Berichte von 10/2022

On the road again

Samstag, 01.10.2022

Tag 108

Datum: 01.10.2022

Strecke:  LosArcos - Viana

Daten:   19,9 Km 343 Hm 5 Std. 10 Min.

Kosten: Verpflegung 15,70 €; Albergue Izar 8er Zimmer Ü/A/F 26 €; Souvenir 7 €;

 

On the road again

 

Da es das Frühstück nur von 6-7 Uhr gab, stellte ich mir den Wecker für 05:30 Uhr. So konnte ich als 1. Das Bad benutzen und störte auch keinen, da ich ja ein Einzelzimmer hatte.

 

Nach dem Frühstück, wo es auch selbstgemachtes Brot gab, ging ich los. Noch war es dunkel, was sich aber bald ändern sollte. Die Sonne kam hoch und es wurde schnell wärmer. Die 7° am Morgen wurden so im laufe des Tages zu angenehmen 24° mit leichtem Wind.

 

Der Weg führte heute durch die Meseta mit ihrer Weite, den Feldern, Wein- und Olivenhainen.

Immer auf Schotter, kurz mal auf Asphalt, war es ein angenehmes Gehen. Einzige „Herausforderung“ heute waren 5 Stufen, welche ich nicht umgehen konnte. Also kein Problem.

 

Da ich es heute gemütlich anging, nutzte ich einige Pausenplätze und Bars, um nicht in das alte schnelle Muster zurückzufallen. Ein paar Km ging ich mit Chris aus Irland. Wieder nette Gespräche und Geschichten. Am Weg selbst war man nie alleine, konnte aber mit Abstand gehen, so, dass man doch für sich war.

 

Am Ziel angekommen, musste ich noch Zeit überbrücken, da die Albergue noch geschlossen war. So ging ich nach oben in die City und schaute mich etwas um. Es war Mittag, also die ideale Zeit für eine Tortilla.

 

Die Nacht heute verbringe ich in einem 8er Zimmer. Mit etwas Glück kann ich auch schlafen. Morgen geht es dann durch Logrono bis nach Navarrete. Das sollte keine zu anstrengende Strecke werden.

 

Fazit des Tages:

Der Wettergott hat mich heute wohlwollend zurück auf dem Weg begrüßt. So kann es weitergehen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302542779

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vMq5jBLQwQv

 

Bis morgen

Steff

Weinregion La Rioja erreicht

Sonntag, 02.10.2022

Tag 109

Datum: 02.10.2022

Strecke:  Viana - Navarrete

Daten:   23,9 Km 301 Hm 5 Std. 45 Min.

Kosten: Verpflegung 18,60 €; A la Sombra del Laurel EZ/Ü/F 39 €;

 

Weinregion La Rioja erreicht

 

Die Nacht war, wie erwartet durchwachsen. Im 8er Zimmer zu 6. gelegen und 2-3 davon haben geschnarcht. Einer stand auch mal auf und machte irgendwelche Übungen. Zumindest leise und ohne Licht. Nur beim Aufstehen und wieder Hinlegen hat das Metallstockbett seine Geschichten erzählt.

So lief der MP3 Player die gesamte Nacht und tat sein Bestes, damit ich etwas schlafen konnte.

 

Bei geschätzten 50-60 Personen in der Unterkunft und nur 4 Toiletten, wobei eines nicht nutzbar war, da die Spülung versagte, wollte ich auf keinen Fall in die Meute gelangen. So stand ich wieder um 05:30 Uhr auf und hatte Glück. Erster! Nach dem Badezimmerritual konnte ich direkt Frühstücken, um meine Zimmerkollegen noch nicht zu stören.

 

Als ich um ca. 7 Uhr dann losging, war es noch dunkel und außer einer Pilgerin war niemand zu sehen. War ja auch Sonntag. Es ging wieder auf Schotterwegen weiter in Richtung Logrono. Bis auf eine Überführung, wo sie ruhig 2 Latten mehr für die Räder legen hätten können, war der Weg schön zu gehen. In der Stadt selbst fand leider eine Laufveranstaltung statt. Daher gab es einige Sperren. Bei einer meinte der Posten, dass ich, statt einfach auf eine Gelegenheit für die Querung zu warten, einen Umweg von mindestens 500m inkl. Stufen machen solle. Ich erklärte ihm, dass ich genau so schnell drüben wäre, wie er, als er zu mir kam. Das war ihm dann doch recht.

 

Aus der Stadt führte ein schöner breiter Spazierweg, welcher noch durch einen Park ging. Eine schöne Ruhezone, wo die Hunde auch frei laufen durften.

Nachdem der kleine See am Stadtrand umrundet war, ging es kurz hinauf. Hier kamen dann unzählige in den Zaun gesteckte Holzkreuze auf ca. 1 Km. Auch ich hinterließ eines. Natürlich aus Totholz.

 

Bald darauf war ich auch schon in Navarrete, wo ich heute ein EZ habe. Da es kein Abendessen gibt, ging ich die 10 Min. in die Stadt und schlug mir mit einigen Tapas (verschiedene kleine Happen) den Bauch voll. Für den Abend habe ich ja noch meine Jause und das Olivenbrot.

 

Fazit des Tages:

Ich mag diese Strecke, da sie für mich mit Amigo sehr gut zu gehen ist. Dies wird nicht mehr lange der Fall sein vermutlich.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302579513

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vPv4ABEMm3O

 

Buenas noches

Steff

Ein Tag in den Weinbergen

Montag, 03.10.2022

Tag 110

Datum: 03.10.2022

Strecke:  Navarrete - Ciruena

Daten: 32,3 Km 549 Hm 7 Std. 35 Min.

Kosten: Verpflegung 32 €; Casa Victoria EZ/Ü/F 35 €

 

Ein Tag in den Weinbergen

 

Da richtet man sich morgens im Hof zusammen und was passiert? Volker kommt vorbei.

Er ging nach einem kurzen Gespräch schon einmal vor, aber schon bald hatte ich ihn wieder eingeholt. So gingen wir den ganzen Vormittag bis nach Najera gemeinsam und erzählten uns so manches Erlebnis der letzten Tage. Dies machte den Weg durch die Weinberge angenehmer und die Zeit verging wie im Fluge.

 

Auch heute war der Weg wieder viel von Schotter begleitet, was aber ganz ok war. Nach der Pause bei Kaffee und Pinchos trennten sich unsere Wege, da Volker in Najera bleiben wollte. Ich hingegen ging flotten Schrittes weiter, da ich erst die Hälfte der Tagesetappe hinter mir hatte.

 

Auch nun ging es, abgesehen von 2 längeren Anstiegen, entlang der Weinberge. Bei einem machte ich ein kurzes Wettrennen mit einer Weinerntemaschine, um auch diese mit Bildern festhalten zu können. Gewonnen! Von vorne und hinten erwischt 😉

 

In Azofra machte ich wegen der Temperaturen noch eine Getränkepause in einer Bar. Kaum brach ich wieder auf, stand Volker neben mir. Er hat sich umentschieden und ging doch noch weiter. Da ich gerade mit meiner Pause fertig war, ging ich trotzdem voran. Wir sehen uns ja sicher wieder in den nächsten Tagen. Zusätzlich haben wir ja auch unsere Nummern ausgetauscht, können uns also gegenseitig erreichen.

 

Die eben erwähnte Pause war sehr gut gewählt, da es nach Ciruena noch einen Anstieg in praller Sonne gab. Danach waren die letzten Meter ein Kinderspiel.

 

Das heutige Abendessen und morgige Frühstück gibt es in der Albergue Victoria (Massenunterkunft), ich schlafe nur etwa 500 m entfernt in einem Einzelzimmer der Casa Victoria desselben Besitzers.

 

Fazit des Tages:

In der braunen Wüste hat die Sonne gleich noch einmal viel mehr Kraft. Hier heißt es wieder auf genügend Wasser zu achten!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302591741

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vevW87N7yGO

 

Gute Nacht

Steff

Termin einhalten

Dienstag, 04.10.2022

Tag 111

Datum: 04.10.2022

Strecke:  Ciruena – Espinosa del Camino

Daten: 38 Km 520 Hm 8 Std. 30 Min.

Kosten: Verpflegung 10 €; Casa Las Almas Ü/A/F 27 €

 

Termin einhalten

 

Da heute der Tag der Tage war und ich 38 Km zurücklegen durfte, begab ich mich schon bald zum Frühstück, um noch vor dem Sonnenaufgang zu starten. Nach gut 5 Km erreichte ich San Juan, welches ich aber nur schnell durchquerte. Die erste richtige Pause legte ich nach gut 2,5 Std ein.

