

Bilder des Tages:

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Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/v1vj7wWY7YO

 

Buen Camino

Steff

Zusatzinfo!

Freitag, 19.08.2022

Die nächsten Tage werde ich in bergigem (NICHT ALPINEN) Gelände unterwegs sein, daher kann ich nicht versprechen, dass die Einträge jeden Abend kommen!

Macht euch aber keine Sorgen, das liegt dann nur am schlechten oder keinen Empfang!

LG
Steff

Ein schöner Blick zurück

Samstag, 20.08.2022

Tag 66

Datum: 20.08.2022

Strecke: SaintRambert - BourgArgental

Daten:  26,8 Km 531 Hm 6 Std. 23 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 36,40 € (inkl. Pizza von gestern Abend); Campingplatz 13,40 €

 

Ein schöner Blick zurück

 

Um 6 Uhr läutete der Wecker, damit ich aufstand, zusammenpackte und frühstückte.

Der angenehme Start war entlang der Rhone, wo ich zuerst einen Seitenarm, welcher für Schiffschleusungen verwendet wird über das Kraftwerk überquerte. Danach wurde der Hauptstrom über eine Hängeseilbrücke überquert. Eine schöne Brücke!

 

Nun hieß es Höhenmeter machen, noch dazu, da mich das Navi über eine Schotterpiste schickte. Dies war mir aber zur Alternative stark befahrene Hauptstraße doch lieber. Es ging durch den Wald und oben angekommen bekam ich ein tolles Panorama zu sehen.

Auch konnte ich noch einmal das ganze Tal überblicken, wo ich die letzten Tage unterwegs war.

Echt Wahnsinn, wenn man bedenkt, wie lange ich jetzt schon unterwegs bin.

 

Insgesamt war ich heute auf sehr schönen Seitenstraßen und auch einer zum Radweg umgebauten alten Bahntrasse unterwegs. Eine schöne Abwechslung zu den vielen Straßenkilometern. Nur knapp 5 Km waren heute direkt auf der Fahrbahn zu gehen.

 

Der Campingplatz hatte leider kein Tiny House frei. So musste ich mein Zelt aufstellen, was morgen wieder Trocknungszeit benötigen wird.

 

Da Samstag ist, ging ich noch zum Supermarkt, um Getränke und Kleinigkeiten zu besorgen. Ein schöner Waldweg neben einem Bach mit den Markierungen des Jakobswegs und des GR65 Wanderwegs.

Nur leider werde ich diesen Weg morgen nicht gehen, da ein starker Aufstieg mit Erdstufen zu sehen war. Schade. Aber so ist er halt, MEIN WEG.

 

Fazit des Tages:

Abwechslung tut der Seele gut!

 

Bilder des Tages:

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Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vdvmKnEjWx6

 

Gute Nacht

Steff

Der Höchste Punkt der Via Gebennensis

Sonntag, 21.08.2022

Tag 67

Datum: 21.08.2022

Strecke: BourgArgental - MontfauconEnVelay

Daten:  35,5 Km 712 Hm 8 Std. 30 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung  €; Les Platanes Ü/F  €;

 

Der Höchste Punkt der Via Gebennensis

 

Wie befürchtet, stellte ich um 6 Uhr fest, dass das Zelt nass war. Ok, die einzelnen Teile so gut es ging in den Wind gehangen, erst dann das Morgenprogramm durchgeführt. 2 Stunden später war trotz Sonnenaufgang immer noch einiges feucht. Egal. Ich musste mal los.

 

Ich ging den gestern gesehenen Waldweg entlang, wo ich die Stufen aber ausließ und über die Brücke ins Zentrum auswich. Der obere Weg kam dann nach ca. 600 m auch ins Zentrum, also alles gut.

 

Nach einem Stück auf der Straße lotste mich das Navi auf Seitenstraßen, um hier die Steigungen gemütlich gehen zu können. Leider war durch einen Erdrutsch vor längerer Zeit, mein geplanter Weg nicht passierbar, was mir 800 m Umweg zur Hauptstraße einbrachte, welcher ich dann bis zum höchsten Punkt zwischen Genf und Le Puy folgte.

 

Den 1. Teil des Abstiegs folgte ich noch dieser Straße, um anschließend wieder auf die Via Fluvia, einen Radweg auf der alten Bahntrasse zu folgen.