 

Auf diesem Abschnitt hatte ich ein nettes Gespräch mit 2 Amerikanern. Generell ergaben sich heute wieder viele, wenn auch kurze Gespräche mit Pilgern aus aller Herrenländer.

 

Der Weg führte heute so gut wie komplett parallel zur Bundesstraße auf Schotterwegen entlang. Hier kam ich auch ganz gut voran, was so manchen Pilger ein verblüfftes „WOW“ herausstieß, während ich überholte.

 

Auch Volker traf ich heute kurz. Er war im Gespräch, so ging ich bald wieder mein Tempo weiter.

Bei der Mittagspause traf ich noch einmal die 2 Franzosen aus Pimbo, wo ich das Schnarchzimmer zum Glück verlassen konnte. Sie hatten heute ihren letzten Tag und übergaben mir ihre letzten Vorräte, welche ich gerne annahm.

 

Bei einem Brunnen hatte ein Mann einen kleinen Stand aufgebaut, wo er Stempel aus Wachs für eine Spende verteilte. Dieses Angebot nahm ich natürlich an, da dies den Pilgerpass optisch aufwertet!

 

Zu guter Letzt erreichte ich nach 38 Km bei 27° die Casa Las Almas von Uli und Sabine, welche mich sofort herzlichst begrüßten. Da ein armer zurückhaltender Koreaner nicht mit 3 Italienerinnen im Zimmer schlafen wollte, bekam er mein Einzelzimmer, was für mich aber kein Problem wird, solange sie nicht schnarchen 😉

 

Zum Abendessen gibt es heute Griesnockerlsuppe, faschierten Braten mit Kartoffelpüree und Palatschinken. Da freut sich das österreichische Männlein schon sehr darauf!

Anschließend werden wir einen netten gemeinsamen Abend verbringen.

 

Fazit des Tages:

Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert. In diesem Fall, dass ich Uli noch vor seiner Abreise morgen treffen konnte.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302620146

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vXOnKEnp7B6

 

Einen schönen Abend!

Steff

Der letzte Wald

Mittwoch, 05.10.2022

Tag 112

Datum: 05.10.2022

Strecke:  Espinosa del Camino – Olmos De Atapuerca

Daten: 25,9 Km 374 Hm 6 Std. 35 Min.

Kosten: Verpflegung 27,10 €; Casa Rural La Serrezuela EZ/Ü/F 45 €;

 

Der letzte Wald

 

Die Nacht war perfekt. Ein ruhiges Zimmer mit einem sehr guten Bett. Das Frühstück war so lecker wie das Abendessen. Selbstgebackenes Brot, Wurst, Käse, ein weiches Ei, Marmelade, Jogurt und natürlich Kaffee. Da muss man einfach zuschlagen!

Gegen 8 Uhr gab es die herzliche Verabschiedung und wir brachen der Reihe nach auf.

Vielen Dank Ulrich und Sabine für diesen tollen Aufenthalt in eurer Casa! Wieder eine bleibende Erinnerung mehr! @Ulrich: ich wünsche dir viel Spaß auf DEINEM Camino! @Sabine: gute Besserung!

 

Schon bald war ich in der nächsten Ortschaft, wo es hieß mit vollem Bauch gut 300 Hm über Schotter hinaufzugehen. Hier begann auch der vorerst letzte Waldabschnitt für ca. 1 Woche. Nach Burgos, welches ich morgen erreichen werde, geht es endgültig in die weite Ebene der Meseta ohne Hügel, Schatten oder vielen Versorgungspunkten.

 

Nach dem Anstieg wechselte der Eichelwald in einen Pinienwald. Hier gingen wir lange Zeit innerhalb einer Feuerschneise. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was hier los wäre, wenn die ganzen Pinien mit ihren ätherischen Ölen in Flammen stehen würden.

 

Nach knapp 3 Stunden und 16 Kilometern erreichte ich San Juan de Ortega und somit eine Bar, welche von fast jedem Pilger in Anspruch genommen wurde. Hier gab es ein Stück Tortilla, Pinchos, Kaffee und ein KAS Orange zur Stärkung.

 

Die weiteren 10 Km des Tages waren unspektakulär, da viel auf oder neben der Straße. In Atapuerca besorgte ich mir noch ein paar Vorräte, da ich heute Abend kein Essen bekommen werde und selbst koche. Zusätzlich war mir nicht bekannt, ob es in Olmos ein Restaurant geben würde, welches auch zu einer annehmbaren Zeit geöffnet hätte.

 

Zur Unterkunft musste ich zwar 2,5 Km vom Weg abweichen, aber morgen Früh soll es eine Querverbindung geben. Aktuell ist noch ein deutsches Ehepaar mit mir in der Unterkunft. Im Einzelzimmer stört das ja nicht und der Abend könnte ganz angenehm werden.

Die Unterkunft an sich ist extrem rustikal eingerichtet, was einen gewissen Charme ausstrahlt. Also mir gefällt es. Jetzt noch den Kamin eingeheizt und es wäre perfekt. Das lasse ich aber auf Grund der angenehmen Temperaturen mal lieber bleiben.

 

Fazit des Tages:

Geh durch den Wald und atme tief ein und aus, das öffnet die Bronchien und du kannst die Natur viel besser aufnehmen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302654817

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vXOnKEoV3B6

 

Buenas noches

Steff

Auf nach Burgos

Donnerstag, 06.10.2022

Tag 113

Datum: 06.10.2022

Strecke:  Olmos De Atapuerca - Burgos

Daten: 18,3 Km 143 Hm 3 Std. 45 Min. + 3,8  Km Einkaufsweg

Kosten: Verpflegung und Vorräte 75,80 €; La Casa Mercedes Appartement/Ü 65 €;

 

Auf nach Burgos

 

Nach dem Selbstversorgerfrühstück (es wurde alles bereitgestellt), begab ich mich auf die erwähnte Querverbindung zum Camino. Hier wurden auch die einzigen Höhenmeter des Tages sofort erledigt. Somit waren die restlichen ca. 13 Km ein Kinderspiel. Bald schon reihte ich mich in die Karawane der Pilger ein. Durch meine schnellen Schritte überholte ich auch wieder alte, aber auch neue Gesichter, was automatisch Gespräche mit sich brachte.

 

Durch meine Vorbereitungen und Tipps von anderen Pilgern, ging ich kurz vor dem Flughafen Burgos die Alternativroute, um statt durch das Industriegebiet, die schönere Strecke am Fluss entlangzugehen. Hier war ich auch schon längere Zeit mit Chris, einem Amerikaner im Gespräch. Da die Sonne herauskam, zog ich meine Weste aus und wollte die Sonnenbrille aufsetzen, welche am Band um meinen Hals hängen sollte. Da war sie nur nicht mehr! Vor lauter Reden habe ich den Verlust nicht gemerkt.

 

Also Amigo geparkt und zurück gegangen. Immerhin ist das MEINE spezielle Brille! Der Camino gibt dir, was du brauchst. Ich brauchte in diesem Moment diese 3 Franzosen, welche schon nach extrem kurzer Zeit auf mich zukamen und die Brille zeigten. Durch Amigo konnten sie sich leicht an mich erinnern. Zusätzlich ist die österreichische Flagge an der Brille, was durch mein Erscheinungsbild (mehrfach als Österreicher gekennzeichnet 😉) eindeutig zu mir gehört.

 

Wir gingen gut gelaunt ein Stück gemeinsam und ich kramte alle französischen Wortschätze noch einmal hervor, um ihnen meinen Dank zum Ausdruck zu bringen. Im Park machten sie dann eine Pause, ich ging aber weiter.

 

Nachdem ich eingecheckt hatte, die nächsten 2 Nächte habe ich eine 85m² Ferienwohnung für mich, wusch ich sofort die gesamte Kleidung. Danach ging es in den Supermarkt und zur Apotheke, die Vorräte für die Meseta wieder aufzufüllen.

 

Das Abendessen im Restaurant war geschmacklich unschlagbar. Preislich mit 28 € inkl. einer Flasche Rotwein, welche ich aber in 2 Radler umwandeln ließ, definitiv kein Pilgermenü. Aber Preis und Leistung haben gepasst.

 

Morgen geht es also zur Besichtigung in die Stadt. Anschließend wird etwas gerastet und Amigo wieder komplett neu beladen. Die Gewichtsverteilung muss einfach passen. Die Meseta wartet schon auf mich.

 

Fazit des Tages:

Glück muss man haben und Vertrauen macht es noch leichter.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302699463

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vE6JXdV5Bgv

 

Einkaufsweg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vwq1R7xPZBv

 

Gute Nacht

Steff

In Gedanken bei Eberhard

Freitag, 07.10.2022

Tag 114

Datum: 07.10.2022

Strecke:  Burgos - Stadtbesichtigung

Daten: 8 Km 23 Hm 3 Std. 30 Min.

Kosten: Verpflegung 8 €; La Casa Mercedes Appartement/Ü 65 €; Eintritt Cathedrale 5 €;

 

In Gedanken bei Eberhard

 

Da gestern Nacht leider unser Eberhard über die Regenbrücke ging, war mein heutiger Tag eher durchwachsen.

 

Trotzdem machte ich mich nach dem Frühstück auf, um zumindest die Cathedrale und am direkten Weg befindliche Plätze zu besichtigen.

Als Pilger zahlt man 5 € Eintritt anstatt 10 € Touristenpreis.

Die Gemäuer und Fresken sind sehr schön und auch interessant. Allerdings kam ich mir hier eher wie auf einem Friedhof vor, so viele Särge, wie hier zu sehen waren.

 

Zur Stärkung gönnte ich mir anschließend Churros, welche in hochprozentige (Kakao nicht Alkohol!) heiße Schokolade eingetaucht und so genossen werden. Natürlich gab es auch noch einen Kaffee con leche. Beim Zurückbummeln machte ich noch einen Abstecher zu einem Optiker, um die Linse und den Filter der Kamera putzen zu lassen. Er traute sich leider nicht zu, dies zu machen, da er nichts beschädigen wollte. So fragte ich nur nach dem Material und kümmerte mich selbst darum.

 

Da gleich um die Ecke der Unterkunft eine Bar ist, ging ich hier noch auf ein Pincho (Brötchen mit Ei, Schinken und Käse), sowie, wie könnte es anders sein, einen Kaffee.

 

Der Rest des Tages wurde in den eigenen 4 Wänden verbracht, um die Ausrüstung frisch zu packen und alles für morgen fertig zu machen. Immerhin wollte ich mich ja auch noch etwas entspannen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302697856

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vNOP4nyJpYO

 

Bis morgen

Steff

Hallo Meseta

Samstag, 08.10.2022

Tag 115

Datum: 08.10.2022

Strecke:  Burgos - CastellanosDeCastro

Daten: 33,9 Km 284 Hm 7 Std.

Kosten: Verpflegung 22 €; Albergue Fuente Sidres Ü/A 37 €;

 

Hallo Meseta

 

Noch mit aktiven Straßenlaternen verließ ich um 8 Uhr das Apartment, um mich auf den Weg raus aus der Stadt zu begeben. Die Straßen waren noch leer und nur vereinzelt waren Menschen in den schon geöffneten Bars zu sehen. Nach etwa 5 Km nutzte auch ich noch einmal eine Bar für einen Kaffee, bevor ich endgültig in die offene Landschaft kam.

 

Anfangs waren noch kleinere Hügel um uns herum, welche aber schnell immer kleiner wurden. Die beiden in der Karte angegebenen Anstiege waren nicht der Rede wert, da langgezogen und daher gut zu gehen.

 

Es ist schon ein tolles Gefühl, genau an den Stellen zu stehen, wo man schon etliche Bilder sah und sich so sehr darauf freute, genau dies selbst erleben zu dürfen. Ich habe nun keine 500 Km mehr, um in Santiago anzukommen. Was soll ich euch sagen? Wahnsinn! Die Zeit wird wie im Fluge vergehen!

 

Heute traf ich auch Martin, den Franzosen wieder und wir gingen ein Stück gemeinsam. Auch von Benjamin und Jacky erhielt ich Updates. Wir sind wohl nur 1-2 Tage getrennt, sollten uns also nochmals treffen.

 

Die Meseta selbst ist, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Weit, braun (ist ja auch schon Herbst), windig und die Pilgerreihen werden auseinandergezogen. Für mich ist es hier eine wahre Rennstrecke. Auch, wenn ich noch so langsam gehen möchte. Meine Beine haben ihren Rhythmus gefunden und so gehe und überhole ich mal wieder etliche neue Gesichter. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich eine ganze Busladung deutscher Pilgerinnen überholt. Denen blieb wahrlich die Spucke weg, als sie mich fragten, wie weit ich schon in diesem Tempo unterwegs bin. Immerhin hatte ich hier schon gut 30 Km in den Beinen und sie bekamen mich wirklich nur kurz zu Gesicht. Zur Not wäre ich heute 45 Km gegangen, was absolut möglich gewesen wäre. Da ich aber ein Bett bekam, machte ich nach knapp 34 Km Schluss für heute.

 

Fazit des Tages:

Ich freue mich auf die nächsten Tage in der Meseta!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302718640

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vXOde3ny146

 

Buenas noches

Steff

Sehenswürdigkeiten am Weg

Sonntag, 09.10.2022

Tag 116

Datum: 09.10.2022

Strecke:  CastellanosDeCastro – BoadillaDelCamino

Daten: 32,2 Km 261 Hm 8 Std. 35 Min.

Kosten: Verpflegung 10 €; Hotel En El Camino EZ/Ü/A 56 €; Donativo San Anton 1 €;

 

Sehenswürdigkeiten am Weg

 

Heute Früh starteten wir alle ohne Frühstück in einen vom Vollmond erhellten Tag. Die nächste Bar war nur 1,5Km entfernt, wo es dann aber auch frisches Brot und Gebäck gab. Kaum gingen wir wieder weiter, begann auch schon die Morgendämmerung. Schon bald blinzelte die Sonne hervor und versprach erneut einen schönen Tag.

 

Zuerst kamen wir bei den Klosterruinen von San Anton vorbei. Sehr beeindruckend und mystisch.

Kurz darauf sah man schon Castrojeriz, wo ich noch einmal eine Kaffeepause einlegte, da ich wusste, dass gleich der letzte richtige Anstieg für längere Zeit folgen würde.

 

Die Dörfer an sich sind alle gleich hübsch, daher beschreibe ich diese nicht näher.

 

Als ich mich dem Anstieg näherte, sah ich schon, wie sich so mancher Pilger hinaufquälte. Ich ging stur mein Tempo und hatte es nach 14 Min. hinter mir. Nicht, ohne etwa 6 Pilger dabei überholt zu haben. Ich stehe auf die Kommentare, während ich sie hinter mir lasse 😉

Der Anstieg war eigentlich nichts Besonderes, wenn man, wie ich, eine gute Grundkondition hat.

Oben war es Zeit für die Mittagspause bei genialer Aussicht, bevor ich auf der anderen Seite wieder abstieg, um ab nun im durchwegs 100 Höhenmeter Bereich entlangzuwandern.

 

Die Ebene ist echt eindrucksvoll und zur Zeit genieße ich es einfach nur. Schauen wir einmal, was ich in ein paar Tagen dazu sagen werde.

 

Heute gönne ich mir ein Einzelzimmer, da ich unbedingt schlafen muss. Ich hatte, bis auf eine Nacht, immer einen durchwachsenen Schlaf in den Mehrbettzimmern. Da es ja nicht sein muss, dass ich immer in diesen Schnarchsälen schlafe, schaue ich erst, ob ich in der nächsten Etappenortschaft ein Einzelzimmer bekomme. Ansonsten kann ich immer noch auf gut Glück losziehen. Zur Not habe ich ja auch das Zelt dabei.

 

Morgen geht es in der Ebene weiter, es sollten aber weniger Kilometer werden.

 

Fazit des Tages:

Wenn man auf dem Weg bleibt, bekommt man immer wieder schönes zu sehen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302758802

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vPOp3NZoZEv

 

Gute Nacht

Steff

Die Pilgerautobahn

Montag, 10.10.2022

Tag 117

Datum: 10.10.2022

Strecke:  BoadillaDelCamino – CarrionDeLosCondes

Daten: 25,1 Km 122 Hm 5 Std. + Rundgang 3,6 Km 20 Hm 2 Std. 15 Min.

Kosten: Verpflegung 57 €; Hostal La Corte EZ/Ü 40 €; Souvenier 8,50 €;

 

Die Pilgerautobahn

 

Schon bald nach dem heutigen Start kamen wir an den Kanal, welcher für die Bewässerung der Felder genutzt wird. Während wir diesem folgten, begann es zu regnen. Also Amigo unter der Regenhaut zusätzlich geschützt und selbst die leichte Regenjacke übergezogen. Nach nur 10 Min. war der Spuk auch schon wieder vorbei. Trotzdem behielt ich, vor allem wegen dem Wind, die Jacke an.