Ich muss es erst prüfen, aber es schaut so aus, als würde mich dieser Radweg bis Le Puy führen. Das wäre toll, denn dann könnte ich den Zeitplan wegen der bereits gebuchten Unterkunft einhalten.

 

Ich fasste eine Gite ins Auge, welche leider geschlossen hatte. Also hieß es, ab ca. Km 30 die Augen nach einem Schlafplatz offen zu halten. Gut 5 Km später sah ich ein kleines unscheinbares Schild, welchem ich durch den Hintereingang in den Gastgarten folgte. Siehe da: Ein Restaurant mit Hotel, noch dazu Pilgerfreundlich, empfing mich und sie hatten auch noch ein Zimmer frei. Das Zelt konnte ich hier auch noch im Garten auf den Wäscheleinen aufhängen, um es zu trocknen.

 

Zur Stärkung gab es erst einen Kaffee, das Abendessen wurde mit einem großen Radler, einem Riesengarnelen Salat, Rindfleisch mit Ratatouille und zum Nachschlag ein Eis mit Cookie getoppt. Das Ganze ohne Getränke um 21 € war absolut in Ordnung, da die Portionen mehr als ausreichend waren!

 

Kostenaufschlüsselung wird nachgereicht.

 

Fazit des Tages:

Wer suchet, der findet.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301467121

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vxOQoR8x1Mq

 

Gute Nacht

Steff

Natur pur

Montag, 22.08.2022

Tag 68

Datum: 22.08.2022

Strecke: MontfauconEnVelay - Yssingeaux

Daten:  25,8 Km 215 Hm 6 Std. 32 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung - €; LeBourbon Ü/F 111,80 €

 

Natur pur

 

Da ich heute nur ca. 25 Km am Plan hatte, machte ich mir beim Frühstück keinen Stress.

Übrigens: Die Übernachtung inkl. Abendessen (regulär 21€) und Frühstück (9€) kostete mich ganze 68€! Also ein Top Angebot! Die 50 Cent waren die Kurtaxe. Getränke um 11,30€ passte auch.

 

Anfangs musste ich heute die leichte Jacke überziehen, da der Wind echt frisch wurde. Ab ca. 10:30 Uhr konnte ich sie dann wieder verstauen.

 

Heute konnte ich schon die ersten Lavakegel sichten, für die diese Gegend so bekannt ist. Wen die Entstehung interessiert, bei den Bildern ist die Schautafel dabei. Übersetzen dürft ihr sie selbst.

 

Die Wegführung war heute sehr angenehm. Offenes Gelände zum in die Ferne schweifen, Wald, Felsen, Wasser, … Natur pur!

Da störte so ein Rindvieh mitten am Radweg auch nicht. Ich habe dem Farmer per Bild mitgeteilt, dass sich jemand von der Weide verabschiedet hat. Er meinte nur „No Problem“.

 

Die Pausenplätze mit WC und Wasser sind leider auch hier sehr weit entfernt. So durfte ich nach der 2 Stundenpause erst nach weiteren 3 Stunden einmal etwas entspannen. Da ich hier bereits im Ort war, welchen ich mindestens erreichen wollte und mein Plan mit einer 3. Nacht in Le Puy (ich bin einen Tag schneller als für die gebuchte Unterkunft notwendig) leider vereitelt wurde, suchte ich mir hier eine Unterkunft (kein Zeltplatz vorhanden).

Morgen geht es dann auf einen Zeltplatz und Übermorgen nur gut 10 Km nach Le Puy.

 

Für 111€ die Nacht mit Frühstück, durfte ich schon was erwarten. Die Aussicht und die Badewanne haben mich schon überzeugt. Fehlt nur noch morgen das Frühstücksbuffet.

Amigo muss heute im EG schlafen, da wir es uns erspart haben, ihn über die enge Stiege, noch dazu mit Kurve, hinaufzutragen.