 

An der Schleuse mussten wir dann den Kanal queren, was für mich gerade so ging (leider ein Foto vergessen). Links und rechts hatte ich vielleicht 10 cm Spiel. Noch dazu musste ich über eine Stufe nach unten und oben, welche auch noch eine Kurve hatte. Das war somit der spannendste Teil des Tages.

 

Nach der nächsten Ortschaft begann dann die „Pilgerautobahn“. Soll heißen: Kilometerweit nur gerade aus und das neben der Straße, welche sich zumindest mit dem Verkehr einigermaßen zurückhielt.

 

Nach weiteren ca. 5 Km machte ich dann in einer Bar eine Pause und bekam ein leckeres „kleines“ Bocadillo Sandwich mit Serano Schinken und Käse. Klein bedeutet hier, man nehme ein ganzes Sandwich/Baguette, schneide es einmal in 2 Hälften und eine dieser Hälften wird dann mit dem gewünschten Inhalt belegt. Dazu gab es natürlich einen Kaffee con leche.

 

Hier trennten sich dann auch die beiden Routen. Ich entschied mich für den Originalweg, welcher die kürzere Strecke entlang der Straße hatte. Die nächsten Tage mache ich mehr als genug Kilometer.

Hier konnte ich auch meinen schnellen Schritt wieder aktivieren, was mich bereits um 13:20 Uhr am Ziel ankommen ließ.

 

Nach dem Einchecken, Gewand waschen, sowie aufhängen und der Körperpflege, machte ich noch einen Rundgang in der Stadt. Hier traf ich auch Dominik aus Tschechien, sowie Sepp und Hans, zwei waschechte Bayern wieder. Für die 2 war es heute der letzte Tag. Dominik traf ich schon öfter und das wird auch noch länger so bleiben. Gemeinsam setzten wir uns in eine Bar, tranken und aßen etwas und hatten einfach nur Spaß.

 

Heute musste dann noch ein Kapperl als Souvenir mit, da es zu laut um Hilfe gerufen hatte.

OK: 8,50 € sind vertretbar und das Gewicht im Packsack vernachlässigbar.

 

Nachtrag zum gestrigen Abendessen:

Es gab Linseneintopf nach Oma´s Art. Ein Traum! Ich gönnte mir 3 volle Teller! Von der Karottensuppe kostete ich nur, da es anschließend auch noch Hühnchen mit Salat gab. Zur Nachspeise dann eine Schnitte Honigmelone. KABUUUUUMMMMMM!

 

Fazit des Tages:

Ich mag die langen Geraden, obwohl es ewig dauert, bis die in der Entfernung zu sehende Ortschaft erreicht wird.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302772301

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/veqzXGWmNBO

 

Rundgang in Carrion de los Condes:

https://www.relive.cc/view/vxOQ4nGxGMv

 

Bis morgen

Steff

40 Km Meseta

Dienstag, 11.10.2022

Tag 118

Datum: 11.10.2022

Strecke: CarrionDeLosCondes - Sahagun

Daten: 41,2 Km 224 Hm 8 Std.

Kosten: Verpflegung 54 €; Hostal San Juan EZ/Ü/F 50 €; Halbzeitbestätigung 4 €;

 

40 Km Meseta

 

Es hat schon seine Vorteile, wenn man um 05:45 Uhr startet. Die Ortschaften sind alle im Tiefschlaf und man ist mit sich und der Natur alleine. Zusätzlich sieht man auch nicht, wie ewig lange der Weg heute würde. So konnte ich die ersten 17 Km flott abspulen, bevor ich zu einem Frühstück kam. Der Food Truck hatte leider trotz richtiger Uhrzeit noch geschlossen. Zum Glück hatte ich mir aus meinen Beständen noch ein Müsli und Kaffee genehmigt, bevor ich startete.

 

In der Bar gab es auch noch echte italienische Pizza, da die Hospitaliera eine Italienerin war. Da kann man doch nicht „Nein“ sagen!

 

Gut gestärkt konnte ich mein Tempo bis nach Ledigos halten. Wohl auch, da ich die Straße und nicht den direkt daneben befindlichen Schotterweg nutzte. Es gab über die komplette Strecke einen schönen mit Markierung abgeteilten Bereich, welcher von allen Fahrzeugen eingehalten wurde! Kein oder geringerer Rollwiderstand hilft einfach ungemein.

 

Nach Ledigos nutzte ich aber die Abkürzung und musste daher über groben Schotter. Das hielt auf und kostete Kraft. Also in Moratinos noch einmal Energie zugeführt und den Endspurt angetreten.

 

Ich hatte Informationen, dass man die Halbzeitbestätigung etwas außerhalb des Zentrums beim Santuario bekommen sollte. Lt. Internet schließen sie um 13:30 Uhr. Also drückte ich auf´s Gas und steigerte mich auf den letzten 10 Km von 5,6 Km/h auf 6,1 Km/h. Pünktlich um 13:20 Uhr war ich am Ziel um festzustellen, dass dauerhaft geschlossen wäre…

 

Also ab in die Unterkunft. Dort habe ich dann erfahren, dass es die Bestätigung gleich in der Nähe, bei der Touristen Information gibt. Ok, da bin ich vorher schon mit einem Affentempo vorbeigezogen. Noch dazu hat diese von 09:00-21:00 Uhr durchgehend geöffnet ☹

 

Leider habe ich auch durch die Nutzung der Straße den alten Mittelpunkt des Weges um etwa 200m verpasst. Da ich zumindest noch ein paar Fotos machen wollte, organisierte ich ein Taxi. Leider dürfen diese aber nicht hin bzw. auf den Camino fahren. Zusätzliche ca. 5 Km möchte ich heute auch vermeiden. Also Pech gehabt. Außerdem treffe ich mich heute noch mit Jacky zum Essen. Sie fährt die Meseta mit dem Rad und flucht schon leicht, da es ja doch etwas ganz anderes ist, als gemütlich zu gehen *hahahahahahaha*

 

Überraschung!

Jacky ist zufällig gemeinsam mit Chloe unterwegs! Wie klein die Camino Welt doch ist! Zusätzlich lernte ich so auch noch Evelyn, eine Amerikanerin, kennen. Es war ein wirklich netter Abend mit einem sehr guten Pilgermenü! Vermutlich werden wir uns gegen Ende der Reise nochmals treffen. Das wäre echt toll!

 

Fazit des Tages:

Das Tempo war für mich in Ordnung und die Strecke, auch nach dem Sonnenaufgang wunderschön!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302821588

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vLqeJ1PjYdv

 

Bis morgen

Steff

Immer weiter gehen

Mittwoch, 12.10.2022

Tag 119

Datum: 12.10.2022

Strecke: Sahagun - Reliegos

Daten: 31,3 Km 148 Hm 6 Std. 25 Min.

Kosten: Verpflegung 33,20 €; Hostel Vive Tu Camino/Hostel Gil EZ/Ü 50 €;

 

Immer weiter gehen

 

Irgendwie steckte heute der Wurm im System. Muskulatur technisch war alles ok, aber der Schlafentzug von gestern machte sich doch bemerkbar. Da war es dann kein Wunder, dass sich die Kilometer heute zogen, wie ein Kaugummi.

 

Nach den ersten 4 Kilometern kamen die Mädels noch von hinten mit ihren Rädern angefahren. Nach einem kurzen Plausch machten sie sich auf, um die gut 60 Kilometer nach Leon zu absolvieren.

 

Nicht wirklich hilfreich waren die langen geraden Abschnitte heute. Ich summte immer wieder einfach diverse Melodien still in mich hinein, um einen gleichmäßigen Rhythmus zu finden.

 

Da heute nicht so viele Ortschaften folgen sollten, wurde einfach in jeder eine der Bar´s aufgesucht, um Energie zuzuführen. Dies hatte zur Folge, dass ich einen echt guten Smoothie mit Mango und Banane bekam.

 

Nach den ersten 20 Kilometern hörte ich, wie das Navi beinhart meinte: „Dem Straßenverlauf für 10 Kilometer folgen.“ Was glaubt dieses Ding eigentlich, was ich heute schon den ganzen Tag mache?

Es wäre ja nicht gerade so, als dass man sich hier und heute verlaufen könnte. Also den am Horizont zu sehenden Wald angepeilt und los. 2,5 Kilometer später kam ich dann zu diesem, um nach vielleicht 200 Metern wieder in der Sonne zu laufen.

 

Einer der Verantwortlichen hat auf jeden Fall mitgedacht. So waren auf fast der gesamten Strecke Bäume als Schattenspender gepflanzt. Noch dazu auf der richtigen Seite!

 

Weil es so schön war, bekam ich kurz vor der Halbzeit die Nachricht, dass es mit meinem gebuchten Zimmer ein Problem gäbe. Ich komme aber in einer anderen Unterkunft unter. In Reliegos angekommen, durfte ich so noch einmal ca. 300 Meter weiter, wo sich nach der leider aufgelassenen Elvis Bar, die Albergue Gil befand. Hier bekam ich ein anscheinend ziemlich neu renoviertes Zimmer zum selben Preis. Ich denke, die 2 Unterkünfte gehören zusammen.

 

Mal schauen, was es heute zum Abendessen gibt. Auf jeden Fall liege ich bald im Bett.

Morgen wartet Leon auf mich.

 

Fazit des Tages:

Guter Schlaf ist extrem wichtig! Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302838597

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vKv2QRWN94q

 

Buen Camino

Steff

Krank in Leon

Freitag, 14.10.2022

Tag 120 - 127

Datum: 13.10.2022 - 20.10.2022

Strecke: Reliegos - Leon

Daten: ca. 25 Km mit dem Taxi

Kosten: Verpflegung 80 €; Apparthotel Exe Campus Mames EZ/Ü/F 800 €; Taxi 40 €;

 

Krank in Leon

 

Da ich letzte Nacht Fieber mit Schüttelfrost bekam, beschloss ich per Taxi nach Leon zu fahren, da ich dort ja schon eine Unterkunft für die nächsten 2 Nächte reserviert hatte und die Infrastruktur (Geschäfte, Apotheke, ev. Arzt) besser wäre. Also von meiner Ersatzunterkunft zur Originalunterkunft und mal gewartet, bis sie aufmachen. In der Zwischenzeit hatte ich mir über Google Translator etwas vorbereitet, um ihnen mitteilen zu können, was ich benötige.

Als das Taxi organisiert war, stellte sich heraus, dass auch noch ein 2. Gast mitfahren wird. Das macht die Sache dann gleich etwas günstiger.

 

Ich konnte zum Glück auch schon um 10 Uhr einchecken und noch besser, um 2 Nächte verlängern!

Also noch kurz zum Supermercado und Lebensmittel besorgt, da das Zimmer eine kleine Küchenzeile hat. Dann ging es ins Bett.

 

Falls es bis Sonntag nicht besser wird, verlängere ich halt so lange, bis ich wieder fit bin.

Jetzt wird einmal brav das Bett gehütet.

 

Ihr werdet also die nächsten Tage nichts von mir zu lesen bekommen. Erst, wenn ich wieder unterwegs bin, gibt es das nächste Update.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302866260

 

Bis dahin

Steff

Corona lässt Grüßen

Samstag, 15.10.2022

Datum: 15.10.2022

 

Corona lässt Grüßen

 

Nun ist es Gewissheit.

Ich habe mir das Corona Virus eingefangen.

 

Ich werde also im Hotel bleiben, bis der Test negativ ist und ich mich körperlich im Stande fühle, meinen Weg fortzusetzen.

 

Die Symptome verhalten sich zum Glück ganz ruhig, was keinen Arzt zur Folge haben sollte.

 

Weitere Updates folgen.

 

LG
Steff

Spaziergang in Leon

Montag, 17.10.2022

Datum: 17.10.2022

 

Spaziergang in Leon

 

Heute musste ich mir einfach etwas die Beine vertreten und frische Luft tanken.

So ging ich ganz gemütlich in die Altstadt, um mir diese etwas anzusehen. Hier hätte ich auch jederzeit die Möglichkeit, in einer der Bars eine Pause zu machen, sollte es mir zu viel werden.

 

An der Cathedrale angekommen, stellte ich fest, dass sie einen Eintritt von 7€ haben wollten. Da ich schon Videos von innen kenne, habe ich beschlossen, diese nicht zu besuchen, da für mich nicht so interessant. Also noch eine Runde gedreht, den Gaudi Palast und den „Stadtplatz“ gefunden und fotografiert, sowie die netten Gässchen und Häuserfronten in Augenschein genommen.

 

Danach setzte ich mich gegenüber der Cathedrale in eine der Bars und trank erst einmal eine Cola und anschließend natürlich einen Kaffee. Ich wusste es schon, also hier die Überraschung für euch.

Benjamin ist hier! Er kam zu mir (ja, er wusste von meiner Erkrankung und dass ich positiv bin) und wir quatschten eine Zeit lang über die letzten Tage und wie es nun bei uns weitergehen sollte.

 

Nach gut einer Stunde beschloss ich aber, den Rückweg anzutreten, da ich merkte, dass ich mich wieder hinlegen sollte. Also noch schnell ein Selfie gemacht (nur hier wurde die Maske kurz abgenommen) und schon trennten sich unsere Wege wieder. Wir denken aber, dass wir uns wiedersehen werden! Zumindest bleiben wir auf jeden Fall in Kontakt.

 

Am Weg zurück ins Hotel ging ich noch schnell in den Supermarkt, um mir ein paar frische Lebensmittel zu besorgen. Danach machte ich mir eine Kleinigkeit zu Essen, bevor ich es mir in den Federn gemütlich machte.

 

Die nächsten Tage sind keine Ausflüge mehr geplant. Außer einem kurzen Spaziergang um den Block oder, um etwas einzukaufen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720302964644

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vQvxpBMMZ9v

 

Also bis bald

Steff

Restart nach Covid

Freitag, 21.10.2022

Tag 128

Datum: 21.10.2022

Strecke: Leon - VilladangosDelParamo

Daten: 21 Km 252 Hm 4 Std. 45 Min.

Kosten: Verpflegung 25 €; Hostal Alto Paramo EZ/Ü/F 60 €;

 

Restart nach Covid

 

Pünktlich um 7 Uhr war ich heute beim Frühstück. Auch die hier jeden Tag arbeitende Bedienung war wieder anwesend. Zur Verabschiedung hielt sie mir einen Zettel hin, worauf geschrieben stand: „Vielen Dank und ich wünsche Ihnen eine gute Weiterreise!“. Das ist ja mal nett 😊

 

Um 8 Uhr verließ ich dann zum letzten Mal das Exe Campus Hotel. Auch, wenn es nicht günstig war, so hat es mir die letzte Woche doch extrem gute Dienste erwiesen. Alleine das große Zimmer mit der eigenen Küche hat doch alles sehr vereinfacht.

 

Die ersten 7 Kilometer ging es durch die Stadt und das Industriegebiet hinaus in die Landschaft. Bei einem Donativo-Stand machte ich meine erste Pause. Hier setzte ich auch die Markierung bei Linz auf der Landkarte für Oktober 2022.

 

Es ging den ganzen Tag entlang der N-120 Landstraße, welche doch sehr stark befahren war. Da war es gut, dass der Wanderweg für mich gut begehbar war. Prinzipiell musste ich heute 20 Kilometer schaffen, da ich keine andere Unterkunft mit Einzelzimmer gefunden hatte. Die Strecke war jedoch kein Problem und ich hatte nie das Gefühl, mich zu überanstrengen.

 

Das einzig Nervige heute war der starke Gegenwind, welcher meiner ohnehin laufenden Nase keine Minute Pause schenkte. Rein körperlich ist soweit alles ok. Die nächsten 2 Tage sind ebenfalls vorgebucht und mit weniger Kilometer als heute auch absolut machbar.

 

Da ich heute schon zur Mittagszeit ankam und mein Pilgermenü bekam, werde ich am Abend nur noch eine Kleinigkeit jausnen und mich im Bett lang machen. Hier gibt es ohnehin nicht wirklich was zu sehen. Immerhin befinde ich mich auf einer Raststation mitten im Nirgendwo.

 

Fazit des Tages:

Die Erkrankung scheint überstanden zu sein, dennoch versuche ich nicht gleich in das alte Muster zurückzufallen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303076403

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vAOZozD5zy6

 

Buen Camino

Steff

Kurze Strecke mit Poncho

Samstag, 22.10.2022

Tag 129

Datum: 22.10.2022

Strecke: VilladangosDelParamo - HospitalDeOrbigo

Daten: 15,1 Km 41 Hm 3 Std. 40 Min.

Kosten: Verpflegung 22,50 €; Hotel El Paso Honroso EZ/Ü 38 €;

 

Kurze Strecke mit Poncho

 

Der Start war noch im Dunkeln, aber dafür trocken. Dies sollte sich nach der Kaffeepause bei Kilometer 5 jedoch ändern. Ab hier hatte ich den restlichen Vormittag den Poncho übergezogen, da es durchgehenden Nieselregen gab.