 

Fazit des Tages:

Trotz 25Km war es ein entspannter Tag

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301488700

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/v7O9BoJQBL6

 

Baba

Steff

Salut Via Fluvia

Dienstag, 23.08.2022

Tag 69

Datum: 23.08.2022

Strecke: Yssingeaux - LesLonges

Daten:  21,8 Km 102 Hm 4 Std. 17 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 27,40 €; Campingplatz Les Ombrelles Ü 17,30 €;

 

Salut Via Fluvia

 

Ja, das Frühstück hat auch gepasst! Buffet süß/sauer, Kaffee bis zum Abwinken und vom Chef selbst gemachte Schokocroissants in Stangenform. Alleine der Geruch dieser Köstlichkeiten im gesamten Stiegenhaus war MMMMMHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!

 

Wer es noch nicht gesehen hat: Ich habe gestern noch 2 Zeitrafferaufnahmen gemacht. Zu finden bei den gestrigen Bildern.

 

Heute war der letzte Tag, wo ich dem Radweg V73 – Via Fluvia folgen durfte. Zufällig vor einigen Tagen darauf gestoßen, hat er sich heute noch einmal von seiner besten Seite gezeigt. Anfangs noch kurz neben der Autobahn, ging es auf verkehrsberuhigte Nebenstraßen, über in eine bewaldete Gegend, um dann für etliche Kilometer auf einer Schotterstraße mitten durch das bergige Hinterland zu führen. Die letzten 5 Km war der Wegverlauf parallel zur Hauptstraße, jedoch hinter den Siedlungen, was auch hier für Ruhe sorgte.

 

Gerade die lange Strecke in den Bergen war für die heutige kurze Etappe ideal, da ich hier die Natur so richtig auf mich wirken lassen konnte.

Einfach mal bei der Pause die Augen schließen und lauschen. Im Tal plätschert ein Bach, die Bäume rascheln im sanften Wind, Vögel und Grillen musizieren, … Herz, was willst du mehr?!?

 

Heute war auch viel weniger los, was Radfahrer oder auch Abschnittswanderer betraf. Von daher echt entspannend.

 

Bereits um 13 Uhr war ich am Campingplatz und konnte mich auch direkt einrichten. Bilder und Tagebuch wurden unter dem Sonnendach an der Bar, natürlich bei einem Kaffee, geschrieben, bevor ich es mir extra gemütlich machte und den Tag ausklingen ließ.

 

Fazit des Tages:

Genieße, wann immer du kannst und willst!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301508266

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vQvynjmZM4O

 

Salut

Steff

Das war die Via Gebennensis

Mittwoch, 24.08.2022

Tag 70

Datum: 24.08.2022

Strecke: LesLonges – LePuy inkl. Stadtbesichtigung

Daten:  20,3 Km 245 Hm 6 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 60,50 €; Unterkunft Ü für 2 Tage 78 €; Eintritt Notre Dame 4 €;

 

Das war die Via Gebennensis

 

Morgens wieder Zelttrocknung, was aber nicht so schlimm war, da ich auf mein Frühstück bis 08:15 Uhr warten musste. Kurz, nachdem ich gestartet war, sagte mir ein Blick auf die Uhr, dass ich Gas geben sollte, um mein Paket noch vor der Mittagspause von der Post abholen zu können, da mein Weg direkt daran vorbeiführte. Gesagt, getan, spulte ich die 14 Km in 2 Std. herunter, was auf der Straße mit Radstreifen leicht viel.

 

Das Paket erhalten, konnte ich nun den Weg zur Unterkunft gemütlich gehen. Da ich etwas zu früh dran war, gönnte ich mir in der Bar gegenüber einen Kaffee. Dabei erspähte ich einen Brathuhnwagen. Ein halbes Hühnchen musste ich einfach haben.

 

In der Wohnung, welche ich nun für 2 Nächte habe, wurden erst einmal alle Sachen zum Trocknen aufgehangen und auch Amigo wurde für Kontrollzwecke zerlegt. Schaut soweit gut aus. Keine augenscheinlichen oder offensichtlichen Beschädigungen zu finden.

 

Da ich noch motiviert war, immerhin wurde heute die „Via Gebennensis“ (der 1. Teil in Frankreich) abgeschlossen, startete ich den Stadtbummel. Touristeninformation mit Stempel, Kathedrale mit einem anderen Stempel (zum Glück habe ich gefragt!), sowie die „Statue Notre-Dame de France“ wurden noch besichtigt. Anschließend im Le Camino Cafe einen entspannten Kaffee geschlürft und die anderen Tische ein wenig beobachtet, wo offensichtliche Pilgergespräche stattfanden.

 

Damit wir immer schön in Kontakt bleiben, wurde ein Bild von mir mit der Kathedrale an meine Pilgerfamilie, Henrike und Javier, gesendet. Henrike ist bereits in Cahors, also ein großes Stück vor mir. Javier gefällt es am Arbeitsplatz nicht wirklich, wie man am Bild erkennen kann.

 

Zum Abschluss des Tages wurden noch ein paar Lebensmittel für die Wohnung besorgt, damit ich ja nicht verhungere 😉

 

Morgen muss ich mich unbedingt endlich um die Sicherung der Pilgerausweise, des Tagebuchs und der Bilder kümmern! Nicht, dass hier etwas Tragisches geschieht!

 

Fazit des Tages:

Die Via Gebennensis wird mir immer in guter, wenn auch fordernder Erinnerung bleiben!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301556077

 

Animierter Weg von heute: Strecke LesLonges - LePuy + Stadtbesichtigung

https://www.relive.cc/view/vdORMR2Gwrv

https://www.relive.cc/view/vrqDAZWd2Lv

 

Gute Nacht

Steff

Ein abwechslungsreicher Tag

Donnerstag, 25.08.2022

Tag 71

Datum: 25.08.2022

Strecke: LePuy - Pausentag

Daten:  5 Km Altstadt und Post

Kosten: Verpflegung 19 €; Kirche (Kerze und Spende) 8 €; Post Retourpaket 23 €;

 

Ein abwechslungsreicher Tag

 

Tagwache war heute schon um 5 Uhr, da ich frühzeitig zum Fotografieren an der Kathedrale sein wollte. Um 7 Uhr begann dann die Pilgermesse, welche täglich stattfindet. Bei dieser werden alle aufbrechenden Pilger gesegnet und durch den Bodengang verabschiedet, welcher erst zu diesem Zeitpunkt geöffnet wurde. Gestern, als ich schon einmal in der Kathedrale war, war dieser ja bereits zugänglich. Das ist schon eine tolle Stimmung!

 

Ich sah den etwa 30-50 Pilgern zu, wie sie sich fertig machten und die Kirche in Richtung Camino verließen. Ich starte morgen dann von meiner Unterkunft, daher kann ich nicht abschätzen, wie viele sich mit mir auf den Weg machen. Man wird sich sehen.

 

Beim Abgang von der Kirche sah ich noch ein Paar, wo sie alleine den Weg gehen wird. Diese innige Szene fotografierte ich mehr zufällig als geplant. Etwa 30 Minuten später sah ich beide bei einem Frühstück in Tränen sitzen und beschloss, ihnen meine Bilder per Mail zu senden. Das freute sie natürlich.

 

Den Rest des Tages verbrachte ich mit Ausmisten; Umräumen; Amigo einsatzbereit zu machen; was weg kam, zur Post für die Rücksendung zu bringen (hätte mehr sein können); und vor allem, die „alten“ Schuhe gegen die Neuen zu tauschen. Ein ganz neues Tragegefühl.

 

Auch das nun komplett trockene Zelt wurde wieder eingepackt. Weiter ging es mit dem Umsortieren der Unterlagen, sowie der Vorbereitung für morgen.

 

Die gestern angekündigten Sicherungsarbeiten habe ich auch alle durchgeführt, sowie die Speicherkarten der Kamera ausgetauscht. Ein Problem habe ich aber heute noch vor mir. Leider verkaufen sie hier überall die „Radler“ nur im 6er Pack. So muss ich heute glatt 4 von ihnen trinken. Aber keine Angst: Sind nur je 275ml Fläschchen und mit 0,0% Alkohol.

 

Übrigens: So schlechtes Internet trotz WLAN hatte ich auf der gesamten Reise noch nicht, was die Sicherung und das heutige Bilder Hochladen nicht gerade einfacher machte.