 

Abgesehen von zwei kurzen Stücken abseits der Straße, ging es heute überwiegend dieser entlang. Es gibt also nicht wirklich was Besonderes zu berichten. Schon um 11 Uhr war ich in Hospital de Orbigo angekommen. Der Gang über die Brücke war holprig und einsam. Bei diesem Wetter sind nicht wirklich viele Menschen unterwegs. Auch die Pilger hielten sich heute zurück. Ich schätze auf vielleicht 15-20 verteilt auf den ganzen Vormittag.

 

Links von der Brücke befindet sich das Gelände, wo Ritterspiele veranstaltet werden. Ich ging noch kurz in die Kirche, um mir den/die Stempel zu holen. Kaum wieder auf der Straße, wurde ich wegen Amigo wieder einmal angesprochen. Hier habe ich auch erfahren, dass sich zumindest 2 weitere Österreicher kurz hinter mir befinden sollen.

 

Siehe da, noch im Gespräch, kamen sie auch schon auf uns zu. Das musste ich gleich mal mit einem „Servus“ und „Grias di“ kommentieren 😉

Margit startete in Sain Jean Pied de Port, Jules schon am 11.07. in Salzburg. Echt lustig, dass wir uns auf der gesamten Strecke noch nie getroffen haben. Am 11.07. war ich gerade in St. Johann in Tirol, also eigentlich nicht so weit weg. Ich vermute, dass es mit der Wegführung über die Radwege zusammenhängt.

Auf jeden Fall haben wir unsere Kontaktdaten ausgetauscht. Das Bier in Santiago wird definitiv fällig! 😊

 

Übrigens, habe ich gestern alle Etappen und Unterkünfte bis O Cebreiro durchgeplant und gebucht. Dies soll verhindern, dass ich auf den Bergetappen zu viel Gas gebe und mich dadurch überanstrenge. Zusätzlich konnte ich auch gleich für alle Nächte Einzelzimmer buchen, was ja auch kein Fehler ist.

 

Fazit des Tages:

Auch, wenn das Wetter nicht so schön ist, hält der Weg Überraschungen bereit.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303097223

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/v8qVnpzVJ3q

 

Bis morgen

Steff

Mit Seitenwind nach Astorga

Sonntag, 23.10.2022

Tag 130

Datum: 23.10.2022

Strecke: HospitalDeOrbigo - Astorga

Daten: 20,4 Km 232 Hm 4 Std. 50 Min.

Kosten: Verpflegung 56,30 €; Hotel Imprenta Musical Alojamiento EZ/Ü 69 €;

 

Mit Seitenwind nach Astorga

 

Der Wetterbericht sollte heute recht behalten. Immer wieder Regen und teils echt starker böiger Wind mit bis zu 65 Km/H. Also wieder ein Tag unter dem Poncho.

 

Auch heute folgte ich wieder der altbekannten N-120, was ewig lange gerade Strecken mit der Aussicht auf die kommenden Höhenmeter hatte. Beim letzten der Hügel vor Astorga wurden wir auf eine Nebenstrecke geleitet, wobei sich hier ein schöner Aussichtspunkt auf die Stadt und die dahinter befindlichen Berge befand.

 

Erst hier, also nach 10 Kilometern und der ersten Pause des Tages, kamen von hinten die nächsten Pilger an. Davor waren wir nur zu 3. unterwegs. Jeder für sich in seinen Poncho gehüllt, vor dem Wind geschützt.

 

Kurz vor Astorga durfte ich dann die wohl Amigo-freundlichste Brücke über die Eisenbahnstrecke meines gesamten Weges beschreiten. Leichte Steigung, breit, genügend Platz bei den Kehren. Das hätte ich mir öfter gewünscht.

 

Nach dem 1. Gang zur Cathedrale (leider gesperrt) und dem nebenan befindlichen Bischofspalast (Gaudi) ging ich zum Hotel. Leider konnte ich noch nicht einchecken, aber Amigo konnte eingestellt und nebenan im Restaurant etwas gegessen werden.

So belohnte ich mich heute mit meinem ersten Pulpo (Tintenfisch), gebratenen Seelachs, einem Radler und natürlich einem Kaffee con Leche. Dies füllte meinen Bauch und leerte mit 42€ meine Geldbörse. Egal! Es hat sehr gut geschmeckt und das war es mir wert.

 

Anschließend konnte ich ins Zimmer und mich kultivieren. Da es gerade nicht regnete, ging ich noch eine Runde durch die Stadt. Gut eingepackt in T-Shirt, Pullover und Daunenjacke, sowie der langen Hose, konnte der Wind nicht mehr so an. Trotzdem musste ich mich zwischendurch in einem Kaffee kurz aufwärmen. Wie blöd 😉

 

Auch der 2. Gang zur Cathedrale war leider umsonst, da noch immer gesperrt. Ok, dann ging ich eben zurück ins Zimmer, wo ich es mir nun gemütlich mache. Ab morgen beginnen die nächsten Höhenmeter. Mit dem ersten interessanteren Ziel „Cruz de Ferro“, welches ich übermorgen erreichen werde.

 

Fazit des Tages:

Langsam, aber stetig komme ich meinem Ziel, Santiago, näher. Da kann mich auch kein Wind davor abhalten.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303104491

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/v7O95DEnVQO

 

Gute Nacht

Steff

Es geht langsam in die Hügelkette

Montag, 24.10.2022

Tag 131

Datum: 24.10.2022

Strecke: Astorga - RabanalDelCamino

Daten: 20,9 Km 307 Hm 4 Std. 25 Min.

Kosten: Verpflegung 33,50 €; Hostal Casa Indie EZ/Ü/F 45 €;

 

Es geht langsam in die Hügelkette

 

Der Wettergott meinte es heute gut mit mir. So gut wie kein Wind und nur ganz vereinzelt etwas Niesel aus den aufsteigenden Dunstwolken. In der ersten Ortschaft drängten sich alle in die wohl einzige geöffnete Bar. Somit war für mich klar, weiter geht es in die nächste Ortschaft.

 

Etwa 4 Kilometer später dasselbe Bild an der 1. Bar. Ich beschloss, es dem Spruch gleich zu tun:

„Die 2. Bar ist immer die Bessere!“ => siehe da: Perfekter Kaffee, ein Toast mit Käse und eine geniale Unterhaltung in Deutsch war meine Belohnung. Der Eigentümer war aus Düsseldorf und die Bar erst seit 40 Tagen eröffnet. Ich wünsche ihm und seiner Familie, dass alles Geplante in Erfüllung gehen möchte!

 

Frisch gestärkt ging ich, immer leicht ansteigend, bis nach Rabanal del Camino weiter, wo mich eine echt nette Unterkunft erwartete. Mal etwas Neues: Vor der Türe hängt eine Wolldecke, um die Kälte draußen zu halten. Zusätzlich wurde aber auch die Heizung aktiviert.

 

Für das Pilgermenü ging ich nochmals an den Ortseingang zurück. Reis mit 2 Spiegeleiern und Tomatensauce, sowie Hühnerbrust mit Salat und ein Pudding stärkten mich wieder. Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang machte ich es mir mit einer gekauften Schokoladenmilch im Zimmer gemütlich.

 

Ich freue mich schon auf morgen. Da geht es zum mystischen Cruz de Ferro, wo ich meinen, von zu Hause mitgebrachten Stein symbolisch für meine „Lasten“ ablegen werde.

 

Fazit des Tages:

Die Berge und die dadurch vorhandene Weitsicht haben mir echt schon gefehlt.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303130940

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vevYJxw24yO

 

Buenas noches

Steff

Aufwärts zum Cruz de Ferro

Dienstag, 25.10.2022

Tag 132

Datum: 25.10.2022

Strecke: RabanalDelCamino – ElAcebo

Daten: 20,1 Km 484 Hm 5 Std.

Kosten: Verpflegung 19,70 €; Hostal Rural La Casa del Peregrino EZ/Ü/A/F 64 €;

 

Aufwärts zum Cruz de Ferro

 

Heute Morgen ging es mit Stirnlampe und Rücklicht bewaffnet in die Nebelsuppe. Schon bei den ersten Metern wurde ich von leichtem Nieselregen begrüßt. Da ich heute ausschließlich auf der Straße unterwegs war, war ich ganz froh, dass ich bald durch die ersten Wolken hindurch war und auch kein Verkehr unterwegs war.

 

Kurz konnte ich auch den Sonnenaufgang bewundern, bevor es wieder komplett zuzog. Es ging stetig bergan, was aber überhaupt kein Problem darstellte.