 

Fazit des Tages:

Die Pilgermesse sollte man sich hier nicht entgehen lassen!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301561965

 

Bis morgen vermutlich

Steff

Hallo Via Podiensis

Freitag, 26.08.2022

Tag 72

Datum: 26.08.2022

Strecke: LePuy - MonistroldAllier

Daten:  30,5 Km 531 Hm 7 Std. 40 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 5,50 €; Unterkunft Le Repos Du Pelerin EZ/Ü/A/F 60€

 

Hallo Via Podiensis

 

Wenn der Kopf im Urlaub ist, kann es vorkommen, dass man vergisst, den für den Vortag gestellten Wecker zu deaktivieren. Also weckte er mich um 5 Uhr auf. Dann halt mal auf und los geht es.

So kam ich in kompletter Ruhe aus der Stadt hinaus und die Pilger saßen noch in der Messe 😉

 

Gleich am Anfang ging es über 200 Hm auf knapp 4 Km nach oben. Gerade recht zum Aufwachen. Am Plateau ging es auf Schotter zwischen den Feldern durch. Leider wehte hier ein echt kühler Wind. Generell zog es heute sehr herum. Man wusste nicht: kommt Regen, kommt Sonne, bleibt es bewölkt? Nur eines war fix. Der Wind blieb den ganzen Tag und somit auch die Windjacke am Körper, was das Schwitzen erleichterte.

 

In Saint Privat d´Allier bekam ich, gerade recht um 12 Uhr, eine große Schale Kaffee. Den konnte ich sehr gut gebrauchen. Die darauffolgenden 7 Km gingen fast wie von selbst vorbei.

 

In Monistrol angekommen, schwankte ich zwischen Campingplatz, einer der nun vielfach vorhandenen Gites, oder doch einem Chambre. Ein Blick auf die Wetter-App zeigte, dass es heute noch gewittern sollte. Daher bevorzugte ich ein Chambre (Einzelzimmer mit Halbpension) > ich mutiere wohl zum Luxuspilger. Macht aber nichts. Ich werde schon noch genügend Gelegenheiten für Schnarch-Säle bekommen.

 

Der Chef der Unterkunft war echt genial. Lustig, gemütlich, flexibel. So kam es, dass ich von 13:30 – 15:00 Uhr zwar vor der Tür warten musste, aber ich bekam eine kalte Cola und einen Kaffee. Später bestellte ich noch ein Stück Kuchen, welches minimal größer als Normal ausfiel. Auch für Amigo fanden wir schnell einen Wettergeschützten Platz, damit er nicht in den 1. Stock geschleppt werden oder gar im Freien schlafen musste.

 

Für die Statistik:

Die aussortierten ASICS Trailrunner haben 1.330 Km meinen Füßen gut getan!

 

Fazit des Tages:

Der erste Eindruck der Via Podiensis ist schon einmal sehr positiv. Ich freue mich auf mehr!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301586170

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vWqBg1oKZQv

 

Salut

Steff  

Langsam Richtung Aubrac

Samstag, 27.08.2022

Tag 73

Datum: 27.08.2022

Strecke: MonistroldAllier - LeVilleret

Daten:  26,6 Km 805 Hm 8 Std. 15 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 28,40 €; Auberge des 2 Pelerins Ü/A/F 39 €;

 

Langsam Richtung Aubrac

 

Beim Frühstück waren wir, wie beim Abendessen auch schon, 7 Pilger am Tisch. 5 Franzosen, 1 Deutscher und ich. Der Vorteil war, dass Pierre (Deutscher) einen französischen Vater hat, wodurch er perfekt französisch sprach. Er war so nett und hat mir einiges übersetzt. Natürlich haben wir uns auch in deutscher Sprache gut unterhalten 😉

 

Die Planung des Radweges war heute gleich am Morgen für die Katz, da er mich trotzdem über eine echt unangenehme Stiege führte. Ich habe meine Kräfte gesammelt und diese Herausforderung gemeistert. Anschließend war ich aber über die 10 Km an der Straße echt froh.

 

Ab Saugues, das Monster mochte die Krauleinheiten am Hals, folgte ich, nachdem ich eine ausgiebige Pause eingelegt hatte, fast durchgehend dem Originalweg. Dieser Abschnitt war für Amigo und mich ganz gut zu gehen. So lernte ich auch noch 3 Pilgerinnen (2x Frankreich und 1x Belgien) kennen und wir gingen ein Stück gemeinsam.

 

Eigentlich wollte ich heute campen, fand aber den Platz nicht, welcher lt. Unterlagen existieren sollte. Da rundherum alle Wiesen mit Stacheldraht gesperrt waren, versuchte ich mein Glück in einer Alberge. Ich hatte Glück und auch Yasmina (die Belgierin) kam hier unter, nachdem ihre erste Reservierung leider nicht positiv abgeschlossen wurde.

 

Insgesamt waren wir ein gemischter Haufen von 11 Pilgern aus mehreren Ländern, was einen geselligen Abend versprechen ließ.

 

Fazit des Tages:

Ich hoffe ab nun auf mehr solch schöner Abschnitte, die ich auch mit Amigo zurücklegen kann.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301634804

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vwq1BAr9mLv

 

Bis bald

Steff  

Sonntagsstimmung

Sonntag, 28.08.2022

Tag 74

Datum: 28.08.2022

Strecke: LeVilleret – SaintAlban

Daten:  21 Km 254 Hm 5 Std. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 23 €; Campingplatz Tiny House 55,20 €

 

Sonntagsstimmung

 

Oder: Der Weg zeigt dir, was geht.

 

In meinem Fall waren dies heute die Rinder, Pferde, Grillen, aber auch die zu 100% genutzte Straße, welche mir zeigten, dass man am Sonntag und bei der Hitze nicht übertreiben sollte. Also weg vom Plan, bis nach Aumont Aubrac zu gehen, sondern am Campingplatz kurz nach Saint Alban sur Limagnole ein Tiny House (damit mein Zelt trocken bleibt) genommen. Die 15 Km werde ich dann morgen ausgeruht angehen.

 

Heute konnte ich fast den ganzen Tag wunderbare Fernsichten genießen, was darauf hindeutet, dass ich bald in flacheres Terrain kommen werde.

 

Die Wege des GR65, also des Jakobsweges und meine Route kreuzten sich wieder mehrfach. So konnte ich die Natur wieder maximal in mich aufnehmen.

 

Um den Tag so richtig entspannt ausklingen zu lassen, begab ich mich am Campingplatz in den vorhandenen Pool und zog erst einmal komplett alleine meine Bahnen. Anschließend noch etwas Dehnen, um die Muskulatur zu lockern, bevor es hieß: Heute wird nichts mehr gemacht.

 

OK: Bilder, Blog und Abendessen natürlich schon 😉

 

Übrigens:

Falls meine Berechnungen nicht komplett falsch sind, sollte ich heute die Halbzeit meiner gesamten Reise erreicht haben. Mal schauen, was die Kilometer am Schluss sagen, dann kann ich auch beurteilen, ob die Differenz zu groß ist.

 

Fazit des Tages:

Warum übertreiben, wenn dir der Weg sagt, dass dich nichts treibt?

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301650432

 

Animierter Weg von heute:

https://www.relive.cc/view/vMq5ENPG8Qq

 

Buen Camino

Steff 

Jetzt geht es durch das Aubrac

Montag, 29.08.2022

Tag 75

Datum: 29.08.2022

Strecke: SaintAlban - PeyreenAubrac

Daten:  25,7 Km 369 Hm 6 Std. 37 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 20,6 €; Gite Les 4 Chemins Ü/A/F 40€

 

Jetzt geht es durch das Aubrac

 

Gemütlich im Sonnenaufgang gefrühstückt, habe ich erst gegen 09:30 Uhr den Campingplatz verlassen.

Zuerst wurden die gestern nicht mehr gegangenen 15 Km zum Supermarkt erledigt.

Gerade rechtzeitig, da sie hinter mir für die Mittagspause abschlossen.

 

Am Parkplatz habe ich dann mit 2 Holländern, welche mit den Rädern von Holland nach Gibraltar unterwegs waren, gegessen und nebenbei gequatscht.

 

Schon kurz darauf war ich in Aumont Aubrac. Auch heute kreuzte ich immer wieder die Wege des GR65, was mir gerade in Aumont mehrere Pilger in den Cafés bescherte. Ich muss echt ein Blickfang sein, da sich immer alle nach mir umdrehen 😉

 

Während ich meinen Kaffee schlürfte, schrieb ich eine Gite, welche noch gut 8 Km, also ca. 2 Std. Gehzeit entfernt war, per Mail an. Schon bald kam die Antwort:

„Hello you´ll be welcome at home today!“

Was bedeutete: Schlafplatz, Abendessen und Frühstück sind gesichert. Also konnte ich den Rest des Weges komplett locker und entspannt hinter mich bringen.