 

Ich hatte das Glück, am Cruz de Ferro einzutreffen, bevor die große Menge an Pilgern kam. So konnte ich mit Hilfe eines anderen Pilgers ein paar Fotos von mir erhaschen. Meinen Stein legte ich dann in Ruhe am Rande des Hügels ab. Durch das leider schlechte Wetter kam keine besondere Stimmung in mir auf. Dies, und das teils respektlose Verhalten so mancher Mitmenschen (Pilger würde ich diese gar nicht nennen wollen), veranlasste mich, schon bald wieder zu gehen.

 

Beim Tempelritter von Manjarin (er lebt hier unter einfachsten Verhältnissen), wurde ich von seinem Hund liebevoll begrüßt. Nach einigen Fotos ging ich aber auch hier wieder weiter.

 

In El Acebo angekommen, wurde erst einmal eine warme Suppe gegessen. Dies tat nach dem Marsch bei Nässe und Wind richtig gut. Auch wurde ich heute mit einem Upgrade vom „alten“ Gebäude in das modernere Haus am Ortsende belohnt. Dies hat den Vorteil, dass ich bei diesem Wetter nicht für das Abendessen und Frühstück quer durch den Ort gehen muss.

 

Nach einer heißen Dusche machte ich es mir in der Cafeteria bequem und genoss die Aussicht in das von Wolken und Regen bedeckte Land mit Blickrichtung Ponferrada.

 

Fazit des Tages:

Erwarte nicht zu viel, dann wirst du auch nicht enttäuscht.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303166819

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vrqo3rm1pyq

 

Bis morgen

Steff

Genau 3.000 Kilometer geschafft

Mittwoch, 26.10.2022

Tag 133

Datum: 26.10.2022

Strecke: ElAcebo - Cacabelos

Daten: 33,3 Km 117 Hm 7 Std. 10 Min. inkl. 1 Km Essensuche

Kosten: Verpflegung 56,50 €; Hotel Villa de Cacabelos EZ/Ü/F 54 €;

 

Genau 3.000 Kilometer geschafft

 

Der heutige Tag war zweigeteilt. Die ersten 15 Kilometer waren geprägt von Stille, Natur und Einsamkeit. Ab Ponferrada änderte sich dies komplett in Lärm, Autos, Menschen, usw.

So verwunderte es nicht, dass ich den Abstieg von El Acebo nach Ponferrada so richtig genoss und alles in mich einsaugte. Noch dazu war es heute so gut wie windstill und vor allem trocken!

 

Die Hügel, welche ich heute entlangkam, erinnerten mich sehr an das Reichraminger Hintergebirge. Einfach nur schön! In Molinaseca machte ich eine schnelle Kaffeepause, welche ich mir aber lieber gespart hätte. Verlangte der Wirt doch für einen Kaffee und 2 kleine abgepackte Croissants 7,50 €.

Ich hatte aber Guster, so zahlte ich es.

 

In Ponferrada bzw. danach kam ein Burger King. Es war Mittag und die Abwechslung des Speiseplanes war auch nicht schlecht. Nach diesem Energieschub kamen mir die nächsten 12 Kilometer sehr kurz vor. Dies hatte auch den Vorteil, dass ich dem eintreffenden Regen entkam. Erst, als ich schon im Zimmer war, hat es für 10 Minuten geregnet.

 

Heute habe ich die 3.000 Kilometer vollgemacht. Dies lasse ich mir mit einer Pizza auf der Zunge zergehen. Leider muss ich dafür aber noch bis 20 Uhr warten, da jetzt gerade alle Restaurants geschlossen haben und es nur die üblichen Kleinigkeiten gäbe.

Die Essenszeiten hier sind leider nicht wirklich Pilgergerecht.

 

Gut, dass ich noch zur Pizzeria ging, um zu schauen, ob die Öffnungszeiten stimmen. Sind die doch einfach so bis 28.10. im Urlaub! Also Plan B => Ganz in der Nähe gibt es eine Pulperia. Diese hatte auch schon geöffnet. So konnte ich eine weitere Portion des delikaten Tintenfisches nach galicischer Art genießen.

Jetzt heißt es im Zimmer den dicken Bauch ausrasten und die Beine hochlegen.

 

Fazit des Tages:

Natur pur und der Lärm der Stadt. Zwei Gegensätze, die aber auf ihre Art und Weise auch ihren Reiz haben.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303193652

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vr63ABdMXdv

 

Bis morgen

Steff

Kein Spezialkaffee für mich

Donnerstag, 27.10.2022

Tag 134

Datum: 27.10.2022

Strecke: Cacabelos – Las Herrerias

Daten: 29,5 Km 460 Hm 6 Std. 45 Min.

Kosten: Verpflegung 29,20 €; Hostal La Pandela EZ/Ü 45 €;

 

Kein Spezialkaffee für mich

 

Nach einem richtig guten Continental-Frühstück inkl. hart gekochter Eier, ging es aus der Stadt hinaus. Immer der Straße folgend, konnte ich wieder den Sonnenaufgang genießen. Schon bald kamen die ersten Bodegas mit ihren unzähligen Weinstöcken zum Vorschein.

 

Auf einem der umliegenden Hügel erspähte ich die wohl meistfotografierte Bodega des Camino Frances. Auch ich machte meine Bilder, jedoch von der anderen Seite, da ich mich wieder am Radweg orientierte. In Villafranca gab es erst einmal eine gemütliche Kaffeepause mit Banane und Joghurt.

 

Hier begann dann auch der eher eintönige Abschnitt entlang der Bundesstraße und teils unterhalb der Autobahn. Es gab aber einen perfekten Seitenweg, welcher durch Betonwände geschützt schön zu gehen war. Nach einer ausgiebigen Mittagspause an einem der Rastplätze, gab ich etwas Gas, da ich mich auf den Spezialkaffee in der Omega Bar freute.

Nach 2 Stunden angekommen, musste ich feststellen, dass ihre Saison bereits vorbei war und sie erst mit April 2023 wieder öffnen würden.

 

Also den Frust geschluckt und die letzten 3 Kilometer auch noch erledigt. Ich ging sogar noch 600 Meter mehr, da ich „DIE“ Waschmaschine gleich noch in den Blog mit aufnehmen wollte.

Hier ein Interessanter Link:

https://www.jakobsweg.de/waschmaschine-2/

 

Anschließend ging ich in die bereits gesehene Unterkunft zurück, um mein Zimmer zu beziehen und das Pilgermenü zu essen. Der restliche Abend bestand aus Entspannen und hochlegen der Beine.

 

Morgen heißt es dann, den Aufstieg nach O Cebreiro zu erledigen. Dies wird auch der letzte „Schontag“ nach der Corona-Erkrankung für mich sein, da ich keinerlei Probleme mehr habe.

 

Fazit des Tages:

Umsonst gefreut, aber trotzdem hatte ich einen schönen Tag!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303211840

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vQvxpn5jmBv

 

Buen Camino

Steff

Regen in Galicia

Freitag, 28.10.2022

Tag 135

Datum: 28.10.2022

Strecke: Las Herrerias - O Cebreiro

Daten: 9,6 Km 658 Hm 3 Std. 20 Min.

Kosten: Verpflegung 42 €; Albergue Frade EZ/Ü 40 €;

 

Regen in Galicia

 

Das Frühstück wurde heute von der Wärme und dem Knistern des Kaminfeuers begleitet. Es war zwar nicht sonderlich kalt, aber es hatte schon in der Nacht öfter geregnet.

 

Beim Start konnte ich noch den Poncho geöffnet lassen. Nur 2 Kilometer später begann es aber zu regnen. Dieser Regen hörte den restlichen Tag auch nicht mehr auf. Umso besser, dass ich wieder der Straße entlang ging, da ich auf die Schlammschlacht am Wanderweg echt gut verzichten konnte.

 

Da ich La Faba nicht erreichte, mein Weg führte über einen anderen Hügel, konnte ich mich erst in La Laguna für ein paar Minuten von dem Regen geschützt in einer Bar aufwärmen.

 

Nur gut 1,3 Kilometer später kam ich dann zum Grenzstein nach Galicia. Dies ist nun die letzte Region, welche ich auf meiner Reise durchqueren werde.

 

Auf den letzten Metern, hoch nach O Cebreiro, legte der Regen noch nach und auch der Wind wurde stärker. So war ich echt froh, dass ich mein Zimmer schon beziehen konnte.

 

Eine heiße Dusche später ging ich noch kurz eine Runde, um dieses kleine Dorf auch besichtigt zu haben. Die Steingebäude sind definitiv aus einer anderen Zeit. Auch die Kirche war sehr schön. Daneben befindet sich eine Büste von dem Priester, welcher die Idee mit den gelben Pfeilen hatte und dies auch als erster umsetzte.