 

Wer schon einmal Rinder auf der Weide beobachtet hat, sollte festgestellt haben, dass, wenn alle liegen und nur einer steht, es zu 99,9% der Bulle ist, welcher seine Lady´s beschützt.

Irgendwie bin ich ganz froh, dass ich da bis jetzt nicht durch musste…

 

Heute sind auch noch 3 Chienesinnen in der Unterkunft. Das wird sicher spaßig mit der Verständigung.

 

Kurz vor dem Abendessen kamen auf einmal noch Kelly und Emma, die beiden Französinnen aus Paris, bei der Türe herein. Sie haben sich hier für das Abendessen angemeldet. Da wir uns vorgestern ja schon getroffen hatten, sie mich gestern leider nur aus der Entfernung sahen, konnten wir hier, da morgen ihr letzter Tag sein würde, noch einmal nett den Abend verbringen, bevor sie sich auf den weiteren Weg machten, da sie wieder zelten wollten.

 

Fazit des Tages:

Die Ruhe setzt immer mehr ein. Es müssen nicht immer zwanghafte 30+ Km werden!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301667955

Selfie mit Kelly und Emma kommt noch nach

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vZqNx2WMKGO

 

Au revoir

Steff

Nur nicht unterkriegen lassen

Dienstag, 30.08.2022

Tag 76

Datum: 30.08.2022

Strecke: PeyreenAubrac - Nasbinals

Daten:  16 Km 137 Hm 3 Std. 55 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 20,50 €; Gite le Sorbier Ü/F 20,40 €; Rep. Amigo 45 €

 

Nur nicht unterkriegen lassen

 

Als ich heute Morgen Amigo wieder belud, fiel mir auf, dass sich beim Haupttragegestell ein Riss gebildet hatte. Es hielt zwar noch, aber es war klar, dass hier schnellstens gehandelt werden musste.

Valentin, der Sohn der Gite-Besitzer, half mir, es provisorisch zu fixieren. Dazu entschieden wir, dass die gebrochene Stelle komplett ausgelassen wird. Dies war eine gute Entscheidung, da der Riss so nicht komplett durchgehen konnte.

 

Die nächst größere Stadt war Nasbinals. Bis dorthin waren es gut 15 Km, welche ich ohne Probleme zurücklegen konnte.

 

Landschaftlich gefiel mir der heutige Abschnitt sehr gut, da es wieder extrem schöne Weitblicke, aber auch Hügel gab. Überall Weiden und die darauf zu sehenden Tiere, lockerten das Bild immer wieder auf. Einfach schön!

 

In Nasbinals bekam ich den Tipp, es bei der Werkstatt für landwirtschaftliche Fahrzeuge zu versuchen. Nach einer knappen halben Stunde Wartezeit, natürlich war es Mittag, kamen Kelly und Emma um die Ecke. Kurzentschlossen warteten sie mit mir und halfen beim Übersetzen für den Mechaniker.

Eine Stunde später war das Problem mit einer Stahlhülse umgangen und es sollte nun besser halten.

 

Da es jetzt schon wieder nach 15 Uhr war, suchte ich mir gleich eine Gite, wo ich heute schlafen könnte. Da es hier nur Frühstück gab, ging ich ins nächste Restaurant, wo ich eine Fleischplatte bestellte. Unmöglich, diese komplett zu schaffen.

 

Zurück in der Unterkunft, lernte ich Samira aus Italien und Friquet aus Frankreich kennen. Das Englisch mit den verschiedenen Akzenten ist einfach köstlich zum Zuhören und dabei noch nachzudenken, was überhaupt gemeint war. Zum Beispiel bei Samira, welche bei jedem 2. Wort ein „a“ dazu hängt.

Ein Beispiel: the traina = der Zug

Später kam noch Johann aus Mauritius dazu. Er hat leider nach dem 4. Tag ein Problem mit der Achillessehne bekommen. So ein Pech aber auch, dass Friquet ein Physiotherapeut ist. So konnte er sich den Fuß gleich anschauen.

 

Morgen sollten dann wieder mehr Kilometer folgen 😉

 

Fazit:

Ich werde bei den Reparaturen schneller und gelassener. Trotzdem müsste nicht immer was sein!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301709007

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vNOPoxRBo2v

 

Gute Nacht!

Steff

Aller guten Dinge …

Mittwoch, 31.08.2022

Tag 77

Datum: 31.08.2022

Strecke: Nasbinals – Aubrac - Nasbinals

Daten:  7,5 Km 178 Hm 2 Std. 55 Min. inkl. Pausen

Kosten: Verpflegung 39,50 €; Amigo Achse + Verstrebung 80 €; Maison Bastide EZ/Ü/A/F 70,50 €;

 

Aller guten Dinge …

 

Die Nacht zu 2. im 3er Zimmer war soweit ok. Das Frühstück typisch französisch, machte ich mich danach auf, um die 30 Km zum Konvent nach Saint Come d Olt zu gehen.

 

In Nasbinals lag noch dichter Nebel, welcher mit jedem Meter nach oben dünner wurde. Schon bald war ich über der Nebeldecke und konnte die Aussicht genießen. Kurz nach dem Skigebiet (wohl eher zum Langlaufen und Schneeschuhwandern geeignet), kam ich zum wohl höchsten Punkt der Via Podiensis bis nach Saint Jean Pied de Port.

 

Nur gut 200m weiter bemerkte ich, dass eines der Räder am Rahmen streifte. Also runter vom schmalen Schotterweg und zur gegenüberliegenden Einfahrt einer Weide gewechselt.

F U x x !!!!!!

Die Achse war gebrochen!

 

Tief durchatmen, einen Schluck trinken und überlegen.

Kurzerhand habe ich mit dem mitgeführten Werkzeug und Klebeband versucht, eine 4teilige Schiene zu basteln. Leider funktionierte das nicht wie gedacht, da das Gewicht der Beladung alles wieder soweit quer stellte, dass ich so unmöglich weiter kam.

 

Nach ein paar Minuten konnte ich ein Fahrzeug anhalten. Siehe da, es war ein deutsches Paar. Nach kurzem Erklären, waren sie so nett und brachten mich mit all meiner Ausrüstung zurück zur gestrigen Werkstatt.

 

Die beiden Mechaniker machten zuerst große Augen, da sie dachten, die Reparatur von gestern wäre umsonst gewesen. Ein kurzes Zeigen des neuen Problems brachte sie in schallendes Gelächter, was ich sogar verstehen konnte. Nach etwa 1,5 Stunden flexen, schweißen und hämmern, war eine neue Achse gebastelt, worin die Schrauben der Räder kurzerhand eingeschweißt wurden. Die halten ewig!

Auch haben sie noch eine weitere mögliche Schwachstelle mit Eisen verstärkt.

 

Zum Glück gibt es solche Menschen! Immerhin haben sie ihre geplante Arbeit sofort und ohne Murren bei Seite gelegt, um mir zu helfen! Diese 80 € habe ich wirklich sehr gerne gezahlt!

 

Damit der heutige Tag nicht komplett flöten ging, beschloss ich, im Maison Bastide Hotel ein Zimmer zu nehmen, einen Kaffee zu trinken und anschließend mit Pierre, welcher zufällig hier Pause machte, ein Entrecote Aubrac mit Aligot (ein Kartoffelbrei mit Käse) zu verspeisen. Pierre ging dann noch weiter. Eventuell sehen wir uns morgen Abend noch einmal.

 

Was leider nicht geklappt hat, war die gemeinsame Übernachtung im Konvent mit Friquet und Samira, was eigentlich vereinbart war. Ich hoffe, sie machen sich keine Sorgen, da wir alle 3 vergessen haben, unsere Telefonnummern auszutauschen.

 

Fazit des Tages:

Lest euch das gestrige Fazit noch einmal durch + Nach so einem Tag muss man halt mal über die Stränge schlagen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720301721060

 

Animierter Weg des Tages:

Es gibt Probleme mit dem korrigierten Video (Name ist falsch) im Bilder Link ist es aber vorhanden.


https://www.relive.cc/view/vPv4e4jXx3O

 

Salut

Steff