 

In einer der Bars gab es dann noch einen warmen Kaffee und eine Kleinigkeit zu Essen. Der Nachmittag wurde dann im warmen Bett verbracht, bevor am Abend endlich eine Pizza ergattert werden konnte.

 

Um 19 Uhr ging ich noch in die Pilgermesse, wo wir am Ende noch einen Stein mit dem gelben Pfeil erhielten. „Ultreia et Suseia“ (Lass uns weiter gehen und lass uns höher gehen – alte Lateinische Übersetzung) > gleichbedeutend mit dem heute verwendeten „Buen Camino“

 

Fazit des Tages:

Ja, Galicia zeigt mir von Anfang an, warum es hier so wunderbar grün ist. Ich hoffe nur, dass ich nicht nur Regen auf den letzten Metern bekomme.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303244499

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vDqgeM3e4GO

 

Buen Camino

Steff

Und wieder im Regen

Samstag, 29.10.2022

Tag 136

Datum: 29.10.2022

Strecke: O Cebreiro - Samos

Daten: 34,6 Km 400 Hm 7 Std. 40 Min.

Kosten: Verpflegung 51,20 €; Hotel A Veiga EZ/Ü 38 €;

 

Und wieder im Regen

 

Der Tag begann, wie der Gestrige endete. Mit Regen und Wind. Dies ist auch der Grund, warum es heute so wenig Bilder gibt. Das Handy kommt mit dem nassen Display leider überhaupt nicht klar und die bessere Kamera habe ich bei diesen Wassermassen auch fix verstaut.

 

Nach einem schnellen Frühstück ging es los auf den ersten von heute zwei Pässen. Hier stand auch wieder eine der Pilgerstatuen. Passenderweise mit der Hand am Hut und gegen den Wind gestemmt. Genau so erging es mir hier auch.

 

Der Straße weiter folgend, kam ich schon bald auf den nächsten Pass. Hier war der Regen schon sehr stark vorhanden. Es hat sich wie man sagt, so richtig eingeregnet. Dieser Zustand hielt auch bis auf 3 kurze Ausnahmen, den restlichen Tag so an. Kein Wunder also, dass ich heute gleich vier Pausen zum Aufwärmen nutzte.

 

Zwischendurch kam ich auf eine Nebenstraße, wo ich ganz für mich alleine war. Keine Pilger, Autos oder Sonstiges, was gestört hätte. OK. Die bellenden Hofhunde zählen jetzt nicht.

 

Nach dem Eintreffen im Hotel in Samos war die erste Priorität, heiß zu Duschen und die nassen Sachen zum Trocknen aufzuhängen. Welch ein Glück, die Heizung läuft!

 

Nach einem ausgiebigen Mahl machte ich mich daran, die restlichen Etappen bis nach Santiago zu planen und die Unterkünfte zu buchen. Dies scheint mir bei der Wetterlage und dem Aufkommen vieler neuer Pilger in Zusammenhang mit den schon geschlossenen Herbergen, am sinnvollsten zu sein.

 

Wenn alles so klappt wie geplant, komme ich am 03.11. in Santiago de Compostela an!

 

Fazit des Tages:

Kurz und knapp… I´m singing in the rain!

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303273319

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vXOdeYL2rk6

 

Buenas noches

Steff

Ein ereignisreicher Tag

Sonntag, 30.10.2022

Tag 137

Datum: 30.10.2022

Strecke: Samos - Portomarin

Daten: 34,6 Km 605 Hm 8 Std. 10 Min.

Kosten: Verpflegung 69 €; Hotel Vistalegre EZ/Ü/F 70 €;

 

Ein ereignisreicher Tag

 

Da ich heute wieder eine längere Strecke geplant hatte, ging ich bis Sarria auf der Straße, um Zeit gutzumachen und Kräfte zu sparen. Dies war auf Grund des echt ausgiebigen Frühstücks inkl. Wurst, Käse, frischen Croissants, zum ersten Mal frisch gemachten Fruchtsalat, usw. auch gerade recht.

 

Ab Sarria ging ich dann teils dem Rad- aber auch dem offiziellen Camino folgend. Dadurch konnte ich die beiden Zielpunkte, die Ortschaft „Rente“ mit ihrer Tafel und den 100 Kilometerstein, begutachten und fotografisch festhalten.

 

Man merkt, dass ab hier mehr los ist, da für die Compostela die letzten 100 Kilometer gegangen werden müssen. Dies war am Weg selbst nicht so tragisch, aber alle Bars waren voll besetzt. Dies war leicht zu erkennen, da heute bestes Wanderwetter herrschte und dadurch alle auf den Terrassen saßen.

 

Auf den letzten 8 Kilometern des Tages unterhielt ich mich mit einer Amerikanerin und einer Koreanerin. Dies machte die Meter kurzweiliger, wodurch die Zeit nur so verflog.

 

Leider musste ich mich heute noch von Volker verabschieden. Er ist bereits auf dem Weg, zu Fuß nach Hause zu gehen. Glücklicherweise konnten wir uns zu einem gemeinsamen Abendessen treffen, da er alles dafür getan hat, heute auch in Portomarin anzukommen.

 

Fazit des Tages:

Das Ende naht und ich habe gemischte Gefühle davor. Es war mir eine Ehre, Volker seit dem 09.08. immer wieder einmal getroffen zu haben. Er wird mir in spezieller Erinnerung bleiben!

 

Bilder des Tages:
https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303292874

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vPOp3Zpw2Rv

 

Bis morgen

Steff

Neue Herausforderungen suchen nach Lösungen

Montag, 31.10.2022

Tag 138

Datum: 31.10.2022

Strecke: Portomarin – Palas de Rei

Daten: 26,1 Km 567 Hm 5 Std. 45 Min.

Kosten: Verpflegung 45,40 €; Albergue Zendoira EZ/Ü 40 €;

 

Neue Herausforderungen suchen nach Lösungen

 

Wie könnte es auch anders sein. Nur wenige Meter nach dem Start begann es zu regnen. Mal mehr, mal weniger, aber so gut wie den ganzen Tag durchgehend. Es gibt also wieder wenige Bilder, wobei heute nichts wirklich Außergewöhnliches dabei war. Mal abgesehen von den Eukalyptus Plantagen, wobei mir durch den Regen und den Wind der angenehme Geruch verwehrt blieb.

Vielleicht habe ich ja die nächsten Tage noch mehr Glück.

 

Durch das Wetter drängten sich alle in die spärlich vorhandenen Bars zum Aufwärmen von Innen und Außen. Auch ich machte heute wieder 4x Pause. Man glaubt es kaum, aber trotz der Pilgermassen habe ich heute eine Bar besucht, wo es geheißen hat: „Glück gehabt, in einer Stunde machen wir dicht. Saisonende!“ – da war es gerade einmal 10 Uhr! Man darf sich auch nicht mehr darauf verlassen, in jeder Ortschaft auch wirklich etwas zu essen oder trinken zu bekommen.

Mir erging es jedoch ganz gut und so kam ich nach einer angenehmen Marschzeit in Palas de Rei an und konnte mich unter einer heißen Dusche regenerieren.

 

Gestern am Abend schaute ich noch, wie ich den Rücktransport von Amigo organisieren könnte.

Das wird noch schwieriger als erwartet! Flieger geht nicht, da zu schwer (max. Gewicht 32 Kg) und zu sperrig (auch Großgepäck fällt flach, da die Masse nicht passen). Da ich keine Waage habe, kann ich das wohl vergessen. Bei den typischen Transporteuren müsste ich ihn in eine Paletten-Box sicher verpackt und ausgepolstert an den Fahrer übergeben. Ja wie denn bitte?

 

Heute am Vormittag erhielt ich dann eine Antwort auf eine meiner geschriebenen Mails, dass wir es am 3. oder 4. in Santiago anschauen und besprechen können, ob es für diese Firma machbar wäre.

Na ich hoffe einmal auf das Beste. Sonst muss ich mir wirklich etwas einfallen lassen.

Mit nach Hause kommt Amigo aber auf jeden Fall!

 

Fazit des Tages:

Der Weg war heute trotz Regen angenehm. Was Amigo und den Transport betrifft, wird sich auch hier alles weisen.

 

Bilder des Tages:

https://www.flickr.com/photos/stefanpreis/albums/72177720303319494

 

Animierter Weg des Tages:

https://www.relive.cc/view/vPv4AAQrVRO

 

Buen Camino

Steff